(FR) Pyrenäenmetro

  • Hallo Bimmelbahnfreunde,

    im Jahre 2012 besuchte ich im Rahmen eines Aufenthaltes in den Pyrenäen den Zwergstaat Andorra.
    Mit Nachtzügen erreichte ich zunächst Barcelona. Von dort ging es weiter per Bus, in Ermangelung einer Bahnlinie, für mehrere Tage nach Andorra.
    Weiter führte mich die Reise mit Bus und Bahn nach Puigcerda.
    Dieses hübsche Städtchen liegt in der Nähe zur Grenze nach Frankreich. Hier nahm ich mir ein Hotelzimmer, da auf französischer Seite kaum Übernachtungsmöglichkeiten bestehen. Puigcerda ist mit schnellen Nahverkehrszügen von Barcelona aus sehr gut zu erreichen.
    Für mich nicht verständlich ist die sehr schlechte, nur wenige Kilometer weiter, Anbindung des Grenzortes Latour de Carol. Es fuhren nur sehr wenige Züge weiter zu diesem Grenzort, wo Fernzüge der SNCF starten.
    In Latour de Carol treffen drei verschiedene Spurweiten aufeinander. Die spanische RENFE mit der iberischen Breitspur, die SNCF mit Regelspur und die Pyrenäenmetro mit 1000 mm Spurweite.
    Von dieser Bahn möchte ich heute und in einem weiteren Teil mit einigen Bildern berichten.
    Für Einzelheiten zur Bahn empfehle ich Wikipedia.

    In Latour de Carol startet der kleine gelbe Zug zur Fahr nach Villefranch de Conflent.
    Gut zu erkennen ist die mit 850 Volt gespeiste Stromschiene.

    Hier ist der offene Wagen zu erkennen.
    Es ist also keine Erfindung von deutschen Schmalspurbahnen :friede:

    Los geht die rasante Fahrt auf damals schon sehr verschlissenen Gleisen.
    Der Tf hat dennoch alles aus "seiner" Kiste herausgeholt :schein:

    Die 62 km sind sehr aufwändig trassiert

    Brücken und Tunnel wechseln sich ab

    Auf etwas größere Schneemengen ist man auch gut vorbereitet

    Inzwischen ist der Zug gut gefüllt

    Die einzige mir bekannte Hängebrücke für Schmalspurbahnen in Europa

    Die Landschaft wird mit abnehmender Höhe immer grüner

    Einmalig die Streckenführung

    Ein zweiter Teil folgt.
    Bis dahin .....

    Viele Grüße

    Alexander

    Einmal editiert, zuletzt von DT8 (18. Dezember 2019 um 17:52)

  • Hallo in die Runde,

    nun geht es weiter mit dem 2. Teil

    Angekommen in Villefranch de Conflent, nahm ich den Betriebsmittelpunkt der Bahn in Augenschein.
    Hier endet die Fahrt nach 62 km atemberaubender Fahrt und es kann umgestiegen werden in einen Regelspurtriebwagen nach Perpignan.
    Oder man besucht die schöne Stadt mit seinen uralten Gassen, welche komplett mit einer Stadtmauer umgeben ist.
    Ein anderes Ziel ist die Festung Fort Liberia, von wo man einen tollen Blick über die Stadt und die Bahnanlagen hat.

    Den Winterbetrieb würde ich gern einmal miterleben
    (schon allein wegen der Herausforderung mit der Stromschiene)

    Dieser Wagen hats mir besonders angetan

    So sieht die klimatisierte Zukunft aus (Stadler GTW)

    Die Strecke aus Perpignan endet hier.

    Im Gegensatz zur alten Berliner S-Bahn, ist auch ein einzelner Wagen fahrfähig.

    Ein Hilfszug bestehend aus zwei alten Güterwagen.

    Dieses "rollende Fass" ist eine Augenweide

    Elende Schmierfinken gibt es scheinbar überall.

    Ob die Fahrt mit dieser Kiste auch solch einen Spaß gemacht hätte? :gruebel:

    Der erste Ausblick aufs Fort Liberia.


    weiter geht es dann im dritten Teil

    Viele Grüße

    Alexander

    Einmal editiert, zuletzt von DT8 (18. Dezember 2019 um 17:52)

  • Vielen Dank Alexander,

    das ist wirklich eine traumhafte Reise auf der Du uns da mitnimmst!
    Das rollende Fass ist in der Tat sehr sehr toll; man beachte natürlich die Drehgestelle aber vor allem das zauberhafte Handrad!!! Génial!

    Grüße,
    Lenni

  • Hallo Alexander,

    das ist ein wunderbarer Beitrag. Ganz großes Bimmelbahnforum!!!

    Das rollende Fass sollte man wohl nicht mehr füllen.
    Wird der Aussichtswagen von außen verschlossen? Nicht dass da jemand auf den Gedanken kommt, auf dem Trittbrett herumzuturnen. Wenn's regnet, kommt man da gar nicht runter. Und die Frisur ist wohl sowieso futsch. Härtetest für DreiWetterTaft - Die Frisur hält DreiWetterTaft :frech:

    Vielen Dank

    Dampfachim

  • Hallo Alexander,

    auch von mir ein Dankeschön für diesen interessanten Bildbericht aus einer Region, die hier sonst weniger im Fokus steht. Sehr belebend für das Forum. Vor einiger Zeit hattest Du ja schon die Schmalspurbahn in Portugal vorgestellt. Vielleicht hast Du noch weitere solche interessanten Eindrücke im Archiv. Das wäre toll! :thumbup:

    Viele Grüße, René

  • Hallo, auch von mir ein Dankeschön für die aktuellen Bilder vom "Petit Train Jaune". Ist schon einige Jahre her, dass in Eisenbahnromantik die Folge 619 über diese Bahn lief. Wer einen Zeitsprung machen möchte, in der SWR-Mediathek ist die Folge möglicherweise noch abrufbar. Was vielleicht viele nicht wissen, es gab auch eine Sendung "Führerstandsmitfahrt" auf dieser Linie. Das lief zu Nacht-schlafender-Zeit im ARD unter "Bahnstrecken-International"

  • Guten Abend und Hallo in die Runde,

    habt vielen Dank für eure Kommentare zu diesem kleinen Bildbericht.
    Ich freue mich sehr darüber.
    Der kleine Kesselwagen dürfte inzwischen leckgeschlagen sein, sofern sich niemand seiner angenommen hat.
    Aber genau dieser Zustand, allen Unkenrufen zum Trotz, gefällt mir.
    Hochglänzende, fabrikneu wirkende Fahrzeuge sind nicht so sehr mein Ding, da ich jeden Arbeitstag auf so einem Teil sitze.
    Obwohl bei unserer Fahrzeugflotte (SSB) auch echte Oldtimer unterwegs sind.

    Der offene Aussichtswagen wird nicht von außen verschlossen. Vielmehr hindert ein sonderbares Verschlusssystem das unbeabsichtigte Öffnen von innen. Bei der Geschwindigkeit und der durchfahrenen Topographie kommt niemand auf die Idee sich außerhalb des Wagens zu bewegen. Schilder wie: "Blumen während der Fahrt pflücken verboten" erübrigen sich. :thumbup:

    Die Idee mit dem DreiWetterTaft ist gar nicht so abwägig.
    Bei der Fahrt werden doch einige Höhenmeter überwunden.
    Man fährt oben im "Winter" los und kommt unten im "Frühjahr" an. :ok:
    Auf Unterwegsstationen umzusteigen sollte kein Problem sein.

    Mangels eines Scanners, der auch nur halbwegs brauchbare Ergebnisse liefert, kann ich leider keine Bilder aus früheren Jahren einstellen.
    Vielleicht bringt mir ja der Weihnachtsmann einen :sing:

    Nun zum 3. Teil der Pyrenäenmetro

    Ein Teil der Stadt Villefranch mit seiner ihm umgebenden Stadtmauer

    Innerhalb der Stadt

    In einer natürlichen Höhle werden von Hand gefertigte Tonprodukte mit dem kalkhaltigen Wasser der Tropfsteine beregnet und anschließend zum Kauf feilgeboten.

    Im Inneren der Höhle

    Eins der wenigen Tore zur Stadt.
    Die katalanische Fahne darf natürlich nicht fehlen.

    Die Gegend ist einfach nur geil.

    Da kommt er.
    Der Zug scheint eine Fahrschulfahrt zu sein.
    Zwischen den beiden Triebwagen befindet sich der Hilfszug (Bild im 2. Teil)

    etwas näher

    der Zugschluss

    Jetzt muss ich doch noch einen 4. Teil schreiben

    Viele Grüße
    Alexander

    2 Mal editiert, zuletzt von DT8 (18. Dezember 2019 um 17:51)

  • Hallo,

    heute möchte ich den 4. und damit letzten Teil zur Pyrenäenmetro vorstellen.

    Einer der schönsten Bahnübergänge die ich kenne, ist die Verbindung von der Stadt Villefranch zur Festung Liberia.
    Hier wurde beim Bahnbau der stark befestigte und leicht zu verteidigende Wehrweg durchbrochen.
    Die Toranlage wurde im Nachgang wieder hergestellt, so das sich ein harmonisches Gesamtbild ergibt.
    Der Übergang bildet eine echte Symbiose zwischen alt und "neu".

    Rechts sind Teile der Stadt zu erkennen.
    Es folgt eine Steinbogenbrücke, dann der Durchbruch durch den Wehrweg.

    Hier der Wehrweg mit Bahnübergang.
    Gleich dahinter folgt die Steinbrücke.

    Der Durchbruch

    Die Steinbogenbrücke
    Links geht es in die Stadt.

    Blick von der Brücke in Richtung Fort.
    Ein unterirdischer Gang bildet die Verbindung hinauf zum Fort Liberia.

    Blick von der Festung auf die Bahnanlagen.
    Von "Oben" erreichen die Regelspurzüge Villefranch de Conflent.

    Das Bw und die Umladeanlagen.

    Blick von der Festung auf die Stadt.
    Unten rechts ist der Wehrweg mit Steinbogenbrücke erkennbar.

    etwas näher am Geschehen

    der unterirdische Wehrgang


    Das war es von mir zu dieser Bahn und dieser wunderschönen Gegend.

    Viele Grüße

    Alexander

    Einmal editiert, zuletzt von DT8 (18. Dezember 2019 um 17:50)

  • Hallo Alexander,

    also dieser Bahnübergang ist wirklich ein selten schönes Einzelstück. Ein absoluter Traum. Traumhafte Gegend und traumhafte Bahn....was will man mehr?

    Ich danke Dir für den Bilderbogen, der war ganz nach meinem Geschmack.

    Viele Grüße,
    Lenni