Betrieb bei der Döllnitzbahn (Wilder Robert) [2017-2018]

  • Hallo,

    das Wort Traglasten ist sicher ein aus der Zeit gefallenes, aber doch auch selbsterklärend. Lasten zum Tragen: also Güter, die nicht aus einem tariflichen Grund verboten sind, nicht für einen Transport zur Aufgabe als Stückgut usw. verpflichtet sind und vor allem vom Reisenden selbst zu ver- und entladen sind. Die Traglastenwagen hatten dafür an der gekennzeichneten Seite eine abweichende Inneneinrichtung mit größerer Stellfläche und vor allem eine leicht verbreiterte Tür (und ggf. Bühne?). Dadurch paß(t)en Kinderwagen usw. dort herein, was bei den normalen Türen eher nicht der Fall war.

    Heutzutage sind unter völliger Ignoranz solcher wichtigen Fragen viele Kinderwagen so ausladend und breit, daß eine Verladung durch Fahrgäste in einen solchen Wagen trotzdem völlig unmöglich ist. Allerdings beschränkte sich das Traglastenabteil bei weitem nicht auf Kinderwagen und Schlitten. Damit fuhren z. B. auch die Bauern zum Markt mit ihren Waren bzw. Einkäufen - das kann sich heute manch einer gar nicht mehr vorstellen.


    Grüße
    217 055

    Gruuß

    217 055

    Einmal editiert, zuletzt von 217 055 (3. September 2018 um 13:43)

  • Moin 217...

    das ist eine schöne Ausführung, aber keine Antwort auf meine Frage...sorry. Was man sich unter Traglasten vorzustellen hat (vor allem historisch im 19. Jh. betrachtet), ist schon klar. :zwink:

    Meine Frage war dahingehend, ob es das außerhalb der sächsischen Schmalspur noch gibt!!?? :nixw:

    Liebe Grüße,
    Lenni

  • Halle alle zusammen,

    Erstmal vielen Dank an "Saarsachse", sehr interessant das es einfach nur ein Irrtum von Osteritz ist.

    Was mir auch neu ist das der Förderverein 3 Rekowagen besitzt, ich bin auch davon aus das die Wagen 970-263, -266, -275 uns -282 der DBG gehören, Wagen -268 und -570 der SOEG sowie -473 dem Förderverein. :gruebel:

    Thomas: Aktuell gibt es in Mügeln nur einen einsatzfähigen Altbauwagen und zwar der von dir erwähnte Wagen 970-277, zurzeit wird ein zweiter in Jöhstadt von Grund auf Aufarbeitet (970-622), und müsste denke mal auch bald kommen. Zwei weitere Altbauwagen stehen abgestellt in Mügeln (970-539 und -572).

    Lenni: Solch genannte Traglastenwagen (in der Regel mit breiterer Tür damit Kinderwagen durch passen und fehlenden Sitzen/stellfläche für Kinderwagen) gibt es nicht nur in Sachsen, auch bei der RüBB oder HSB oder beim Molli.

    Viele Grüße,

    Markus

  • Moin 217...

    das ist eine schöne Ausführung, aber keine Antwort auf meine Frage...sorry. Was man sich unter Traglasten vorzustellen hat (vor allem historisch im 19. Jh. betrachtet), ist schon klar. :zwink:

    Meine Frage war dahingehend, ob es das außerhalb der sächsischen Schmalspur noch gibt!!?? :nixw:

    Liebe Grüße,
    Lenni


    Hallo Lenni,

    nun, ich habe das zwar nicht explizit erwähnt, dachte aber, daß die Erläuterung darauf hinweisen würde, daß dies keine schmalspurige Besonderheit war, schon gar keine sächsische.

    So habe ich dann mal einen Bildbeleg gesucht und gefunden, der ein regelspuriges Beispiel dafür gibt. Selber als Fahrgast kann ich mich an Fahrten in solchen Wagen zwischen Oranienburg und Templin noch Mitte der 1980er Jahre erinnern.
    Wagen mit Traglastenausstattung und -anschrift
    weiteres Bild aus dem Regelbetrieb

    Wie allgemein bei der DR wurden alle diese Wagen im Bereich der Nebengattungszeichen mit einem tr versehen. Im Fall der Schmalspurwagen dann eben beispielsweise als KB4tr. Im Fall des per Fotolink gezeigten Wagens eben Bagtr, wobei die Bezeichnungsvorschriften im Laufe der Zeit mehrfach Änderungen unterworfen waren (und sind), so daß es dabei verschiedene Epochen für den selben Wagen geben kann.

    Die Zeiten dieser Traglastenabteile habe ich selbst nur noch im Jugendalter bei der DR der DDR erlebt, von benachbarten Bahnverwaltungen habe ich keine Kenntnisse über diesen Punkt.


    Gruß
    217 055

    Gruuß

    217 055

  • Moinsen,

    ich denk @Lenni ging es darum, wo der Ursprung für Traglastenwagen ist. Denke das sollte ein neues Thema werden, weil hier geht es doch um den Wilden Robert.
    Und die Wagen kenne ich auch noch aus meiner Jugend!
    Der Oschatzer Saarsachse

    IV K - Fan

  • Hallo,

    Die Traglastenwagen hatten dafür an der gekennzeichneten Seite eine abweichende Inneneinrichtung mit größerer Stellfläche und vor allem eine leicht verbreiterte Tür (und ggf. Bühne?). Dadurch paß(t)en Kinderwagen usw. dort herein, was bei den normalen Türen eher nicht der Fall war.

    Liege ich mit der Behauptung völlig daneben, daß die unrekonstruierten Wagen der Gattung 729 nur die Längsbänke im Traglastenabteil hatten, aber weder eine breitere Tür noch eine erweiterte Einstiegsbühne?
    Die passende Wagenskizze in der "gelben Bibel" ist zwar relativ klein, meßbare Unterschiede in dieser Hinsicht sind dort nicht zu sehen.

    Heute würde man die Wagen übrigens als Wagen mit Mehrzweckabteil bezeichnen. Nichts anders auch war das Traglastenabteil. :irre:

    Gruß von Niels

  • Moinsen,

    @Niels tja damals war das halt die Bezeichnung dafür, die sich bis heute gehalten hat.
    Mal sehen wenn ich Zeit am Samstag hab, werde ich mal messen gehen - dann haben wir den 2018 Zeitbeweiß!
    Achso mit Wagenbibel Band 1/2 meine ich die neuen grünen Bücher vom SSB-Verlag.
    Ich gebe Dir aber recht das gelbe EK-Buch war damals auch Klasse!
    Euer Oschatzer Saarsachse

    IV K - Fan

  • Hallo Thomas,

    auf meiner Aufnahme vom 31. August 2018 sind alle betriebsfähigen "Reko-Personenwagen" bei der Döllnitzbahn zu sehen. Es handelt sich dabei um 970-263, 970-266, 970-268 (Eigentümer: SOEG), 970-275, 970-282, 970-473 (Eigentümer: Förderverein "Wilder Robert") und 970-570 (Eigentümer: SOEG).

    Ich kommentiere mich jetzt mal selbst, um die danach erfolgten Eigentumszuordnungen der Personenwagen anderer Teilnehmer zu entwirren. Wer auf die Kommaverwendung in Verbindung mit den gesetzten Klammern in meinem ursprünglichen Eintrag genau achtet, sollte eigentlich den Zusammenhang erkennen ... :wink:

    Im Eigentum der Döllnitzbahn stehen 970-263, 970-266, 970-275 und 970-282. Langfristig von der SOEG ausgeliehen sind 970-268 und 970-570. Alle genannten Wagen tragen aktuell das bekannte Logo der Döllnitzbahn. 970-473 mit "DR-Beschriftung" ist im Besitz des Fördervereins "Wilder Robert". Alle diese Fahrzeuge haben wahrscheinlich ihren Ursprung in einem Traglastenwagen.

    970-268 ist im Dezember 2016 mit dem Logo der Zittauer Schmalspurbahn zur Unterstützung der beliebten Glühweinfahrten über den Jahreswechsel nach Mügeln gekommen. Damals war er noch ein "echter" Traglastenwagen, da ihm eine Doppelsitzreihe fehlte. Mangels Bedarf am Traglastenabteil erfolgte zeitnah eine Ergänzung auf 32 Sitzplätze vor Ort bei der Döllnitzbahn. Im Rahmen der sich anschließenden Hauptuntersuchung - der Wagen war nur mit kurzen "Restfristen" aus der Oberlausitz gekommen - übersah man bei der Wagenbeschriftung die neue "Bestuhlungssituation".

    Aktuell im Betriebsbestand bei der Döllnitzbahn sind weiterhin die "DR-beschrifteten" Altbaufahrzeuge 970-277 und 974-309, welche dem Förderverein "Wilder Robert" zugeordnet werden müssen, sowie 974-329. Hierbei handelt es sich um einen modernisierten Gepäckwagen, der das Döllnitzbahn-Logo trägt und im Jahr 2014 von der SOEG in das Eigentum der Döllnitzbahn gewechselt ist.

    Nicht betriebsfähige Altbau-Personenwagen sind 970-539, 970-572 und 970-622. Letzter erhält gerade eine aufwändige Aufarbeitung in Jöhstadt zur betriebsfähigen Verwendung.

    Damit mache ich das aktuelle Mügelner Wagenbuch für heute zu ... :friede:

    Viele Grüße aus Nordsachsen von Sven Geist

    Einmal editiert, zuletzt von Sven Geist (4. September 2018 um 21:02) aus folgendem Grund: Korrektur der Angabe des Eigentümers von 974-329