In heimischen Gefilden (Harz)

  • Hallo,

    heute führte wieder ein Ausflug die paar Kilometer hoch zur Hohne. Unterwegs wurde der Dampfzug unterhalb des Gasthauses 'Drei Annen' abgewartet.


    Die Natur kann dem Dampfzug den passenden Rahmen geben.

    Dann ging es weiter ins Hohnegebiet zum Wormkegraben. Die paar hundert Meter von Drei Annen zur Hohne reichten, um die Sonne auszuknipsen.


    Auf der Hohnewiese reichte der Schnee dafür schon, um kleine 'Kunstwerke' zu schaffen.

    Gruß, René
    Natur entdecken

  • Hallo,

    heute habe ich wieder einen kleinen Waldspaziergang im Hohnegebiet gemacht. Bevor es richtig losgehen konnte, habe ich noch den 8933 mit der 99 7240 unterhalb des Gasthauses Drei Annen abgelichtet. Wie man am Bild im vorherigen Beitrag sehen kann, lässt sich diese Stelle aus mehreren Perspektiven umsetzen, weshalb sie mir sehr gefällt.

    Heute wehte echt ein eisiges Lüftchen, gepaart mit leichtem Nieselregen. Deshalb war der Parkplatz am Bahnhof Drei Annen Hohne nur mit sehr wenigen Autos besetzt. Ganz genau konnte man selbst nach Abfahrt des 8925 nur 8 Fahrzeuge dort entdecken. Entsprechende Flaute war in den beiden Zügen. Auch 'Kukki' hat wohl heute einen sehr geruhsamen Tag. Viel Erbsensuppe wird er bei diesem "Ansturm" sicher nicht verkaufen.

    Die Wege im Wald waren ziemlich glatt. Ich lief vom Parklplatz in Richtung Wormsgraben (Wormkegraben). Dieser im Mittelalter künstlich angelegte Wasserlauf (Verbindung zwischen Wormke und Zillierbach) diente dazu, das Aufschlagwasser für die Wassermühlen an Zillierbach und Holtemme zu erhöhen. Auch wurde der Graben in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Flößerei genutzt. Die Holzscheite schwammen vom Hohnegebiet zu einem Wehr am Westerntor in Wernigerode. Er hatte also Bedeutung zur Versorgung der Stadt mit Brennholz.

    Zum Glück ist Wernigerode nicht mehr auf diese (damals sehr clevere) Form des Brennholztransportes angewiesen, denn heute wäre gar keine Flößerei möglich gewesen. Es war so kalt, dass sich am Graben richtige Eisvorhänge bildeten.

    Vom Wormsgraben ging es dann über den HohneHof zurück zum Ausgangspunkt. Reichte mir heute bei dem Wetter. Immerhin habe ich mir aber am freien Tag ein wenig Frischluft um die Nase wehen lassen. Im Wald traf ich noch sage und schreibe einen weiteren Wanderer. 'Nur die Harten kommen in den Garten.' ... wie man so schön sagt. ;) Natürlich sorgte ich dann bei 'Kukki' noch für ein wenig Umsatz, damit sich der Verkäufer nicht umsonst den A.... abfriert.

    Allen Lesern wünsche ich einen schönen Tag.

    Gruß aus Wernigerode,
    René
    Natur entdecken

  • Hallo Forengemeinde ...

    'Tief drin im Böhmerwald,
    da liegt mein Heimatort;
    es ist gar lang schon her,
    daß ich von dort bin fort.'

    Bei diesem Ausblick handelt es sich freilich nicht um den 'Prager Fenstersturz', sondern um den 'Schierker Fensterblick', auch wenn solch eine motivliche Herangehensweise manch einem Leser wie 'böhmische Dörfer' erscheinen mag. Sei es drum. Das Bild widerspricht natürlich ziemlich dem üblicherweise präsentierten Allerlei, welches aber in der Bahnhofsbaude nicht aufgetischt wurde, nicht einmal mir, obwohl ich doch einen Teil meiner Kindheit in Leipzig verbracht habe. (im Wissen, dass derlei Wortspiele nicht Jedermann zugänglich sind)

    Hier bespannt die 99 7235 den 8926 nach Drei Annen Hohne beim Aufenthalt im Bahnhof Schierke.


    Ich hoffe nun, bei historisch und geografisch weniger versierten Lesern keinen zu großen Knoten im Kopf verursacht zu haben ... und wünsche einen schönen Sonntag.

    Gruß, René
    Natur entdecken

  • Hallo Rene,
    Schöner Bericht und Anreiz für unseren Urlaub nächstes Jahr im Februar,bei euch in Wernigerode.Ja als ich die Preise vom Bähnle gelesen hatte viel mir auch erstmal die Kinnlade runter,aber als Eisenbahnfan drücke ich da mal ein Auge zu,musste meine Frau überreden das wir auch mal mit dem Zug fahren,ist mir geglückt denn ein Harz Besuch ohne Bahnfahrt kam mir nicht in die Tüte.Also freue ich mich schon wie Bolle auf nächstes Jahr,die Eisenbahn wieder besuchen zu können die in den 80er Jahren als Kind, tiefe Erinnerungen hinterlassen hat,als ich mit meinem Vati von Wernigerode nach Nordhausen fuhr,und das nicht nur einmal.

    Gruß aus DD
    Matthias.

    Gruß aus DD

    Matthias.

  • Hallo Matthias,

    schön, dass ich mit meinen Beiträgen ein paar Inspirationen geben kann. Wenn Du mit Deiner Frau auf den Brocken fährst, sollte ein Besuch des 'Brockenhauses' mit seiner Ausstellung ein Muss sein. Zum Harz gehört natürlich auch eine deftige Erbsensuppe ... aber bitte nicht die Plürre auf dem Brocken ... besser ist da 'Kukki' in Drei Annen Hohne oder an der Straße zwischen Elend und Braunlage am ehemaligen Kolonnenweg. Der HohneHof ist ebenso zu jeder Jahreszeit einen kurzen Spaziergang wert. Im Harz gibt es viel zu entdecken. Kommt natürlich drauf an, ob man mit Auto oder Öffis mobil ist.

    Blicken wir mal in der Zeit zurück. Die vom Personal liebevoll 'Mama' genannte 99 222 ist hier im Jahr 1991 auf der Westerntorkreuzung in Wernigerode unterwegs. Damals besaß sie noch den Mischvorwärmer, wie die Neubauloks. Heutzutage ist sie ja wieder mit dem Oberflächenvorwärmer unterwegs, der ihrer ursprünglichen Ausstattung entspricht.

    Gruß, RenéNatur entdecken

  • Hallo,

    heute bin ich mal über die Harzberge ins Eichsfeld gefahren. Ziel war Worbis und dort der Alternative Bärenpark.

    Natürlich besuchte ich auch den ehemaligen Bahnhof Worbis. Dieser befand sich an der Bahnstrecke Wulften - Duderstadt - Teistungen - Worbis - Leinefelde. Auf dem thüringischen Teilstück zwischen Leinefelde und Teistungen endete im Jahr 2001 der Verkehr. Im Jahr 2005 wurden die Gleisanlagen zurückgebaut.


    Das Bahnhofsgebäude von Worbis befindet sich 15 Jahre nach Betriebseinstellung im ungenutzten Zustand.


    Im Alternativen Bärenpark bekommen z.B. befreite Tanz- und Zirkusbären ein weitgehend artgerechtes neues Zuhause.

    Die weitläufigen naturnahen Gehege mit viel Sichtschutz verlangen dem Besucher ein wenig Geduld ab, um die Tiere zu Gesicht zu bekommen. Die Bären teilen sich die Gehege mit einem Wolfsrudel.

    Auf der Rückfahrt erfolgte noch ein Abstecher zur Heinz Sielmann-Stiftung in Duderstadt. Dann ging es über Bad Lauterberg und Braunlage zurück nach Wernigerode. In Drei Annen Hohne fuhr gerade der 8923 bergwärts zum Brocken und hielt mich am Bahnübergang kurz auf. Neben der Zugführerin nutzte ein Fahrgast den Zug zur Bergfahrt. Einen realistischen Kostendeckungsgrad dürfte diese Fahrt wohl nicht erreicht haben ... und das, obwohl die Sonne nur so um die Wette strahlte.

    Aber es kommen auch wieder Tage mit schlechtem Wetter auf dem Brocken. Dann werden die Züge sicher wieder voller sein. (Kleiner Scherz am Rande)

    Der nächste Bericht wird wieder mehr Anteil zu schmalspurigen Bahnen zum Inhalt haben. Ich wünsche einen schönen Abend.

    Gruß, René

  • Hallo René,

    danke für deine sehr interessanten Beiträge. Dass es im Eichsfeld ein alternatives Bärengehege gibt, wusste ich noch gar nicht. Da muss ich auf jeden Fall mal hin. :) :spos:

    Grüße Erik

    Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!

  • Hallo Erik,

    in Worbis entstand der erste Alternative Bärenpark auf dem Gelände des ehemaligen Tierparks. Die erste Bärin war dann auch gleich das Tier, welches im vormaligen Tierpark in einem kleinen Zwinger gehalten wurde. Ab 1997 konnte sie in ein riesiges naturbelassenes Gehege umziehen. Der alte Zwinger ist als 'Mahnmal erhalten geblieben.

    Geschockt war meine Tochter von Zirkuszwingern, in denen Bären gehalten werden. Ein solches Fahrzeug ist im Park zum Anschauen vorhanden. Außerdem hatte sie Tränen in den Augen, als sie gesehen hat, wie Bären zur Gewinnung von Galleflüssigkeit in Asien in Farmen in kleinsten Käfigen eingezwängt gehalten werden:
    Gallebären

    Trotzdem ist der Park natürlich kein lebendiges Mahnmal, sondern ein Artenschutzprojekt und strahlt mit den naturnahen Gehegen und fachkundigen Erläuterungen viel Lebensfreude aus ... vor allem, wenn man die Bären in ihrer heutigen Ungezwungenheit erleben kann.
    Bärenpark in Worbis

    Ein zweiter Alternativer Bärenpark wurde von der 'Stiftung Bär' später auch im Schwarzwald eröffnet.

    Gruß, René

  • Hallo,

    in meinem gestrigen bärigen Bericht aus dem thüringischen Eichsfeld hatte ich ja versprochen, dass der nächste Bericht wieder etwas mit Schmalspurbahnen zu tun hat. Et voilá ... so sei es.

    Gleich heute Vormittag machte ich mich auf den Weg zum Schierker Stern. Es war kalt und die Sonne schien. Ich wollte einige Bilder für meine Homepage machen.

    Natur entdecken

    Im Oktober 1991 hatte ich am Bahnübergang 'Ackerweg' ein Bild mit 99 7232 gemacht. Nun, 25 Jahre später, wollte ich den gleichen Fotostandpunkt aufsuchen.

    Also lief ich auf dem Ackerweg bergwärts und kam erstmal an der Schutzhütte 'Quesenbank' vorbei, wo sich ein herrlicher Ausblick über die Harzer Berge bot.

    An der Quesenbank verharrte ich ein wenig, denn ich hatte noch genug Zeit und bis zum Bahnübergang sind es nur noch ein paar hundert Meter. Die Vögel turnten in den von der Sonne beschienen Spitzen der Bäume und zwitscherten um die Wette. Es war amüsant, diesem Treiben ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Schließlich war auch keine weitere Menschenseele unterwegs.

    Danach begab ich mich zum Bahnübergang in km 4,0 der Brockenstrecke und erwartete den Zug. Die Aufnahme habe ich, um später auf der Homepage eine gewisse Harmonie zur alten Aufnahme zu haben, in Sepia ausgeführt.

    Heute war Zug 8933 mit 99 7237 bespannt. Die 99 7232 ist aber zumindest auch heutzutage noch betriebsfähig. Die morgendliche Wintersonne erreicht noch nicht das Streckengleis im Hochwald und so taucht die Lok mit ihrem Zug aus dem dunklen Schatten der Bäume auf.

    Nun ging es weiter zur Schutzhütte 'Spinne'. Der Weg dorthin geht recht steil bergan. An der 'Spinne' gibt es eine Besonderheit, welcher die meisten Wanderer wenig Beachtung schenken dürften. Es handelt sich um kleines Wehr. Der Wormke, welche im Hohnegebiet entspringt, wird hier ein Großteil ihres Wassers beraubt und in den Wormsgraben geleitet. Ich schrieb schon in einem anderen Bericht von der Bedeutung dieses Hanggrabens für die Entwicklung der Stadt Wernigerode. Auf dem Bild befindet sich im Vordergrund der Beginn des Wormsgrabens und im Hintergrund die Wormke. Hinter dem "Sperrwerk" befindet sich eine kleine Mauer als Überlauf. Bei hohem Wasserstand wird so das Bachbett der Wormke gespeist, welches von hier in Richtung Mandelholz führt und dabei die Brockenstrecke, die Hagenstraße und die Harzquerbahn unterquert.

    Dann lief ich im Wormketal auf dem Ackerweg zurück in Richtung Bahnübergang. Hier fotografierte ich noch den 8925, welcher mit 99 7235 bespannt war, im Streckenkilometer 3,9, also an der Stelle, wo die Wormke die Brockenstrecke unterquert. Auch dieses Bild habe ich in voller Absicht in Sepia ausgeführt.

    Nun trat ich den Rückweg zum Schierker Stern an. In Drei Annen Hohne wurde ein Stop bei Kukki eingelegt. Es war ja Mittagszeit und da bot sich eine Erbsensuppe als imbiss geradezu an.

    Ich hoffe, auch alle Leser hatten einen schönen Tag.

    Gruß aus Wernigerode; René

  • Hallo,

    ich möchte nun auch für eine Zeit im Forum etwas kürzer treten. Der Grund liegt nicht in der Neuaufstellung des Forums, sondern weil Eisenbahn nur einen Teil meines Interessengebietes darstellt.

    Ich wünsche allen Usern eine schöne Vorweihnachtszeit ... und vielleicht verirrt sich ja der Eine oder Andere Leser mal in den schönen Harz.

    Gruß ... und Bis Bald, René