HarzTourCard und das Selkebahn-Ticket: Beschränkungen in der HSB-Nutzung (2018)

  • Wer durch diese Preisgestaltung noch durchblicken soll...wenn wir Freaks es schon nicht auf Anhieb verstehen. Wird wieder tolle Frustmomente bei Personal und Fahrgästen erzeugen und hinterlassen.

    Bin letzte Woche mal wieder Selketalbahn gefahren. 32 Euro für einen Erwachsenen plus Kind ist ne Menge Schotter. Hinter uns saß eine Familie, die spontan zugestiegen war. Die mussten ihre ganze Barschaft zusammenkratzen, weil sie sich total verschätzt hatten, was die Fahrt mittlerweile kostet. Das ganze Preissystem ist meines Erachtens so falsch. Man bekommt nur noch Einmaltouris, die Einheimischen fahren schon lange nicht mehr mit. Wandern mit der Bahn geht auch kaum noch. Echt schade, dass so wenig draus gemacht wird!

  • Guten Abend,

    ich gebe gerne zu, daß ich auch nicht wirklich verstehe, wie die Nutzung der touristischen Sonderfahrkarten nun gehandhabt werden soll. Im Wert von ... bezieht sich auf welchen Tarif? Da war man wohl zu feige, einen klaren Strich zu ziehen! Meiner Meinung nach zieht die jetzt angekündigte Variante nur neuen Frust nach sich - beim Besucher (der garantiert Fehler macht) und beim Personal vor Ort. So sieht dann der "große Wurf" aus, alle haben bald keine Lust mehr und müssen sich auf kleinster Ebene in Interpretationen üben. Es fehlt dann nur noch der Polizeieinsatz wegen behaupteten Fahrens ohne gültigen Fahrschein.

    Ich bin schon lange der Meinung, daß die HarztourCard einen Preis hatte, der nicht den Nutzungsmöglichkeiten entsprochen hat und somit aus Sicht der HSB nur geschäftsschädigend war. Und zwar auch schon schädlich dem Geschäft der Kostendeckung - völlig ohne goldene Nase usw.. Da war eine Veränderung eigentlich schon lange fällig.
    Genauso zutreffend finde ich, daß das HSB-eigene Tarifsystem mit Ausnahme des Brockentarifs ebenso ungut ist, teilweise auch intransparent, siehe Teilstreckenstückelungen mit Abweichungen nach unten gegenüber der durchgehenden Fahrkarte. Ganz besonders sind die Preise für Triebwagenfahrten nahezu unanständig, weil dem Dampfzug entsprechend. Allerdings kommt es eben immer ganz konkret auf die genaue Strecke an, wie die Wertung ausfallen muß. 26 Euro für 90 km über 3 Stunden sind eher nicht zu viel, gerade wenn man die Preise auf anderen Strecken und auch nach DB-Tarif dazu ins Verhältnis setzt (da soll Quedlinburg - Wernigerode auf der Regelspur einfach nämlich auch schon 10,80 € kosten - es gibt aber noch das Hopperticket, das muß man nur eben wissen).

    Wer den Verkehr in den Zügen der HSB mehr als mit einer einzigen Fahrt erleben will, für den gibt es immer noch gute und (meiner Meinung nach) preisgerechte Möglichkeiten, allerdings leider rein auf die HSB bezogen (das war der große Nutzen der HarztourCard, auch die HEX-Züge und Busse nutzen zu können).
    Eine Fahrkarte nur für die HSB wiederum ist bei einem Quartier beispielsweise in Elend, Tanne, Elbingerode, Hasselfelde oder Güntersberge (auch in Schierke) eben nicht so besonders praktisch. Allerdings hat man durch die Kurtaxe, die wohl flächendeckend im Harzkreis erhoben wird, mit der Kurkarte eben vergleichbar der HarztourCard die Möglichkeit zur kostenlosen Nutzung des Busverkehrs im Harzkreis.

    Gemäß:
    Tarif Spezialfahrkarten HSB
    finde ich beispielsweise 86 Euro für eine 3-Tages-Netzkarte für 140 Streckenkilometer nun bestimmt nicht überteuert (auch nicht, wenn man einen Tag davon was ganz anderes unternimmt). Ein Problem am HSB-Tarif sind unattraktive Varianten für nicht kompakte Zeiträume mit viel "Kurzstreckenfahrten" für Ausflüge mit mehreren Personen. Also klassisch eben die theoretischen Nutzungsvarianten der Einheimischen, für die ist es verhältnismäßig unattraktiv ist, mit den HSB zu fahren.


    Freundliche Grüße
    217 055

    Gruuß

    217 055

  • beispielsweise 86 Euro für eine 3-Tages-Netzkarte für 140 Streckenkilometer nun bestimmt nicht überteuert

    Das sehe ich anders. Das mag für einen Fuzzy, der den ganzen Tag das Netz abgrast, okay sein. Wenn ich als Familie mit zwei Kindern unterwegs bin, dann eher zum Wandern. D.h. ich fahre zu einem Bahnhof und steige an einem anderen wieder ein und fahre zurück. Ich nutze es also als Verkehrsmittel, nicht nur als Touri-bespaßung. Angenommen, ich würde hierfür jeweils zwei 3-Tages-Karten kaufen, dann wäre ich nur für den Transport an 3 Tagen 276€ los. Bei aller Liebe zur Bahn, aber dann fahre ich doch lieber Auto.

  • Hallo Tilo,

    ich verstehe Deinen Einwand nicht.
    Wenn Du relativ kurze Strecken fährst, wirst Du kaum Netzkarten kaufen müssen. Insofern bezweifle ich Deine Rechnung mit den 276 €. Das wäre dann wohl ein Fall von schlechter Beratung oder schlechter Eigenwahl.
    Wenn es um eher kurze Fahrten geht, wirst Du möglicherweise noch nicht mal mit den neuen Beschränkungen der geänderten Sonderangebots-Fahrkarten in Konflikt kommen - alternativ könnte man ein weiteres Selketalbahn-Ticket o. ä. erwerben, oder? Und natürlich, bei den 3-Tages-Karten fehlt die Familienvariante - ich hoffe nur "noch".

    Ansonsten wollte ich nur darauf hinweisen, daß im Harz die per HSB-Zug zurücklegbaren Distanzen größer sind als auf den anderen Schmalspurbahnen. Im (nicht so aufgebauten Tarif) Kilometerpreisvergleich beispielsweise zur HK-Linie in Sachsen sehe ich keine Überteuerung bei den HSB, eher im Fahrkartensortiment Nachteile.
    Freital-Hainsberg - Schmiedeberg kostet für einen Erwachsenen 12 bzw. 23 € bei Einzel- bzw. H&R-Fahrt.
    Weringerode - Elend als etwa gleiche Entfernung kostet für einen Erwachsenen 11 bzw. 17 € bei Einzel- bzw. H&R-Fahrt.
    Ich wollte mit meinem Beitrag nur darauf hinweisen, daß das grundsätzliche Niveau der Normalpreise bei den HSB nur aufgrund tendenziell längerer Strecken als vermeintlich besonders teuer auffallen könnte, nicht aber, weil der Tarif real höher ist. Bei Nutzung längerer Strecken halte ich dann eben den Preis der 3-Tages-Karte für angemessen, den der HarztourCard aber eben nicht (ebenso 3 Tage gültig für das Gesamtnetz außer Schierke - Brocken).

    Gerade habe ich Mitte März auch vier intensive Tage im Harz verbracht - dabei auch die Nutzung der Züge beobachtet und mit Fahrgästen (und Betreibern der Gastronomie) gesprochen. Die Kurzstreckenfahrgäste waren die absolute Ausnahme; Triebwagen wurden nur homöopatisch dosiert genutzt. Ich habe natürlich das gesamte Netz befahren, schon zwecks der eigenen Aktualisierung über die Zustände in den verschiedenen Gegenden. Genauso habe ich aber nur zwei Tage der Geltungsdauer überhaupt zum Fahren genutzt, bin bei tauendem Schnee anstrengend und verschmutzend gewandert und habe auch fotografiert. Und ich war zufrieden!
    Allerdings habe ich auch viele Probleme gesehen, deren Lösung ich mir leider nicht so recht vorstellen kann. Nur eins davon ist der Tarif. Jedoch kann man auch an diesem schon erkennen, daß man nicht an andere nennenswerte Nutzungen der Züge als für Fahrten zum Brocken glaubt - das ist nicht neu und doch immer wieder erschreckend, wenn ich an das Gesamtnetz denke. Als Gast ist schwer zu ergründen, ob das einfach real so ist - oder doch eher so gefördert wird. Werbungsaktivitäten konzentrieren sich leider ganz klar auf den Brocken, obwohl das der einzige Selbstläufer sein dürfte und dort auch in der zweiten Märzhälfte 2018 erhebliche Anstrengungen nötig waren, die Befahrbarkeit herzustellen bzw. zu sichern.


    Freundliche Grüße
    217 055

    Gruuß

    217 055

  • Hallo 217 055

    Insofern bezweifle ich Deine Rechnung mit den 276 €

    Bei dem angenommenen Beispiel bin ich jetzt nur mal von Deinem Vorschlag der 3-Tages-Karte ausgegangen (2E = 2*86€ + 2K = 2*52€). Mir ist schon klar, dass sich das bei einer Fahrt von Stiege nach Birkenmoor nicht rechnet! Ich bin von einem Startpunkt Quedlinburg ausgegangen, angenommene Ziele lagen/liegen dann irgendwo zwischen Alexisbad und Hasselfelde. Von der Entfernung her noch angenehm für einen Ausflug, auch für eine Familie. Da hat sich bisher das Selkebahnticket sehr wohl gelohnt!

    Aber möglicherweise habe ich auch noch einen Denkfehler. Es gibt ja noch das Familienticket - "Beim Erwerb von 2 Tickets für Erwachsene zahlen mitreisende Kinder (max. 3 Kinder) nur noch 2,00 €". Da würden sich, falls es auf die 3-Tage-Karte anwendbar sein sollte, der Kinderbetrag von 104€ um 92€ reduzieren. Selbst dann wäre es bei einem Gesamtpreis von 184€ noch kein Argument, mitzufahren.

    Der Vergleich mit anderen Bahnen ist machbar - aber eher kontraproduktiv. War es doch in der Vergangenheit eher andersherum, dass man die sächsischen Tarife bemängelt hat, gerade die Familenfreundlichkeit und gern auf den Harz verwiesen hat. Nur, weil die anderen es schlecht machen, muss man es nicht auch schlecht machen.

    86 Euro für eine 3-Tages-Netzkarte für 140 Streckenkilometer nun bestimmt nicht überteuert

    Übrigens, die Bahncard100 First der DB ist bezogen auf das Streckennetz auch nicht überteuert. Ein besseres Preis-Leistungsverhältnis bekommst Du nur noch bei einer Freifahrt.

    Bei meinen letzten Harzbesuchen hatte ich gesamt betrachtet nicht den Eindruck, dass es sich um eine boomende Region handelt, von einzelnen Hotspots mal abgesehen. Da haben sich andere Regionen besser entwickelt. Gerade dann sollte man bemüht sein, zusammenzuarbeiten und gemeinsam tragfähige Konzepte zu erarbeiten.


    Viele Grüße,

    Tilo

  • Hallo Tilo,

    zuerst möchte ich noch ausdrücken, daß ich hier keinesfalls Recht haben will oder speziell mit Dir streiten, sondern daß es mir wirklich nur um Preisrelationen geht.

    Ich verstehe, daß der Verlust der Möglichkeit für nahezu kein Geld drei Tage intensiv im Harz Zug fahren zu können, schmerzt, wenn man diese Möglichkeit kannte und genutzt hat (habe ich auch schon gemacht - und mich anschließend ein wenig geschämt). Dabei ist unerheblich, ob man das genau so gemacht hat oder nicht - man konnte und durfte das. Wenn ein Fahrschein für ein Netz von 126 km drei Tage gültig ist und nur weniger kostet als eine Einzelfahrt zum Brocken, dann paßt was nicht. Für den bisherigen Preis der HarztourCard (Einzel) von 18 € wäre ja die Gültigkeit von nur einem Tag schon fast ein Geschenk, das man aber durchaus machen könnte - und aus Sicht der HSB vielleicht auch sollte.
    Gerade für das eher schwach nachgefragte Selketal wäre eben auch eine andere Variante als die Netzkarten von Vorteil, wie es das zum Beispiel bei den RüBB vorbildlich mit den Wochenkarten in Preisstufen gibt. Dazu eine Gültigkeit für einen begrenzten Streckenabschnitt macht dann eben den Preis handhabbar und die Bahn als Verkehrsmittel nutzbar.

    Denn eins ist doch auch deutlich: Die dampfbetriebenen Schmalspurbahnen können nicht mehr als Verkehrsmittel zu Kosten eines Verkehrsverbundtarifes für den Fahrgast betrieben werden, wenn die Gesellschaft des Betreibers keine Quersubventionierung machen kann und/oder darf oder anderweitigen Ausgleich erhält. Auch gibt es eigentlich nirgendwo mehr die fahrplanseitige Möglichkeit zur Nutzung als ÖPNV klassischer Art, am ehesten noch in eine Richtung beim Molli und bei der Lößnitzgrundbahn außerhalb der Schulferien (was eine große Einschränkung ist). Alles andere ist eindeutig touristischer Verkehr - und auch die Fahrpreise sind eigentlich überall ziemlich deutlich auf "Einmal"-Nutzung ausgelegt. Nur manchmal gibt es interessante Möglichkeiten zur preisgerechten Mehrfachnutzung als Verkehrsmittel, bei der SDG zum Beispiel mit der SDG-Kombikarte.

    In Deinem Beispielfall mit drei Mal Tagesausflug ab Quedlinburg bis hinter Alexisbad bleibt bei grober Festlegung auf Straßberg ein Abschnitt von 30 Kilometern übrig, der in Deinem Beispiel ja von 4 Personen 6 mal befahren würde. Dafür sind Preise von 276 oder 184 € natürlich kein Angebot, welches realistisch angenommen würde. Aber irgendwo zwischen 60 und 100 Euro fände ich schon passend. Ich sehe auch die andere Seite und finde es ein Unding, daß einigen Aussagen nach bei den HSB Beschäftigte in nicht unerheblicher Zahl nach Mindestlohn bezahlt werden. Einer Änderung dieser Umstände sind natürlich nicht allein höhere Einnahmen zuträglich, da müßte sich wohl auch einiges mehr ändern. Aber Fahrpreisgeschenke kann und sollte sich eine Firma in solcher Lage eben auch nicht leisten. Ein klares Konzept mit Ideen wäre gut. Ob es eins gibt, kann ich nicht beurteilen, in der Öffentlichkeit aber merk(t)e ich nichts davon.


    Freundliche Grüße
    217 055

    Gruuß

    217 055

  • Moin,

    nunja, man könnte auch schreiben: Typisch deutsch. Aus mehreren schlechten Varianten jeweils das Schlechteste herausgesucht, zusammengeführt und in einer Fahrkarte vereinigt. Warum sollte sich der Tourist auch einfach so in einen Zug setzen können und mitfahren? Einerseits ist es natürlich gut, dass man mit der HarzTourCard auch weiterhin die HSB benützen darf, andererseits wäre ein unbürokratischer und nachvollziehbarer Zugang natürlich viel, viel besser. 26€ sind also einmal Wernigerode - Quedlinburg oder Quedlinburg - Nordhausen, sobald die Fahrt unterbrochen wird, nützt einem das schöne Ticket leider überhaupt nichts mehr, da die Teilstrecken wesentlich teurer sind. Man hätte das Selketal stärken und gleichzeitig Mehreinnahmen generieren können, wenn die nun 27€ kostende Karte (wogegen gar nichts zu sagen ist), auf allen Dieselzügen der HSB ohne Zuschlag gilt und man für Fahrten im Dampfzug für eine Fahrt 5€ Zuschlag erhöbe oder 10€ am Tag. Das wäre ein Anreiz gewesen, die Züge zu benützen und gleichzeitig für die Besonderheit des Dampfbetriebes zu bezahlen. Aber wahrscheinlich wäre das zu einfach, nicht vermittelbar oder irgendwie so...
    Das Preisgefüge bei den HSB generell stimmt nicht, das schrieb ich ja schon einmal: Bei einer Fahrt Wernigerode - Quedlinburg habe ich die Strecke ab Birkenmoor nahezu kostenlos oben drauf, unterhalb fehlt jegliche Feinabstufung der Tarife. Das sollte man einmal angehen - ansonsten verkommt der Harz zu einem Brockendisneyland und die Dampfbahn wird irgendwann durch Besenflüge überflüssig...

    Martin

    Čekáme na zmrtvýchvstání!

    Jindřichohradecké místní dráhy 1897 - 2022

  • Hallo in die Runde,

    es muß die ernsthafte Frage gestellt werden, in welche Richtung man eigentlich will? Soll das Restnetz tatsächlich final totgemacht werden? Dann liebe Gesellschafter sagt das halt ehrlich und beendet das endlose Leiden des Krebspatienten. Oder erinnert man sich das zum Erbe der Harzer Eisenbahngeschichte auch die Querbahn und das Selketal gehören, die nach wie vor nicht zu unterschätzendes Potential haben und handelt endlich auch so?

    Die derzeitige "Neuregelung" für die Selke/Tourcards ist eine Krücke der ganz üblen Art, wie hier ja auch schon mehrheitlich festgestellt. Sie gehen am eigentlich Problem aber vorbei.

    Wir wissen damit noch nicht, welches Ziel die HSB - oder vielmehr deren Gesellschafter(!) - zu erreichen gedenken?

    Wissen sie es selbst? Da bin ich mir nach den jüngsten Verlautbarungen leider nicht so sicher ...

    Allgemeine Einigkeit besteht ja wohl darin, das es ein "weiter so" nicht mehr geben kann. Ebenso besteht Einigkeit, dass für die normale Mitnutzung der HSB im Urlaub (oder auch für den Einheimischen am Wochenende) derzeit nahezu ein Zustand erreicht ist, wo zumindest auf den Kurz- und Mittelstrecken im Triebwagenverkehr - überspitzt formuliert - das Komma beim Fahrpreis eine Stelle zu weit nach rechts gerutscht ist. Wie kam es dazu? Natürlich ist der Unterhalt einer solchen Eisenbahn kein Pappenstiel, keine Frage! Ob mit den aktuellen Maßnahmen aber ein merkliches "+" beim Fahrkartensaldo am Jahresende entsteht, wage ich fast zu bezweifeln, wenngleich ich es der finanziell angeschlagenen HSB eigentlich wünsche. Mögen die einen ihre (Dampf-)Sucht nun mit dem vollen HSB-Fahrpreis stillen, lassen es alle preissensiblen Gäste/Familien künftig ganz bleiben in den HSB-Zug einzusteigen. Grundsätzlich stellt sich mir seit Jahren bei meinen Harzbesuchen die Frage, was denn mal aus den Strecken zwischen Drei Annen Hohne, Ilfeld, Hasselfelde, Harzgerode und Quedlinburg werden soll? Da fahren tagein, tagaus Triebwagen im fahrgastbefreiten Betrieb durch eine an und für sich wundervolle Urlaubslandschaft. Gleichzeitig leistet sich der Landkreis (nebenbei ein Gesellschafter der HSB) ein teilweise paralleles Busnetz (welches außerhalb von Großkampftagen/Schülerverkehren durchaus noch reichlich freie Plätze hat!). Letzteres bekommt jeder Urlauber mit seinem HATIX quasi geschenkt, den im Fahr"vergnügen" eher einem Bus vergleichbaren Triebwagen bezahlt man mit zweistelligen Beträgen - pro Person+Tag+Fahrt! Das kann es doch nicht sein?! Ihrem Willen zur Auslastungssteigerung (gibt es den hoffentlich überhaupt?) sollten alle Verantwortlichen anders Ausdruck verleihen! Es fehlt im Restnetz ganz klar eine Zukunftsstrategie, und da ist der Fahrpreis nur ein Thema von mehreren. Wie wäre es, eine deutliche Differenzierung zwischen Dampfzug (der ja gerade im Selketal vielerorts nur 1x/Tag vorbeischaut) und den Triebwagen einzuführen. Ja ich gehe sogar soweit das sich die Verantwortlichen von Magdeburg über Wernigerode bis Nordhausen und Erfurt dringend an einen Tisch setzen sollten und abwägen sollten den Dieselzug mit ins HATIX einzubeziehen. Für die Dampfzüge wäre als gebührende Würdigung des touristischen Mehrwerts ein Dampfzuschlag oder gesonderter Dampfzugfahrschein vielleicht ein überlegenswerter Ansatz?!

    Mit der neuen Tarifregelung werden die Züge außerhalb vom Brocken mit Sicherheit nicht voller. Aber genau dahin zu denken ist es allerhöchste Eisenbahn, Leerfahrten für ein paar verrückte Fotografen und Filmer braucht kein Mensch! Dann ist der letzte Zug im Oberharz über kurz oder lang einfach abgefahren...

    MfG
    der099er

  • Hallo,

    Ob mit den aktuellen Maßnahmen aber ein merkliches "+" beim Fahrkartensaldo am Jahresende entsteht, wage ich fast zu bezweifeln, wenngleich ich es der finanziell angeschlagenen HSB eigentlich wünsche.

    der Knackpunkt ist dass trotz der letzten Preiserhöhungen (und den damit verbundenen sinkenden Fahrgastzahlen) immernoch ein + im Umsatz erreicht werden konnte. Man verkennt dabei allerdings dass man die einzelnen Teilstrecken durchaus separat betrachten sollte und nicht das Netz als Ganzes. Sind die Preise zwar für alle Strecken hoch, für die Brockenstrecke aber zumindest noch angemessen (zumindest an gut frequentierten Tagen), so unterdrücken Sie im Restnetz die Fahrgastnachfrage.
    Was die HSB also braucht sind differenzierte Fahrpreise, damit auch im Selketal die Züge wieder voller werden (und unter Strich dann vielleicht auch dort mehr Umsatz entsteht). Denkbar wäre aus meiner Sicht in Anlehnung an den jetzt eingeführten Abendtarif auch ein Abschlag auf den Brockentarif an fahrgastschwachen Tagen (wobei ich da die Auslastungszahlen zu wenig kenne).

    Gruß Michael

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  • Man hätte das Selketal stärken und gleichzeitig Mehreinnahmen generieren können, wenn die nun 27€ kostende Karte (wogegen gar nichts zu sagen ist), auf allen Dieselzügen der HSB ohne Zuschlag gilt und man für Fahrten im Dampfzug für eine Fahrt 5€ Zuschlag erhöbe oder 10€ am Tag. Das wäre ein Anreiz gewesen, die Züge zu benützen und gleichzeitig für die Besonderheit des Dampfbetriebes zu bezahlen. Aber wahrscheinlich wäre das zu einfach, nicht vermittelbar oder irgendwie so...

    Genauso macht es die Zittauer Bahn: • Alle weiteren Tarifangebote des ZVON-Verbundtarifes sind auch auf der Schmalspurbahn gültig. Je Wochenkarte des Verbundtarifes ist ein einmaliger Historik-Beitrag von 5 Euro (normal) bzw. 2 Euro (ermäßigt) zu zahlen. Bei Tageskarten, Euro-Neiße-Tageskarten und Sachsentickets ist pro Person ein einmaliger Historik-Beitrag zu zahlen. Bei der Seniorenmonatskarte ist pro Fahrt ein Historik-Beitrag von 5 Euro zu zahlen. Sogar das Thüringen Ticket ist gültig.