Betrieb der Weißeritztalbahn 2017

  • Hallo Ludger,

    was ist eigentlich dein genaues Problem mit dieser Bahn, speziell der Strecke von Dipps nach Kipsdorf? Auf der einen Seite verlegst du Bücher über diese Bahn (die ich selber auch habe), aber auf der anderen Seite lässt du auch wirklich nichts aus, um deine negative Einstellung zum Wiederaufbau kund zu tun. Warum nur?
    Hätte es die Flut vor fast 15 Jahren nicht gegeben, dann würde mit großer Sicherheit der Betrieb auf dieser Strecke nicht so zur Debatte stehen wie jetzt. Niemand hätte sich auch nur im Geringsten vorstellen können, dass unter anderen Vorzeichen die Gelder für Betrieb auf der WTB so unzureichend sind, wie es heute der Fall ist. Es wäre mit Sicherheit alles anderes gewesen. Auch würden nicht 15 Jahre lang mehrere schmalspurige Güterwagen im abgeschnittenen Bahnhof Kipsdorf ausharren müssen, sondern wären sicherlich schon mehrfach bei Fotoaktionen zu Einsatz gekommen, an denen du entweder selber dran teilgenommen hättest oder aber du Bildmaterial für spätere Publikationen verwendet hättest - anders gesagt, du hättest mich Sicherheit an der WTB partizipiert. Anstatt dich aber nun zu freuen, dass die Strecke wieder aufgebaut ist und hoffentlich auch bald wieder Züge über die gesamte Strecke rollen (und vielleicht eines Tages auch die offenen Güterwagen wieder zum Einsatz kommen) kommen von dir nur abwertende Beiträge über die Sinnhaftigkeit, die heiße Luft, die wenigen Fahrgäste usw. Was ist dein Problem? Das man dich für die eventuell leeren Züge verantwortlich machen könnte? Keine Sorge, das wird nicht passieren! Über die verbauten Millionen? Das waren mit Sicherheit nicht deine Gelder! Auch wurden für den Fluthilfefond keine neuen Steuern eingeführt oder bestehende erhöht, die dich und mich und alle anderen betreffen, das kanns also auch nicht sein. Die Strecke sieht nun viel moderner aus. Ist es das? Oder gehörst du etwa der Kategorie Mensch an, die Dinge schlecht reden und vehemend negieren und später jedoch mit Schlagzeilen daher kommen (in deinem Fall eher Bilder...) und dann auf kritischen Nachfragen behaupten: "....nein, so etwas habe ich nie gesagt!" (Ähnlichkeit mit Politikern sind rein zufällig). Nicht nur ich - auch viele andere hier mitlesende User - verstehen dein gespaltenes Verhalten nicht.

    Ich kenne auch noch die WTB aus der Zeit vor der Flut - nun ist sie wieder aufgebaut und der erste Dampfzug hat Kipsdorf erreicht! Ich freue mich über diesen Erfolg! Ganz besonderer Dank gilt dabei der IG Weißeritztalbahn und allen anderen Beteiligten, die all die Jahre "den Finger in die Wunde gelegt haben" und für den Wiederaufbau gekämpft haben!

    In diesem Sinne

    Gruß von der Küste

    Robert D.

  • Hallo Robert!
    Du glaubst kaum, wie mich diese kindischen und blinden Jubelorgien und die kleinlichen Berichterstattungen über jeden eingeschlagenen Nagel anöden, solange ich keine Antwort auf die Frage bekomme, wer denn überhaupt mit der Bahn fahren soll. Anstatt sich Gedanken über eine Antwort zu machen, wird nur ellenlang herumpalavert, wie ich mich denn überhaupt erdreisten kann, solche Fragen zu stellen. Von einem weitsichtigen Verkehrskonzept, wie ich es aus dem Pinzgau kenne, ist hier weit und breit keine Spur. Kurzsichtiger gehts nimmer! Wie will man denn (ohne rot zu werden) in einigen Jahren dem Steuerzahler erklären, daß seine Mittel angeblich sinnvoll eingesetzt worden seien? Du glaubst auch offenbar kaum, wie weit der Slogan "Dippoldiswalde - Kipsdorf, die Bahn, die niemand braucht!" schon jetzt verbreitet ist. Im Gegensatz zu Kühlungsborn ist Kipsdorf geradezu ein Geisterdorf und der angedachte Fahrplan von anfangs zwei täglichen Zugpaaren (später nur noch einem Paar) alles andere als dazu geeignet, die Ausflüger anzulocken.
    Viele Grüße an die Ostsee
    Ludger

  • Natürlich ist aktuell in Kipsdorf der Hund begraben, wenn man das so sagen kann, man findet ja immer noch hochwassergeschädigte Häuser und das sogar gleich, wenn man aus dem Bahnhof rausfällt, wenn es mal wieder so weit ist, Bilder dazu gibt es ja von mir hier irgendwo schon. Einige der DDR-Objekte die nach der Wende nicht überlebt haben, stehen heute immer noch als Schandfleck da, wie die Tellkoppe.

    Man muß aber auch sehen, daß man nach 2002 reichlich Zeit gehabt hat, um das noch vorhandene kaputt zu machen oder gehen zu lassen.
    Auch wenn dort die Bäckerei und Konditorei Stanzel reichlich investiert hat, verdient Stanzel sein Geld zum geringsten Teil an den Kipsdorfern oder das R2 fast nebenan....

    Zum Glück hat der Altenberger Bürgermeister sich letztens positiv zur Bahn positioniert und erkannt, dass die Bahn auch was Positves bringen wird. Ich denke, dass der da was bewegen wird, wenn mal vom VVO die heiße Luft durch etwas sinnvolles und belastbares ersetzt wird.

    Ich glaube da an das Positive, denn er hat sich ja seinerzeit als Bürgermeister des damals noch kleinen Altenbergs die Bobbahn an die Backe geheftet und auch sonst aus dem Sportthema einiges gemacht. Hier geht es nicht nur um die Bahn, sondern um die nötige Aufwertung der Region oberhalb Kipsdorf und unterhalb Altenbergs, aber bei den aktuellen Worthülsen des VVO und gezwungenermaßen auch der SDG, wird sich niemand dazu hinreißen lassen, dort in irgend etwas dort zu investieren, statt dessen wird sich die Abwärtsspirale weiter drehen und Initiativen verlaufen im Sande.

    Damit könnte die Gegend ganzjährig wieder touristisch attraktiv werden und nicht nur im Winter wie derzeit.

    Man sollte aber auch wissen, dass fast alles touristisch bedeutsame sich oberhalb von Kipsdorf abspielt und demzufolge Kipsdorf als eine Art Startpunkt ins weitere Osterzgebirge anzusehen ist. Das war eigentlich schon immer so, denn auch schon zu DDR-Zeiten waren die meisten Ferienheime usw. oberhalb Kipsdorf und nicht in Kipsdorf oder gar unterhalb.

    VG Gerd

    PS. Meine Eltern haben 10! Jahre lang mit W50 L/Sp , also der lange W50, und Anhänger täglich ca. 10 Tonnen Flaschen- und Kannenmilch von Dresden aus in dieser Gegend ausgeliefert, in der Ferienzeit hing noch ein 2. Anhänger mit dran mit nochmal 3 t Nutzlast. Unterstützt wurden sie durch einen Abfahrer ab Schmiedeberg in Richtung Rehefeld, der hat dort die normale Anhängerladung verteilt. Alleine dadurch war schon erkennbar, wo die Schwerpunkte im Osterzgebirge lagen.

  • Hallo Ludger,


    Du glaubst kaum, wie mich diese kindischen und blinden Jubelorgien und die kleinlichen Berichterstattungen über jeden eingeschlagenen Nagel anöden, solange ich keine Antwort auf die Frage bekomme, wer denn überhaupt mit der Bahn fahren soll.

    Bist du tatsächlich der selbe Ludger Kenning, der einen Verlag betreibt, Eisenbahnbücher veröffentlicht und sich gerade in einem anderen Thread über den kürzlich erschienen Folgeband einer Publikation feiern lässt, aber in diesem Thread hier, alle Erfolge (und alle zum Erfolg führenden Personen und Vereine und Istitutionen) einer einst zerstörten, mittlerweile wiederaufgebauten Bahn verbal mit Füßen tritt? Du bist ja noch viel krasser als ich es jemals für möglich gehalten habe!!!!!

    Ein Verkehrskonzept gab es vor der Flut auch nicht. Was soll also der Vergleich mit dem Pinzgau? Dort herrschen ganz andere Grundvorraussetzungen/politische Einflüsse/Verkehrsströme etc.
    Und glaub mir, niemand wird sich in einigen Jahren vor den Fragen der Steuerzahler rechtfertigen müssen! Das Geld für den Wiederaufbau stammt aus dem 2002 aufgelegten Fluthilfefonds der Bundesregierung. Dieser Fonds besteht nunmal nicht ewig und bevor nicht abgerufene Gelder für die Rettung ausländischer Banken oder Staaten verwendet werden, ist es doch im eigenen Land gut investiert, oder hättest du es gerne woanders gesehen?

    Um abschließend deine Frage zu beatworten:


    ...solange ich keine Antwort auf die Frage bekomme, wer denn überhaupt mit der Bahn fahren soll.

    Es werden diejenigen mit der Bahn fahren, die sie für sich wiederentdecken und gerne nutzen möchten. Das können Ausflügler, Urlauber, Einheimische, Eisenbahnfans sein, es können einige tausend, zehntausend oder auch hunderttausend im Jahr sein. Wer weiß das schon?
    Und ob nun in Sachen Fahrplan schon das letzte Wort gesprochen wurde, wage ich zu bezweifeln. In der Tat ist dieser erste Fahrplanentwurf recht dünn. Meiner Meinung nach übt dieser Plan Druck auf die zuständige Politik aus. Ich kann mich auch irren, aber das wirds in Sachen Geld und Fahrplan noch lange nicht gewesen sein.


    Du glaubst auch offenbar kaum, wie weit der Slogan "Dippoldiswalde - Kipsdorf, die Bahn, die niemand braucht!" schon jetzt verbreitet ist.


    Diese Aussage höre bzw. lese ich in der Tat zum allerersten Mal! Kommt diese Aussage aus der Bevölkerung oder ist dies die Meinung einiger weitab wohnenden?
    Vielleicht kann die vor Ort anwesende Leserschaft hierzu etwas beitragen?

    Gruß in die holländische Grenzregion

    Robert D.

    ....der sich sicher ist, dass Ludger einer der ersten sein wird, der sich nach Aufnahme des Regelbetriebes oberhalb von Dipps an der Strecke aufhalten wird, spätestens bei der ersten Foto(güter)zugveranstaltung wird er dort gesichtet.....

  • Hallo,

    "Todgesagte leben länger"...schon mal zur Beruhigung!

    Ohne die Entwicklung abzuwarten, wird die Glaskugel bemüht und klar...je weiter sie von Sachsen weg steht, desto dunkler wird sie... ;-)...jetzt mal nur auf einschlägige Kommentare bezogen...Im Osten geht die Sonne auf, und zieht gen Westen...also keine Angst...auch dort wird es noch hell ;-)...

    Seht es mal andersrum....ein Zugpaar auszulasten wird einfacher sein, als mehrere... allein die Fahrt wird zum Erlebnis...gerade auch ältere Menschen werden am Ziel keine großen Ausflüge unternehmen oder einen Freizeitpark erwarten!

    Die Dresdener Dampfschiffahrt fährt, im Gegensatz zu früher, auch nur eine Linie von Dresden nach Bad Schandau...früher fast jede Linie... dafür werden andere Produkte angeboten, um dem Touristen verschiedene Zeitfenster zur Verfügung zu stellen...und das Funktioniert! Die Fahrt ist das Erlebnis!

    Was die Zielorte im Erzgebirge betrifft...der Bedarf wird es regeln...Angebote wachsen aus der Nachfrage! Und es gibt verdammt viel zu entdecken, zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf!

    Übrigens regt sich nun auch etwas am Schloss Naundorf...

    Gruß Micha

  • Hallo
    Ich als ehemaliger Lokführer stimme der Aussage von Ludger voll zu,besser kann man es nicht darlegen.
    Gruß in mein Heimatland
    Dietmar

  • Guten Morgen in die Runde,

    ja - wir werden alle mal mitfahren. Und ich freue mich riesig über den Wiederaufbau.
    Dennoch muss natürlich was Konzeptionelles her, will man tatsächlich Fahrgäste locken. Aus meiner Sicht gehören die Schmalspurbahnen in das Tarifsystem der Verkehrsverbünde, gern dann mit ausgewiesenem Dampfzuschlag. Neben einem Dampfzugpaar muss ein gewisser Takt mit kostengünstigeren Fahrzeugen angeboten werden, unbedingt mit Fahrradbeförderung (an besten ohne Aufpreis wie im VMS). Dann bieten sich phantastische Radtouren unter Nutzung der Stichbahnen ins Erzgebirge an. Ich selbst praktiziere das gern mit der Flöhatalbahn oder der Freiberger Eisenbahn bis Holzhau. Da ist man gern gesehener Kunde, wie glücklicherweise mit dem Ende der DB-Ära auch auf unserer DW-Linie. Blöd ist immer, wenn man aus einem Verkehrsverbund rauskommt, weil dann die Tageskarten nichts mehr nützen. Wenn da noch was gelingt, dass man das Erzgebirge in seiner ganzen Schönheit mit einer Tageskarte erwandern / erradeln kann, wäre mir um Fahrgäste definitiv nicht bange.
    Das meint fernab von jedem nutzlosen Sarkasmus
    Jörg :huhu:

    der übrigens Bilder und Bücher aus dem Hause Kenning sehr schätzt , die Beiträge hier aber neben der (Schmal-)Spur fand.

    JU

  • Zitat von JU65

    Aus meiner Sicht gehören die Schmalspurbahnen in das Tarifsystem der Verkehrsverbünde, gern dann mit ausgewiesenem Dampfzuschlag

    In den 90er Jahren war es bei mir eine beliebte Runde, von Dresden mit dem Zug nach Altenberg - Wanderung bis Kipsdorf - und mit der Kleinbahn bis Freital und dann per S-Bahn wieder nach Dresden.

    Heute, mittlerweile mit Familie, würde ich für die Runde ein kleines Vermögen bezahlen müssen (wenn denn die Kleinbahn mal fährt), und da hätten wir noch nichts gegessen.

    Ohne Kombi-Tickets wird man auf der Strecke kein sinnvolles Zukunftskonzept hinbekommen. Da werden die Leute einmal mitfahren, natürlich nur hin und zurück, da es günstiger ist. Aber in der Region wird keiner verbleiben können/wollen.

    Vielleicht hilft ja ein Blick zum anderen Schmalspurunternehmen im östlichen Zipfel. Da werden mittlerweile auch Spezial-Tickets anerkannt und nur ein Dampfzuschlag erhoben. Seit dem da so ist, sind auch die Fahrgastzahlen gestiegen.

    Vor ein paar Jahren war es mal so, dass es als Familie von Dresden aus billiger war, nach Oybin zu fahren als nach Radeburg. Ob es immernoch so ist, weiß ich nicht - ich denke aber mal ja. Die Radebeuler Strecke hat den Vorteil vom Hotspot Moritzburg und den täglichen Schülerverkehr. Beides hat die Weißeritztalbahn nicht zu bieten - auch wenn die Strecke landschaftlich reizvoller ist. Um hier ein gesicherte Zukunft zu haben, bräuchte man ein ordentliches Konzept.

    Aber so wie der Start schon ist, sehe ich eher schwarz.... Bei der WEM wußte man schon ein halbes Jahr vorher, wann welche Strecke neu eröffnet wird und hat entsprechend Werbung gemacht. Mit Erfolg! Aber in Freital???? Heute weiß man noch nicht, wie in 4 Wochen gefahren wird. Wann ist dass den für eine Planung?

    Kopfschüttelnd - Tilo