Feldbahndampflok O&K 40HP Spur Null

  • Liebe Feldbahngemeinde,

    seit April dieses Jahres arbeite ich an einem Modell der O&K Feldbahnlokomotive 40 HP in Spur Null. Die zahlreiche Bilder vom Vorbild stammen, wie schon so oft von den umtriebigen Mitgliedern des Frankfurter Feldbahnmuseums e.V., hierfür möchte ich mich an dieser Stelle nocheinmal ausdrücklich bedanken.
    Beim Entwurf des Modelles habe ich mir ein paar Ziele gesetzt:

    - Analoge Version mit Schwungmasse,
    - Alternativ Digitalversion mit Sound,
    - CNC gefrästes Getriebe Eigenbau
    - Spurweiten: 12mm,
    - Aternativ 13.3mm, 16.5 mm
    - Gehäuse Neusilber geätzt
    - Kessel, Zylinder, Kleinteile Messing
    - Radsatz mit Rädern CNC Eigenbau
    - Antrieb Glockenanker Flachläufer
    - Verbindungstechnik Fügen und Löten

    Zu der Möglichkeit alternativ eine Soundversion zu bauen habe ich dem Computer das folgendes Bild entlockt.


    Die Bausteine sind:

    ESU Sound Mikro
    Powerpack Mini zerlegt in Kondensator und Elektronik
    Lautsprecher

    Danach ging es an die Realisierung. Zunächst habe ich die Radsterne und Radreifen auf der CNC-Fräse gefertigt.



    Hier ist der Radstern noch nicht vom Rohling getrennt zu sehen.
    Das nächste Bild zeigt Radstern und Reifen.

    Am Radstern sind kleine Abstandhalter zu sehen, die später ausgefräst werden. Die Radreifen und der Radstern werden mit einem Einkomponentenklebstoff elektrisch isoliert verbunden.
    Danach ging es an die Fertigung des Getriebes. Es besteht aus einer Halterung für den Faulhaber Flachläufer, 2 Seitenteilen und einem Bodenteil. Alle Teile werden durch Stahlstifte in ihrer exakten Position fixiert. Das Ganze ist durch Schraubverbindungen leicht zu zerlegen und zu montieren. Kleine Vierkantmuttern werden im Inneren in die entsprechenden "Taschen" gesteckt, das Schneiden von Gewinden entfällt. Die Trennlinie zwischen Boden und den Seitenteilen ist so gelegt, dass die Radsätze schon mit Rädern und Zahnrädern bestückt werden können, bevor sie dann im Getriebe montiert werden. Zum besseren Verständnis habe ich 2 Bilder drangehängt.


    Und nun in der Realität:



    Das letzte Bild zeigt den Arbeitsstand heute. Die Neusilberteile sind für eine 12mm Spurvariante zusammengelötet. Die Niete und die Schrauben stammen aus dem Sortiment des einschlägigen Handels. Alles ist von hinten oder innen verlötet. Es fehlen noch die Stromabnehmer,, dann kann das Fahrwerk zur Probe gefahren werden. Die Stromabnehmer sind als Bremsbacken getarnt geplant. Kleine Federn aus Stahldraht werden die Bremsbacken also ganz dicht am Rad halten.



    Bis zur nächsten Bau-Etappe wünsche ich allen Freude am Hobby

    Joachim

  • Hallo Joachim,

    wieder mal ein solides Kunstwerk, was da entsteht, wirklich ein Spitzenfahrwerk. Du entwickelst Dich mit Deinen Möglichkeiten immer weiter. :klatsch:
    Ich freue mich auf den weiteren Fahrzeugbaubericht von Dir.

    Beste Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,

    danke für Deine nette Antwort, es ist tatsächlich so, dass mit der CNC-Technik eine Menge neue Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Leider verlagert sich der Hobby-Aufenthaltsort vom Werktisch noch mehr hin zum Computer. Aber wenn es dann letztendlich an die Montage geht, dann ist alles, wie bisher.
    Ich sehe den Hauptvorteil dieser Maschinentechnik weniger in der Steigerung der Produktivität, als vielmehr in der höheren Präzision der gefertigten Teile und vorallem ist es nun möglich, viel komplexere Teile zu realisieren. Also - auch für den Bau von ganz kleinen Fahrzeuge, die Dir ja auch so am Herzen liegen, schaue ich neugierig nach vorn.

    Joachim

  • Liebe Altlokfans,

    4 Monate später sieht es nun so aus:

    Das Modell ist beinahe vollständig bestückt und bis auf die Farbgestaltung, die Lokbeschilderung und die Kupplungen und die Fenstereinsätze aus Plexiglas ist alles soweit fertig. Das Fahrzeug besteht aus ca. 340 Einzelteilen, von denen nur die Schrauben, die Zahnräder und der Motor industriell gefertigt sind. Alles andere ist in Handarbeit bzw. mit einer CNC Maschine entstanden.
    Oben zu sehen ist eine analoge Variante des Modelles in der Spurweite 12mm. Die ebenfalls verbreiteten Spurweiten 13,3 und 16,5 mm habe ich bei der Konstruktion des Modelles berücksichtigt. Die Ätzteile sind so ausgelegt, dass also 3 Spurweiten möglich sind. Dem Vorbild am nächsten kommt die Version 13,3 mm - aber das ist sicherlich bekannt. Die analoge Version unterscheidet sich von der Digitalen vorallem in der Auslegung der Untersetzung und der Schwungmasse.

    Die Handräder im folgenden Bild sind gefräst. Sie gefallen mir persönlich besser, als die geätzten Versionen, die ich bisher verwendet hatte.
    Wenn das Modell vollständig "eingekleidet" sein wird, melde ich mich mit
    einem Abschlussbericht. Zuvor aber wird das Modell wieder zerlegt,
    damit es ein schönes Farbkleid bekommen kann.


    Immer Spass am Hobby wünscht
    Joachim

  • Hallo Miteinader,

    das Projekt ist nun fertig. Ich habe dazu etwa ein Jahr gebraucht. Für alle interessierten Fahrzeugbauer stelle ich mal das fertige Fahrzeug von verschiedenen Ansichten hier ein. Zum Fotografieren habe ich einen kleinen "Lichtwürfel" verwendet. Er streut das Licht der Fotolampen sehr schön. Diese Ausrüstung (Lichtwürfel, Fotolampen) ist für weniger als 100 EUR zu haben.
    Die Spritzlackierung ist mit Weinert Lack gemacht.





    Wenn es Fragen zum Bau des Modelles gibt: Ich freue mich immer über Antworten. Nach den Feiertagen werde ich über ein neues Projekt nachdenken. Aber erst mal was anderes als nur immer Modellbau :ok:

    Allen frohe Feiertage und viel Spass am Hobby wünscht
    Joachim