Unbekannte Schmalspurlok bei Nauen

  • Hallo in die Runde,

    gestern Abend sah ich einen Beitrag in der 20 Uhr Tagesschau über ein Treffen der Bundes SPD auf einem Landgut (Tagungshotel) bei Nauen. In einem Kameraschwenk über das Gelände tauchte plötzlich ein Dampflokdenkmal auf. Es schien mir eine 2 - 3 achsige Schmalspurlok zu sein. Kennt die jemand? :confused:
    Habe davon bisher noch nie was gehört.

    Schon mal Dank für die Bemühungen der Lösungsfindung

    Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Hallo Detlef,

    auf dem Gelände des Biohotel Landgut A. Borsig (seit Ende 2015 Landgut Stober) in Groß Behnitz (Ortsteil von Nauen) steht ein B-Kuppler, in früherer Zeit wohl mal eine Werklok von KRUPP.

    Gruß, René

    Einmal editiert, zuletzt von rekok73 (18. Januar 2016 um 08:32)

  • Weitere Informationen:

    Die alte Lok wirkt mitten im dörflichen Groß Behnitz auf den ersten Blick deplaziert. Sie soll Symbol für die Produkte sein, mit denen die wohl bekanntesten Ortsbewohner einst ihr Geld verdienten: mit Dampfmaschinen. Das nicht ganz geschichtstreue Gefährt aus dem Hause Krupp markiert den Eingang zum Landgut Stober - einige Jahrzehnte Sommersitz, Hobby und bald zweites Standbein der Berliner Industriellenfamilie Borsig.

    Albert Borsig, Sohn des Maschinenbau-Magnaten August, kauft das Groß Behnitzer Rittergut 1866 von der bankrotten Adelsfamilie von Itzenplitz. Er baut, 40 Kilometer westlich Berlins, ein hochmodernes Mustergut auf. Die Gutsgebäude in dunklem Ziegelmauerwerk sind eine optische Reminiszenz an die Berliner Borsigwerke in Tegel. Die Pfeiler des imposanten Gutstores schmücken zwei Plastiken, die ursprünglich auf dem Oranienburger Tor in Berlin standen. Der Großindustrielle setzt Landmaschinen aus den Borsigwerken ein, sorgt für einen Bahnanschluss. Er spendiert dem Dorf Schule und Kindergarten. Im Zweiten Weltkrieg stellt Borsig-Enkel Ernst von Borsig junior das inzwischen abgerissene Gutshaus dem Widerstandszirkel "Kreisauer Kreis" um James Graf von Moltke als konspirativen Treff zur Verfügung.

    Mit staatlicher Hilfe hat der Berliner Fotograf Michael Stober weite Teile der zu DDR-Zeiten verwahrlosten Anlagen restauriert.

    Mehr kann ich dazu nicht beitragen.

    Gruß, René

  • Hallo René,

    das ging aber schnell! :winner:
    Du hast meine Frage bereits nach 10 Minuten und 29 Sekunden beantwortet. :spos:
    Das die Lok irgendwer kennt, dachte ich mir schon. Also ist nicht nur Ungarn dein Gebiet stelle ich fest. Dank dir.

    Grüße aus dem frostigen Mecklenburg, jetzt sogar mit Schnee
    Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Hallo René,

    wie ich gerade sehe, haben sich unsere Beiträge fast überschnitten.
    Du hast doch eine Menge zu erzählen gewusst! Ich denke man und besonders ich, sind jetzt umfassend informiert. Mit der Familie Borsig im Hintergrund macht das Dampflokdenkmal doch echt Sinn, blos man erkennt es nicht auf den ersten Blick. Da muss man erst in die Geschichte eintauchen. Aber die ist doch recht interessant.
    Mein erster Gedanke war ja bei der Nennung von Nauen, die Zuckerfabrik. Aber da gab es ja keine schmalspurige Werksbahn.
    Die Spurweite der Lok ist nicht bekannt, oder?

    Viele Grüße
    Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Hallo,

    ich bedanke mich ganz herzlich für die Infos, die wohl nun keine Fragen zu dieser Lok mehr offen lassen.
    Da das so gut geklappt hat, versuche ich es gleich noch einmal.

    Seit Juni 2013 steht diese Feldbahnlok in Plau am See, Ortsteil Quetzin, bei einem Sammler von Traktoren und Straßenwalzen. Er hatte sie übers Internet ersteigert. Obwohl das absolut nicht sein Bereich ist. Es soll eine Krauslok von 1908 sein, die 40 jahre lang als Denkmal in Mariazell (Österreich) gestanden hat. Spurweite wohl 760 mm. Den Wagen gab es auch noch dazu. Stimmen diese Angaben?

    Viele Grüße
    Detlef der Pollofan

    Pollofan