Aktuelle Fahrgastzahlen der Schmalspurbahnen

  • Im Jahr 2019 waren die Fahrgastzahlen der HSB wie folgt verteilt: Bereich Wernigerode/Brocken 664.000, Bereich Nordhausen 370.000, Bereich Gernrode 96.000, Sonderverkehr 70.000.

    Von den 1,2 Mill. Fahrgästen 2019 waren also "nur" ~55 % auf der Brockenbahn unterwegs. Ich gehe zudem davon aus, daß die Brockenbahn durch die Reservierungspflicht während der Coronazeit und viele ausgefallene Züge eher deutlich stärker vom Rückgang betroffen war als das Restnetz der HSB.

  • Hallo TRO,

    vielen Dank für das Posten der Zahlen. :thumbup:

    Allerdings finde ich das Ranking nach Personen/Kilometer etwas unglücklich, da ja die Fahrgäste nicht immer die gleiche Kilometerzahl auf jeder Bahn fahren.

    Denn mal als Beispiel:

    Es steigen 100 Fahrgäste jeweils in Radebeul und in Freital in den Zug. Und nehmen wir mal an, alle Fahrgäste fahren auch bis zum Ende (was ja bei dem o.g. Ranking auch angenommen wird).

    Dann ergeben die 100 Radebeuler Fahrgäste im Schnitt 6,06 Fahrgäste/Kilometer (100Personen/16,5km).

    Hingegen ergeben die 100 Freitaler Fahrgäste einen Schnitt von 3,8 Fahrgäste/Kilometer (100Personen/26,3km).

    Somit wäre die Freitaler Strecke im Ranking viel schlechter als die Radebeuler Strecke, obwohl sie die gleiche Anzahl der Fahrgäste transportiert hat.

    Sinnvoller wäre es meiner Meinung nach, wenn man nach der Auslastung der Züge sortiert. Wenn man davon ausgeht, dass in Radebeul doppelt so viele Züge fuhren, als wie in Freital, dann sieht das Ranking nämlich ganz anders aus. Dann wäre die Auslastung in Freital nämlich weit vor Radebeul. Und es wäre auch egal, ob der Fahrgast nur bis zum Weißen Roß fährt oder Radeburg - Fahrgast/Zug ist als ein Fahrgast dann gewertet.


    meint Tilo

  • Hallo Tilo,

    ich fürchte, wir müssen da gar nicht viel vor- oder nachrechnen.

    Ich bin davon überzeugt, daß diese Zahlen nur für eine ganz grobe Aussage taugen und sehr viel Ungenauigkeit dabei ist. Ganz besonders bei der Aussage über die Personen pro km. Niemand hat das real erfaßt - schon gar nicht während der 9€-Monate. Und auch sonst kann man ja nicht mal anhand der verkauften Fahrkarten eine Personen pro km-Aussage machen, da meist ein Preisstufentarif bestand, der eben nicht die Einstiegs- und Ausstiegsbahnhöfe benennt. Dann hat z. B. die SDG noch die Kombikarten, die einmal verkauft und dann irgendwann irgendwo genutzt werden. Auf anderen Strecken gibt es Wochen-, Monats- oder 3- und 5-Tage-Karten, deren Nutzung weder rechenbar noch auswertbar ist. Gerade Fahrgast-km sind viel schwieriger zu ermitteln als z. B. die Leistungs-km einer Lok. Insofern verbieten sich eigentlich solche Rankings, die haben nämlich mehr Fragestellungen in sich als Aussagekraft. Wirklich darstellbar sind wahrscheinlich nur die Zahlen aus den verkauften Fahrscheinen für eine tagesaktuelle Nutzung bzw. Gruppenbuchungen mit dem Wert der Zahl an zugelassenen Personen.

    Gruuß

    217 055

  • Guten Morgen,

    ich denke, auch wenn es mit Fehlern behaftet ist, so ist der Ansatz von Tilo doch eine Möglichkeit die Produkte näher zu analysieren und zu vergleichen.

    Im Harz haben die Zugbegleiter ein mobiles Gerät dabei um Fahrkarten zu verkaufen. Es würde mich wundern, wenn es in Sachsen anders wäre. Auf den Ausdrücken wird doch Tarif bzw. Abfahrt- und Zielort erfasst. Es würde mich weiterhin wundern, wenn diese Geräte nicht nur ein Überblick über die erzielten Einnahmen geben, sondern nicht auch eine Übersicht über gefahrene / verkaufte Relationen ausgeben können. Den Betreibern dürfte sich daraus ein gutes Bild über die Auslastung ergeben. Bei einem 49 € Ticket wird das zwar deutlich diffuser, aber das ist auch nur eine Rechengröße und die Unternehmen können ihre Zugbegleiter nach ihren Eindrücken befragen, wenn sie keine Fahrgastzählungen durchführen.

    Viele Grüße

    Volker

  • Niemand hat das real erfaßt -

    Guten Morgen.

    Ich kann nur für die SDG reden. Die SDG hat ja neue Verkaufstechnik eingeführt. Da wird der Einstigsbahnhof und der Ausstiegsbahnhof erfasst. Auch bei den Mehrfahrtenkarten. Auch wenn es da auch ein paar Ungenauigkeiten gibt, spiegelt es ziemlich genau, die Fahrstrecke wieder.

  • Hallo "Stainz",

    ab welchem Zeitpunkt gilt Deine Aussage?

    Meine letzte Mitfahrt auf meine noch vorhandene SDG-Kombikarte wurde ausschließlich mit Zangenabdruck und ohne Erfassung von irgendwelchen Nutzungsrelationen gehandhabt. Ich habe damit im Jahr 2022 sämtliche SDG-Strecken befahren, wobei im Juli auch die 9€-Zeit war und ich da aus Solidarität jeweils einen Fahrschein zum Regeltarif für eine Fahrtrichtung gekauft habe. Aber auch den gab es als Abreiß-Fahrkarte aus einem Block. Nichts mit Erfassung von Ein- und Ausstiegsbahnhof also. Und wir schreiben ja hier über die Zahlen aus dem Jahr 2022. Mag sein, daß dies jetzt (im Jahr 2023) anders ist.

    Gruuß

    217 055

    Einmal editiert, zuletzt von 217 055 (24. März 2023 um 12:03)

  • Hallo 217 055,

    Ich bin zwar nicht,,Stainz",aber antwortete trotzdem. Auf dem Zug hat das Zup Mobile Terminals seit ungefähr 2019.Dort wirt wirklich alles erfasst, von Zugnummer, Zustiegs- und ausstiegspunkt usw. Am Stationären Verkauf gibt es noch diese Abreißblöcke, wie man sie z.B.aus Jöhstadt kennt. Die werden dann auch ,,klassisch"abgerechnet.9€-tickets wurden auch gezählt und in das MT eingegeben.

  • Ich bin davon überzeugt, daß diese Zahlen nur für eine ganz grobe Aussage taugen und sehr viel Ungenauigkeit dabei ist.

    Hallo 217 055,

    ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass die Aussage mit Fahrgäste/km falsch ist. Denn im o.g. wurde einfach die Anzahl der Fahrgäste durch die Anzahl der gefahrenen Kilometer gerechnet. Das impliziert, dass jeder Fahrgast nur genau einen Kilometer gefahren ist.

    Hingegen der Ansatz, Fahrgäste pro Zug sollte schon genauer ermittelbar sein. Wenn man weiß, wie viele Züge an wievielen Tagen gefahren sind (das sollte noch anhand vom Fahrplan ermittelbar sein), dann hat man die Anzahl der Züge pro Jahr. Dann brauch man nur noch die Anzahl der Fahrgäste durch die Anzahl der Züge dividieren und schon hat man die durchschnittliche Auslastung der Züge. Dann sieht es nämlich gar nicht so schlecht im Weißeritztal aus (auch wenn meine gefühlte Wahrnehmung etwas anderes sagt).

    Gleiches gilt übrigens auch im Selketal. Wenn ein Fahrgast die 50km durch Selketal fährt, hat er eine viel schlechtere Fahrgast/Kilometer-Bilanz, als wenn man ihn als Fahrgast/Zug zählt.

    Jaja... die Zahlen kann man soweit drehen wie man will. Am Ende kommt es immer darauf an, was man bezwecken will. Nicht um sonst gibt es ja den bekannten Spruch von Winston Churchill: „Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe“ :)


    Viele Grüße

    Tilo

  • ab welchem Zeitpunkt gilt Deine Aussage?

    ab Juni 2021. Da wurden die Mobilen Terminals eingeführt. Ab den Zeitraum werden Abgangsbahnhof und Zielbahnhof für die Preisberechnung eingegeben. Da gab es die Kombikarten nicht mehr im Verkauf. Erworbene Karten können natürlich noch aufgebraucht werden. In den drei Monaten des 9€ Ticket gab es natürlich nur Schätzungen. Es gab am Anfang auch noch stationäre Verkaufsstellen, die noch Zettelfahrkarten verkauft haben, oder bei Ausfall des Verkaufsgerät heute noch.

  • Hallo,

    wie so jedes Jahr im März, hier die Statistik für das letzte Jahr für alle diejenigen, die nicht nur an "schönen bunten Bildern" interessiert sind.

    Ich hatte schon vermutet das die Zahlen zurück gegangen sind, bedingt durch das 9-Euro Ticket wo jeder preiswert mit der "Schmalen" reisen konnte.

    Deswegen ist auch der Vergleich mit 2022 nur eingeschränkt möglich, deswegen habe ich auch mal die Zahlen für 2019 mit erfasst um einen besseren Vergleich bieten zu können.

    Im Heft wird im Text natürlich noch mehr auf die örtlichen Gegebenheiten eingegangen die Einfluss auf die Fahrgastzahlen nehmen können.

    Allgemein ist festzustellen das die Fahrgastzahlen die Werte von vor Corona noch nicht wieder erreicht haben, Ausnahme Rügen da sind sie um ca. 140.000 sogar noch gestiegen und warum aber in Radebeul die Fahrgastzahlen um über 100.000 zurück gegangen sind seit 2019 von 275.000 auf 170.000 kann ich mir nicht wirklich erklären. Große Bauarbeiten waren keine und wenn es irgendeinen Effekt wegen Umänderung der Familienkarten Zählung oder so (Koll. Stainz berichtete weiter oben davon) wäre, wäre das ja auch in Freital zu bemerken gewesen.

    Ich kann es nur jedem empfehlen auch einmal in diese Zeitschrift einen Blick zu werfen.

    Nord Süd Express


    Die Fahrgastzahlen 2023:

    Rügen: 670.000, 2022: 1.077.000, 2019: 517.000

    Molli: 515.000, 2022: 1.000.000, 2019: 517.000

    HSB: 1.000.000 2022: 1.000.000, Keine Angabe für 2019, 2010: 900.000

    SOEG: 240.000, 2022: 199.800, 2019: 250.000

    Otal: 221.000, 2022: 230.000, 2019: 250.000

    Radebeul: 170.000, 2022: 265.000, 2019: 275.000

    Freital: 125.000, 2022: 220.000, 2019: 132.000


    Kilometer Spitzenreiter im Harz ist 99 237 mit 40.764 km.

    Auf Rügen wieder der "Panzer" mit 30.683 und in Sachsen die 734 mit 18.676 km

    Mfg TRO.