In heimischen Gefilden (Harz)

  • Hallo,

    auch heute wurde der Tag für einen Familienausflug genutzt. Ziel war das Nationalparkhaus in St. Andreasberg. Seit frühester Kindheit unserer Tochter investieren wir viel Zeit und auch finanzielle Mittel in ihre (Umwelt-)Bildung. Sie zeigt sich zum Glück auch immer aufgeschlossen und interessiert gegenüber solchen Themen. Wahrlich kein lethargischer Couch-Potato mit dem Fokus auf nur ein Interessengebiet. Danke! ... an Wen auch immer. ;)

    Zusätzlich zu einer Ausstellung wird mit dem Erlebniskino, der Hörhöhle, dem Lesecafé und dem kleinen Bioladen ausreichend Abwechslung für Groß und Klein im Nationalparkhaus geboten. Hinter dem Gebäude befindet sich ein Stolleneingang der ehemaligen Grube 'Bergmannstrost'. Dieser Stollen dient als Winterquartier für Fledermäuse und anhand von Informationstafeln wird über die Geschichte der Grube und natürlich über die Fledermäuse informiert. Im Frühjahr eröffnet zusätzlich eine Ausstellung im Nationalparkgebäude zum Thema Fledermäuse.

    Nach einem kurzweiligen Aufenthalt habe ich mich noch ein wenig auf bahnhistorische Spuren begeben. Ein erstes Bild entstand am Bahnhof St. Andreasberg Stadt ... der Bergstation der ehemaligen Zahnradbahn.

    Am Bahnhof informiert diese Tafel über die Geschichte der ehemaligen Bahnstrecke.

    Auch das Gebäude des ehemalige Lokschuppens ist noch vorhanden. Die Zufahrt liegt in der Geraden, während rechterhand (nicht im Bild sichtbar) die Trasse der Kleinbahn steil bergab verläuft.

    Am ehemaligen Haltepunkt Schwalbenherd befindet sich noch diese originale Brücke über die Trasse der Zahnradbahn.

    Die gleiche Brücke aus anderer Perspektive bildet den Abschluss dieser kurzen heutigen Spurensuche.

    Die Rückfahrt führte uns dann über Braunlage und Drei Annen Hohne nach Hause. In Drei Annen wollte meine Tochter den 8937 fotografieren. Kurz vor Vorbeifahrt des Zuges verabschiedete sich der Akku ihrer Kamera, worauf sie frustriert zum Auto ging und von dort die Vorbeifahrt des Zuges beobachtete. Ich habe den Zug deshalb mit dem Smartphone abgelichtet. Er war mit 99 7247 bespannt.

    (... um auch ein wenig Bezug zur Thematik dieses Forums herzustellen) ;)

    Gruß aus Wernigerode, René

    2 Mal editiert, zuletzt von rekok73 (28. Februar 2016 um 19:21)

  • Achtung: Dieser Beitrag kann Spuren von Humor enthalten!

    Hallo,

    mal ein kleiner Exkurs abseits der Schmalspurbahnen. Wie jeden Tag habe ich die Landesgrenze zu Niedersachsen aus rein materiellen Beweggründen überwunden und war im goldenen Westen. Und weil dort die Sonne schöner scheint, sonnte sich um 13.15 Uhr in Bad Harzburg auch eine ehemalige Ost-Lok, welche ihren Ausreiseantrag nach Hannover-Misburg bewilligt bekommen hatte. Auch die Facs-Wagen aus dem sozialistischen Bruderland Rumänien (dort in den Jahren 1974 und 1975 gebaut) haben dank der sprudelnden Devisen eine Schönheitskur erhalten und strahlen im neuen Anstrich um die Wette.


    BBL-Lok 09 (203 122-7) sonnt sich im güldenen Licht der westlichen Sonne in Bad Harzburg


    Auch aus der anderen Richtung macht die Migrantin eine gute Figur. Passend zur Sonnenseite des Lebens hat sie einen strahlenden Anstrich erhalten.


    Im Osten hat man ja dank des Zuschlages an Solidarität aus dem Westen den Menschen durch die ESTW-Technik konsequent entbehrlich gemacht, damit er das blühende Paradies der Arbeiterklasse in Ruhe genießen kann. Im Westteil des Harzes setzt man dagegen noch auf Manpower im historischen Umfeld. Ein historisches Umfeld, welches mittlerweile (bis auf die Traktion) nicht einmal die Schmalspurbahnen im Harz zu bieten haben. Ein ALSTOM-Testfahrzeug im laufenden Betrieb (Baureihe 622) setzt gerade zur Tankstelle um.

    Wer nun keinen Spaß versteht, sollte diesen Beitrag konsequent ignorieren. Ich jedenfalls bin wieder in den Osten geflüchtet und genieße meinen Feierabend in der 'bunten Stadt am Harz' bei einer Tasse Rondo Melange. :-D

    Gruß aus Wernigerode, René

    Einmal editiert, zuletzt von rekok73 (1. März 2016 um 15:10)

  • Hallo René,

    gerade habe ich sehr geschmunzelt, danke für die feinsinnigen ironischen Bildunterschriften - sagt ein "Wessi".

    Ich selbst fahre übrigens auch allein deswegen ein- bis zweimal im Jahr in den Harz, um zu kontrollieren, wofür da mein Soli verwendet wird ;) ;)


    Beste Grüße aus dem Bergischen Land

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    da musst Du Dir wahrlich keine Sorgen machen. Gerade im Wernigeröder Ortsteil Schierke wird Dein Soli sinnvoll investiert:

    'Das riesige neugebaute Parkhaus am Winterbergtor steht leer. Es grünt so grünlich oder schottergrau auf dem Platz davor. Geht es nach den Plänen des Rathauses in Wernigerode und des Investors Gerhard Bürger, so soll schon in zwei Jahren hier auf 620 Metern Höhe eine 25 Millionen Euro teure sogenannte Skiarena beginnen. 20 Hektar Wald müssten dafür gerodet werden. Grundlage für konkrete Planungen und die Mitte Dezember erfolgte überwältigende Zustimmung des Stadtrates ist das Konzept „Natürlich.Schierke“ der Firma „input“ aus Salzburg. Künstliche Beschneiung soll eine sieben Kilometer neue Piste am Großen Winterberg ermöglichen, auf den hinauf eine neue Seilbahn gebaut werden soll. Wie früher sollen dann die Tagesskifahrer aus Berlin oder Hannover, denen ein Alpenwochenende zu aufwändig ist, dann gen Schierke strömen. Nur der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) hält das Projekt für „ökologischen und betriebswirtschaftlichen Nonsens“. Doch Wernigerode hat im Frühjahr 2015 sogar einen Investor gefunden. Der 77-jährige Gerhard Bürger aus Hildesheim hätte am liebsten sofort losgelegt, ohne sich groß um Baurecht zu kümmern. So, wie er in den wilden Jahren nach 1990 mit der Errichtung von Baumärkten im Osten schnell Millionen verdiente.'

    Du siehst also: Im (Ost-)Harz geht die Jeckenzeit von Anfang Januar bis Ende Dezember. Da dürftest Du bei Deinen zukünftigen Besuchen noch manch eine Überraschung erleben. In den Alpen macht man sich Gedanken wegen des Klimawandels, aber der geht natürlich am Wurmberg in Braunlage und am Winterberg in Schierke spurlos vorbei. Helau und alaaf! :B

    Gruß, René

    2 Mal editiert, zuletzt von rekok73 (1. März 2016 um 19:43)

  • Hallo,

    heute führte ein Familienausflug mal nicht direkt zur Selketalbahn, sondern u.a. zu einer Sehenswürdigkeit in unmittelbarer Nähe (und welcher Eisenbahnfreund ignoriert schon die wunderschöne Landschaft des Harzes?). Die Teufelsmauer befindet sich bei Neinstedt zwischen Quedlinburg und Thale. Auf einem Rundwanderweg mit vielen Infotafeln kann man diese imposante Naturformation erkunden. Nahe Weddersleben (an der ehemaligen Bahnstrecke Quedlinburg - Blankenburg gelegen) befindet sich ein Parkplatz, welcher sich als Ausgangspunkt einer kleinen Tour anbietet.


    Hier beginnt der Teufelsmauer-Stieg welcher zunächst an der Bode entlangführt.


    Am Ufer der Bode ist es unverkennbar: Der Frühling ist da! :)


    Vom Wanderweg entlang der Teufelsmauer hat man wundervolle Blicke auf Weddersleben, Thale (mit Hexentanzplatz und Roßtrappe), in Richtung Quedlinburg und (wie hier) auf Neinstedt.


    Diese imposanten Felsformationen sind definitiv einen Ausflug wert.

    Wer also neben der Selketalbahn auch die weiteren Sehenswürdigkeiten des Harzes erkunden möchte, trifft mit einem Besuch der Teufelsmauer sicherlich keine falsche Entscheidung. :spos:

    Gruß, René

  • Hallo,

    gestern war meine Kleine zunächst über die Kinderakademie Harz im Tierpark Hexentanzplatz. Dort wurde eine Exkursion mit allem Wissenswerten zum Thema 'Wolf' durchgeführt. Den Abschluss dieser Veranstaltung bildete eine Runde mit dem Tierpfleger mit den Highlights: Fütterung der Wölfe und der Bären. Letztere bequemten sich für das Futter extra aus ihrer Winterruhe, welche sie sonst derzeit für die Besucher "unsichtbar" macht. Angst vor'm bösen Wolf? Meine Tochter doch nicht. :)

    Deshalb blieb an der Teufelsmauer gestern etwas weniger Zeit und so sind wir heute nochmal in diese Richtung gefahren. Das üble Wetter mit eiskalt-stechendem Wind ließ uns wieder Abstand von der Schmalspurbahn nehmen.

    So kann ich aber noch drei Bilder von der Teufelsmauer nachreichen:


    Der Harz ist das sagenhafte Gebirge und so gibt es natürlich auch zur Teufelsmauer eine Geschichte aus der Sagenwelt.


    Von der Aussichtsplattform der Teufelsmauer gleitet der Blick über Weddersleben nach Quedlinburg mit dem Schlossberg und der weltbekannten Stiftskirche. Bis zur Schmalspurbahn ist es also wirklich nicht weit.


    Zwergenhaft wirkt meine Tochter vor den Felsformationen. Ziemlich beeindruckend.

    Da es nun bald etwas besseres Wetter geben soll, ist meine Berichterstattung aus dem Harz dann auch wieder etwas (Schmalspur-)Bahnlastiger.

    Gruß aus Wernigerode, René

    2 Mal editiert, zuletzt von rekok73 (20. März 2016 um 17:55)

  • Hallo Renè,

    in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts konnte man bei Warnstedt u. Weddersleben noch interessante Zeugen der "Quäke" finden: Gleise in Bahnübergängen, Stationshäuschen usw. Das ist wohl heute alles verschwunden?

    Die Felsformationen im nördlichen Harzvorland haben schon eine eigenwillige Ausstrahlung.
    Sehr schön ist für einen Ausflug auch das breite Tal, das von Langenstein aus in südöstlicher Richtung nach Quedlinburg führt. Je weiter man sich von Langenstein entfernt, umso einsamer wird es, und umso beeindruckender die Berge an den Rändern (Kahler Berg, Harslebener Berge usw.)
    Das kennt kaum jemand (ich war dort immer allein) u. ist wirklich beeindruckend schön, besonders am späten Nachmittag.

    Viele Grüße

    Holger

  • Hallo Holger,

    die Gleise der Quäke sind zum Großteil verschwunden. Die Bahnhofsgebäude von Weddersleben und Warnstedt existieren noch und befinden sich in privater Nutzung. Sie lassen sich aufgrund der Straßenbezeichnung 'Bahnhof' (Warnstedt) und 'Bahnhofsstraße' (Weddersleben) auch heute noch leicht lokalisieren.

    Auf der Strecke nach Thale Bodetal enden die Gleise von Blankenburg kommend kurz hinter Timmenrode. Das Bahnhofsgebäude von Timmenrode ist (noch) vorhanden. Es verfällt immer mehr. Unterhalb der Teufelsmauer von Helsungen liegen die Gleise noch, nur am Bahnübergang Timmenrode - Helsungen sind die Gleise entfernt.

    Das Bahnhofsgebäude Thale Bodetal existiert ja auch noch am heutigen Parkplatz für die Seilbahnen und am Downhill-Endpunkt.

    Es lassen sich also noch einige Relikte der Quäke finden. ;) Ich wollte heute eigentlich davon ein paar Bilder machen, aber der Rest der Familie hatte heute keine Lust mit mir von Bahnrelikt zu Bahnrelikt zu fahren ... und so sind wir in den 'Helsunger Krug' zu Kaffee und Kuchen gefahren.

    Danke für den Wandertip. Ich war bisher mehr im Raum Langenstein am Hoppelberg unterwegs. Dort hat man auch seine Ruhe. Liegt eben abseits der größeren Touristenströme.

    Gruß, René

  • Hallo,

    derzeit lässt das Arbeitsvolumen keinen Besuch bei der Schmalspurbahn zu. Trotzdem möchte ich mal zwei Bahnbilder aus dem Harzvorland zeigen. Sie entstanden im Innerstetal.


    Während meine Tochter am Ostersonntag wohl noch vom Osterhasen träumte war ich schon auf Arbeit und fuhr mit dem Zug aus Gleis 5 des Bahnhofs Salzgitter-Ringelheim dem Sonnenaufgang entgegen.


    Gestern war es nun genau die Gegenrichtung. Sonnenuntergang bei einer Zugfahrt in Richtung Harz im Innerstetal bei Derneburg.

    Ich wünsche Allen, die ein freies Wochenende ihr Eigen nennen können, zwei sonnige Tage.

    Gruß, René

  • Zitat

    [i][...]
    Gestern war es nun genau die Gegenrichtung. Sonnenuntergang bei einer Zugfahrt in Richtung Harz im Innerstetal bei Derneburg.
    [...]


    Hallo René,

    bist Du links gefahren?

    Ich wünsche dir auch noch ein schönes Restwochenende!

    Volker