Regelspurige MuBa neu Bundesländer?

  • Hallo Zusammen,
    wenn man sich im Allgemeinen über die regelspurigen Museumsbahnvereine in den neuen Bundesländern informieren will, findet man dank deren spärlichen Präsenz sehr wenig. Die Dichte der Ostdeutschen Museumbahnen lässt sich nicht mit der in Westdeutschland vergleichen. Museumsbahnen könnten bei den abgehängten Menschen den Tourismus mehr entfalten lassen und dadurch zu den versprochenen blühenden Landschaften beitragen ( also kein Urwald in ex VEBs und Bahnstrecken).
    Ich hoffe es stört die Bimmelbahner nicht, wegen dem kleinen Beitrag auf 1435 mm ;)
    Im Folgenden liste ich die aktiven Vereine und Initiativen auf, welche derzeit eine Museumbahn in den neuen Bundesländern betreiben oder versuchen eine Strecke wieder wachzuküssen. Teilweise habe ich versucht die Liste aus Wikipedia zu nehmen, leider ist diese vor allem in unseren neuen Bundesländern sehr unvollständig.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Museumsbahnen
    Teilweise habe ich denen noch Anmerkungen hinzugefügt und würde mich bei Fragen gegebenenfalls über Antworten freuen.
    Brandenburg:

    Eisenbahnmuseum Gramzow (nicht in der Liste, aber hat eine sehr schöne ländliche Charme)
    http://www.eisenbahnmuseumgramzow.de/
    https://www.facebook.com/EisenbahnmuseumGramzow

    Buckower Kleinbahn
    http://buckower-kleinbahn.de/
    https://www.facebook.com/BuckowerKleinbahn/

    Niederlausitzer Museumsbahn
    http://www.niederlausitzer-museumseisenbahn.de/
    https://www.facebook.com/Niederlausitze…36200249745916/

    Museumseisenbahn Sternebeck (Potential dank Berlinnähe) nicht in Wikipedia
    http://sternebeck.de/mev.htm
    https://de-de.facebook.com/Museumseisenbahn.Sternebeck/

    Heidekrautbahn
    http://berliner-eisenbahnfreunde.de/
    https://de-de.facebook.com/berliner.eisenbahnfreunde/


    Eisenbahnverein Ketzin (Potential dank der Nähe zu Berlin) nicht in Wikipedia
    http://ohkb.de/
    https://de-de.facebook.com/dlgb.ketzin/

    Mecklenburg-Vorpommern

    Kein Verein oder Museumbahn vorhanden

    Sachsen

    Windbergbahn (Potential dank Nähe zu Dresden)
    http://www.saechsische-semmeringbahn.de/
    https://de-de.facebook.com/windbergbahnev/

    Muldentalbahn (warum ned nur ein Verein???)
    http://www.muldentalbahn.eu/index.php?menu=1&w=1

    http://muldentalbahntourismus.de/
    https://de-de.facebook.com/IG.MBT/

    Schönheide Ost-Muldental (wie geht es beim Aufbau des Museumszuges und der Streckenverlängerung weiter?)
    http://www.fhwe.de/
    https://www.facebook.com/Schienenexpress/

    Sachsen-Anhalt

    Halle-Hettstedter-Eisenbahn bei Halle (großes Potential aufgrund Beginn bei Halle-Nietleben und Anschluss zum Naherhohlungsgebiet)
    http://www.halle-hettstedter-eisenbahn.de/


    Thüringen

    Wisentatalbahn (warum setzen die da DB Treibwagen statt Ferkeltaxe oder was anderes ein??)
    https://www.wisentatalbahn.de/start/
    https://www.facebook.com/Wisentatalbahnverein/

    Friedbergbahn (in wie weit sind die mit der Rennsteigbahn verknüpft?)
    https://www.facebook.com/Friedbergbahn/

    Wie Ihr alle sieht, gibt es schon ein paar, aber es war schon ein guter Aufwand diese Recherche zu betreiben.
    Vtl. Werden die ostdeutschen Vereine in Zukunft mehr miteinander arbeiten, denn letztendlich sind sie alle am Bewahren der einmaligen Ostdeutschen Eisenbahnhistorie beteiligt. Man könnte sicherlich was von den Briten paar Scheiben abschneiden.
    Sachsen-Anhalt hat den KJ-1 und die Halle-Hettstedter Verein schon mehrmals mit Finanziellen Beträgen gewürdigt. Gibt es sowas nicht in den anderen Bundesländern?
    Vor allem Sachsen, die Region wo einmal der Motor Deutschlands war, hat ja leider, trotz schöner potentieller Strecken leider wenig in der Szene derzeit zu bieten. Die Berglandschaften und die zahlreichen Naherholungsgebiete in den neuen Ländern würden sicherlich stark von einem Ausbau der MuBa Infrastruktur profitieren.

    Falls Vereine fehlen, bitte Ergänzen.

  • Finde es sehr nett das man nach 26 Jahren immer noch von neuen Bundesländern versucht zu sprechen. Wir sind ein Land und nichts mit alte und neue mehr

  • Zitat

    Original von baiorium
    Hallo Zusammen,
    ... Museumsbahnen könnten bei den abgehängten Menschen den Tourismus mehr entfalten lassen ...


    Hallo baiorium!

    Was sollen dies für Menschen sein?

    Deine Tipps in allen Ehren. Wie man sich und seine Kräfte bündelt werden die betreffenden Vereine schon wissen, nur wird so etwas ganz ganz schwer bei den vielen unterschiedlichen Interessen und Vereinszielen. Da reicht es mitunter schon nur Vereine zusammenbringen zu wollen...

    Fahrt frei!

  • Hallo,

    nun mit 'abgehängten' Menschen wird offiziell seit Jahren das Prekariat von Wissenschaft, Politik und Medien umschrieben:

    Prekariat

    Dieser Kreis (in Ost und West), um nicht von 'neuen Bundesländern' zu reden, aber Irgendwie muss man ja die historisch gegensätzliche gesellschaftliche Entwicklung, die bis in die Gegenwart nachwirkt, klassifizieren können, ist meist (freiwillig) von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen. 'Der Staat kümmert sich nicht um mich.' ist eine der am häufigsten zu hörenden Aussagen. Man möchte dann immer gerne entgegnen: 'Leg Dein Smartphone weg, mach die Glotze mit 'Hartz IV-TV' aus, denn hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott.' ... und ich bin Atheist. In bestimmten gesellschaftlichen Kreisen in Deutschland ist eine ausgeprägte 'Jammer-Kultur' zu beobachten. Obwohl von den Medien oft die östlichen Bundesländer damit stigmatisiert werden, ist sie nach meiner täglichen Erfahrung als 'Grenzgänger' in den westlichen Ländern aber nicht weniger ausgeprägt. Mit Museumsbahnen als gesellschaftlichem Angebot ist dieser Personenkreis wohl aber nicht zu erreichen.

    Gruß, René

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    Einmal editiert, zuletzt von Eckhard (23. November 2016 um 09:54)

  • Hallo Eckhard,

    da der Ausgangsbeitrag folgende Aussage ... 'Museumsbahnen könnten bei den abgehängten Menschen den Tourismus mehr entfalten lassen und dadurch zu den versprochenen blühenden Landschaften beitragen ( also kein Urwald in ex VEBs und Bahnstrecken).' ... enthält, ist der Ansatz zur Diskussion über 'abgehängte' Menschen durchaus vorgegeben. Da nun Eisenbahnen und somit auch Museumsbahnen immer in einem gesellschaftlichen Umfeld existieren, sollte auch die Diskussion über eben dieses gesellschaftliche Umfeld in einem Forum über Eisenbahnen möglich sein. Es ist der berühmte 'Blick über den Tellerrand', wo der Themenersteller seinen Beitragsbaum folgerichtig angelegt hat.

    Gruß, René

  • Um zum Thema normalspurige museumsbahnen zurückzukommen, möchte ich noch auf den Förderverein Rübelandbahn in Sachsen-Anhalt aufmerksam machen, welcher im Lokschuppen des alten Rübeländer Bahnhofes sein Domizil hat. Gleichzeitig ist dieser Verein auch Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Rübelandbahn (neben der HSB, HVLE, Stadt Blankenburg und Stadt Oberharz am Brocken). Die Arbeitsgemeinschaft bietet regelmäßige Fahrten auf der 'Harzbahn' zwischen Blankenburg und Rübeland an. Die Züge werden hierbei von der 'Bergkönigin' 95 027 bespannt. Dabei kommt es am Lokschuppen Rübeland regelmäßig zu Treffen zwischen der 'Bergkönigin' und der 95-er der 'Tierklasse' (ehemalige Steilstreckenloks der H.B.E.).
    Förderverein Rübelandbahn
    Arbeitsgemeinschaft Rübelandbahn


    Außerdem hat in Blankenburg die Traditionsgemeinschaft 50 3708 (wenn auch ohne eigene Museumsbahnstrecke) ihr Domizil, welche regelmäßige Dampfzugfahrten auf DB-Gleisen anbietet.
    Traditionsgemeinschaft 50 3708

    Gruß, René

  • Hallo Eckhard, hallo Rene,

    ich finde schon, daß Renes Ausführungen sehr gut zum Thema passen, wenn man mal "über den Tellerrand" blickt.
    Viele der Museumsbahnen im Lande leiden ja unter einem Mangel an engagierten Mitstreitern und gleichzeitig wird hier im Forum diskutiert, was "man" alles besser und richtiger in den Vereinen machen müßte. Ich lasse solche Einwendungen mittlerweile deshalb auch nur noch von Leuten gelten, die sich selbst aktiv in Vereinen betätigen.
    Es würde sicher einige der aktuellen gesellschaftlichen Probleme - und nicht nur in den neuen Bundesländern - lösen, wenn sich mehr Leute in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl engagieren würden, statt nur Lösungen durch die Politik einzufordern.
    Leider habe ich auch kein Geheimrezept, wie es gelingt, diese "abgehängten" Mitbürger zu erreichen und in die Vereinsarbeit einzubinden. Vielleich haben aber andere erfolgreiche Vereine ein paar Tips??

    Gruß Ralf

  • Hallo Ralf,

    danke für Deine Anmerkungen. Leider ist es wohl auch ein Problem der gesellschaftlichen 'Dezentralisierung', wie ich es mal nennen möchte. Viele Menschen der arbeitenden Bevölkerung pendeln teils lange Strecken. Ihr Wohn- und Arbeitsort liegen nicht beieinander. Gleichzeitig wohnen die Verwandten meist nicht mehr im Haus in der gleichen Straße. Diese Leute möchten häufig in ihrer knappen Freizeit etwas Ruhe haben und sich nicht fest ein weiteres Engagement 'an's Bein binden', weil eben meist auch familiäre Verpflichtungen zu erfüllen sind.

    Bei einer Vielzahl von Leuten, welche viel Zeit hätten, sich gesellschaftlich einzubringen, spürt man Resignation. Sie wurden nicht 'abgehängt', sie haben sich in vielen Fällen selbst 'abgehängt', sich aufgegeben. Sie bekommen ihren A.... nicht mehr hoch, um es so zu formulieren. Dies möchte ich aber nicht Verallgemeinernd verstanden wissen. Nein, nicht jeder 'Hartzer' ist ein Nichtsnutz. Das Problem ist, dass viele der Menschen in dieser Situation dieses Gefühl haben, weil es ihnen von Teilen der Gesellschaft so vermittelt wird. Eine nach den Worten unserer Bundeskanzlerin 'marktkonforme Demokratie', in welcher sich gesaellschaftliches Ansehen über den Konsum definiert, wird leider immer 'abgehängte' Menschen hervorrufen.

    Ich selbst kann auch nicht aktiv in einem Museumsbahnverein mitwirken. Völlig ausgeschlossen. Mein Beruf als Eisenbahner, verbunden mit unregelmäßigen Schichten in Fahrtätigkeit und täglicher Pendelei zum Einsatzort, verhindert ein solches Engagement, denn eine Familie habe ich auch noch.

    Mein gesellschaftliches Engagement beschränkt sich in der Hauptsache auf andere Dinge: Geld- und Sachspenden für ein Tierheim in Ungarn und regelmäßige Besuche vor Ort, Geld- und Sachspenden für ein Tierheim der Region, Unterstützung des Förderkreises des Artenschutzzentrums Leiferde als Mitglied, Patenschaft meiner Tochter für ein Wildpferd im Naturraum 'Döberitzer Heide' der Heinz Sielmann-Stiftung und noch einige andere kleinere Dinge mehr.

    Natürlich unterstütze ich aber auch Museumsbahnvereine durch Mitfahrten mit meiner Familie, (denn Fahrgäste sind ja auch wichtig) und Spenden, wenn ich jeweils vor Ort bin. ;)


    Gruß, René