Hallo in die Runde,
von Uckro nach Luckau in der Niederlausitz soll eine neue Museumsbahn (http://l.facebook.com/l.php?u=http%3…4553-JH80N0dFQF) entstehen:
https://www.lr-online.de/lausitz/luckau…ahn_aid-2837984
Hallo in die Runde,
von Uckro nach Luckau in der Niederlausitz soll eine neue Museumsbahn (http://l.facebook.com/l.php?u=http%3…4553-JH80N0dFQF) entstehen:
https://www.lr-online.de/lausitz/luckau…ahn_aid-2837984
Klingt ja sehr ambitioniert, was man dort vor hat. Da kann man nur viel Erfolg wünschen! Ich bin gespannt ob das Konzept auf geht, bzw ob sich in diesen Winkel auch genügend Touristen 'verirren'. Zur Stärkung der Infrastruktur in dem ländlichen Gebiet wäre es auf jeden Fall ein Gewinn.
Danke für den Hinweis!
Und schon wieder eine neue Geldvernichtungsmaschine in Brandenburg?
Soso, da soll also eine neue Museumseisenbahn in der der Niederlausitz entstehen und den Menschen die Eisenbahn von gestern nahebringen.
Beim Blick auf die Landkarte kommen dem Betrachter aber ganz schnell berechtigte Zweifel an diesem im Jahr 2017 gestarteten Projekt:
1) Nur rund 20 km (!!!) entfernt befindet sich bereits eine Museumseisenbahn, die den Menschen das Eisenbahnflair von gestern nahebringen möchte: Die Niederlausitzer Museumseisenbahn e.V. (NIM).
2) In der dünn besiedelten Gegend (ich war da schon selbst) ist mit Sicherheit auf so kurzer Distanz weder das Fahrgastpotential noch der öffentliche Geldtopf für die Belange von zwei Museumsbahnen vorhanden.
3) Beide Museumsbahnen beginnen mehr oder weniger im "Nichts", führen durchs "Nichts" und enden im "Nichts", touristische Ziele, die ausreichend Fahrgäste hinterm Ofen hervorlocken, findet man eher weiter östlich, im Bereich der musealen Tagebaubrücke F 60 in Lichterfelde, bei der Pioniereisenbahn in Cottbus , im Spreewald (Stichwort: Spreewaldbahnmuseum).
4) Anstatt die wenigen Kräfte und Geldmittel zu bündeln, wird in Sichtweite einer bestehenden Museumsbahn ein zweites Projekt gestartet, dass ohne Spenden mit Sicherheit nicht "aus dem Quark kommt". Hoffentlich erkennt die örtliche Poltik, dass hier Fördermittel nicht touristische Wirtschaftsförderung, sondern Geldverbrennung bedeuten. Warum wird das Projekt in Kleinbahren nicht unterstützt?
Oder sind die Macher in Uckro etwa ehemalige Mitstreiter der Niederlausitzer Museumsbahn, die nun ihr eigenes "Ding" aufziehen wollen?
5) Museumseisenbahn "spielen" ist im Jahre 2018 eine Sache, die ganz schnell zu einem Fass ohne Boden werden kann, weshalb die Anzahl der deutschen Museumsbahnen seit über zehen Jahren abnimmt statt wächst. Da ist es wichtig, dass das Einzugsgebiet einer Museumsbahn , zumal noch auf dem platten Land, ausreichend groß ist. Doch im Einzugsgebiet von Luckau befinden sich bereits:
1) Niederlausitzer Museumsbahn in Finsterwalde
2) Park- Pioniereisenbahn in Cottbus
3) Waldeisenbahn Muskau
4) Eisenbahnmuseum Falkenberg
In Brandenburg sind seit der Wende bereits ausreichend Geldvernichtungsmaschinen gebaut worden, kommen zu Cargolifter und Lausitzring jetzt noch eine Museumsbahn hinzu?
Nachdenkliche Grüße
-railfox-
Park- Pioniereisenbahn in Cottbus
In diesem Punkt muss ich Dich leider korrigieren, weil so schlicht und einfach falsch...
Hallo Tokaalex,
für mich bleiben das Pioniereisenbahnen, denn komischerweise weis jeder sofort, welche Art von Bahn gemeint ist
Naja,
das übliche Anti- Museumsbahn-Statement von "railfox"- muß man nicht weiter ernst nehmen- es stänkert nun mal gerne!
Admin: Ignorieren wäre besser gewesen als solch einen Kommentar dazu abzugeben, alternativ gibt es das Like-System! Und nun wieder zurück zum Thema...
Grüße
An den 99er:
Im Gegensatz zu Dir betrachte ich die Museumseisenbahnszene nicht durch die rosarote Brille, durch die jede Neugründung einer Museumsbahn gleich als eine Bereicherung der Museumsbahnszene angesehen wird oder zum Ausbruch von Jubelarien verleitet.
Eine Museumsbahn, die nicht ansatzweise unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gegründet wird, ist im Jahre 2018 von vornherein zum mittelfristigen Scheitern verurteilt.
Es kann mir auch keiner erklären, das zwei Museumsbahnen im Umkreis von 20 km eine sinnvolle Bereicherung der Museumsbahnszene darstellen, Konkurrenzkampf um Fahrgäste wird vielmehr eine Folge dieser Neugründung sein.
Um das Gedächtnis vom 99er und einigen anderen mal ein wenig aufzufrischen, hier mal eine im ständigen Wachstum begriffene Auflistung:
Übersicht der gescheiterten/eingestellten Museumsbahnen und Eisenbahnmuseen in Deutschland:
Bayern
Baden-Württemberg
Berlin
Berliner Eisenbahnfreunde e.V., Museumsbahnbetriebauf der Reinickendorfer Industriebahn (1435 mm)
Brandenburg
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland:
Westfalen
Im Nahbereich des benachbarten Belgien:
Rheinland-Pfalz
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen
Noch Fragen, 99er? Sind das Fakten oder ist dies nur das"übliche Anti-Museumsbahn-Statement" von mir?
Nachdenkliche Grüße
-railfox-
Zur Berichtigung der o.g. Liste: Der "Zorger Willem" hat bei Sachsen-Anhalt nichts zu suchen, denn es handelte sich um ein Projekt des Wiederaufbaus der Kleinbahn Ellrich - Zorge in der Spurweite von 600mm in den Jahren 2003 / 2004. Ellrich (Landkreis Nordhausen) befindet sich in Thüringen, Zorge (Landkreis Göttingen) befindet sich in Niedersachsen. Da ich zu diesem Zeitpunkt in einem Ortsteil von Ellrich wohnhaft war, habe ich dieses Projekt interessiert verfolgt.
Gruß, René
Hallo,
nun, nur wer wagt, gewinnt. Oder anders ausgedrückt: Wenn alle so dächten, wie der Eisenbahnfuchs, dann gäbe es überhaupt keine Museumseisenbahn, denn am Anfang war wohl jedes dieser Projekte eine verrückte Idee. Über Erfolg oder Scheitern dürften verschiedenste Faktoren entscheiden. Mal läuft der Verein auseinander, mal wird einfach die Infrastruktur abgerissen (so im Fall der Offenbacher Lokalbahn, die Stadt hat halt die Industrie- und Hafenbahn abgebaut und die Grundstücke verkauft. Dafür fährt die Lok "Alfred" heute beim Rhönzügle). Ich maße mir daher nicht an, von vornherein über die Erfolgsaussichten eines Projekts zu urteilen. Die aktiven vor Ort müssen zusehen, daß sie es hinkriegen: Dafür wünsche ich ihnen Durchhaltevermögen und Erfolg.
Grüße,
Rolf
Hallo,
natürlich soll Jeder sein Glück versuchen. Da bin ich ganz bei Rolf. Allerdings kann ich auch Bedenken verstehen, wenn es um zwei Projekte auf engem Raum in struktuschwacher Region geht, denn beide Projekte buhlen nicht nur um Mitstreiter und Fahrgäste, sondern vor allem um Fördergelder. Die Gelder aus diesen Fördertöpfen können aber nur einmal ausgegeben werden. Und so splitten sie sich dann unter Umständen auf zwei Projekte und es reicht dadurch vielleicht für die beiden Projekte nicht zum Überleben. Das wäre dann eine sehr bedauerliche Entwicklung.
Rolf: Die meisten Projekte funktionieren eben nicht wie die Parkeisenbahn Vatterode, wo der Eigentümer mit seinem Vermögen, den Spenden von Freiwilligen und der Mithilfe von Ehrenamtlichen das Projekt erfolgreich gedeihen lässt. Die meisten Projekte verlassen sich doch zu gerne auch auf die öffentliche Hand, um das Projektrisiko so gering wie möglich zu halten.
Freundlichen Gruß, René