[HU] Mátravasút Gyöngyös

  • Hallo René,

    aber im Laufe der Jahre sind die Fahrgastzahlen dort auch massiv zurückgegangen. Die Ungarn hatten scheinbar auch andere Sorgen, als mit einer Schmalspurbahn fahren.
    Eben habe ich versucht was im Netz zu der MD 40 zu finden, die schicke rote Lok mit dem leicht futuristischem Aussehen. Hatte bisher aber dazu nichts entdeckt, dafür aber eine Liste zu ungarischen schmalspurigen Werksbahnen. Da fiel mir gleich die "Fischbahn" von Hortobágy ins Auge. Von wann die Liste war, stand dort nicht. Hast du dich mit dieser Thematik auch beschäftigt?

    Viele Grüße
    Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Hallo Detlef,

    Du meinst evtl. diese Liste hier?

    Auflistung ungarische Schmalspur

    In dieser Liste sind (bis auf das Bildmaterial) alles Bahnen beschrieben, die mal existierten, sozusagen ein kleiner Querschnitt zur Vielfalt ehemaliger ungarischer Schmalspurbahnen.

    In Hortobágy bin ich noch nicht gewesen. Hab es bisher nur bis Poroszló geschafft. Dort gibt es zwar keine Schmalspurbahn, aber ein sehenswertes Ökozentrum am Theiß-See mit dem größten Süßwasseraquarium Europas.

    Theiß-See-Ökozentrum

    Die Fischereibahn Hortobágy dient heutzutage rein touristischen Zwecken im Nationalpark Hortobágy. Von diesem Ort kenne ich nur den deftigen Palatschinken ... lecker! :D

    Neben der Fischereibahn in Hortobágy gab es noch eine ähnliche Fischereibahn in Tömörkény (bei Szeged). Ob dort noch Betrieb stattfindet, ist mir jedoch nicht bekannt. Die letzten Bilder vom dortigen Betrieb kenne ich aus dem Jahr 2006. Hier ein Video in ungarischer Sprache aus dem Jahr 2000 zu dieser Bahn:

    Gruß, René

    Einmal editiert, zuletzt von rekok73 (7. Januar 2016 um 21:48)

  • Hallo René,

    nein die Liste war es nicht, aber deine angebotene scheint besser zu sein.
    Habe mir da auch mal gleich ein Video einer Fischereibahn angesehen. Da bekommt man echt Lust mal mitzufahren. Eine riesige Anlage war das da. Fischteiche gibt es in meiner Gegend auch etliche (in der Lewitz bei Neustadt/Glewe) aber nie eine Feldbahn dazu. Das kenne ich von Dt. gar nicht.
    Wenn Ungarn nicht so weit weg wäre, ist die Thematik der Waldbahnen da doch recht interessant. Vor allem haben sie noch so ein gewisses Flair was ich in Dt. so langsam vermisse. Will damit sagen, das es dort noch recht ursprünglich aussieht und nicht mit Verbundpflaster modernisiert. Wenn ich da an den Mollibahnhof in Bad Doberan denke, der völlig steriel wirkt.
    Sind in Ungarn auch Vereine auf den Bahnen tätig?
    Ach eh ichs vergesse. Beim gestrigen Betrachten von noch anderen kleinen Vidoes über ung. Feldbahnen, bin ich auf eine kleine private Bahn gestoßen, die jemand auf seinem Grundstück aufgebaut hatte. Mehr so ein langes Gleis, auf dem er hin und her tuckerte. Der Film war musikalisch untermalt und irgendwie kam mir die Melodie bekannt vor. Nach einer weile fiel bei mir der Groschen, es war die DDR Staatshymne! Das fand ich ja schräg.

    Viele Grüße
    Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Hallo Detlef,

    in Ungarn herrscht eher die Mentalität vor, dass öffentliche Aufgaben (wozu auch der Betrieb von Schmalspurbahnen gehört), die Aufgabe von öffentlichen Trägern zu sein hat. Deshalb gibt es wohl Stiftungen, aber kaum Eisenbahnvereine. Die Schmalspurbahnen werden zumeist von kommunalen Trägerschaften betrieben (ähnlich, wie es ja auch bei den Harzer Schmalspurbahnen der Fall ist). Die kurze Parkbahn in Pécs wird nach meiner Kenntnis von einem Verein betrieben. Dort pendelt eine Bahn mit C-50 Lok zwischen dem einstigen Freizeitpark und dem Zoo. Die Kindereisenbahn in Budapest, für mich (im Verbund mit der Schwabenbergbahn) eine der schönsten Schmalspurstrecken wird als einzige Bahn noch von der MÁV betrieben. Deren Streckenführung mit starken Steigungen und dem Tunnel in den Budaer Bergen, gepaart mit den besetzten Bahnhöfen, dass ist noch Schmalspurbahn pur! Auch an den Schmalspurbahnen in Ungarn gehen Modernisierungen nicht vorüber. Jedoch bilden dort z.B. die Ortsdurchfahrten noch Schmalspurflair vergangener Zeiten. Wenn ich da an die totalsanierte und jeglichem Flair beraubte Streckenführung in der Kirchstraße hier in Wernigerode denke ... :-/ Aber das ist die deutsche Vollkaskomentalität. Alles muss mit Schildern, Fahrbahnmarkierungen, Sperren usw. abgesichert sein. Sonst wird der deutsche Bürger noch an Bahngleisen von einem Zug überrascht, womit er ja nicht rechnen kann. :D Die meisten Ungarn fühlen sich als Gemeinschaft, stellen die Pflichten in den Vordergrund und denken aus dieser Tatsache heraus sehr zentralistisch ... in Deutschland wird mehr Wert auf die Verantwortung des einzelnen Bürgers und dessen Recht gegenüber der Gemeinschaft gelegt, was eben auch Absurditäten zur Folge haben kann. Denke man z.B. an die Kleinbahn Wächtersbach - Bad Orb, die ihren Betrieb eingestellt hat, nachdem ein Kind an einem gesicherten BÜ vom Zug erfasst worden ist und der Bahnbetreiber dafür vom Gericht (mit)schuldig gesprochen wurde. Endergebnis war die Einstellung des Bahnverkehrs wegen unkalkulierbaren Risikos der Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes durch den Bahnbetreiber. Solch ein Humbug wäre in Ungarn wohl kaum möglich! Immerhin wurde die genannte Strecke mittlerweile als Feldbahn wieder aufgebaut. :spos:

    Gruß, René

    3 Mal editiert, zuletzt von rekok73 (8. Januar 2016 um 12:27)

  • Hallo René,

    das hätte ich nicht so gedacht, das man in Ungarn diese Bahnen so wohlwollend betrachtet.
    Andere Länder, andere Sitten. Im Autoland Dt. ist die Eisenbahn doch eh nur noch ein notwendiges Übel, denke ich. Die Autolobby ist einfach zu übermächtig. Die haben sicherlich genügend Politiker wie Marionetten am langen Arm hängen.
    Dein genanntes Beispiel der Kleinbahn in Bad Orb ist ja krass. Da fasst man sich doch an den Kopf. Habe eben das noch mal bei Wikipedia nachgelesen. Erstaunlich das in Dt. überhaupt noch eine Eisenbahn betrieben wird.

    Gruß
    Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Hallo,

    am 01. Mai gedenkt man bei der Mátrabahn des 90-jährigen Jubiläums der Aufnahme des Personenverkehrs. Aus diesem Anlass werden die Lokomotiven geschmückt und an der Endstation Mátrafüred erwartet den Besucher eine Modellbahnausstellung, sowie ein buntes Rahmenprogramm mit einigen Überraschungen.

    An dieser Stelle nochmal ein kurzer Auszug aus der geschichtlichen Abhandlung zu diesem Thema: 'Die heutige Linie zwischen Gyöngyös und Mátrafüred wurde im Jahr 1923 eröffnet. Im Jahr 1926 erfolgte die Umspurung von 600 mm auf 760 mm und die ersten Personenzüge verkehrten auf der Strecke.'

    Gruß, René

  • An dieser Stelle noch das Bild eines unbekannten Fotografen, welches auf der 'Gesichtsbuch'-Seite der Mátrabahn veröffentlicht wurde. Es zeigt einen abfahrbereiten Zug nach Gyöngyös im Bahnhof Mátrafüred. Natürlich ist, wie der Fotograf, auch das genaue Aufnahmedatum unbekannt.

    Gruß, René

  • Hallo Niels,

    da ist wieder der Beweis, dass kein Mensch fehlerfrei ist. Die MÁV wollte auch die Schmalspurbahn von Balatonfenyves im Jahr 2009 stilllegen. Über mehrere Jahre gab es dann nach örtlichen Protesten den Versuch, diese Schmalspurbahn in kommunale Trägerschaft zu übergeben. Erst mit Gründung des Tochterunternehmens MÁV-START erklärte sich die MÁV bereit, die Strecke weiter zu betreiben. Soweit mir bekannt ist, ist die Kindereisenbahn die einzige ungarische Schmalspurbahn, welche noch direkt zum Mutterkonzern MÁV gehört. Aber auch dies kann sich in unserer schnelllebigen Zeit mittlerweile geändert haben. Ich schrieb auch in der Eröffnung des Themas zur Schmalspurbahn von Balatonfenyves, dass ich dort noch niemals vor Ort war. Da können solche kleinen Unachtsamkeiten mal passieren. Beim Thema über die Schmalspurbahn Felcsút schrieb ich es auch bereits vor wenigen Tagen: Ich bin über Berichtigungen sehr dankbar, da mir natürlich bei der Komplexität der von mir hier behandelten Themen zur ungarischen Schmalspur gelegentliche Fehler unterlaufen können. Insofern: Danke für den Hinweis mit der Richtigstellung.

    Gruß, René

  • Hallo,

    da auf kisvasut.hu noch kein Fahrplan von der Mátrabahn veröffentlicht ist, möchte ich ihn hier einfügen. Könnte ja sein, dass sich vielleicht ein Besucher an den Fuß des Kékes verirrt, dann sollte er nicht planlos sein. :zwink:

    Freundlichen Gruß, René