• Hallo Falk,

    vielen Dank einmal mehr für für die Bildserie. Diesmal gefällt die Waldbahn Oravska Lesna besonders gut, mit der ich mich zugegebenermaßen daraufhin zum ersten Mal beschäftigt habe. "Gontkulak" sieht schon klasse aus!

    Tisovec steht auch schon länger auf der "Müsste-man-mal-hin"-Liste. Bei den betriebsfähigen Zahnradloks mit 1435mm Spurweite aber bitte nicht die mustergültig restaurierte 97 501 vergessen. Ich weiß zwar nicht, ob sie seit der Wiederinbetriebnahme irgendwo mal wieder mit Zahnstange gefahren ist (in Deutschland wird das ja schwierig), aber sie ist auf jeden Fall auch eine betriebsfähige Regelspur-Zahnraddampflok.

    Viele Grüße
    Julian

  • Natürlich hat Julian recht, mit 97 501 steht in Europa noch eine weitere regelspurige Zahnradlok unter Dampf. Eine tolle Leistung nach über 20Jahren Aufarbeitung, wenn ich ich recht erinnere. Doch zurück ins slowakische Erzgebirge.


    Langsam ließ sich die Sonne durch die Wolken blicken, obwohl es noch nicht richtg aufriß.

    Bereits im Zahnstangenabschnitt rollt die Lokalbahngarnitur kurz hinter dem Sattel Zbojska talwärts.

    Wenig später wird einer der beiden Stahlgerüstviadukte überquert. Die parallel verlaufende Straße ist inzwischen zur europäischen Hochgeschwindigkeits-Fernstraße saniert worden.

    Die Strecke selbst bietet talwärts nicht allzuviele Motive, da sie meist hoch über der Straße durch Wald verläuft. Wir fuhren also zum Tunnelausgang kurz vor Tisovec, um den Dampfzug zu erwarten. Der hier nicht zu sehende Tunnel wurde 1944 begonnen, bis dahin war der Bahnhof Tisovec ein Spitzkehrenbahnhof. Die Strecke nach Brezno führte zunächst nach Süden und dann im großen Bogen um den Berg herum.
    Leider hatte sich Klärchen gerade wieder hinter den Wolken versteckt, als der Zug, jetzt schon wieder im Adhäsionsberieb aus dem Tunnel kam.

    Nach einem kurzen Halt am Einfahrsignal war dann auch Tisovec erreicht, wo die Zahnradlok mit ihrem Zug im Lokschuppen stationiert ist.

    Auf der kleinen Drehscheibe wurde die Lok von Hand (!) gedreht, schließlich sollte es noch eine Sperrfahrt durch den Tunnel geben.

    Kurze Zeit später stand der Dampfzug wieder für die Sperrfahrt durch den Tunnel bereit.

    Hinter dem Tunnel befindet sich eine große Wiese genau dort, wo bis 1949 die Strecke aus dem Bahnhof Tisovec um den Berg eintraf. Ein großes Wolkenloch ließ uns viel Zeit für die Scheinanfahrten aus dem Tunnel. Zunächst aber eine Seitenansicht der Lok, bei der man das Zahnrad gut erkennen kann.

    Im schönsten Nachmittagslicht gab es einige Scheinanfahrten vor den Resten der herbstlichen Laubfärbung.

    Hier nochmal eine schöne Seitenansicht des Zuges.

    Zum Schluß noch mal eine Ansicht mit dem Tisovecer Kalkberg. Von rechts kam bis 1949 übrigens die ursprüngliche Strecke.

    Im Anschluß ging es zügig zurück nach Cierny Balog, da dort noch eine Fahrt mit der "Smoschewer" auf dem Programm stehen sollte.

    Einen schönen zweiten Advent wünscht
    Falk

  • Zitat

    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hat die 97 501 derzeit kein Zahnrad eingebaut, um Beschädigungen beim Befahren von Bü zu vermeiden.

    Na, dann kann man bei 97 501 ja nicht wirklich von einer Zahnradlok sprechen :)

    Danke auch nochmal an Falk für die weiteren Bilder. Toller Zug, tolle Strecke!

    Viele Grüße,
    Julian

  • Da die neue Straßenverbindung von Tisovec nach Brezno freigegeben war, ging es in gerade mal 45 Minuten hinüber nach Cierny Balog. Das Mittagessen im Zeleny Dum gegenüber dem Bahnhof wurde zügig eingenommen, bis zum Bahnhof waren es nur wenige Schritte.

    Dort wartete bereits die Lok "Smoschewer" mit ihrem Arbeitszug für einen kurzen Einsatz auf der Strecke nach Dobroc. Für die Teilnehmer war der M21 unterwegs.

    Im Ortsteil Janosovska wurde ein Fotohalt eingelegt, im Hintergrund verdunkelten inzwischen schon wieder Wolken die Berge.

    Nach Überquerung der Straße gelang beim Ortsteil Puste dieser Seitsschuß des Arbeitszuges.

    Nach einem weiteren Fotohalt mit Wolkenschaden traf der Arbeitszug in Dobroc ein, wo schon der M21 wartete.

    Nachdem die Sonne doch noch mal durch die Wolken schaute, entstand ein Typenbild der inzwischen 100jährigen Lok, die ursprünglich für eine Spurwete von 600 mm gebaut worden war. Danach setzte sich der Triebwagen ans Zugende und zurück ging es Richtung Cierny Balog. Am Fußballplatz wurde dann ein längerer Aufenthalt eingelegt - denn einer geht noch rein.

    Der ortsansässige Verein Tatran Cierny Balog absolvierte ab 16 Uhr sein Training, welches ins Programm des Dampfzuges eingebaut wurde.

    Die Fußballer nahmen ihr Training sehr ernst und würdigten dem Dampfzug keines Blickes. Bei soviel Einsatz war es dann auch recht schwierig, Ball und Lok gleichzeitig aufs Bild zu bekommen.
    Nach einer guten Stunde ging es weiter zum Bahnhof in Cierny Balog, wo bereits das Abendessen im Zeleny Dum wartet. Später waren dann noch Nachtaufnahmen im Bahnhof geplant.

    Im Bahnhof war inzwischen die CKD-Lok "7" bereitgestellt worden, der Mond lugte durch die dünnen Wolken.

    Anschließend wurde etwas Beleuchtung durch die Kollegen aus Cierny Balog aufgebaut, um die "Smoschewer" und die "CKD 7" auszuleuchten.

    Wie von Geisterhand geführt, tauchte in der Mitte plötzlich die "CKD 1" auf die am nächsten Tag den Drehschemelzug für uns befördern sollte. Die Lok war in mehrjähriger Arbeit in der Werkstatt in Hronec überholt worden, wobei die neue "1" letztlich aus den Teilen von drei CKD-Lokomotiven zusammengebaut wurde. Die Lok "7" wurde dabei als nicht betriebsfähiges Ausstellungsstück für das Waldmuseum im Vydrovo-Tal zusammengebaut, die "5" lag zerlegt in Hronec, da sie einen neuen Kessel benötigt. Hier gibt es schon Ideen der Bahn, wie die Lok wieder in Betrieb genommen werden könnte.

    Einen schönen dritten Advent wünscht Euch
    Falk Thomas

  • Mahlzeit Falk,

    das sind wunderbare Bilder, einfach nur ganz großes Kino!

    Zur Gontkulak aus Orava sei gesagt, dass sie 2011 in Krnov betriebsfähig aufgearbeitet wurde, dann jedoch wegen schwerer Triebwerksschäden 2013 abgestellt werden musste.
    Man hatte ua. das 50 mm Seitenspiel der Gölsdorfachsen bei allen 4 Radsätzen und keine balligen Zapfen eingebaut! Die Maschine wurde schließlich 2016/17 im Tschechischen Zamberk grundlegend überarbeitet, wobei auch alle Lager und Zapfen erneuert wurden.

    Die Smoschewer-RIIIc aus Cierny Balog wurde ebenfalls von der Zamberker Werkstatt aufgearbeitet, jedoch noch am alten Standort in Brno. Sie ist nach der schweren Entgleisung im Sommer nun wieder auf dem Wege der Besserung.

    Gruß Sven

  • Hallo Falk,

    vor einiger Zeit kursierte im Internet ein Video, wo ein Dampfzug zwischen den Spielern und Zuschauern eines Fußballspiel hindurchfuhr. Endlich weiß ich, wo das war! Herzlichen Dank!

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Wie schon im letzten Teil angedeutet, sollte am letzten Tag der Tour die CKD-Lok "1", auch "Kolbenka" genannt, für uns auf die Strecke gehen. Da unsere Untekunft außerhalb von Hronec lag, mußten wir mit dem Pkw erst einmal nach Cierny Balog, während die Bus-Mitfahrer in Chvatimech zusteigen sollte.
    Im Bahnhof gabs dann vom waldbahnchef Ales noch einen warmen Kaffee, bevor es mit der CKD auf die Strecke talwärts ging.

    Kurz vor der Abfahrt erwartete uns in Cierny Balog - na was schon - dicher Nebel.

    In Hronec wurde am Dorfplatz ein längerer Halt eingelegt, um die Ecke war ein Bäcker mit einem vorzuglichen Angebot, so daß auch noch das Frühstück nachgeholt werden konnte.

    Nachdem der Rest der Reisegruppe zugestiegen war, ging es wieder zurück nach Cierny Balog, unterbrochen durch einige Fotohalten, wie hier am ehemaligen Zentrum der Waldbahn in Hronec.

    Für die Mitfahrer war parallel de M21.004 unterwegs, der hier an der Werkstatt in Hronec steht. Fehlender Sonnenschein ergab dabei durchaus neue mögliche Motive, da sonst die Sonne zu der Uhrzeit genau über der Kirche stehen würde.


    Diesmal wurden für uns die Tore der Werkstatt in Hronec geöffnet, wo neben der 764 407R "Maly Mammut" und der U34.904 "Joy" die Reste einer CKD-Lok standen, die nach der Aufarbeitung der betriebsfähigen Lok "1" und der nicht betriebsfähigen Lok "7" noch übrig waren.

    An der Brücke über den schwarzen Hron beobachteten ein paar merkwürdige Gestalten das Treiben.

    Anschließend ging es durch den finsteren Wald mit einem Fotohalt am ehemaligen Abzwei Sväty Jan. Etwas mehr Licht gab es an der Kreuzungsstelle Sanske,

    Für den Nachmittag hatten sich die Kollegen aus Cierny Balog noch etwas besonderes einfallen lassen. Die Lok "7" sollte wieder zum Waldmuseum ins Vydrovo-Tal überführt werden. Natürlich stilgerecht!
    Kurzerhand wude die Lok dem Dampfzug mitgegeben, so daß sich die Illussion einer Fahrt mit Vorspannlok ergab.
    Links neben der Lok sieht an übrigens noch ein Kabel, daß zu einem Schaltkasten an einer Straßenlaterne führte - natürlich quer über die Gleise, wer rechnet schon Ende Oktober noch mit Zugverkehr. Wenig später war das Stromkabel in drei handliche Stücke zerlegt.

    Inzwischen hatte es leider angefangen zu regnen, so daß das Nebenherlaufen in der Ortslage nicht wirklich Spaß machte.

    Mit diesem Mitzieher kurz vor dem Endpunkt im Vydrovo-Tal möchte ich mich dann von Euch verabschieden, ich hoffe, Euch hat die Reise durch den Osten Mitteleuropas gefallen.
    Einen schönen vierten Advent wünscht Euch

    Falk Thomas