In heimischen Gefilden (Harz)

  • Hallo,

    die Höhe des Fahrpreises möchte ich eindeutig nicht generell kritisieren. Für bestimmte Relationen (auch im Brockentarif) ist der Preis durchaus angemessen. Auch gibt es günstige Sonderangebote für mehrere Tage.

    Für Familien mit einem kleineren Kind hat die HSB jedoch keinerlei faires Angebot. Mehrtageskarten sind hier kaum empfehlenswert, da kaum ein Kind so ein Fan von Schmalspurbahnen ist, dass man es mit Dampfzugfahrten mehrere Tage am Stück beschäftigen könnte. Insofern gibt es das sogenannte Minigruppenticket, welches aber preislich nicht für Familien mit einem Kind attraktiv ist, welche auf diese Weise diskriminiert werden. Dies ist mein einziger Kritikpunkt. Dies stört mich schon seit mehreren Jahren. Deshalb habe ich auch mal den Vergleich mit Budapest gewagt, um zu verdeutlichen, wie man ein familienfreundliches Preissystem gestalten kann. Das dies im Harz unmöglich sein soll, kann ich mir eben nicht vorstellen.

    Und was nützt es der HSB, wenn in der Hauptsache Senioren-Busgesellschaften die Züge benutzen, die Familien aber wegbleiben? Die begeisterten Kinder von heute sind die Fahrgäste von morgen. Auf solvente Senioren aus den alten Bundesländern zu setzen, dürfte dagegen nur kurz- bis mittelfristig erfolgversprechend sein. Und das Rentenniveau sinkt zukünftig politisch gewollt, während wohl die Fahrpreise aller Voraussicht nach eine gegenteilige Entwicklung nehmen werden.

    Meine Tochter ist 7 Jahre alt, wir wohnen in Wernigerode ... und ich kenne in unserem Umfeld keine einzige Familie mit Kindern im ungefähr gleichen Alter, die sich diesen Fahrpreis leisten möchte bzw. kann. Der HSB bricht somit der heimische Background weg. Ob dies eine weitsichtige Planung darstellt, diese Einschätzung möchte ich jedem Schmalspurfreund selbst überlassen.

    Gruß, René

    3 Mal editiert, zuletzt von rekok73 (10. Februar 2016 um 08:28)

  • Zitat

    Original von rekok73
    Und was nützt es der HSB, wenn in der Hauptsache Senioren-Busgesellschaften die Züge benutzen, die Familien aber wegbleiben? Die begeisterten Kinder von heute sind die Fahrgäste von morgen. Auf solvente Senioren aus den alten Bundesländern zu setzen, dürfte dagegen nur kurz- bis mittelfristig erfolgversprechend sein.

    Hallo René,

    damit sprichst Du mir aus der Seele.

    Für nahezu alle Senioren hat in deren Kinder- und Jugendzeit die Eisenbahn irgendwie eine Rolle gespielt, da sie damals allerorten präsent war und man sie auch ganz selbstverständlich benutzte. Diese Senioren können deswegen mit der "ollen Dampflok" etwas anfangen und freuen sich, wenn sie auf ihre alten Tage nochmal mit so einer Eisenbahn aus ihrer Kinderzeit fahren können.

    Heute hingegen sind die weißen Flecken auf der Eisenbahnkarte in Deutschland nicht selten so groß, dass ein junger Mensch bis ins Berufsleben hinein aufwächst, ohne jemals eine Eisenbahn benutzt zu haben. Er kennt sie zwar, nimmt sie aber nicht mehr als Bestandteil des Alltags wahr.

    Eine der wenigen Chancen, diesen völlig "bahnfernen" Menschen die Eisenbahn doch noch näher zu bringen und damit unsere Schmalspurbahnen langfristig zu erhalten, ist eben deren Präsenz im Urlaub: "Aha, so eine Dampflok, davon erzählt Opa doch immer, lass uns mal mitfahren". Dann sollte der Fahrpreis nicht gleich abschreckend wirken.

    Eine interessante Parallele sehe ich übrigens zur Modellbahnindustrie: die hatte nämlich dieses schöne Hobby auch durch übersteigerten Detailreichtum und Mondpreise erfolgreich zur Exclusivbeschäftigung für betuchte Senioren entwickelt und sich damit selbst in arge Schwierigkeiten, sprich Absatzprobleme gebracht. Die sind aber schon einen Schritt weiter: alle großen Hersteller haben inzwischen eine "Hobby-Linie" o. ä., deren Modelle auch für Familien (wieder) erschwinglich sind und die man auch in Kinderhände geben kann. Ergebnis: die Umsätze steigen wieder verhalten.

    Vielleicht kann das HSB-Marketing von Märklin & Co. lernen?


    Beste Grüße aus dem Bergischen Land

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    die Probleme sieht man immer erst, wenn sie einem direkt vor Augen stehen. Nehmen wir mal eine ganz gewöhnliche Familie aus Wernigerode (ich beschreibe hier nicht unsere Situation, aber von vielen Familien aus unserem Umfeld). Ich bemühe mal der Einfachkeit halber das klassische Familienmodell. Beide Elternteile haben das Glück, eine Arbeitsstelle ihr Eigen zu nennen. Die Mutter geht 40 Stunden die Woche arbeiten und bekommt, weil sie aufgrund der Kinder in WR arbeitet, als "Lohn" den Mindestlohn. Der Vater pendelt täglich nach Niedersachsen, um ein paar Euro mehr zu verdienen. Lebensunterhaltungskosten in der Touristenstadt Wernigerode sind höher, als in mancher niedersächsischen Stadt gleicher Größe. Zusätzliche Übernachtungskosten fallen aber zumindest weg. Die Kinder möchten aber auch außerhalb des Urlaubs mal beschäftigt werden. Und der Brocken ist oft (wenn das Wetter es zulässt) zu sehen, da wollen die Kids halt auch mal rauf.

    Diese Familie mit 1 Tochter (9 Jahre) und einem Sohn (12 Jahre) möchte nun einen Tagesausflug mit der Schmalspurbahn zum Brocken unternehmen. Das Wetter ist vielsprechend, also geht es los. Ab zur Fahrkartenausgabe der HSB. Das Minigruppenticket lohnt nicht, wird der Familie zuerst gesagt, da der Junge mit seinen 12 Jahren schließlich schon ein Erwachsener ist. Das soll den Spaß aber nicht gleich verderben. Also die Fahrkarten für 3 Erwachsene und 1 Kind für Hin- und Rückfahrt geholt (129,50 Euro). Nun werden die Einsatzstelle und die Dampfloks bewundert, bevor es mit dem Zug losgeht. Die Fahrt ist kurzweilig und schön. In der Brockenspirale bieten sich herrliche Aussichten auf die Landschaft. Oben auf dem Gipfel angekommen, möchte die Familie etwas über die Natur und Geschichte des Brockens erfahren und besuchen das Brockenhaus. Hier hat die Familie das Glück, dass für den Nationalpark Kinder erst ab 17 Jahren zu Erwachsenen werden und sie kann die günstige Familienkarte erwerben (8,50 Euro) Nach der Besichtigung der wirklich sehenswerten Ausstellung wird das Wolkenhäuschen und die 'Brockenuhr' besucht. Bevor der Rundweg erkundet werden möchte, knurrt aber bei den Kids der Magen. Also etwas Ess- und Trinkbares auftreiben. Bei den Dauertiefpreisen des Brockenwirts lassen sich da mal eben 10 Euro pro Nase für Verpflegung auf dem Gipfel veranschlagen (40 Euro) Nach der Erkundung des Rundweges und nachdem 'Vaddern' den Kids etwas zur (kaum noch spürbaren) Mystik des Berges an der Teufelskanzel erzählt hat, geht es zum Brockenbahnhof. Die Tochter möchte noch ein kleines Souvenir (5 Euro) und der Sohn würde gerne wissen, wie es in früherer Zeit um die Schmalspurbahn in seiner Heimatstadt bestellt war. Deshalb wird für die ganze Familie die DVD 'Die Harzer Schmalspurbahnen - Damals' erworben (17 Euro). Auf der Rückfahrt gönnen sich die Eltern noch jeweils einen Heizerschluck für je 2 Euro, den die nette Zugbegleiterin verkauft, als sie mit ihrem Körbchen durch den Zug geht. Mit etwas Trinkgeld (im wahrsten Sinne des Wortes) sind dies nur ein paar Euro (5 Euro).

    Zuhause angekommen wird sich am Abend noch gemütlich die DVD angesehen und als die Kids im Bett sind, machen die Eltern kurz Buchhaltung. Auf 205 Euro belaufen sich die Kosten für diesen Tagesausflug. Nun kommt die Familie schon in Bedrängnis beim nächsten Urlaub sparen zu müssen, denn erinnern wir uns: Rücklagen sind nicht in hunderten Euro monatlich möglich. Oder aber: Das war der letzte Brockenbesuch unter Zuhilfenahme der Schmalspurbahnen für längere Zeit.

    Diese Familie konnte sich den Ausflug mal leisten, aber es gibt sehr viele Familien in Wernigerode, für die solch ein Ausflug im Traum nicht in Frage kommt.

    Und nun ein denkbares zukünftiges Szenario: Da kann man nur hoffen, dass eines jener Kinder, welches die Dampfzüge in seiner Heimatstadt nur vom Außenanblick kennt, nicht einmal in der kommunalen Politik tätig wird, wenn die Klinkenputzer der HSB kommen, weil das Geld wie immer klamm ist. Irgendwann werden Personen über das Schicksal der HSB entscheiden, die vermutlich als Kinder und Jugendliche keinerlei Verbindung zu dieser Bahn aufbauen konnten. Das meinte ich auch, als ich schrieb, der HSB bricht der heimische Background weg. Man höre 'auf das Maul' der heimischen Jugend, wenn sie in der Nähe des Bahnhofs unterwegs ist: 'Hier stinkt es schonwieder!' ist der Kern der Botschaft von diesen heimischen jungen Menschen, die wahrscheinlich keine Bahnfuzzys sind und 'Bimmelbahn-Forum' lesen. Über die Zukunft der HSB werden politisch definitiv nicht die Senioren aus den alten Bundesländern und anderen Touristen entscheiden. Dies geschieht in der Lokal- und Landespolitik. Ich denke die Ausgangslage wird sich nicht vereinfachen!

    Gruß, René

    Edit hat ein paar kleine Schreibfehler ausgebessert.

    3 Mal editiert, zuletzt von rekok73 (11. Februar 2016 um 11:08)

  • Hallo Rene,

    sehr schön geschrieben. Ein schöner und sachlicher Beitrag mit einem realistischen Beispiel. Sowas gefällt mir.

    In der Tat scheint man im Harz in mancher Hinsicht zu schlafen. Eine Ermäßigung für Jugendliche müsste durchaus her. Ebenso ein vernünftiges Angebot für Familien.
    Wenn es nur um die Fahrt mit dem Dampfzug geht kann man ja auch die Selketalbahn nutzen. Die Strecke ist eh schöner und man hat Platz um die Fahrt zu genießen. Hier ist nur wieder das Problem das der Normaltourist diese wahrscheinlich gar nicht kennt. Überall hört man nur Brockenbahn, Brockenbahn und nochmal Brockenbahn. Auch in den Reiseführern darf natürlich ein Bild vom Brocken mit seinen Dampfloks nicht fehlen. Da wird nur am Rande erwähnt das es im Selketal auch eine Eisenbahn gibt. Also müsste einfach mehr Werbung her. Eben speziell für die Selketalbahn mit vielleicht auch speziellen Angeboten für Familien zu bestimmten Tagen. Aber für solche Sachen werden bei der HSB Leute bezahlt die sich eigentlich darüber Gedanken machen sollten.

    Immer nur an der gleichzen Struktur festzuhalten ging noch nie auf Dauer gut. Im Harz hat man ein Beispiel direkt vor der Nase wenn man gen Westen blickt.
    Im Westharz hat man sich nach der Wende auch auf alte Strukturen weiter verlassen und nicht wirklich investiert. Ergebnis davon war das die Touristen lieber in den Ostharz gefahren sind und eins bedeutende Städte wie Braunlage oder auch Sankt Andreasberg nur noch ein Schatten ihrer selbst sind.
    Immerhin nun macht man ja, wenn auch nicht unbedingt das richtige. Ob es sich gelohnt hat den Wurmberg zu verschandeln und daraus ein Skigebiet zu machen, obwohl die Pisten nur wenige Wochenenden im Jahr genutzt werden können?
    Da hätte man doch das Geld in einen Anschluss an die Brockenbahn stecken können, hätte man zumindest etwas fürs ganze Jahr gehabt. Und Gäste die zur HSB wollen hätten sich auch eventuell in Braunlage eingemietet. Aber gut dann halt nicht.
    Was dieses Beispiel zeigt ist eben das Veränderungen immer mal wieder notwendig sind, man darf nicht stehen bleiben.

    Auch was uns Eisenbahnfreunde betrifft fühlt man sich des öfteren von der HSB Stiefmütterlich behandelt. Infos über Fahrzeuge? Keine, jedenfalls nicht von offizieller Seite. Wenn eine Lok zur HU geht informieren andere Bahnen ganz locker darüber die Fangemeinde. Der HSB ist das nichtmal eine Pressemitteilung wert. Vielmehr scheint es um ein Staatsgeheimnis zu gehen. Sicher muss nicht jedes Detail veröffentlicht werden, aber eine grobe Info, wie zum Beispiel Lok 99 7232 zur HU nach Meiningen reicht doch schon.
    Auch Fotosafaris sind komplett verschwunden. Schade.

    Am Ende bleibt zu sagen das man laufende Kosten nicht ständig durch Fahrpreiserhöhungen decken kann. Wie Rene sagt fährt dann keiner mehr mit, nicht weil man nicht will, sondern weil man es sich nicht mehr leisten kann.

    Ich hoffe das man in Wernigerode rechtzeitig aufwacht bevor es irgendwann zu spät ist.

    Viele Grüße

    Tim

  • Hallo Tim,

    ein echtes Angebot für Jugendliche und alle Familien ... dies wäre mir auch ein Herzensanliegen!

    Persönlich fahren wir als Familie auch meist ins Selketal, um dort Bahn zu fahren. Ich hatte es hier am Anfang auch dokumentiert. Für Uns ist es eine perfekte Kombination mit der 'Csárda' in Gernrode. Erst heimatliche Gefühle im Harz und nochmal bezüglich der Gastronomie. Wurzeln eines Familienteils lassen sich nicht einfach verleugnen. :)

    Wandern gehen wir meist in der Nähe (Hohneklippen, Ottofelsen, Drängetal, Thumkuhlental, Holtemme-Tal/Steinerne Renne). Da gibt es viel zu entdecken.


    Blick vom Ottofelsen zum Blocksberg

    Es ist wahr, dass sich die Werbung der touristischen Verbände sehr auf die Brockenstrecke ausrichtet. Es gibt einen Verbesserungsbedarf auch der Vernetzung der touristischen Partner im Selketal. Eine ganz einfache Maßnahme: Der Hotelier gegenüber des leerstehenden Bahnhofs Alexisbad hat von der HSB die Lizenz zum Betreiben einer Agentur zum Fahrkartenverkauf erhalten. Warum war nicht gleich Bedingung, während des Aufenthaltes des vormittäglichen Dampfzugumlaufes (und auch zu anderen Zeiten) zumindest einen kleinen Imbiss am Bahnhof anzubieten? Sollte dies einem Hotelier unmöglich sein? ;)

    Gruß, René

    2 Mal editiert, zuletzt von rekok73 (11. Februar 2016 um 12:23)

  • Hallo René, hallo Tim,

    sehr präzise und treffend habt Ihr da genau das Problemfeld beschrieben, was im Moment noch scheinbar vernachlässigbar ist, aber immer deutlichere Konturen annimmt:

    -> die Preisschraube ist insgesamt maximal angezogen, da ist die Schmerzgrenze erreicht
    -> eine Riesenzielgruppe (junge Familien mit nicht mehr ganz kleinen Kindern) kann sich einen HSB-Ausflug kaum noch leisten, da das Tarifgefüge sie schlicht nicht berücksichtigt
    -> das Marketing, insbesondere die Vernetzung mit der übrigen Tourismusbranche, ist erheblich verbesserungsbedürftig

    Man könnte noch viele Details und Ideenansätze hinzufügen, z. B.:

    -> Früher hab es mal ein Angebot "Jede ab 14.00 Uhr angetretene Brockenfahrt kostet nur die Hälfte" - das wurde vor mehreren Jahren abgeschafft! Dafür fährt man ab Mittags lieber leere Züge zum Brocken...

    Der Leitsatz des Unternehmens HSB GmbH scheint aber zu sein: "Never touch a running System." Das ganze Gefüge aus Fahrplan/Tarifen/Marketing ist im Wesentlichen seit 20 Jahren unverändert, mithin beinahe eine ganze Generation alt.

    An guten Ideen hat es nun wirklich nicht gemangelt, insbesondere im Jubiläumsjahr 2012 wurde allenthalben - nicht nur in den Internetforen - sehr engagiert darüber diskutiert. Indes scheint man aber eine mir unverständliche Abneigung gegen alles Neue zu haben.

    Ich bin da sehr skeptisch, ob lange das noch gut geht...


    Beste Grüße aus dem Bergischen Land

    Thomas

  • Hallo,

    wenn Eisenbahn zur betriebswirtschaftlichen Verfügungsmasse wird, dann tritt eisenbahnspezifische Vernunft immer mehr in den Hintergrund. Ein Phänomen, welches bei vielen Bahnunternehmen in Deutschland beobachtbar ist.

    Gruß, René

  • Hallo grüßt euch,

    ja Thomas schreibt es schon, 2012 gab es einige gute Ideen, zum Beispiel Bahn wandern mit der HSB. So richtig auf Dauer war leider nichts davon. Aber immerhin, der Bergwerksexpress oder auch der Tag der Eisenbahnmuseen waren ja tatsächlich mal neue Veranstaltungen die auch weiter durchgeführt werden. Eine weitere Idee wäre zum Beispiel ja auch eine Tour mit dem T1 zu den Schuppen der abgestellten Fahrzeuge. Müsste man nicht mehr durch die Tore blinzeln sondern man könnte völlig legal eintreten, gucken und Fotos machen. Das wäre doch sicher etwas für Eisenbahnfans, alle zwei Jahre so eine Tour zu fahren reicht ja hin.
    Man muss aber auch sagen das es ohne Ehrenamtliche Arbeit keine Eisenbahnmuseen gäbe die man besuchen könnte. Auch gäbe es ohne die IG HSB keinen einzigen funktionstüchtigen Güterwagen mehr.

    Der Bahnhof Alexisbad hätte eigentlich viel Potenzial was nicht genutzt wird. Klar ist natürlich, bevor man die Kasse zum abkassieren öffnen kann muss erstmal Geld aus der Kasse entnommen werden, damit es sich dann halt irgendwann mal rechnet.
    Im unteren Stockwerk könnten großräumige Sanitäreinrichtungen entstehen. Modern und auch gleichzeitig Behindertengerecht. Im Anbau der frührern Gaststätte könnte ein kleiner Imbiss entstehen. Nebenbei kann man dort die Fahrkartenverkaufen und vielleicht auch Souvenirs.
    Im Obergeschoss Ferienwohnungen, auch speziell mit dem Ziel Kunden für die Bahn zu gewinnen. Soll heißen es gibt verschiedene Preiskategorien. Das günstigeste für einfache Urlauber ohne Interesse an der Eisenbahn. Für Bahnfans gibt es ein Paket mit Freifahrtkarten für den Aufenthalt auf der Selketalbahn. Je nach Preis für einzelne Personen oder für die ganze Gruppe. Außerdem sollte man die Option haben die Brockenfahrkarten ermäßigt zu erwerben, quasi als Kunde des Hauses. Oder eben man verzichtet auf das Selketalfreiticket und erhält dafür gratis zum Aufenthalt eine Freifahrt zum Brocken. Die Leute sollen ja animiert werden die Bahn zu nutzen. Und gerade mit einem Ticket für alle Tage fährt man auch abends mal kurz nach Harzgerode hoch.
    Dazu muss das Gebäude aber erstmal auf Vorderman gebracht werden. Wer Alexisbad kennt weiß wie traurig das Gebäude aussieht. Aber wenn man dann erst renouviert hat, dann kann man Geld wieder verdienen.
    Ich würde als Eigentümer das Gebäude auch nicht aus der Hand geben. Für den Imbiss würde ich eine Ausschreibung machen und einen Unternehmer engagieren. Den würde ich dann aber nicht jeden Monat mit einer ordentlichen Pacht abkassieren, sonst ist das kleine Geschäft bald pleite. Stattdessen wird jeden Monat der Gewinn gedrittelt. Zwei drittel für den Pächter und einen für mich als Unternehmen. Immer jeden Monat errechnet aus dem erwirtschafteten Gewinn, läuft es mal nicht so gut verdienen beide weniger. Wenn es ein Dauerzustand wird muss man sich halt drüber unterhalten ob man noch das richtige Ziel verfolgt.

    So würde ich es machen, nur arbeite ich nicht in einer Position das ich sowas entscheiden könnte. Es wäre eben nur eine Idee. Mit den Toiletten wäre auch das Problem mit den Triebwagen gelöst.

    Viele Grüße

    Tim

  • Hallo.
    Ich wollte mich dazu eigentlich nicht mehr auslassen.
    Es frustriert einen nur...
    Ich glaube, dieses Thema haben wir schon durchgekaut, als es noch das "alte Forum " gab.

    Eure Gedanken sind ja zum Teil gut formuliert und beinhalten gute Ideen.
    Aber solange diese oder besser gesagt, solche Impulse nicht von den Seiten kommen, von denen sie eigentlichk kommen müssten, können wir uns hier auslassen, wie wir wollen.

    Es ist sinnlos.
    Man wird solange an versteinerten Strukturen festhalten bis es irgendwann nicht mehr geht.
    Außerdem fehlt es an dem wichtigesten...dem Geld, um viele der von Euch weiter oben angesprochenen Impulse möglicherweise aufzugreifen.

    Und der Wert, den dieses Juwel vor unserer Haustür darstellt, weiß bei Ländern, Kommunen und Unternehmen niemand wirklich zu schätzen.
    Wenn ich mir nur die Glücksritter und Lebenskünstler hier bei uns im Ort anschaue, in dessen Verantwortung Gedeih und Verderb der Gemeinde liegen.
    Ist es besser wenn man garnicht drüber nachdenkt.

    :frust:

    Einmal editiert, zuletzt von Netz-Kater (12. Februar 2016 um 11:54)