Die im Zillertal getroffene Entscheidung sehe ich als richtigen und richtungsweisenden Weg. Ich pflichte bedingt dem ein oder anderen Vorrednern hier bei, was die Zukunft des Verkehrswesen angeht: Langfristig kann und muss das ein Akku sein. Jedoch ist für mich nicht erkennbar, dass in mittelfristiger Zukunft in der Breite bezahlbare, umweltfreundliche Akkus hergestellt werden können, die weder auf endlichen Ressourcen (wie seltenen Erden, bestimmte Erze) beruhen, noch komplett wiederverwertbar oder biologisch abbaubar sind. Daher sehe ich den Brennstoffzellenantrieb als vernünftige Alternative und einstweilige Brückentechnologie für die die nächsten 30-50 Jahre.
Dort wo regionale regelmäßig Energielastspitzen auftreten (wie zB. in norddeutschen Windparks), drängt sich die Nutzung dieser Energie förmlich auf, auch wenn die Gewinnung von Wasserstoff durch bisher gängige verfahren aufwendig ist. Derzeit wird regelmäßig deutscher Strom zu Negativpreisen in unsere Nachbarländer verkloppt. Wieso diese Energie nicht selber sinnvoll nutzen?
Eine Elektrifizierung von Bahnstrecken mit Oberleitung ist eine sehr kostspielige Sache, die deswegen vor allem auf Nebenbahnen nie forciert wurde. Die Brennstoffzelle kann hier die Alternative sein. Ob das ein Nullsummenspiel wird, weiß ich nicht, dazu fehlen mir belastbare Zahlen. Aber ich kann mir vorstellen, dass die ein oder andere Nebenbahn zukünftig so mit sauberer Energie betrieben werden kann.
Bedingung für die Erzeugung von Wasserstoff muss natürlich sein, ausschließlich Strom aus grünen Energieträgern zu verwenden. Eine Herstellung von Wasserstoff aus Kohlestrom führt das Prinzip des umweltfreundlichen Antriebs ad absurdum.
Auch in Deutschland gibt es aktuell Versuchsprojekte mit Wasserstoff, siehe bereits hier im Forum diskutierte Themen um den regelspurigen Alstom Coradia iLint, der aktuell im Raum Bremen und ab 2019 auf der hessischen Taunusbahn in den Probebetrieb geht. Verlässliche Aussagen zum Betrieb, zu den Kosten, zu Vor- und Nachteilen werden sich erst nach diesen Tests treffen lassen. Man darf zudem nicht vergessen, dass hier eine Technik in den Kinderschuhen steckt. Die Kosten werden sich bei größerer Verbreitung und Serienfertigung noch deutlich drücken.
Ich bin jedenfalls äußerst gespannt und werde die weitere Entwicklung interessiert und wohlwollend verfolgen.