[CH] Waldenburger Bahn: Letzter Dampfzug vor der Umspurung

  • Hallo Freunde der 750mm-Schmalspur!


    Die einzige Schweizer Strecke in dieser Spurweite steht kurz vorm großen Umbau auf Meterspur! Dieser soll bis Ende Dezember 2022 vorrangig im laufenden Betrieb erfolgen. Lediglich 2022 wird es eine längere Totalsperrung der Strecke geben.

    Leider wird deshalb auch der bisherige Nostalgiezug "auf Rente" geschickt. Er wird zukünftig in einer Remise in Bubendorf ausgestellt, eine Adaption auf die neue Spurweite wäre wohl technisch möglich, findet aber nicht statt. Irgendwann fahren dann die neuen Meterspurzüge an diesem Erinnerungsstück vorbei. Zuvor gibt es am 23.IX.2018 noch eine Abschiedsfahrt. Mal sehen ob ich es schaffe dabei zu sein.


    Ich habe von dieser interessanten Strecke leider nur wenige Fotos. Hier zwei von ihnen:


    Betriebsmittelpunkt ist der Endbahnhof Waldenburg, hier am 17.VIII.2010. Damals haben vermutlich nur wenige an die heute eingetretene Entwicklung gedacht.
    Über dem First des Empfangsgebäudes ist übrigens ein Turm der namengebenden Schloßruine Waldenburg zu erkennen.



    Im anderen Endbahnhof Liestal konnte und kann man mit etwas Glück die WB-Züge gemeinsam mit DB-ICE in Szene setzen.
    Schon 2010 war dort eine große Baustelle. Mal sehen wie dann der avisierte Umbau auf vier regelspurige und die neuen 1000mm-Gleise der WB von statten geht.


    Weitere Informationen finden Interessierte auch hier:
    https://www.blt.ch/unternehmen/news/neubau-wb.html

    Und wer im Bimmelbahn-Forum immer nach modernen Themen ruft kann mal hier schauen:
    https://bazonline.ch/basel/region/e…/story/31557443
    Schmalspur und modernste Utopien schließen sich also nicht aus! Es muß nur genug Geld da sein...



    Gruß von Niels :wink:

  • Hallo Niels,
    danke für den Hinweis. Ich hatte mich gerade gefragt, ob wohl die "Gedeon Thommen" vor dem endgültigen Abstellen in der eigenen Schau-Remise noch einmal zu sehen sein wird. Ich war 2x kurz bei der Bahn. Schon wegen der Spurweite finde ich sie interessant. Als Ergänzung noch zwei Bilder.

    Auf der Fahrt von Liestal nach Waldenburg.


    Das 1902 in Winterthur gebaute Maschinchen ist in Liestal angekommen. Beide Fotos sind von 2004.

    Schöne Grüße
    Mario Mehner

    http://www.edition99.de

  • ... muss der schöne Zug denn unbedingt in einer doofen "Show Remise" enden? :(

    Wenn es dann in der Schweiz keine 750 mm Bahn (außer Feldbahn) mehr gibt, sollte man ihn lieber beim Öchlse Asyl gewähren, da laufen ohnehin schon einige ex WB Personenwagen.

  • Matthias,

    das gleiche habe ich auch gedacht: das ist ja wie lebendig begraben......
    Jetzt weiß ich aber endlich, wo das Vorild der alten Lilput-Lok herkommt:))))

  • "Lebendig begraben"! Ja das ist ein sehr treffender Ausdruck ...

    Angesichts der bereits in den letzten Jahren etwas "vertrackten" Geschichte des Waldenburgerli's ist die neu zu bauende Remise wahrscheinlich noch der kleinste, aber auch optimale Nenner.
    Denn eine witterungsgeschützte Abstellung des Zuges schließt ja nicht eine spätere "Wiederbelebung" aus, sondern macht sie sogar noch einfacher. Auch wenn es heute noch nicht danach aussieht.

    Niels

  • Angesichts der bereits in den letzten Jahren etwas "vertrackten" Geschichte des Waldenburgerli's ist die neu zu bauende Remise wahrscheinlich noch der kleinste, aber auch optimale Nenner.Denn eine witterungsgeschützte Abstellung des Zuges schließt ja nicht eine spätere "Wiederbelebung" aus, sondern macht sie sogar noch einfacher. Auch wenn es heute noch nicht danach aussieht.

    Niels

    Hallo,
    Das sehe ich auch so.
    Das Problem wäre auch mit dem Weiterbetrieb auf der gleichen Spur bestanden:

    Zitat von Text

    Die Anhängewagen, die in einem verlotterten Zustand sind, benötigen als erstes eine Grundsanierung; eine Arbeit, die von einer Drittfirma hätte durchgeführt werden müsste.
    Finanzieller Aufwand: 2 – 3 Mio. CHF.

    Man hat hier den Fehler gemacht, dass man die Wagen zu wenig beachtet hat. Was nützt denn eine Dampflok ohne Wagenmaterial?

    Es sollte jedem Museumsbetrieb klar sein, dass das Geld in den Wagen verdient und bei der Lok ausgegeben wird. Eine Vernachlässigung des Wagenmaterials hat fast immer den finanziellen Abstieg zur Folge.

    Man kann das bedauern, aber die Umspurung wird die Waldenburgerbahn langfristig überlebensfähig machen.
    Denn sie dient dann immer noch dem Zweck, zu dem sie damals. 1880 gebaut wurde: dem Transport für die Region.

    Gruss Guru

  • ... also ich habe das noch nicht gesehen: wenn ein Zug mal aufwändig in ein Museum eingemauert wurde, dann bleibt er dort.
    Das hat ja dann auch eine Menge Geld gekostet.

    Beim Öchlse gibt es doch einige betriebsfähige original Waldenburger Wagen, die man an die Lok anhängen könnte. Das Thema wäre also auch erst mal kein Problem - und mit der Aufarbeitung solcher Wagen kennt man sich dort auch aus.

    Die angesprochene angedachte Umspurung des Zuges auf Meterspur halte ich für Blödsinn. Dabei ginge sehr viel historische Substanz verloren. Der Rahmen müsste neu gebaut werden und das gesamte Erscheinungsbild leidet.

    Wer eine solche Lok gerne kalt konserviert im Museum betrachten möchte, kann sich auch die Schwesterlok im Verkehrshaus in Luzern anschauen.

    Diese Welt ist schon ein wenig verrückt. Andernorts werden nicht mehr existierende Loks und Wagen aus dem Nichts neu aufgebaut (L & B in Südengland) oder auch die Restaurierung des Wismarwagens in Frankfurt. Und hier hat man noch die komplette Original-Substanz die einfach kalt gestellt wird. Darauf bezogen tönt auch das mit dem "verlotterten Zustand" der Wagen ein wenig vorgeschoben.

  • .
    Beim Öchlse gibt es doch einige betriebsfähige original Waldenburger Wagen, die man an die Lok anhängen könnte. Das Thema wäre also auch erst mal kein Problem - und mit der Aufarbeitung solcher Wagen kennt man sich dort auch aus.

    Alles "kein Problem"! Und beim Öchsle sind natürlich auch die personellen und finanziellen Kapazitäten im Überfluß vorhanden um sich den WB-Zug auf den Hof zu stellen. Bzw. betriebsfähig auf die Strecke zu holen. Den Württemberger Fahrzeugpark stellt man derweil auf den Rand. Und die für Ochsenhausen so typische V51 ist sicherlich auch schon kurz vor der Fertigstellung... :irre:

    Gruß von Niels

    P.S.: Schuster bleib bei Deinen Leisten!

  • Niels: Nimm es nicht so bierernst - ganz so war das nicht gemeint.... .


    Es gibt sicher in der Schweiz auch irgendein Gesetz, dass die Ausfuhr historisch wertvolle Kulturgüter verbietet. Und die Mannschaft die sich bisher um den Zug kümmert hat ja vielleicht auch ein Wort mitzureden, die räumliche Distanz zum bisherigen Einsatzort ist sicher auch ein Kriterium usw.