[HU] Mátravasút Gyöngyös

  • Hallo!
    Auch dies ist eine sehr interessante Beitrags-Folge.
    Nun - ich habe von den Schmalspurbahnen aus Ungarn auch noch sehr viel Dia-Material,...........
    allerdings tue ich mich noch recht schwer in Richtung "Bilder-einstellen" als Forums-Neuling.
    Nun - vielleicht packe ich das ja auch noch, in diesem Sinne,
    beste Grüße von
    HGW

  • Hallo,

    vom Bahnfreund Tamás aus Ungarn bekam ich wieder Bilder zur Verfügung gestellt. Eine Auswahl möchte ich wieder zeigen. Am 11. Januar 2012 fuhr ein Sonderzug auf der Zweigstrecke zum damaligen Endbahnhof Lajosháza. Er war mit der Dampflok 490-2005 bespannt, die liebevoll "Gyöngyi" genannt wird und die derzeit mit fehlenden Fristen abgestellt ist. Eine gute Bekannte meiner Familie trägt diesen Namen, denn es ist einerseits ein Frauenname (welcher in der Übersetzung Perle bedeutet) und gleichzeitig der Spitzname der Stadt Gyöngyös. Die Eltern sahen ihr Mädchen, also unsere Bekannte, richtigerweise als Perle an und da sie aus Gyöngyös kommt, kam konsequenterweise nur ein Name in Frage. Doch nun zu den Bildern, welche chronologisch von Gyöngyös nach Lajosháza angeordnet sind.

    Viel Freude beim Anschauen wünscht René... und selbstverständlich ein großer Dank an Tamás.

  • Hallo,

    da von den ausgewiesenen Ungarn-Spezialisten hier im Forum noch keine Meldung zum Thema kam, möchte ich darauf hinweisen, dass am Freitag, 30. November 2018 die feierliche Wiederinbetriebnahme des sanierten Streckenastes Gyöngyös - Gyöngyössolymos - Szalajka-ház erfolgte. Die Sanierung hat 445 Millionen Forint (ca. 1,38 Millionen Euro) gekostet.

    "In Ungarn gab es tausende Kilometer Schmalspurbahnen, die in den letzten Jahrzehnten ihre ursprüngliche Funktion verloren haben. Gleichzeitig kann ein Teil von ihnen als Touristenattraktion erhalten oder wiederbelebt werden, und die Regierung wird sie mit insgesamt 10 Milliarden Forint unterstützen." - sagte Márton Bitay, Staatssekretär für Landangelegenheiten im Landwirtschaftsministerium. Weiterhin investiert die Regierung insgesamt 20 Milliarden Forint in ein Programm zur Entwicklung der Infrastruktur im Waldtourismus. Durch die sinnvolle Kombination von Waldnutzung und Tourismus betreiben die Forstgesellschaften gleichzeitig aktiven Naturschutz. Máriusz Révész sprach über die Arbeit der Egererdő Zrt.: "Das erste abgeschlossene Projekt der acht landesweiten Projekte des Eisenbahnrekonstruktionsprogramms ist die Rekonstruktion des Streckenastes Gyöngyös - Gyöngyössolymos - Szalajka-ház der Mátrabahn. Neben der Rekonstruktion der Strecke wurde auch ein Servicepunkt für Fahrräder zur Entwicklung des sanften Tourismus eingerichtet. Weiterhin ist geplant, in Zukunft eine Seilbahn auf den Kékes zu bauen." László Jung, Geschäftsführer von Egererdő Zrt., erinnerte in seiner Ansprache an die Geschichte der Mátrabahn: "Die Strecken der Mátrabahn wurden ursprünglich Anfang des 20. Jahrhunderts für den Transport von Holz und anderen Rohstoffen errichtet. Heute ist diese ursprüngliche Bestimmung der Bahn verlorengegangen, aber die Mátrabahn hat eine herausragende Bedeutung in der touristischen Entwicklung der Region." Die Mátravasút und die Waldbahnen in Felsőtárkány und Szilvásvárad beförderten im Jahr 2017 zusammen 358.000 Passagiere. Der zweite Teil der Investitionen in Höhe von 638 Millionen Forint wurde nun auch freigegeben. Dabei sollen für etwa 190 Millionen Forint drei offene und fünf geschlossenen Personenwagen, ein Salonwagen und die Dampflokomotive 'Gyöngyi' modernisiert werden, während drei weitere Diesellokomotiven einen neuen umweltfreundlichen Motor erhalten.

    Viele Grüße, René

    ... nun wieder nach Norddeutschland. :zwink:

  • Hallo Schmalspurbahnfreunde,

    da auf der Seite der ungarischen Schmalspurbahnfreunde die Fahrpläne derzeit nicht ordnungsgemäß dargestellt werden, daher komme ich der Bitte der Veröffentlichung hier gerne nach.

    Strecke nach Matrafüred:

    01.04.-31.10. täglich, außerdem 02.11. und 03.11.

    grün unterlegte Fahrten verkehren nur:

    17.06.-18.08. täglich

    19.08.-23.10. Samstag und Sonntag

    Strecke nach Salajkaház:

    17.06.-18.08. Donnerstag bis Sonntag

    19.08.-27.10. Samstag und Sonntag

    Grüße aus Debrecen

  • Hallo aus Ungarn,

    in dieser Woche ist die erste remotorisierte Mk48 412 in Gyöngyös eingetroffen. Im Gegensatz zu den beiden Hybridmaschinen hat man in Gyöngyös auf einen Deutz Diesel nach Euro 5 Norm gesetzt.

    Der Umbau dürfte wieder in der eigenen Werkstatt in Szilvásvárad erfolgt sein.

    Interessant, in Gyöngyös haben alle Lokomotiven Namen, die umgebaute heißt Csinos "Die Hübsche". Ich finde, das passt!


    Die ersten "Schritte" hat die "Hübsche" nun auch unternommen.

    THM_0015715615.jpg

    MED_0015716844.jpg

    Bild könnte enthalten: Baum, Himmel, Pflanze und im Freien

    Quelle: Internetseite des Betreibers


    Viel Freude mit der remotorisierten Mk48 und viele zufriedene Fahrgäste

    mit vielen lieben Grüßen aus Debrecen

  • Hallo aus Ungarn,

    auch die Schmalspurbahn in Gyöngyös hat ihre aktuellen Fahrzeiten für das Jahr 2020 bereits veröffentlicht.

    Zeichenerklärung:

    0 - verkehrt auf Bestellung oder besondere Ansage

    1 - 13. März bis 09. April Samstag, Sonntag, ab 10. April bis 31. Oktober täglich

    2 - 10. April bis 24. Oktober Samstag und Sonntag, zusätzlich zwischen 15. Juni und 23. August auch Donnerstag und Freitag

    3 - 14. März bis 31. Oktober Samstag und Sonntag, zusätzlich zwischen 15. Juni und 23. August auch Donnerstag und Freitag

    Grüße aus Debrecen

  • Hallo,

    Die Waldbahn Gyöngyös startet morgen in die verspätete Saison.

    Als Fahrplan gilt der im Vorartikel veröffentlichte.

    Grüße aus Debrecen

  • Hallo,

    wenn auch nicht aktuell, so möchte ich doch ein paar Fotos vom August 2018 zeigen.

    MK 48 442 kommt aus Matrafüred und fährt in Gyöngyös ein.

    Entlang der Dobó István utca passiert der Zug das Depot

    Ein Blick über den Zaum zeigt, dass es noch mehr Wagen im Fahrzeugpark der Matra Vasut gibt.

    Selbst einen Wagen 1. Klasse gibt es.

    Der Bahnhof der AEV in Gyöngyös , die Lok wurde inzwischen im Depot gewendet.

    Nachfolgend ein paar Detailaufnahmen.

    Blick in den Führerstand

    Typenschild an der Lok

    Typenschild am Wagon

    Herzstück

    Altes Eisen von 1917

    Grüße, Mike

  • Grüße aus Ungarn,

    Auch bei der Matrabahn ist der Hauptabschnitt derzeit im Neuaufbau, für mich eine glückliche Fügung, konnte ich doch so die Zweigstrecke auch in der Woche befahren, dies ist sonst nur selten möglich.

    Bauzug am Abzweig,

    weiter wäre es auch nicht gegangen, Schienen, samt Schwellen fehlen bis Matrafüred.

    Am nächsten Morgen wird der Frühzug bereitgestellt.

    Ein Wagen genügt wohl sonst unter der Woche

    Heute nicht, ein Aussichtswagen mit Stellplätzen für Fahrräder musste noch zugestellt werden.

    Eine lohnenswerte kleine Bahn

    Liebe Grüße

  • Guten Abend,

    Zeit, mal wieder einen Blick auf die Matravasút zu werfen.

    Für all diejenigen, die diese Bahn nicht kennen, will ich sie hier mal etwas ausführlicher vorstellen.


    Mátravasut


    Das Matragebirge ist ein Mittelgebirge im Norden Ungarns .Seine höchste Erhebung ist der Kékes und mit 1014 Metern der höchste Punkt Ungarns. An seinem Fuß liegt Gyöngyös - eine Stadt mit ca. 35.000 EW, 80 km östlich von Budapest.

    Von hier führen zwei Linien der Mátravasut ins Mátragebirge - nach Mátrafüred, einem Erholungsort, und nach Szalajkaház. Die Bahn wurde bereits 1923 in Betrieb genommen und schon 2 Jahre später von 600mm auf 760 mm Spurweite umgebaut. Ab 1926 nahm sie den Personenverkehr auf.

    Ausgangspunkt in Gyöngös ist an der Kossuth Lajos Utca, in der Nähe des Mátra-Museums.

    Da es bei meinem Besuch vor 4 Jahren nicht geklappt hatte, einmal mitzufahren, konnte ich mir dieses Mal den Wunsch erfüllen.

    Wir nahmen die Strecke nach Szalajkaház die vor vier Jahren wegen Gleisbauarbeiten gesperrt war. Sie ist, landschaftlich gesehen, reizvoller als die nach Mátrafüred. Letztgenannte wird zurzeit nicht befahren da hier nun dringend Sanierungsarbeiten am Gleis notwendig sind.

    Der Zug, bestehend aus einer Mk 48, Bj. 1961, und einem Personenwagen, Bj. 1955, steht abfahrbereit im Schatten mächtiger Bäume. Dieser Kurzzug ist auch ausreichend, da nur ca. 15 Fahrgäste mitreisen.

    Zunächst geht es durch die Stadt, vorbei am unweit des Ausgangspunktes gelegenen Depot bis zum Stadtrand. Dort teilt sich die Strecke und man überquert die Straße nach Mátrafüred in westlicher Richtung, während der andere Streckenast der Straße in Richtung Norden folgt.

    Zwischen Feldern und Weinplantagen geht es anschließend in vielen Kurven nach Gyöngyössolymos. Immer am Bach, entlang schlängelt sich die Strecke durch den Ort, mitunter ganz knapp an den Häusern vorbei, so dass man fast die Dachrinne greifen kann. Es folgen weitere Brücken - die längste ist 33 m lang - immer weiter dem Bach folgend, der immer wieder die Seite wechselt. Von nun an geht es stetig bergauf und man fährt in den Wald. Die vielen verschieden großen Steine im Bachlauf erinnern an die Bode im Harz. Der Wald wird immer dichter und die Temperatur sinkt auf ein angenehmes Maß. Vorbei geht es an den Ruinen eines stillgelegten Steinbruches, während sich die Strecke weiter in ständigem Wechsel nach oben windet. Die meisten Stationen werden nicht bedient, erst in Lajosháza hält der Zug .

    Das Ziel Szalajkaház ist nach ca. 50 Minuten Fahrzeit erreicht.

    Die Zugbegleiterin bremst den Wagen mittels Handbremse an und legt zusätzlich Keile aus, damit der Wagen keinesfalls wegrollen kann. Inzwischen haben alle Fahrgäste den Waggon verlassen und die Zugbegleiterin kuppelt den Waggon ab. Die Lok zieht vor - und auch für das Stellen der Weichen zum Umsetzen sowie das anschließende verbinden von Lok und Wagen ist die Zugbegleiterin zuständig.

    Die Wendezeit ist mit 20 min reichlich bemessen, so dass pünktlich die Rückfahrt beginnt. Auf dem hinteren Perron stehend, lässt sich Strecke und Umgebung gut beobachten. Zum klack klack der Schienenstöße kommt jetzt noch das Quietschen der Bremse.

    Kurz hinter Lajosháza kommt der Zug plötzlich zum Stehen. Alle wundern sich, haben wir doch gerade erst gehalten, um zwei Fahrgäste aussteigen zu lassen. Ein Blick nach vorn verrät, dass ein abgestorbener Baum umgefallen ist und die Strecke versperrt. Offenbar kommt dies hin und wieder vor - und diesmal wird der Lokführer außerhalb seines Führerstandes tätig! Kurzerhand wirft er die Kettensäge an und beseitigt das Hindernis.

    Weiter unten sind noch größere wassergefüllte Senken im Bach, die von Jugendlichen zum Baden und Abkühlen genutzt werden.

    Wieder im Bereich der Ortschaften angekommen, obliegt es ebenfalls der Zugbegleiterin, die Bahnübergänge zu sichern. Alsbald ist dann auch die Stadt erreicht. Vorbei an einem Friedhof geht es über eine kleine Brücke, in mehreren Bögen nun am Depot vorbei zum Ausgangspunkt.

    Am Ausgangspunkt unserer Fahrt angekommen, beginnt sofort das Rangiermanöver, denn es war die letzte Tour des Tages und der Zug rückt ins Depot ein.

    Leider war es, trotz mehrerer Anläufe, nicht möglich, ins Depot zu kommen, um die Dampflok sowie weitere Fahrzeuge in Augenschein nehmen zu können. So blieb nur ein Blick über den Zaum vom Zug aus.

    MK48 410 mit ihrem Wagen steht schon in Gyöngyös bereit.

    Sie trägt die Fabrik Nr. 58 und wurde 1961 in Györ gebaut.

    Blick in den Innenraum des Personenwagen.

    Blick auf ein Drehgestell. Offensichtlich hat der Wagen erst vor kurzem eine umfangreiche Revision erhalten.

    Auch der Wagenkasten glänzt in neuem Lack. Und dann geht es auch schon los...

    Am Depot vorbei kann man einen Blick hinein werfen. C50 404 steht hinter der Wagenhalle.

    Am Friedhof vorbei geht es Stadtauswärts Richtung Matragebirge.

    Der Gleiszustand im Stadtgebiet könnte auch eine Korrektur vertragen

    Nun teilt sich die Strecke, li nach Szalajkaház, re nach Matrafüred. Zunächst ein Abstecher nach Matrafüred...

    Empfangsgebäude

    Hier scheint schon länger nichts mehr gefahren zu sein. Das Gleis vom Abzweig bis nach Matrafüred glich einer Berg- und Talbahn, vertikal wie auch horizontal.

    Gedenkstein für den langjährigen Chef der Matravasút.

    Zurück zum Strecke nach Szalajkaház. Eine 1a Gleislage auf der sanierten Strecke.

    Kurven...

    Wein..

    und immer wieder der Blick zum Kékes.

    Sicherung des BÜ

    Gyöngyössolymos ist erreicht.

    Ausweichgleis am HP Jánoska