Torfbahnen in Holstein

  • Hallo René,

    die Lok 8 der Alsenschen Zementfabrik ist übrigens die Urahnin der DB-Baureihen V 51 und V 52.
    Gmeinder baute die 5 Loks V 51 901-903 und V 52 901, 902 in Lizenz nach diesem MAK Typ. Die Ähnlichkeit ist also kein Zufall.

    Vielen Dank

    Dampfachim

  • Hallo René,

    die Lok 8 der Alsenschen Zementfabrik ist übrigens die Urahnin der DB-Baureihen V 51 und V 52.
    Gmeinder baute die 5 Loks V 51 901-903 und V 52 901, 902 in Lizenz nach diesem MAK Typ. Die Ähnlichkeit ist also kein Zufall.

    Vielen Dank

    Dampfachim

    Genau so ist es. Und das witzige ist, dass es damit von diesem Loktyp mehr Lizenzbauten als Originale gibt. Das lag aber wohl an der Finanzierung der Lokomotiven seinerzeit durch das Land Baden-Württemberg, welches es zur Bedingung machte, dass die Loks in der Region gebaut werden mussten, wenn ich mir das richtig gemerkt habe. :wink:

    Grüße Erik

    Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!

  • Hallo Achim,

    es stimmt, die Ähnlichkeit ist unverkennbar. Danke für Deine Erläuterungen. Bei den schmalspurigen Dieselloks gefallen mir die V 51 und V 52 (neben der von mir gemochten ungarischen Mk 48) wirklich am Besten.

    Nun möchte ich aber den Thread gerne wieder in Richtung Torfbahnen in Holstein zurückführen, denn die Kreidebahn Alsen sollte nur ein kurzer Seitenblick sein, weil sie sich in unmittelbarer Nähe befindet. :zwink:

    Viele Grüße, René

  • Hallo,

    hier möchte ich ich eine Neuerung bei der Torfbahn im Himmelmoor vorstellen, welche schon Mitte August ihre Premiere feierte.

    Torfbahn Himmelmoor Quickborn

    Drei Tüftler der Quickborner Arbeitsgemeinschaft Torfbahn Himmelmoor ermöglichen Rollstuhlfahrern die Teilnahme an Rundfahrten. Ab sofort können auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen an Fahrten durch das Quickborner Himmelmoor teilnehmen. Das war eine ziemliche Herausforderung. Das Aussehen und einige der Funktionen hätten sich erst während des Baus entwickelt: Details wie Stellplatzgröße, Einstiegshöhe, Entgleisungssicherheit und gute Kurvengängigkeit waren zu berücksichtigen. Herausgekommen ist eine Konstruktion, die die Tüftler als „Niedrigflurlore“ bezeichnen. Ähnlich wie bei einem Lkw-Anhänger, der beispielsweise große Arbeitsmaschinen transportiert, liegt dabei die Fläche zwischen den Achsen tiefer als bei einem normalen Anhänger. Außerdem hat diese Lore vier Achsen, sonst wäre es nicht möglich, enge Kurven zu fahren. Als weitere Anschaffung haben die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft drei ehemalige Torf-Loren aus Niedersachsen gekauft und für Personenfahrten umgebaut. Sie haben einen niedrigeren Einstieg und sind mit einer Treppenstufe versehen. So könnten auch gehbehinderte Menschen oder solche mit Rollatoren deutlich besser einsteigen. Diese drei Loren werden mit der "Niedrigflurlore" zu einem Zug gekuppelt, so dass 25 Personen plus zwei Rollstuhlfahrer mit jeweils bis zu drei Begleitpersonen Platz finden. Der Zug würde bei Bedarf an den öffentlichen Fahrtagen eingesetzt und stehe darüber hinaus auch für Sonderfahrten zur Verfügung.

    Viele Grüße, René

  • Torfwerk Westerhorn (Ernst Karl)

    Moin tosamen,

    am 01. Oktober 2018 machte ich auf der Fahrt nach Nordfriesland einen kleinen Abstecher nach Westerhorn zum dortigen Torfwerk. Ich war sehr erfreut, dort auf Betriebsamkeit zu treffen. Ein Mitarbeiter der Torfbahn fuhr mit zwei Lokomotiven auf die Strecke, um dort die Befahrbarkeit herzustellen. Nach einem gegenseitigen 'Moin' stellte ich die Frage, ob ich ein paar Bilder machen dürfte, welche mit einem 'Jo' beantwortet wurde. Somit war also ohne viel Gesabbel alles geklärt.

    Beginnen möchte ich den kleinen Bildbericht mit zwei Ansichten der Diema-Lok "15", die ich bei meinem letzten Besuch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Auf dem ersten Bild sieht man sie auf dem Gelände des Torfwerkes abgestellt, während ich mit dem zweiten Bild ein Portrait der Lok präsentieren möchte.

    Im Bereich des Torfwerkes dient der Kasten eines alten Güterwagens als Lagerraum.

    Doch nun geht es auf die Strecke. Das Stammgleis führt entlang eines Feldweges. Der Arbeitszug, bestehend aus den beiden Lokomotiven "9" und "56", muss einen Aufenthalt einlegen, denn das Gleis muss gerichtet werden. Das Torfwerk selbst befindet sich im Landschaftsschutzgebiet "Winselmoor / Hörnerauniederung", welches sich auf Teilen des Gemeindegebietes von Westerhorn und Osterhorn bis zur Kreisgrenze des Landkreises Pinneberg erstreckt. Die Torfabbaufläche befindet sich schon im Landkreis Steinburg (Amt Krempermarsch). Der Arbeitszug ist hier natürlich nicht beabsichtigt an der Kreisgrenze zwischen Pinnberg und Steinburg zum Halten gekommen.

    Beide Loks posieren hier für den Fotografen.

    Der Torfbahner hatte sein Tun und trotzdem strahlten die Arbeiten eine Form von Gelassenheit aus. Der Mann war im positiven Sinne nicht aus der Ruhe zu bringen.

    Einiges an Arbeit verursachte die Feldbahnweiche, deren Gängigkeit wieder hergestellt werden musste. Gut sind die Weichenzungen zu sehen, welche mit Brechstange und Hammer in die entsprechende Lage gebracht worden sind. Eine Weichenstellvorrichtung gibt es hier nicht.

    Von der Weiche im Stammgleis wurde ein etwa 280 Meter langes "fliegendes" Gleis in das Abbaugebiet gebaut, um die Loren zur Abbaufläche bringen zu können. Hier sieht man nochmals die beiden Lokomotiven vor der Kulisse des Moores und Torfabbaugebietes. Im Hintergrund kann man die Loren auf dem sporadisch verlegten Gleis erkennen.

    Hier nochmals ein Bild vom Gleis in das Abbaugebiet. Die Moorlandschaft bietet während der Zeit des Vogelzuges tausenden Vögeln ein Rastgebiet. So ist man bei einem Besuch ständig vom Konzert der rastenden Vögel umgeben.

    Bei meinem Besuch herrschten frische Windböen, die sich in der folgenden Nacht noch deutlich verstärken sollten. Aufkommender Regen sorgte dann auch für einen Abbruch der Arbeiten des Torfbahners. Hier möchte ich noch eine kleine Videosequenz zeigen. Die Witterungsverhältnisse ließen mich Abstand von weiteren Videoaufnahmen nehmen.

    In einem zweiten Teil des Berichtes geht es zur Moorbahn des Himmelmoores in Quickborn.

    Viele Grüße, René

  • Torfbahn Himmelmoor Quickborn

    Moin,

    ich freue mich über das Interesse an diesem Thema (natürlich gerade auch der stillen Mitleserschaft). Am Sonntag, 07. Oktober 2018 mussten meine Familie und ich wieder die Fahrt von Nordfriesland in den Harz antreten. Spätestens hinter dem Elbtunnel südwärts verspüre ich immer leicht wehmütige Gefühle. Um diese Melancholie etwas hinauszuzögern, habe ich einen Abstecher nach Quickborn unternommen.

    Das Wetter versprach schon am frühen Morgen einen schönen Tag. Hier noch in Hemmerdeich auf der Halbinsel Eiderstedt. Geweckt wurde man jeden Morgen vom Gänsegeschnatter. Die Gänse übernachteten im Vorland der Eider und flogen dann morgens zu ihren Fressplätzen. Der Blick gleitet von Nordfriesland über die Eider nach Norderdithmarschen. Die Eider bildet hier die Grenze zwischen den Landesteilen Schleswig und Holstein.

    Nach dem Frühstück starteten wir über Eider und Nord-Ostsee-Kanal in Richtung Quickborn. Für 13 Uhr waren öffentliche Fahrten mit der Torfbahn angekündigt. Die Verkehrssituation auf der A7 zwischen Hamburg und Hannover ließ uns aber Abstand von einem längeren Aufenthalt bei der Torfbahn nehmen. Trotzdem habe ich einige Impressionen mitbringen können. Das erste Bild zeigt eine Ansicht der wunderschönen Landschaft des Himmelmoores. Es bevölkerten hunderte rastende Vögel die Wasserflächen.

    Es zeigt sich ein Hinweis auf die Torfbahn, welche noch bis vor wenigen Wochen im regulären Betrieb war.

    Ich hatte Glück, denn die Torfbahner begannen rechtzeitig mit den vorbereitenden Maßnahmen für die öffentlichen Fahrten. Nacheinander rückten die Züge aus dem Gelände der Werkstatt aus, um dann zum Gelände des Torfwerkes geschoben zu werden. Davon habe ich hier ein paar Eindrücke eingefangen.

    Weitere Impressionen entstanden dann im Bereich des Torfwerkes.

    Die Diema-Lok "13" vom Typ DL 8 (Fabriknummer: 2127, Baujahr: 1958) wurde vom ehemaligen Torfwerk Anton-Günther Meiners in Westerhorn übernommen. Vom Vereinsvorsitzenden wurde die Lok für ein Portrait in die Sonne gefahren.

    Ich konnte ein wenig mit dem Vereinsvorsitzenden snacken und so erfuhr ich, dass man in Quickborn von der Feldbahn in Schlanstedt schwärmt. Das dürfte unseren FebAGCo hier im Forum sicherlich sehr freuen. Vom Vereinsvorsitzenden Herrn Dan Zelck wurde mir zur Freude noch die O&K 3.3 aus dem Schuppen am Torfwerk gefahren, so dass ich auch von dieser Lok ein Bild vor den Anlagen des Torfwerkes anfertigen konnte.

    Den Abschluss bildet diese kleine Videosequenz von der O&K-Lok.

    Letztlich haben wir uns dann doch nicht für die A7 nach Hannover entschieden, sondern sind über Lüneburg und die B4 in Richtung Wernigerode gefahren. Dabei entdeckten wir bei Melbeck noch das Restaurant "Bootshaus", welches über eine vorzügliche Küche verfügt und sehr schön am Ufer der Ilmenau (mit Kanuverleih) gelegen ist: Bootshaus Ilmenau Oft lohnt eben auch der Weg abseits der üblichen Pfade.

    An dieser Stelle einen großen Dank an Dan für den überaus freundlichen Empfang und die Erläuterungen. Dies gilt natürlich auch für die anderen angetroffenen Torfbahner in Quickborn. Wir freuen uns auf unseren nächsten Besuch.

    Viele Grüße, René

    Einmal editiert, zuletzt von rekok73 (10. Oktober 2018 um 06:46)

  • Hallo Constantin,

    sorry, da hatte ich doch Deinen Nick falsch geschrieben. Kann mir einfach die richtigen Namen besser merken. :zwink: Ich habe es geändert. Dem Sinn des Textes hat der kleine Fehler ja keinen Abbruch getan. Du wusstest ja auch, dass Du gemeint bist.

    Dan hat mir auch eine nette E-Mail mit Neuigkeiten zum Fahrzeugbestand geschrieben. Ich denke, dass ich den Wortlaut hier wiedergeben darf: "Im Juni hatte ich schon eine als verschrottet geglaubte Schöma ausfindig gemacht. Diese Lok ist bis 1980 im Himmelmoor gelaufen und wurde dann an einen Privatsammler abgegeben. Nach seinem Tod hat die Lokomotive mehrere Schrotthändler durchlaufen. Ich hatte die Lok im Juni erworben. Gestern haben wir zu dritt die Rückführung durchgeführt. Bis zum ersten Einsatztag wird es wohl noch eine ganze Zeit hin sein, aber sie ist erst einmal sicher." Ich finde, dass sind gute Nachrichten vom engagierten Team der Feldbahn im Himmelmoor.

    Viele Grüße, René

  • Moin,

    vom Transport der im letzten Beitrag genannten Schöma erreichten mich von den Torfbahnern im Himmelmoor auch einige Bilder, die ich hier für die interessierten Leser veröffentlichen darf:

    Nun ist die Lok sicher bei den Torfbahnern in Quickborn verwahrt. Vielen Dank an Herrn Dan Zelck.

    Viele Grüße, René

  • Hallo,

    heute möchte ich die Leser mal in fremde Gefilde entführen. Der Vorsitzende des Vereins Torfbahn Himmelmoor Herr Dan Zelck war mit der Diema-Lok 13 in Schweden bei der Torfbahn im Ryttarenmoor. Etwa 100 Kilometer Luftlinie in nordöstlicher Richtung von Göteborg entfernt befindet sich die Stadt Falköping. Hier endet nach 112 km die Bahnstrecke von Nässjö nach Falköping in deren Streckenkilometer 91 sich die Station Ryttaren befindet. Hier befindet sich ein Torfwerk mit entsprechender Torfbahn. Das Torfwerk nahm im Jahre 1906 die Produktion auf. Im gleichen Jahr ging die Torfbahn in Betrieb. Der Torfabbau im Ryttarenmoor wurde 1990 eingestellt. Danach erfolgte die Anlieferung des Torfes aus anderen Mooren nach Ryttaren mit dem LKW. Im Jahre 1998 folgte dann die Betriebseinstellung des Torfwerkes und im darauffolgenden Jahr gründete sich ein Torfbahnverein, welcher touristische Fahrten im Gebiet des Moores anbietet. Soviel zum einleitenden Text. Ich möchte ein Video einbinden, welches zunächst einige wenige Bilder vom Transport der Lok zeigt, dann aber richtige Filmaufnahmen von Strecke und Betrieb der Torfbahn. (Laufzeit des Videos 15 Minuten)

    Ich gehe davon aus, dass dieser Film bei einigen Lesern auf Gefallen stoßen könnte. Viel Spaß! Folgende Informationen erhielt ich noch zum "Auswärtsspiel" der Lok 13: 40 km Fahrt, 30 Betriebsstunden, 5 Entgleisungen, 100% Spaß

    Viele Grüße, René


    Dankeschön an Dan Zelck :wink:

    Einmal editiert, zuletzt von rekok73 (20. Oktober 2018 um 20:34)