neues Wagendesign bei der Parkeisenbahn Wuhlheide

  • Hallo,
    nach der HU des Wagens 6202 der Parkeisenbahn Wuhlheide Anfang Dezember hat der ehemals rote Wagen ein neues Design.
    Die HVLE hat sich an der HU beteiligt und die Vorbereitungen zum Steuerwagen durchgeführt.

    Der Wagen hier an 1. Stelle hinter "Luise" im Nikolauszug am 15.12.18. Als vorletzter Wagen der frisch Hauptuntersuchte Wagen 6102 (Fakultativwagen der MPSB) mit gleichem Tag der Abnahme nach HU.

    und hier ein Foto von der Seite. Das Steuerabteil ist am rechten Wagen(Handbrems-)ende. Leider habe ich noch kein eigenes Foto von der Steuerkopfseite.

    Noch einmal ein Tip: Bei Erwerb eines Exemplares fließen 2 Euro in die Aufarbeitung des Wismar-Wagens.
    Interessenten meldet Euch per PN

  • Hallo MiBa,

    jetzt bin ich aber etwas irritiert :gruebel: , der 6202 war doch meiner Beobachtung nach bisher immer in blau-weißer Farbgebung unterwegs, und soweit ich mich erinnere, zu keiner Zeit rot, (der rote Wagen, "Salonwagen", war doch eigentlich der 6203, und der ist doch schon seit mindestens 2016 als KNAX-Wg unterwegs) oder ist mir da etwas entgangen?


    mit fragenden Gruß
    Parkeisenbahnamt

    Auch eine kleine Eisenbahn ist eine Eisenbahn.

  • Sorry Leute!
    Aber es fällt mir echt schwer meinen Brechreiz zu unterdrücken! Absolut häßlich diese Wagen - die BPE verkommt mehr und mehr zum Disneyland auf 600mm. Ein Jammer, wenn man bedenkt welches Potenzial in dem Wagenpark steckt! Aber es ist ganz offensichtlich nicht gewollt.
    Ein Blick nach Weißwasser oder Frankfurt/M. täte den Verantwortlichen gut...

    ...meint Stefan,
    Grüße aus Kühlungsborn

    Gruß aus Kühlungsborn
    Stefan

  • Meine Frage war auch, warum muss man bei solch einer Lackierung mit allen Traditionen brechen.
    Mir gefällt das auch nicht.
    Sicher hätte man damals in Berlin auch die MPSB Wagen detailgetreu wieder aufarbeiten und nachbauen können. Hat man aber nicht.
    Diese Wagenkästen aus der S Bahn Werkstadt haben bei mir noch nie den Design Award gewonnen.

    Letztendlich soll hier aber eine Zielgruppe angesprochen werden die sicher von der großen traditionellen Bahn so gut wie Null Ahnung hat und schon rein vom Geburtsdatum keine Erfahrungen machen konnte wie das früher aussah.

    Man muss nur einmal bedenken, in welchem Umfeld die Bahn fährt.
    Es geht um Kinder, und da sehe ich kein Problem, für die ist das sicher eher ansprechend.
    Und die Kinder sind die Zukunft der Bahn, keine Kinder die angesprochen werden, kein Nachwuchs bei den Eisenbahnern der Wuhlheide, keine Bahn in paar Jahren.

    Wenn man erst drinnen sitzt, mit den Enkeln wird es auch zum Bahnerlebnis, dann einfach rausschauen und sich daran erfreuen wie es den Kindern gefällt.
    Einfach mal mitfahren, ich hoffe ich kann das mit meinen Enkeln in ein paar Jahren mal machen und die Bahn überlebt bis dahin.
    Auch dafür muss solch ein Wagen angestrichen werden, zur Erhaltung des Wagens und um Nachwuchs zu finden.

    Unter dem Aspekt werden auch diese Wagen wieder für mich schön.


    Ich hoffe eben einfach, dass auch paar Wagen in für uns alte Leute ansprechendem Look bleiben.

    Mit bes-TTm Gruß
    Frank aus der HaupTTstaTT

  • Hallo Stefan,

    bei diesen zusammengeschusterten Wagen ist es doch eigentlich völlig Wurst, in welcher Lackierung sie herum fahren. Seitdem ich mehrmals mit meinen Enkeln die Bahn besucht habe, kenne ich auch die Zielgruppe. Die bunten Wagen gefallen den kleinen Kindern am besten, wenn sie nicht bei schönem Wetter ohnehin die offenen Wagen bevorzugen.

    Und dann gibt es ja auch noch andere Wagen:

    https://www.youtube.com/watch?v=bHzdplnBOxw

    Beste Grüße

    Holger

  • Hallo Parkbahnamt,
    richtig, es war der Blaue. Der ganz rote (Salonwagen) ist der "Knax"-Wagen und der rot-weiße ist der "Theo"-Wagen. Richtig ist auch, dass die Container ja nicht als Historisch bezeichnet werden, sondern für die Zielgruppe "Kinder" atraktiv seien sollen.
    Für die Eisenbahnfreunde haben wir ja noch unseren "Historischen Zug" der in 2018 nicht eingesetzt werden konnte, weil gleich 2 Wagen Fristablauf hatten.
    Und Geld für den Wismar-Wagen kommt auch nicht so richtig zusammen, das sich ein Anfang des Wiederaufbaus lohnt. Von der Stadt Berlin ist da nichts zu erwarten - außer Forderungen, die dann die Kosten in die Höhe treiben...

  • Also nochmal zu den Pionierbahnen an sich. Heute wird vielfach kolportiert, daß Pioniereisenbahnen eher Just for Fun geführt wurden und eben z. B. Farbgebungen "völlig Wurst" waren. Ich glaube, das ist so nicht richtig, zu kurz gedacht und eben der allgemeinen (gesellschaftspolitischen) Sichtweise auf Leben und Wirken in der DDR-Gesellschaft gezollt.

    Die Pioniereisenbahn in Berlin ist schon mit sehr großer Anlehnung (dabei tat die temporäre Führung unter Hoheit der DR nicht immer gut) an die große Bahn über die Jahre immer weiter komplettiert und perfektioniert worden. Sei es die Sicherungstechnik (automatische Halbschranken, Stellwerksbauten) oder die Ausgestaltung und Farbgebung des Wagenparks durch das Raw Schöneweide. Viele Pionierbahnen dienten nicht selten der Personalgewinnung, machten doch viele spätere Betriebseisenbahner hier ihre ersten Schritte.

    Ich finde es schade, daß die Bahnen heute als oft ungeliebtes Erbe der DDR angesehen werden, als reine Kinderbahnen deklassiert werden. Denn auch aus sozialgesellschaftlicher Sicht in Bezug auf Kinder und Heranwachsende kann ein Engagement für die weitere Entwicklung junger Menschen von Vorteil sein - auch wenn sie später keine Eisenbahner werden.

    Nachsatz: Wo bitte können Kinder oder Heranwachsende heute lernen, Verantwortung zu übernehmen, Großes zu bewegen? Wo, außer in Sportvereinen, können Kinder und jugendliche heute einen Bezug zur Realität in der Gesellschaft und zur Arbeitswelt herstellen oder ein Team bilden und ggf. auch führen? Die Farbauswahl bei der BPE gefällt mir auch nicht. Mir gefällt auch nicht, was überhaupt aus dem ehemaligen Pionierpark geworden ist. Aber allen Kritikern sei gesagt: Sowas wie eine Pioniereisenbahn oder einen Pionierpark (übrigens die größte Anlage, geschaffen nur für Kinder, weltweit) würde heute niemand mehr errichten. Ein Park für Kinder, nur Ausgaben, keine Einnahmen. Eine Eisenbahn, für Kinder, ohne unmittelbaren Nutzen aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht ... das würde heute niemand mehr bauen. Und deshalb toleriere ich auch solche "Zirkuspferde", wie die Wagen in aktueller Lackierung.

    Grüße, der Ostseestern

    Justitia in suo cuique tribuendo cernitur

    Einmal editiert, zuletzt von Ostseestern (21. Dezember 2018 um 18:02)

  • Hallo Ostseestern,

    da wurde nichts falsch kolportiert, denn um die Farbgebung bei den Pioniereisenbahnen zu DDR-Zeiten ging es in diesem Thread nicht, wie man ja schon an dem Titel lesen kann.
    Du unterstellst mir leider, daß mir die Farbgebung zu DDR-Zeiten ^Wurst^ wäre, was aber nicht zutrifft.
    Es geht in diesem Thread ausschließlich um aktuelle Lackierungsvarianten.
    Ich weiß gar nicht mehr, in welchen Farbvarianten die Container schon unterwegs waren. Gefühlt sahen sie alle drei Jahre anders aus.

    Viele Grüße

    Holger

  • Hallo Holger,
    Ich bin nur einmal mit der Bahn gefahren, das war in den Achtziger Jahren, ich war selber noch junger Pionier und war damals beeindruckt von den Dimensionen der Bahn. Ich glaube die Wagen waren ursprünglich orange-weiß, wie die Städteexpress-Wagen lackiert.
    Gruß Ronald

    Viele Grüße,

    Ronald!

  • Hallo Freunde der kleinen Bahnen,
    ja, die Wagen haben in ihrer nun schon 46-jährigen Geschichte als "Container" schon viele Farben gesehen. Der Umbau zu kleinen S-Bahnwagen erfolgte nach Aussagen älterer Eisenbahner auf Grund eines Missgeschicks in Schöneweide. Bei der Demontage der Wismar-Wagen soll ein Wagenkasten in sich zusammengefallen sein. Daraufhin habe man sich entschlossen, das zu machen, was man kann. :lach: Neuaufbau wie ein S-Bahn-Wagen.
    Der später gefertigte 2. Zug war eigentlich ein kompletter Neubau mit alten Drehgestellen - so meine Erinnerung der damaligen Aussagen. Dieser Zug kam dann (glaube ich) gleich als Städte-Ex-Zug. In der (Nach-)Wendezeit fuhren dann Wagen in Blau-Beige und der Salon-Wagen wurde kreiert. Bei der nächsten HU bekamen dann die drei verblibenen Personenwagen die Farben Blau, Rot und Lila mit Beige, damit die Kinder die Wagen unterscheiden können. Der Salon-Wagen blieb im Mitropa-Design. Er wurde aber, auch auf Grund seines dunklen und unzweckmäßigen Fahrgastraumes (Mahagoni), von den Fahrgästen nicht angenommen. Nach Ablauf der Fristen blieb er dann längere Zeit auf dem Hof, da der Aufwand für einen Umbau zu groß war. Nach dem die Sparkasse als Unterstützer gewonnen werden konnte, wurde die Aufarbeitung angegangen und insbesondere der Innenraum zweckmäßig gestaltet. So kann jetzt mit wenigen Handgriffen aus einen üblichen Reisezugwagen ein Geburtstagsparty-Wagen gemacht werden. Natürlich durfte der Sponsor auch das Außendesign bestimmen und es wurde der Wagen mit Sparkassenwerbung beklebt. Hier die Comic-Figuren um Knax und Co.
    Im übrigen ist ein Vergleich der Parkeisenbahn Wuhlheide z.B. mit der Museumsbahn in Frankfurt ungeeignet. In Berlin gelten die strengen Regeln der Fristen für alle Fahrzeuge wie bei der großen Bahn. Auch sind im Jahr erheblich mehr Fahrtage abzudecken, damit ausreichen Geld eingefahren werden kann. Natürlich fehlt dann die Manpower bei den anderen Projekten.
    Zum schluß noch ein Tipp für Interessenten an der Geschichte der Wagen von der MPSB: https://www.parkeisenbahn.de/index.php/vera…mpsb-wagen.html und natürlich will ich noch einmal an das o.a. Büchlein erinnern, damit das vorhandene Fahrgestell bald wieder einen Wagenkasten erhält. Natürlich ist auch jede andere Spende für diesen Wagen gern gesehen: http://www.sbf-berlin.de/