Zwei Eisenbahnbilder im Abstand von 10 Jahren

  • Hallo!

    Ich blicke mal etwas anders auf meinen ersten Besuch auf Rügen vor 10 Jahren zurück.

    Nach unserer Ankunft am 6. Juni 2008 fuhren wir erst mal eine Runde von Putbus nach Göhren und zurück. In Binz kreuzten wir mit diesem Zug:

    Am nächsten Morgen fuhren wir nach Göhren. Dort angekommen entdeckte ich einen neuen Fahrplan, den ich mir abschrieb. Ab diesem Tag fuhr ein dritter Zug.

    Nachdem wir von Göhren bis Baabe am Strand langliefen, wurde dort 99 4802 aufgenommen.

    Ein paar Minuten später kam 99 4801 aus der Gegenrichtung. Ich weiß nicht, ob man in diesem "ollen" Video mit einer Auflösung aus dem letzten Jahrhundert erkennt, wer am Regler steht. :wink:

    Am Morgen des 8. Juni legte sich 99 787 bei Serams in die Kurve.

    99 4801 irgendwo zwischen Sellin West und Garftitz. An diesem Tag sind wir, glaube ich mich erinnern zu können, von Binz nach Sellin gelaufen.

    Nachdem wir mit dem Zug wieder zurück nach Binz fuhren, ging es mit dem Auto nochmal nach Göhren. Dort war 99 787 bereit zur Abfahrt.

    Mit dem Auto hinterher, wurde dieser Zug am BÜ Hauptstraße in Sellin nochmals aufgenommen. Vor dem Bahnübergang musste gehalten und zunächst die Schranken geschlossen werden.


    Zuletzt ging es noch zum Bahnhof Seelvitz, bevor wir in unser Quartier in Putbus zurückkehrten.

    Am Morgen des 9. Juni versuchten wir uns noch an einer Parallelfahrt mit 99 787 zwischen Posewald und Beuchow.

    Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, dass ich hier ein paar alte Videoschnipsel mit untergebracht habe.

    2 Mal editiert, zuletzt von jay787 (15. Dezember 2019 um 18:53)

  • Hallo Johannes,

    warum übel nehmen? Genau das war meine Intention.

    Die Videoaufnahme mit 99 4802 als Vorspann vor 99 4801 zeigt übrigens meinen ersten Dienst für die RüBB. Per 1.6.2008 waren ja alle noch in Lohn und Brot stehenden Personale der RüKB zur RüBB übernommen (Betriebsübergang) und wurden nach und nach wieder in die Dienstpläne integriert. Einige Kollegen hatten schon vorher bei der RüKB gekündigt und waren schon vorzeitig zur PRESS gekommen. Wir waren mit der 99 4801 am Morgen als Vorspann nach Göhren gefahren, um dort den besten Standort für das Förderband herauszufinden und die Technologie des Kohleladens auszuprobieren, denn ab dem nächsten Tag sollte der Pendelverkehr Binz - Göhren als 3. Zug wieder aufgenommen werden. Ich habe an diesem Tag geschaufelt, wenn ich mich recht erinnere. Am folgenden Tag hast Du mich dann ja am Regler erwischt.
    Bis 2007 hatte die RüKB zwar auch schon diese Pendeldienste gefahren. Damals gab es in Göhren aber noch kein nutzbares Förderband. Ein früher Versuch war gescheitert. Wir mussten die Kohle immer per Schaufel mit viel Schwung direkt in den Kohlenkasten werfen.
    Aber immer wurde versucht, für diese Dienste eine Neubaulok einzusetzen, die mit ihrem Kohlevorrat über den Tag kommt. Nachdem 2008 eine Lok nach der anderen wieder zur Verfügung stand (ab Ende Juni war auch 99 784 aus der Untersuchung L 6 in Oberwiesenthal zurück), konnte auch für diesen Dienst eine Neubaulok eingeteilt werden, meist 99 784 oder 99 787.

    Es war eine aufregende Zeit damals. 99 773 und 99 787 mussten vor jedem beschrankten Bahnübergang halten und ihn per Auto-HET sichern, weil sie nicht über die Einrichtung zur Fernbetätigung verfügten.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Carsten: Du irrst, wenn Du im Zug hinter 99 773 Rügenwagen erspähst. Das waren insgesamt 4 Wagen der SOEG, erkennbar an den Übersetzfenstern. Dort gab es damals noch die zweifarbige Lackierung, ähnlich unserer Farbgebung.
    Wir hatten aber tatsächlich auch zwei Rügenwagen, die damals einseitig mit Scharfenbergkupplung ausgerüstet, als Adapter zwischen beiden Kupplungsarten dienten. So konnten wir im Sommer dann auch 99 787 regelmäßig mit dem 3. Zug einsetzen. Charakteristisch für diese Züge war, dass zwischen Lok und Gepäck- bzw. Fahrradwagen dann einer dieser Kuppelwagen fahren musste.

    Moin Achim,

    da kannste mal sehen was passiert wenn man nicht genau hin kiekt. :)

    Auf den Originalen sehe ich die Übersetzfenster natürlich und die SOEG-Logos. Und dann hat das natürlich auch Sinn, denn eigentlich wunderte ich mich schon daß da mitten im Zug mit Adaptern gearbeitet wurde.

    Na dann wünsche ich dir ein schönes Wochenende!

    Gruß

    Carsten

  • Hallo Zusammen,


    Hatten wir hier im Forum schon mal einen Zugüberfall auf die RüBB? Hier mal eine fast „frei erfundene“ Geschichte. Es war vor acht Jahren . . .


    Dutzende hochrangige Vertreter aus der Modellbahnindustrie und Freunde von Verbänden (man sagt auch Lobbyisten ) trafen sich im Sommer 2010 auf Rügen zu einem geheimen Treffen um Vorserienmodelle/Prototypen und Zeichnungen/Dokumente auszutauschen. Doch sie wurden von einem Insider verraten.
    Ein nicht eingeladener Mitbewerber (früher sagte man Konkurrent) wollte die Informationen und wertvollen Modelle unbedingt haben.
    Er besorgte sich eine Truppe finsterer Gestalten.


    Bei Seelvitz wurden die Gleise mittels einiger Kisten Dynamit blockiert und der Zug gewaltsam gestoppt.
    Alle Reisende mussten den Zug verlassen und wurden durchsucht. Von den wertvollen Modellen fehlte allerdings jede Spur . . . .









    Nach Zahlung eines hohen Lösegeldes konnte die Fahrt nach Göhren fortgesetzt werden.



    Dieser Überfall war Teil des Rahmenprogrammes beim Treffen der Mitglieder des MOROP im Jahre 2010 in Stralsund und auf Rügen.
    Weitere Infos über den MOROP und des Rahmenprogramms von damals findet ihr hier:


    https://www.morop.org/index.php/de/


    http://www.kleinbahn-sellin.net/scripte/Reisebericht08.html


    LG Detlef

    (aus dem heißen Salzburger Land)

    Viele Grüße
    Detlef

  • Hallo Detlef,

    an Eure Sonderfahrt kann ich mich noch erinnern, auch wenn ich nicht selber im Einsatz war.

    Diese Raubüberfälle gab es an der RüKB- und RüBB-Strecke immer mal wieder. Ist doch ein verdammt unsicheres Pflaster.

    1995 schlugen die Räuber das erste Mal zu und das gleich zweimal. Im Juni 1995 störten sie die Sonderfahrt zum 100. Jahrestag der Konzessionserteilung an die Rü.K.B.
    Am 22.7.1995 (100 Jahre Rügensche Kleinbahnen) wurde sogar unsere jetzige Bundeskanzlerin, damals Ministerin im Kabinett Kohl, erpresst. MV-Ministerpräsident Bernd Seite genoss es sichtlich, dass die Kleinbahn im Ergebnis dieser Maßnahme an den Landkreis zurückgegeben werden musste.

    1999 wurde Walter Seidensticker zur Herausgabe der Lok 99 4652 gezwungen, die dann in das Eigentum des Kreises (in Besitz des Fördervereins zur Erhaltung der Rügenschen Kleinbahnen e.V.) überging.

    Ich werde den Verdacht nicht los, dass diese Räuberbande irgendwie Kontakte zum Landratsamt hatte. :zwink:
    Seit 2012 gibt es keinen Kreis Rügen mehr und die Räuber sind nicht mehr aufgetaucht.


    Mal ernsthaft. Die Raubüberfälle gehen auf eine Idee des Modellbahnclub Sassnitz e.V. zurück und wurden stets von deren Mitgliedern organisiert und gemeinsam mit ortsansässigen Reiterhöfen durchgeführt. Dieser Programmpunkt sorgte immer für ausgelassene Stimmung während der Sonderfahrten und wurde, vor allem in den 90ern, sogar für Firmenausflüge gebucht.
    Angela Merkel, der man davon wohl nichts erzählt hatte, wirkte anlässlich der Jubiläumssonderfahrt 1995 etwas irritiert, während der Ministerpräsident und seine Personenschützer angesichts der Knallerei mit Spielzeuggewehren nicht aus der Ruhe zu bringen waren, bzw. prima mitspielten. Leider war ich nicht dabei, führte in Putbus Führerstandsmitfahrten mit der Nicki+Frank S durch.

    Auf den Fotos sind Mitglieder des Modellbahnclubs an der aufgebauten Sperre zu erkennen. Vereinsvorsitzender Horst Thiele (mit roter Mütze und Flüstertüte) ist seit 1969 die absolute Instanz im Modellbahnclub.
    Die Reiter/innen und Pferde stellte offenbar der Hof Viervitz, quer über den Berg. Meine Töchter, die dort sehr aktiv sind, kennen sogar die Pferde. Aber außer "bunter Sam" (ganz links auf dem 4. Foto) und "schwarzer Sam" (rechts) ist mir da nichts in Erinnerung geblieben.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo ihr Gangster :zwink: ,

    da habe ich ja bisher großes Glück gehabt, u. bin immer ungeschoren davongekommen. Schon um das Jahr 2000 hat man mir geraten, bei Fahrten mit der Kleinbahn keine Wertsachen u. nicht zuviel Bargeld mitzunehmen.

    Eine schöne u. bekannte Sache, die sich der Modellbahnclub Saßnitz da hat einfallen lassen.

    Beste Grüße

    Holger (der gleich wieder im Keller verschwindet bei 16°)

  • Hallo liebe Freunde des Rasenden Roland,

    auch das war vor nun schon fast 10 Jahren:

    Foto: Achim Rickelt

    Die Lok 7 des Mansfeldkombinats war über die MaLoWa an Ludger Guttwein verkauft worden und schon 2003 nach Rügen gelangt. 2004 war sie für einige Wochen in Putbus, ohne auch nur einmal angeheizt worden zu sein. 2008 standen der neuen RüBB noch nicht genügend Lokomotiven zur Verfügung, 99 783 wurde gar garnicht von der RüKB übergeben, so dass die RüBB gezwungen war, sich nach Ersatz umzusehen. So konnte die Lok 7 von Ludger Guttwein zunächst gemietet, später dann durch die PRESS gekauft werden. Im Sommer 2008 hat man sie zunächst nach Jöhstadt gebracht, wo erste Anpassungsarbeiten vorgenommen wurden. Dann kam sie nach Putbus, wo die Ausrüstung mit Funk und Bü-Einschaltung und der Umbau des Heizanschlusses erfolgte.
    Am 14.Oktober 2008 konnte sie dann erstmals angeheizt werden und auf Probefahrt geschickt werden (oben bei Seelvitz).
    Man hatte die Betriebsnummer 99 4011-5 nach der Logik der DR ausgewählt. Seit Oktober 2008 ist sie eine der am häufigsten eingesetzten Lokomotiven auf dem Rasenden Roland, nicht hübsch, aber total robust. Im Laufe der Jahre haben wir sie immer weiter verfeinert und aus der relativ einfachen Werklok eine technisch unseren Planloks nicht nachstehende Maschine geschaffen.

    Eisenbahnfreunde hatten sie schon früher "Mitteldeutscher Schmalspurpanzer" genannt. Bei uns wurde dann "Panzer" daraus, was inzwischen ein bekannter Name geworden ist.



    Viele Grüße

    Euer Dampfachim

  • Passend zur Jahreszeit will ich ein beliebtes Rügener Fotomotiv, aber aus ungewohntem Blickwinkel im Sommer zeigen … :friede:


    Am Abend des 9. Juli 2014 geht der Blick bei Beuchow an der beliebten Fotostelle aus der „Badewanne“ hinüber zum Vilmnitzer Kirchturm.
    Noch hat 99 782 an der Zugspitze nicht viel zu tun und rollt gemütlich entlang der Baumallee Posewald entgegen.

    Ein damals neuartiges Sommererlebnis auf Rügen, an welches wir uns noch gern zurückerinnern!


    Im Sommer 2014 gab es bei der RüBB neuartigen Zuwachs durch den Personenwagen 970-606. In Sachsen wird die Bauart des Fahrzeugs umgangssprachlich auch scherzhaft „Badewanne“ genannt. Das „luftige Beförderungsmittel“, aufgebaut in der Jöhstädter Werkstatt, war in seinem ersten Sommer auf Rügen im sogenannten Bäderpendel im Einsatz und kam nur am Abend mit P 232 planmäßig nach Putbus. Kurze Zeit später ging es mit P 113 schon wieder zurück in die Ostseebäder.

    Viele Grüße aus Nordsachsen von Sven Geist

  • Hallo Sven,

    ein schöner Blick auf das bekannte Motiv. In dieser Art ist es selten zu erleben, denn die Badewanne (wir haben den Namen übernommen) ist meist gut besetzt, er ist eigentlich bei schönem Wetter fast immer als erster Wagen voll. Zum 970-606 gesellten sich mit 970-594 und 970-596 inzwischen zwei weitere RüBB-Wannen. Dadurch kann im Sommerfahrplan fast ständig jeder Umlauf mit Aussichtswagen gefahren werden. Ausnahmen sind eigentlich nur die Tage, an denen die Wagen zur Fristuntersuchung in die Werkstatt müssen.

    Bevor alle drei Wagen fertig waren, hatten wir häufig den Jöhstädter 970-465 im Einsatz. Für einen Sommer konnten wir auf den Prignitzer 970-604 zurückgreifen.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo,

    mit der Badewanne durch die Granitz... . Dank Wochenkarte hatte ich auch das Vergnügen, nach dem Abendbrot im Bahnhof Sellin Ost, den Spätzug nach Göhren zu nehmen. Komischerweise ist der aber erst in Richtung Binz LB gefahren. :sing: Mit dem Panzer gings zweimal mit herrlichem Sound durch die Steigungen der Granitz. Auch bei meiner Tour war die Wanne nur spärlich besetzt, der restliche Zug an sich so schlecht nicht. Kaum einer der anderen Reisenden hatte eine Jacke dabei, wars doch recht frisch geworden.

    mfg André