SSBMedien Buch "DIE LOKOMOTIVEN DER SÄCHSISCHEN SCHMALSPURBAHNEN" Band 2, Sächsische IV K - BR 99.51-60

  • Guten Morgen Eckhard,

    Ja das kann gut sein. Bei CDs ist das auch so, dass die Mediendaten erst einmal zentral eingepflegt werden müssen. Kann bis zu 2 Monaten dauern (zumindest bei CDs)

    Liebe Grüße,
    Lenni

  • Hallo Eckhard,

    Dein Buchhändler muß das besagte Buch nicht über den Großhändler, sondern direkt bei SSBMedien bestellen.

    Zumindest macht es mein Buchhändler so und das hat bisher schon gut über viele Jahre geklappt.
    (Da bekomme ich die gesamte Literatur, die Er dort bestellen tut ohne Anrechnung der Versandkosten.)

    Beste Grüße von

    ebn-freund

  • Hallo,

    leider erfährt der Leser auch in diesem Fachbuch nur sehr wenig über die markante und technisch interessanteste Baugruppe, das Vierzylinderverbund-Triebwerk. Wieder wurde die Fabrikaufnahme der Nr.107 abgedruckt, eine Menge über optische Details wie Lüftungsaufsätze, Pufferbohlen, Rollenträger usw. geschrieben, aber ein äußerst interessantes und auch schnell ins Auge fallendes Bauteil völlig außer Acht gelassen. Die abhängig von der Steuerungsauslage wirkende Hilfsvorrichtung für das Anfahren. Hierbei handelt es sich um einen zwangsläufig vom Steuerungsgestänge betätigten Hahn, welcher dem Niederdrucktriebwerk bei hohen Steuerungsauslagen (sprich beim Anfahren) Frischdampf zuführt.

    Bekanntlich haben bei einem Verbundtriebwerk die Niederdruckzylinder vor dem ersten Ausstoß der Hochdruckzylinder keine
    Dampfzufuhr, können also dem Hochdrucktriebwerk beim Losreißen des Zuges nicht helfen. Dies Manko wurde durch die Erfindung
    der Anfahrvorrichtung beseitigt. Dabei kann es sich wie hier um einfache zwangsläufig oder individuell durch den Lokführer
    zu betätigende Anfahrhähne oder aber wesentlich kompliziertere Anfahr- und Umschaltvorrichtungen handeln. Diese Umschaltvorrichtungen ermöglichten dem Lokführer das Anfahren der Verbundlok als Zwillingslok und späteres Umschalten auf Verbundwirkung. Bekanntestes Beispiel dürfte hier das in Preußen übliche Dultz‘sche Wechselventil sein. In Sachsen wurde hauptsächlich die Anfahrvorrichtung Bauart Lindner angewendet, übrigens auch bei der sächsischen V K.

    Zurück zur Nr. 107: da der Hahn auf dem rechten Wasserkasten montiert war und die Dampfleitung in der Verbindungsleitung (umgangssprachlich dem „Verbinder“) zwischen dem Hoch- und Niederdrucktriebwerk endet, mussten zwei Kugelgelenke vorgesehen werden. Eins saß direkt hinter dem Anfahrhahn und ist auf dem Foto der 107 gut sichtbar, das zweite saß direkt auf dem Flansch in der Verbindungsleitung. Für diese Anfahrvorrichtung existiert sogar eine Zeichnung, welche zumindest für die Bahnnummern bis 118 gültig war. Der Frischdampf wurde nicht direkt aus dem Dom entnommen, sondern mittels Pressflansch aus dem „Regulatorkopf“. Somit war der Anfahrhahn auch nur bei geöffnetem Regler mit Frischdampf beaufschlagt.
    Auch Besonderheiten wie der Blaskopf mit verstellbarem Querschnitt, der Löschefall, die Kondensationsölgefäße an den Zylindern und am Verbinder oder die Schrägstellung der ND-Zylinder um mit den Hähnen im Umgrenzungsprofil zu bleiben finden keine Erwähnung und bleiben damit dem Leser, welcher eine technische Zeichnung nicht zu lesen vermag, verborgen. Alles technische Merkmale einer sächsischen Länderbahnkonstruktion aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts….

    Gruß André

    Einmal editiert, zuletzt von Hutzel (26. Januar 2019 um 20:47)