[HU] Kindereisenbahn Budapest

  • Hallo,

    es gibt Neuigkeiten zu einem besonderen Fahrzeug der Kindereisenbahn. Ab dem Jahr 1962 wurden auf der Strecke Maschinen der Baureihe Mk49 eingesetzt, welche ab 1973 von den heute noch im Einsatz befindlichen Lokomotiven der Baureihe Mk45 abgelöst worden sind.

    Über Jahre stand dann Mk49 2006 am Bahnhof Hüvösvölgy auf dem Denkmalsockel, bevor die Maschine im Depot verschwand. Schon vor drei Jahren habe ich gelesen, dass eine Aufarbeitung erfolgen soll. Diese hat nun begonnen. Am 31. Oktober 2015 begann die Aufarbeitung von Motor und Getriebe. Die Drehgestelle werden ebenfalls in einer Werkstatt aufgearbeitet. Während dieser Zeit erfolgen Reinigung und Malerarbeiten im Innenraum des Fahrzeugs.

    Ich hoffe, dass diese einzige erhaltene Mk49, welche in früherer Zeit das Bild der Kindereisenbahn prägte, bald wieder im Einsatz auf der Strecke zu bewundern sein wird.

    Mk49 2002
    Mk49 2002 im Jahr 1973 im Bahnhof Hüvösvölgy (Quelle: kisvasut.hu / Archiv Gyermekvasút)

    Gruß, René

    Einmal editiert, zuletzt von rekok73 (11. Januar 2016 um 21:00)

  • Das ist natürlich richtig. Sie stand in Széchenyi-hegy auf dem Sockel und verschwand dann später im Depot in Hüvösvölgy. Da habe ich mich im Eifer des Gefechts mal verschrieben. Man ist nicht fehlerfrei. ;)

    Gruß, René

  • Hallo René,

    wie ich gerade an der Uhrzeit deiner Antwort sehe, konntest du heut Nacht wohl nicht schlafen?
    Diese Lok der Baureihe Mk 49 sieht ja wie eine richtig große Lok aus. Es scheint davon wohl mindestens sechs Stück gegeben zu haben. So richtig viel habe ich über diese Loks im Netz nicht gefunden. Oder weist du wo man da mal schauen kann?

    Grüße
    Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Hallo Niels,
    danke für den Link.
    Auch meine ungarischen Sprachkenntnisse gehen gegen Null. Mann kann da blos einige techn. Daten rausziehen. In der Tat scheint es sieben Loks gegeben zu haben. Irgendwie sieht die Lok doch wie eine "Mini V 180" aus.
    Das Dind hätte doch sicher auch auf so manche DR-Schmalspurbahn gepasst. Allerdings mit dem Nachteil, das dann heute nicht mehr so viele Dampfloks überlebt hätten.
    Mal sehen wann der "Ungarnspezie René" aus dem Bett kommt. Der kann uns sicher noch mehr berichten.

    Viele Grüße
    Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Hallo Detlef,

    aus dem Bett bin ich schon lange, denn ich hatte 4.45Uhr Dienstbeginn. Ich gebe gerne weitere Informationen ... aber nicht heute ... denn ich habe mir nun, glaube ich, ein wenig Ruhe verdient. Ich bitte also um Geduld bis morgen. ;)

    Gruß, René

  • Hallo,

    hier nun die versprochenen Informationen zur Baureihe Mk49. Ich habe das Hauptaugenmerk auf die geschichtliche Entwicklung gelegt, da mich persönlich kleinste technische Details weniger interessieren. Also: Es gab tatsächlich 7 Maschinen und dies waren im Einzelnen

    Mk49.2001, Baujahr: 01/1961, Kecskemét, Sárospatak, Hüvösvölgy
    Mk49.2002, Baujahr: 02/1962, Hüvösvölgy
    Mk49.2003, Baujahr: 03/1962, Kecskemét, Hüvösvölgy
    Mk49.2004, Baujahr: 04/1962, Kecskemét, Sárospatak, Hüvösvölgy,
    Mk49.2005, Baujahr: 05/1962, Hüvösvölgy,
    Mk49.2006, Baujahr: 06/1962, Hüvösvölgy,
    Mk49.2007, Baujahr: 07/1962, Hüvösvölgy

    Serie: Mk49.2000, Hersteller: RÁBA Magyar Vagon és Gépgyár, Györ (Ungarische Wagon- und Maschinenfabrik), Typenbezeichnung: M 071

    Im Jahr 1960 begann man mit dem Bau der modernen Diesellokbaureihe Mk48 für die ungarischen Schmalspurbahnen. Jedoch vertrat man gleichzeitig die Ansicht, dass deren Leistung für bestimmte Aufgaben zu schwach sei. Deshalb wurden in den Jahren 1961 und 1962 die 7 Lokomotiven der Baureihe Mk49 von der MÁV beschafft. Sie waren für den Personen- und Güterzugdienst vorgesehen. Aus diesem Grund wurde der Prototyp Mk49.2001 auch zunächst im Schmalspurnetz Kecskemét eingesetzt.

    In erster Linie wurden die Maschinen aber für die Budapester Pioniereisenbahn beschafft. Die 3 Loks in Kecskemét kamen aufgrund vielfältiger technischer Probleme kaum zum Einsatz. Oft war mehr als eine Lokomotive zur Reparatur abgestellt. Daraufhin wurde die Mk49.2003 nach Hüvösvölgy umgesetzt, während die Mk49.2001 und Mk49.2004 von nun an in Sárospatak zum Einsatz kamen.

    Bei einem verheerenden Brand im Lokschuppen von Hüvösvölgy im November 1970, welcher durch Brandstiftung verursacht wurde, kam es zur Zerstörung der beiden Lokomotiven Mk49.2003 und Mk49.2005. Daraufhin wurden die beiden Maschinen aus Sárospatak nach Hüvösvölgy umgesetzt.

    Aufgrund der technischen Probleme mit der Lokbaureihe begann man im September 1971 mit der Abstellung der ersten Maschinen. Sie wurden nun nach und nach von Loks der Baureihe Mk45 abgelöst. Im Okober 1973 waren alle Mk49 abgestellt und Mk49.2001 bis Mk49.2005 waren bis Dezember des gleichen Jahres verschrottet.

    Die Mk49.2006 wurde als Denkmallok in Széchenyi-hegy aufgestellt und 2003 in das Bw Hüvösvölgy zur Aufarbeitung überführt. Diese ließ dann noch ein wenig auf sich warten und begann im Oktober 2015.

    Die Baugruppen der Mk49.2007 wurden nach ihrer Abstellung der technischen Hochschule in Györ zur Verfügung gestellt, wo sich ihre Spuren verlieren.

    Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen. :)

    Gruß, René

    Einmal editiert, zuletzt von rekok73 (13. Januar 2016 um 09:10)

  • Auch mit Diesellokomotiven eine faszinierende Strecke durch die Budaer Berge. Am Stellwerk vorbei, in dem Kinder ihren Dienst verrichten, fährt der Zug in den Endbahnhof Széchenyi-hegy ein. Auf dem Bild gewinnt man auch gleich einen Eindruck von den Steigungen der Strecke. Bis auf Lokführer, Zugführer und Bahnhofsvorsteher werden alle Tätigkeiten von Kindern und Jugendlichen übernommen. Die Kinder sind während ihrer Dienstzeit bei der Kindereisenbahn in einem Internat untergebracht. Der Tagesablauf ist dabei klar gegliedert und es wird sehr viel Wert auf Ordnung, Disziplin und verantwortungsvolles Handeln in der Gemeinschaft gelegt.

    Gruß, René

  • Hallo René,

    wie nicht anders zu erwarten war, konntest du das Dunkel sehr Erhellen. :spos:
    Da war diese Diesellokbaureihe wohl nicht der große Wurf gewesen und zudem noch vom Pech verfolgt (zwei Brandopfer). Dann war es wohl doch gut, das sie nicht auch noch bei der DR gelandet sind. Na die V 36 K hat sich ja bei der DR auch nicht mit Ruhm bekleckert.
    Funktioniert das denn heute noch immer bei der Budapester Kindereisenbahn mit dem Nachwuchs? Sind die ung. Kinder und Jugendlichen denn anders als unsere? In Cottbus und Dresden war das doch so ähnlich gewesen. Ich weiß jetzt gar nicht wie das da heute so abläuft.

    Grüße aus Mecklenburg
    Detlef der Pollofan

    Pollofan