Parkeisenbahn Bernburg

  • Moin,

    heute habe ich mit Familie den Tiergarten Bernburg besucht, welcher sich direkt an der Saale befindet. Im Krumbholz befindet sich ebenso die Strecke der Parkeisenbahn. Ich möchte zunächst 2 Bilder von Besuchen in vergangenen Jahren zeigen.

    Fahrt über die große Wiese an der Röße

    Zug passiert die Station Sportforum, wo sich zu früherer Zeit eine Kreuzungsstation für den Zweizugbetrieb befand.

    Heute begegnete mir der Zug bei frühlingshaften Temperaturen in Richtung Paradies kurz vor der Station Tiergarten.

    Danach ging es in den Tierpark. Hier mal die "Werkstattbesichtigung" anderer Art, nämlich der Arbeitsplatz eines Tierpflegers hinter den Kulissen.

    Wie im Tierpark Hexentanzplatz oder im Bärenpark Worbis kann man auch im Tiergarten Bernburg sehr gut das faszinierende soziale Verhalten von Wölfen beobachten. "Fantasie, die von Fakten verlassen wird, produziert unglaubliche Monster." (Francis Goya)

    Zum Abschluss unternahmen wir einen schönen Spaziergang an der Saale. Weitere Attraktionen der Saalestadt sind hier vereint: Das Schloss, welches im 12. Jahrhundert durch Albrecht den Bären errichtet wurde, die Saalefähre "Einheit" (Baujahr: 1966) und das Motorschiff "Saalefee" (Baujahr: 1987)

    Viele Grüße, René

  • Moin,

    danke für euer Interesse an diesem Thread. Habe noch ein paar ältere Bilder gefunden. Sie sind in den Jahren 2012 und 2013 entstanden.

    Der Zug fährt in die Station Tiergarten ein.

    Nun folgen noch zwei Bilder vom Endbahnhof Paradies. Der Märchengarten ist nach kurzem wenig beschwerlichen Fußmarsch zu erreichen.

    Und da Parkeisenbahn ohne Kinder einfach weniger Freude bereitet, zeigt dieses Bild aus dem Jahr 2011: Man kann auch Spaß beim Warten auf die Ankunft des Zuges am Paradies haben.

    Zum Glück besitzt mein Kind durchaus auch fotogene Modelqualitäten. :zwink:

    Viele Grüße, René

  • Moin,

    noch weitere Bilder von der Bernburger Parkeisenbahn. Die Bilder sind im Oktober 2010 entstanden.

    Abfahrbereiter Zug am Bahnhof Krumbholz:

    Herbstliche Impression an der Wiese nahe der Röße:

    Zug zum Paradies überquert den Bahnübergang "An der Röße":

    Wie man sieht: Auch eine kleine Eisenbahn kann einige Fotomotive bieten. Hinzu kommt das freundliche Personal, was eine Fahrt mit der Parkeisenbahn immer zu einer Freude werden lässt.

    Viele Grüße, René

  • Moin,

    nach den vielen Bildern ist es nun auch an der Zeit für ein paar Worte zur Geschichte der Parkeisenbahn.

    Die Geschichte der Pioniereisenbahn "Druschba" begann im Jahr 1969, als die heutige Parkeisenbahn zum ersten Mal durch das Bernburger Krumbholz fuhr. Anlässlich des Internationalen Kindertages am 01. Juni 1969 wurde die kleine Schmalspurbahn eingeweiht. Die Strecke führte im ersten Abschnitt vom Bernburger Kurhaus bis zum Tierpark Bernburg. Erst im Jahre 1974 wurde die nun insgesamt 1,9 km lange Strecke bis zum Bernburger Paradies erweitert. Die Haltestellen im Krumbholz waren nun der Bahnhof am Kurhaus (heute Bahnhof Rosenhag), der Tiergarten, das Indianerdorf, das Sportforum (hier befand sich die Kreuzungsstation), der Keßlerturm und der Endbahnhof Paradies. In der Hauptsaison wurde im Zweizugbetrieb gefahren und jährlich 112.000 Fahrgäste befördert. Die erste Lok war eine Grubenlok und stammte aus dem Schacht Friedenshall. Gebaut wurde die Strecke durch den Auenwald von Mitarbeitern des Kaliwerkes, des Sodawerkes, des Tiefbaukombinates, der Stadtwirtschaft, des Bezirkskrankenhauses, der Polizei, der Sparkasse und Soldaten der russischen Armee, die in der Garnison an der Röße stationiert waren. Der Name „Druschba“, auf deutsch Freundschaft, sollte die deutsch-sowjetische Freundschaft verdeutlichen. Thälmann-Pioniere arbeiten am Wochenende als Schaffner, Lokschlosser und Kassierer.

    Zwischen den Stationen Tiergarten und dem Bahnübergang "An der Röße" befand sich beim ehemaligen Indianerdorf auch ein Springbrunnen, welcher mit seiner großen Wasserfontäne die Landschaft verschönerte.

    Viele Grüße, René

  • Hallo Renè,

    vielen Dank für Deinen Beitrag zu Bernburg, der bei mir sehr positive Erinnerungen weckt. :ok:
    Ja, ich kenne Bernburg u. seine Parkeisenbahn, das liegt aber schon lange zurück. Etwa um 1980 wohnte ich im Rahmen meiner damaligen Vermessertätigkeit mehrere Wochen in einem sehr ansprechenden Hotel in der Bernburger Fußgängerzone mitten im Zentrum. Es ging um die Aktualisierung der 10 000er Top. Karten von Bernburg u. Umgebung.
    Die Stadt hat mich wirklich sehr positiv überrascht.
    Ich hatte keine Ahnung, u. keine Bilder im Kopf. Ich erwartete eine triste Industriestadt auf plattem Land. Selten hatte ich mich, im positiven Sinn, so sehr geirrt!
    Für den Bahnfan eine hochinteressante Gegend. Die Parkbahn entdeckte ich bald, dazu die schmalspurige Werkbahn der Sodawerke mit der imposanten Saalebrücke, einige Feldbahnen in der Nähe (die waren damals noch in unseren Top. Karten verzeichnet, dazu die durchaus spektakuläre Lage an der Saale.
    Nach Feierabend ging es oft runter zum Fluß, dann mit der Fähre übergesetzt, ein Besuch bei der Parkbahn, ein Spaziergang entlang der Saale ...
    Direkt am Ufer gab es eine schöne Ausflugsgaststätte, von der man beim Feierabendbier u. dem Blick über die Saale zum Schloß, wunderschön den Tag ausklingen lassen konnte.

    Allerdings, seitdem war ich nicht mehr da ... :nixw: Es hat einfach nicht mehr geklappt.

    Danke u. beste Grüße

    Holger

  • Hallo Holger,

    ich habe Bernburg auch Mitte der 1980-er Jahre (als Jugendlicher) das erste Mal besucht, dabei lernte ich auch die Pioniereisenbahn kennen. Danach war ich 25 Jahre nicht mehr in Bernburg bzw. bin immer nur mit der Bahn durchgefahren. Immerhin gibt es die Pioniereisenbahn nun als sympathische Parkeisenbahn immer noch. Auch die Kalkbahn des Sodawerkes gibt es noch. Wie überall in Deutschland hat die (normalspurige) Eisenbahn viel von ihrem früheren Glanz verloren und ist zum betriebswirtschaftlich optimierten seelenlosen Torso verkommen. Immerhin wurde das Bahnhofsgebäude hübsch saniert. An der Saale kann man immer noch einen schönen Spaziergang machen, das beeindruckende Schloss als Kulisse. Schleuse Bernburg, Keßlerturm, Märchengarten Paradies, Parkeisenbahn und der wirklich schöne Tiergarten mit modernen Tiergehegen bieten immer noch Anreize für einen Besuch.

    Viele Grüße, René

  • Hallo Renè,

    das muß die Gaststätte sein, die ich damals am Saaleufer besucht habe:

    https://www.bbglive.de/reimann/

    Etwas weiter Flussaufwärts gab es noch eine weitere ...

    "betriebswirtschaftlich optimiertes, seelenloses Torso" - ich könnte die "große Eisenbahn" im Jahr 2018 nicht besser beschreiben!

    Natürlich habe ich damals in Bernburg meine Blicke auch nach oben gerichtet, u. einige Wandrosetten entdeckt.
    Wenn die Bernburger Bimmel nicht schon so früh aufgegeben worden wäre, dann könnten wir heute vielleicht ähnliche Fotos wie in Naumburg machen.

    Viele Grüße

    Holger

  • Hallo Holger,

    an der Gaststätte Reimann sind wir letzten Samstag vorbeigelaufen, da war sie, wie in Deinem Link erwähnt, aber noch geschlossen. Am gegenüberliegenden Saaleufer befindet sich der Bernburger Ruderclub: Das traditionelle "Anrudern" zur Saisoneröffnung konnten wir bei unserem Besuch anschauen. Die Saale und ihre Ufer waren dadurch belebt.

    Da Bernburg und Naumburg in Sachsen-Anhalt gelegen sind, ist es vielleicht besser, dass die Bernburger Straßenbahn als historische Straßenbahn nicht mehr existent ist, denn so können die für den Betrieb historischer Straßenbahnen zur Verfügung stehenden Fördermittel auf Naumburg konzentriert werden. Und bei der engagierten Naumburger Ille sind sie bekanntermaßen sehr gut aufgehoben, wie die dortige Entwicklung der letzten Jahre eindrücklich zeigt. :zwink:

    Viele Grüße, René

  • Hallo René,

    vielen Dank für die Beiträge zur Bernburger Parkeisenbahn.

    Ich kenne die Bahn auch noch aus den Zeiten, als es noch eine Pioniereisenbahn war. Wenn wir bei der Verwandtschaft in Zuchau (bei Calbe/Saale) zu Besuch waren, sind wir oft zu einem Ausflug nach Bernburg aufgebrochen und dort stand dann auch die Pioniereisenbahn auf dem Programm. An die Fahrscheine kann ich mich noch gut erinnern. Auch der tolle Bahnhofsname "Paradies" hat mich als kleiner Stöpsel immer beeindruckt. Dann hieß es oft: "Wir fahren heute ins Paradies!" :klatsch:

    Mit freundlichen Grüßen 


    Hartmut