Hallo Bimmelbahnfreunde,
Vor 20 Jahren, im Juli 1998 waren wir wieder mal in Ungarn im Urlaub und es hatte uns dieses Mal in den Süden, nach Szeged verschlagen. Ich weiß leider nicht mehr wie und woher ich die Information hatte, dass sich in dieser Gegend ein großer Fischzuchtbetrieb befindet, der eine Schmalspurbahn betreibt. Also ging (fuhr) ich auf Suche wo das sein könnte. Als erstes fragte ich im nahen Opusztaszér Nationalpark nach, den ich schon kannte, da dort auch ein kleiner Schmalspurdenkmalszug ausgestellt ist. Dort erhielt ich dann den Hinweis, dass es im Dorf Csanytelek einen Fischzuchtbetrieb gibt, ca. 50 km nördlich von Szeged. Da ich entsprechendes Kartenmaterial dabei hatte war der Weg über die Dörfer auch recht gut zu finden. Versteckt war wieder mal der Hinweis zu dem Betrieb, der sich wieder versteckt in der Puszta befand. Ich kam dann auch dort an, aber welche Enttäuschung, so geg. Mittag totenstille. Absolut nichts los – fast Menschenleer, nur ein paar alte Loks und Wagen standen herum. Doch welch ein Glück, es tauchte jemand auf den ich fragen konnte, wann wie wo was mit der Bahn los ist. Er erklärte mir, dass jetzt alle draußen an den Teichen sind und erst geg. Abend wieder zurückkommen. Wenn ich die Ausfahrt mal mitmachen möchte, sollte ich Früh so um 6:00 Uhr da sein. Na gut, blieb mir nichts anderes übrig, da ich nicht unbedingt unbeaufsichtigt dort im Gelände rumpirschen wollte um Ärger zu vermeiden, die Rückfahrt anzutreten. Aber der Plan stand fest, in den nächsten Tagen stehe ich früh um 6 vorm Tor. Natürlich musste ich noch Frau und Tochter davon überzeugen, aber da kam gleich die Antwort – nein - ohne uns, soo zeitig nöö.
Das bedeutete am nächsten Tag allein 4:30 Uhr aufzustehen und von Szeged nach dort zu fahren. Das Wetter war auch vielversprechend und zur geplanten Zeit war ich dort. Ja jetzt war Betrieb, ich ging zu einem Büro und fragte ob, es erlaubt ist zu fotografieren, besser ist besser, als Ärger zu bekommen. Da ich das ganz wieder in Ungarisch verfassen konnte und sagte, dass ich nur wegen der Bahn hergekommen bin, erhielt ich sogar das Angebot mit dem Zug mit raus zu fahren. Da aber die Rückfahrt dann unbestimmt am Nachmittag wäre, habe ich dann doch dankend verzichtet, denn ich hatte mich ja auch nicht mit Verpflegung darauf eingerichtet. Aber dann konnte ich mich frei dort bewegen und Fotos machen was und wie ich wollte.
Hiervon ein paar Anschaulichkeiten.
Als erstes wurde ein betriebsfähige C 50 Lok mit ein paar Wagen für den Betrieb vorbereitet. Kaputte Sachen standen nebenbei noch genügend rum.
Dann wurde rangiert.
Vor den aufgeweckten Störchen wurden noch ein paar Loren eingesammelt.
Dann erfolgte die Fahrt zur Ladestelle, welche sich etwas weiter weg in einem größeren Gebäude befand.
Immerhin erfolgte die Beladung mit dem Fischfutter schon mit Fördertechnik .
Anschließend wurde auch auf dieser Waage „genauestens“ abgewogen, wie viel Futter an die Fische heute verteilt wird.
Bei dem Wiegevorgang konnte ich dann auch mal einen Blick in das betagte Waagenhäuschen werfen in welchem auch noch ein Reservekraftstoffkanister aufbewahrt wurde.
Nebenbei fiel mir auch noch Konstruktion der Federung dieser Kipploren auf und die Besonderheit war mir auch noch ein Bild wert.
Nach dem wiegen wurde der ganze Zug umgesetzt und zur Abfahrt vorbereitet.
Wie gesagt, ich hatte das Angebot mit dem Zug zur Fütterung mit raus zu fahren, aber ich glaube, wenn ich es getan hätte und wäre erst Abends wieder in der
Urlaubsunterkunft eingetroffen, hätte die nächsten Tage der Urlaubssegen aber verdammt schief gehangen.
Somit noch Bild zum Abschied und – Guten Appetit – liebe Fische. Bis zum nächsten Mal, aber dann beim Abfischen. Versprochen (im 2. Teil)
Viele Grüße Rudi.