Noch'n Klassiker ...

  • Hallo,

    Weil die Frage nach dem heutigen Erscheinungsbild der Barenthiner Ortsdurchfahrt gestellt wurde, hier eine kleine Ergänzung, denn ich war im Mai dort:

    Der alljährliche Himmelfahrtsausflug zum Pollo wird stets im Schienenersatzverkehr per Drahtesel durchgeführt, und das weitestgehend auf den ehemaligen Schmalspurtrassen, so kann man mit viel Phantasie und guter Literatur die Kleinbahn nachvollziehen. Sehr zu empfehlen! Dieses Jahr erfolgte der Umstieg von der großen Bahn in Breddin, wo die Abfahrt des letzten Schmalspurzuges leider knapp um 49 Jahre verpasst wurde. Also in die Pedale treten! Über Kötzlin gelangt man nach Barenthin.


    Die Lindenalle von Barenthin, genau hier lag der Haltepunkt, heute Bushaltestelle. Links angeschnitten die Gaststätte "Zur Eisenbahn", seit der Einstellung des Schienenverkehrs heißt sie "Zu den Linden". Auf Ludgers schöner Aufnahme hat der Zug den Hp noch nicht ganz erreicht, die Lok fährt gerade an dem Backsteinhaus vorbei, welches auf meinem Schnappschuss über dem Kopf des Radfahrers im Hintergrund zu sehen ist.

    Danach weiter über Berlitt, Kopf machen in Rehfeld Abzweig (was früher betrieblich bei nur einer Weiche wohl nicht üblich war), Demerthin hieß die nächste Station mit kurzer Schlossbesichtigung, über Stock und Stein kommt man durch Gumtow, Bärensprung und Dannenwalde. Bei der Vettiner Wellblechbude (ehem. Abzweig) wurde endlich das Pollo-Gleis erreicht (bis zu diesem Zeitpunkt ist uns in der wunderschönen, aber scheinbar ausgestorbenen Landschaft so gut wie kein anderer Mensch begegnet...) In Lindenberg schließlich erstmal Fahrkarten und Verpflegung kaufen sowie die Zweiräder ordnungsgemäß abstellen. Endlich konnte die Fahrt auf Schienen weitergehen! Natürlich die Strecke gleich zwei Mal hoch und runter, weil's so schön ist. Dabei gab es auch eine Zufallsbegegnung mit dem Beitragsstarter ;) Während der Zugfahrt entlud sich ein schweres Hitzegewitter, was für Abkühlung sorgte.


    Bonusbild: Stillleben nach dem Regen mit Weyer-Wagen 812 in Mesendorf.

    Auf der zweiten Tour fanden dann auch die Fahrräder im Packwagen Platz, denn von Mesendorf nach Pritzwalk hieß es wieder: Muskelkraft-SEV. Im verschlafenen Pritzwalk hat man mit dem kleinen Schienenbus der HANS noch Anschluss über die regelspurige Nebenbahn via Blumenthal, Kyritz und Wusterhausen nach Neustadt (Dosse). Die Umszeigezeit dort langte für die Einkehr in einer urigen Dorfkneipe, danach sorgt der Schnellzug namens RE2 für die Heimfahrt durch die Nacht. Insgesamt lautete die Tagesbilanz: 38,1 km auf Pollo-Strecken per Fahrrad.

    Kommendes Jahr soll es die noch fehlende Verbindung über Perleberg, Viersecke und Hoppenrade werden.

    Viele Grüße,
    Christian

    PS: Eine Frage an Ludger zum neuen Pollo-Buch: Sind sämtliche Fotos aus der vorherigen Auflage auch in der neuen enthalten (also alle weiteren Ergänzungen), oder wurden auch einige Bilder zugunsten anderer Aufnahmen weggelassen?