• Naja Eckhard, es ist aber auch so das zu der Zeit ganz andere Züge zu fahren waren als der heutige Betrieb.
    Ich denke das bei Braunkohle und nen Güterzug mit Grenzlast, wie in Cranzahl oder Thum der 50er Jahre, es schon etwas anders aussah. Das darf man auch nicht vergessen. Heute ist dahingehend ja alles entspannter.

    Hallo nochmal,

    das sagt aber nichts zu den technischen Vor- und Nachteilen der Loks aus.
    Im Gegensatz zur Einheitslok war die Neubaulok durch ihren großen Rost, den großen Aschkasten und den größeren Kohlevorräten für die Verfeuerung schlechter Kohle konstruktiv aber deutlich besser geeignet und auch daraufhin so gebaut worden.

    Unter diesen Bedingungen hätten die Einheitsloks ihre kesseltechnischen Vorteile in Thum oder Oberwiesenthal nicht mehr ausspielen können.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Achim die Kesseltechnischen Vorteile der Einheitsloks würde ich auch nie in Zweifel ziehen.
    Ich meinte damit wirklich nur das man manchmal viele Dinge betrachten muß um den Sinn hinter einem Einsatz zu sehen.

    Das mit den Rahmen war sowieso eine Geschichte für sich. Dazu kam noch die hundsgemeine Gleislage auf so mancher Strecke.
    Erst heute hat uns ein Thumer Lokführer erzählt das in Oberherold schon bei der Probefahrt nach dem RAW auf Grund der Gleislage Bleche im Fahrwerksbereich verbogen wurden. Muss wirklich eine schöne, aber auch beschwerliche Zeit gewesen sein.

    Gruß André

  • Hallo André,

    die Rahmen der Neubauloks waren von Anbeginn an der absolute Schwachpunkt. Das zieht sich auch durch die mir verfügbare Literatur wie ein roter Faden. Wenn dann noch schlechte Gleislage und die auf vielen Strecken ständig hohe Zuglast dazu kommt, halten die Dinger nicht, was dann ja auch der Grund für den Bau von 14 neuen Rahmen ab 1991 war. Leider hat man die Konstruktion nicht verbessert, aber der Verkehrsrückgang nach der Wende half dann ja, diesen Missstand zu mildern.
    Ich kann im Dienst noch immer die vielfach geflickten Ursprungsblechrahmen "bewundern". Jede Schweißung behebt dann zwar akut einen Schaden, bringt aber dann wieder zusätzliche Spannungen ins Material.

    Ich kann heute ja auch nur mutmaßen, welche Dinge bei der Verteilung der Loks eine Rolle spielten. Ich war damals nicht dabei und habe darüber auch noch nichts ausführliches gelesen.
    Mag auch sein, dass manche Dienststellenleiter da ihre Beziehungen spielen ließen. Es gab ja immer gute Loks und Möhren. Jede Dienststelle gab die besten Loks möglichst nie her, so dass die unbeliebten oder abgewirtschafteten Maschinen zu wahren Reisetanten wurden.
    Unsere 99 784 kann auch nicht so beliebt gewesen sein. Sie war bis 1983 praktisch auf allen in der Rbd Dresden in Frage kommenden Strecken und auch bei der Mansfelder Bergwerksbahn im Einsatz gewesen und wurde erst auf Rügen richtig heimisch.

    Viele Grüße

    Dampfachim