Hallo,
der diesjährige Urlaub führte uns nach Dänemark, genauer auf die Insel Bornholm. Von 1900/1908-1968 gab es hier meterspurige Strecken, die einige Orte der Ostseeinsel verband. Zuerst von enzelnen Bahnverwaltungen betrieben, wurden die zusammen 91 km langen Strecken 1934 zusammengeschlosen. Heute ist davon fast nichts mehr übrig, lediglich einige Bahnhofsgebäude, ein kleines Museum in Nexö und Radwege auf den Bahntrassen sind noch vorhanden. Auf die Suche nach den Bahnhöfen haben wir uns nicht gemacht - aber im Museum waren wir.
Von außen ziemlich unscheinbar ist das Museum in einem ehemaligen Hafengebäude untergebracht.
Ein Blick ins Museum zeigt den 1907 für die Rönne-Nexö-Bahn gebauten Personenwagen "RNJ 11". Er hatte den Beinamen "Ministerwagen", da er oft für Kontrollfahrten des Verkehrsministeriums genutzt wurde. Mit der Abnnahme des Verkehrs nach dem 2. Weltkrieg wurde er 1950 ausgemustert und abgebrochen/verbrannt. Der Wagen der im Museum steht ist damit nicht das Original, sondern ein im Rahmen einer Weiterbildungsmaßnahme für Arbeitslose bis 2003 nachgebauter Wagen, der auf einem Fahrgestell der schwedischen Küstenbahn ruht.
Ein Blick ins Innere des Wagens.
Im Vordergrund des ersten Bildes war sie schon zusehen - eine motorbetriebene Draisine. Diese wurde nach der Enstellung des Bahnbetriebs mit der Bedingung sie zu verschrotten verkauft - welcher der neue Eigentümer (wer genau das war stand geschrieben, ich hab's aber vergessen...) allerdings nicht nach kam. Und so kam es, dass auf der eingestellten Bahn noch einige Zeit heimlich Fahrten stattfanden...
Zum Wenden wurde übrigens der Motor einfach rückwärts angekurbelt und schon ging es in die andere Richtung weiter.
Geht man weiter kommt man zum Wagen "RNJ 176", einem 1914 gebauten, gedeckten Güterwagen. Auch dieser Wagen wurde neu aufgebaut, so dass nur noch der Rahmen und einige Balken original sind. Da er etwas ungünstig steht, gibt es nur 2 Bilder vom dänischen Ladegut.
Dreht man sich nun um, so steht man vor der Dampflok "DBJ No 16", die von O&K mit der Nummer 2525 gebaut wurde. Momentan wird für eine Aufarbeitung des Kessels gespart, weshalb sich an dessen Stelle eine Holzplatte befindet. Auch hier stand ich schon in der hintersten Ecke, weshalb leider (neben dem Kessel) "ein Stück Lok fehlt".
Direkt hinter der Lok befindet sich der Postwagen "DBJ No 26", auch im 2.Bild rechts zu sehen. Auch er ist liebevoll eingreichtet.
Bevor es zum letzten Wagen geht biegen wir zuerst in die Nebenräume ab. Hier sind beispielsweise historische Arbeitsplätze von Bahnbediensteten nachgebildet.
Zudem sind einige kleinere Überbleibsel der Bahn ausgestellt.
Hier war ich ein wenig überrascht - was man so alles fernab der Heimat findet
Kommen wir zum letzten Wagen, dessen Nummer ich leider nicht weiß. Jedenfalls gibt's auch hier noch 4 Bilder.
Damit wäre der Rundgang durch das kleine Museum auch schon wieder beendet. Es gibt wohl Bestrebungen den Betrieb auf dem landschaftlich schönen Stück zwischen Klemensker und Rö wieder aufzunehmen, wofür auch bereits eine Diesellok beschafft wurde. Da das aber bereits 1994 geschah, bin ich da eher skeptisch...
Der Heimweg wurde dann in 2 Etappen angetreten und so gab es die Möglichkeit für einen Halt an einer weiteren Schmalspurbahn - lasst euch überraschen
Viele Grüße
Julius
Tante Edit hat bemerkt, dass eine Wageninnenansicht doppelt war - warum sagt das denn keiner