Zwei Eisenbahnbilder im Abstand von 10 Jahren

  • Hallo liebe Schmalspurfreunde,

    da ich Euch nicht zum passenden Zeitpunkt informieren konnte, möchte ich heute in kurzer Form daran erinnern, denn ich habe dieses Thema bisher noch nicht im Forum gesehen.

    Das erste Foto entstand am 18.März 2008 gegen 14:00 Uhr unweit von Garftitz. Es zeigt den allerersten planmäßigen Zug der Rügenschen BäderBahn. Damals musste für diesen Zug auf geliehene Fahrzeuge der SDG und Personal der PRESS zurückgegriffen werden, aber diese Zugfahrt leitete eine schon fast unglaubliche Entwicklung auf Rügens Schmalspurgleisen ein. Vorerst konnte nur zwischen Göhren und Binz LB gefahren werden, aber nach zweieinhalb Monaten Ruhe schnauften jetzt wieder Dampfzüge über die Insel.




    Genau 10 Jahre später verkehrte am 18.März 2018 ein Sonderzug in der Fahrplanlage des ersten Zuges der RüBB. Die kurz zuvor erst hauptuntersuchte und heute wieder schwarze 99 4632 hatte die Ehre, den DR-Traditionszug mit geladenen Gästen nach Binz zu bringen. Gelegenheit, Erreichtes und Erinnerungen Revue passieren zu lassen. Fotos: Achim Rickelt


    Wenn Ihr Lust habt, können wir uns hier im Forum gemeinsam an 10 Jahre RüBB erinnern, an den normalen planmäßigen Betrieb, an Sonderfahrten, Bahnhofsfeste und natürlich an alte und neue Fahrzeuge auf unserer Bahn.
    Ich lade Euch ein, in der nächsten Zeit an einige Veranstaltungen und Fahrten der letzten Zeit zu erinnern, gern auch an Veranstaltungen auf dem Festland, die nur indirekt mit der RüBB zu tun hatten.
    Bringt doch bitte auch eigene Fotos und Erlebnisse mit, denn das Forum lebt ja erst richtig, wenn wir uns alle beteiligen.

    Viele Grüße

    Euer Dampf-Achim Rickelt

  • Vielen Dank für die Einladung zum Zeigen von RüBB-Aufnahmen aus den vergangenen 10 Jahren. Da kann ich mit vielen abwechslungsreichen "Fotoalben" dienen. Denn wer Familie Geist kennt, weiß, dass wir oft und zu jeder Jahreszeit auf Deutschlands größter Insel gern Urlaub machen und dabei auch die Aktivitäten beim "Rasenden Roland" (bildlich) verfolgen.

    Ich habe mich nun für ein Bild entschieden, was ein "dampflokorientierter Schönwetterfotograf" auf Rügen sicherlich nicht machen würde. Ich finde es trotzdem schön, weil es in mehrfacher Hinsicht die erfolgreiche Daseinsberechtigung der "PRESS" mit ihrer überregional bekannten blauen Farbe bei der norddeutschen Kleinbahn symbolisiert ...


    Die blaue Diesellok 251 901 ist am Abend des 10. Mai 2010 im strömenden Regen bei Nistelitz mit einem Gmp
    von Binz nach Putbus anlässlich eines Bahnhofsfestes in Putbus unterwegs.
    Die Aufnahme kann man heute so nicht mehr aufgrund veränderter örtlicher Gegebenheiten umsetzen.

    Viele Grüße aus Nordsachsen von Sven Geist

  • Hallo Sven,

    diese Fotostelle - einst ein Klassiker, schon zu DMV-Zeiten - ist tatsächlich in dieser Art nicht mehr fotografierbar.
    Das Bahnhofsfest 2010, übrigens das erste und Beginn einer schönen Tradition, war wettertechnisch tatsächlich ein Schlag ins Wasser.

    Ich habe mich damals hauptsächlich um die Regelspur gekümmert, weil es dort seit Jahren endlich wieder dampfte. Auch das war der Beginn einer schönen Tradition.

    Und da ich die Familie Geist inzwischen auch schon seit vielen Jahren kenne, weiß ich, dass wir uns über viele weitere Schätze aus dem Fotoalbum freuen können.
    Ich habe die V 51 damals zwar auch fotografiert, aber nicht mit dem besagten Zug.
    Er begründete aber auch eine schöne Tradition im Zusammenhang mit den Bahnhofsfesten, nämlich dem Fotozug am Abend.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo Achim,

    auch von mir ein Foto aus den letzten 10 Jahren. Hier verlässt 99 1781-6 am 3. September 2014 um 9:53 Uhr mit einem PmG den Bahnhof Göhren. Das Foto ist künstlerisch nicht besonders wertvoll, soll aber ein Beispiel für den regelmäßigen Einsatz des offenen Güterwagens zum Transport der Dienstkohle von Putbus nach Göhren sein, den wir in einem anderen Thema heute schon besprochen haben.

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Sehe ich das richitg, dass die 91 nicht so ganz weiß in welche Epoche sie gehören soll? Auf jeden Fall eine sehr hübsche Maschine.

    Hallo Lenni,

    wie meinst Du das? PZB und Dreilichtspitzensignal sind Voraussetzung für die Zulassung. Ansonsten wüsste ich nicht, was Dich stört?
    Die Lok wurde bei ihrer HU 2015 übrigens etwas verändert, kommt aber momentan gar nicht mehr zum Einsatz.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Guten Abend,

    Zuletzt war ich April 2007 auf der Insel, damals war es noch die RükB. Die RükB hat mich damals begeistert, sodass die Schmalspurbahn auf Rügen immer noch eines meiner Lieblingsbahnen ist.

    Ich war schon immer ein großer Fan der D Kuppler Vulcan, damals fuhr die 99 4632-8. Zu dem Zeitpunkt meine absolute Lieblingslok. In Putbus konnte ich damals noch die Rote V51 bewundern, auch die Köf 6003 fiel mir sofort ins Auge.

    Ich schweife vom Thema ab. Ich nehme mir seit längeren vor mal die Rübb zu besuchen. Bisher konnte ich nur zwei Personenwagen und die 4632, 4652 bei der Preßnitztalbahn besichtigen. Es hat sich doch einiges ins positive Verändert. Klasse finde ich auch dass die 4652 wieder Betriebsfähig ist, ein echtes Highlight. Damals als 12 Jähriger Junge hab ich mir das nur erträumen können.

    Die V51 in blau gefällt mir gut, wobei mich manchmal noch das rot vermisse.

    An das RüBB musste ich mich lange gewöhnen, da mir RükB Logo so gut gefallen hat.

    Ich hoffe bald die Rübb besichtigen zu können.
    Vielleicht wird ja eines Tages die 99 1594 zu Gast zu sehen sein.

    Ein großer Wunsch von mir wäre es, die 99 4631 fahren zu sehen. Ich weiß nicht ob das je realistisch sein wird.

    Danke für eure Fotos.
    Grüße, Christian

  • Ich meinte die messingfarbenen Anbauteile, gab es das so? ...ich hatte es ja extra als Frage formuliert, da ich nicht sicher bin!! Aber es kommt mir etwas merkwürdig vor!?

  • Hallo Lenni,

    Messinghandräder gab es bei Dampflokomotiven bis Anfang der 30er oft bereits ab Werk. Freilich wurden die meisten dieser Handräder ab 1933 zur Buntmetallgewinnung eingesammelt, aber etliche haben sich in den Schränken der Lokpersonale bis zum Ende der Dampflokzeit erhalten, so dass die gut gepflegten Planloks von den Lokpersonalen entsprechend geschmückt werden konnten. Das gab es teilweise bis zum Ende der Dampflokzeit und natürlich auch danach bei Museums- und Schmalspurloks. Musste eine Lok ins Ausbesserungswerk oder wurde sie an ein anderes Betriebswerk oder auch nur an andere Lokpersonale abgegeben, wurde die Normalausführung mit schwarzen Handrädern natürlich eigenhändig wieder hergestellt.
    Es gab auch Dampfpfeifen mit Messingüberzug, verchromte Handräder, Pfeifen, Waschlukendeckel, sogar Lampenringe von Autos für die Loklaternen.
    Diese "Spielereien" kennzeichneten vielerorts besonders beliebte und gepflegte Lokomotiven, eine Eigenart, die sich im Diesellok- und Ellokbetrieb dann bald verlor.

    91 134 diente in den 50ern hauptsächlich als Rangierlok auf dem Schweriner Hauptbahnhof und wurde, dort planmäßig besetzt, von den meist schon etwas älteren Lokpersonalen liebevoll gepflegt. Ob sie schon damals Messinghandräder trug, ist mir nicht überliefert und auf den mir zur Verfügung stehenden Fotos nicht erkennbar. Was aber erkennbar ist, dass das Handrad an der Rauchkammertür damals schwarz war. Gleichwohl ist die Herrichtung einer Planlok mit diversem Zierrat (auch Messingstreifen an Kesselbändern und Schornstein) zu DR-Zeiten nicht ungewöhnlich gewesen. Man identifizierte sich mit der Maschine und viele Lokpersonale taten alles dafür, die "eigene" Lok auch immer wieder zu erhalten, wenn sie in der Werkstatt oder im Ausbesserungswerk war. Zwischen den verschiedenen Brigaden (Dienstplangemeinschaften) herrschte nicht selten ein gewisser Wettstreit um Optik und Störungsfreiheit der Maschine. Das wurde seitens der DR gefördert und propagiert, verursachten derart gepflegte Lokomotiven doch deutlich geringere Ausbesserungskosten bei gleichzeitig steigender Verfügbarkeit.
    Dahingegen waren unplanmäßig besetzte "wilde" Lokomotiven deutlich erkennbar, weil äußerlich ziemlich ungepflegt. Diese "wilden" Loks hatten entweder einen schlechten Ruf als "lahme Ente", schlechter Dampfmacher, oder waren einfach verschlissen und für das Ausbesserungswerk reif, so dass sie ihre Kohle als Auswaschreserve oder sogar im Heizlokdienst verdienten. Manche wurden hinterher wieder Planlok, manche wegen ihres schlechten Rufes dauerhaft Reserve und "wilde" Lok.

    Äußeres Kennzeichen derart in persönlicher Pflege gefahrener Lokomotiven war ab den 50ern der sogenannte "Luninwimpel", ein rotes Dreieck in Wimpelform mit der Aufschrift "in persönlicher Pflege". Wieder einmal musste ein sowjetischer Eisenbahner als Vorbild für dieses einfache Prinzip des wirtschaftlichen Betriebs herhalten.


    Viele Grüße

    Dampfachim