Wie ich schon in vorhergehenden Berichten geschrieben hatte, zeichnete sich in den 1970er Jahren das große Schmalspursterben in Sachsen ab. Um eben noch so viel wie möglich davon Bildlich fest zuhalten machte ich mich mit dem Motorrad dann mal auf den nicht allzu weiten Weg nach Lommatzsch, wo noch Güterverkehr für die Kaolinabfuhr in Löthain auf dem Rest der der Strecke nach Meißen bestand. Der Anschluss in den Steinbruch der LPG Jahna wurde damals schon nicht mehr bedient, bzw. der Steinbruch war nicht mehr in Betrieb.
Zu dieser Zeit verkehrten auf dieser Strecke nur noch die IV K Loks von der Lokeinsatzstelle Mügeln des Bw Nossen.
Der Bahnhof Lommatzsch liegt an der eingleisigen Nebenbahnstrecke Riesa – Nossen, wo auch schon lange der Eisenbahnbetrieb eingestellt ist. Hier war auch ein Übergang der Normalspurfahrzeuge auf die Schmalspurstrecken nach Döbeln und Meißen - Triebischtal mit Rollwagenverkehr möglich. Hierfür befand sich in Lommatzsch auch eine Rollwagengrube zur Verladung der Fahrzeuge. Die Strecke nach Döbeln war aber schon 1966 still gelegt worden, so dass nur noch auf dem Reststück bis Löthain Güterverkehr mit Rollfahrzeugen statt fand.
Ich hatte mir vorher im Fahrplan ein Zugpaar rausgesucht, was zeitmäßig günstig hin und zurück an diesem Donnerstag verkehrte.
Es waren die Züge GmP 69 910 15:30 Uhr ab Lommatzsch und GmP 69 911 17:17 Uhr ab Löthain.
Da noch Zeit war bis zur Abfahrt schaute ich mich mal kurz im Schmalspurteil von Lommatzsch um.
Auf der südlichen Bahnhofsseite befindet sich von der Ladestraße nach rechts die Ausfahrt nach Löthain und zur Rollwagengrube. Gerade dahinter die Ladelehre und der Lokschuppen mit Behandlungsanlage.
In nördlicher Richtung befanden sich die Bahnsteig- und Abstellgleise, sowie der Wasserturm in dem hohen Gebäude.
An diesem Tag verkehrte die 99 1539, welche später als Traditionslok Nr. 132 in Radebeul ihr weiteres Leben fristet, mit dem 69 910 . Der Zug ist gekuppelt und mit Saugluft gebremst, abfahrbereit und der Zugführer macht noch die Papiere fertig.
Da mich die Kollegen kannten, durfte ich dann wieder im Packwagen mitfahren um ein paar Bilder von der Strecke zu bekommen.
Dann ging es schon los.
Der nächste Halt war dann Mertitz-Gabelstelle, der Trennungsbahnhof für die Linien nach Döbeln und Meißen.
Dort musste der Zugführer wieder eine Zuglaufmeldung erstatten. Auf dem Gleis 3 der Meißner Seite war schon längere Zeit ein GGw abgestellt.
Auf einem Nebengleis der Döbelner Seite stand neben dem Bahnhofsgebäude ein OOw auch schon sehr lange in der „Kamille“ wie man so schön sagt.
Weiter ging die Fahrt durch die Lommatzscher Pflege in Richtung Käbschütz.
In Käbschütz war ein kurzer Zwischenhalt für einen Plausch mit einem Dorfbewohner angesagt. Der Zugführer gibt dann wieder den Abfahrauftrag nur per Hand.
Der Bahnhof Leutewitz wurde mit 10 km/h zügig durchfahren und konnte nur mit Nachschuss festgehalten werden.
Ebenso ging es durch Mauna, wenigstens noch schnell ein Bild vom Stationsgebäude.
Zwischen Mauna und Görna-Krögis ging es bergan, aber die IV K brauchte sich nicht sehr zu bemühen und ich konnte wieder mal ein Bild vom Zug mit Landschaft machen.
Im 2. Teil geht die Fahrt weiter …