Kleine Rangierfahrt bei Fassbinderei Rinkenmühle/Blockhaus in 1973

  • Auf meiner zweiten Reise in die DDR in Juli 1973 bin ich miteine GmP Gernrode-Strassberg-Gernrode am 14. Juli gefahren. Unsere Zuglok war die 99 5901. Auf derRückfahrt machten wir im Rinkenmühle/Blockhaus ein kleines Rangierfahrt beiFassbinderei. Hier folgt einige Bildern davon.

    Am 5. Oktober 2017 bin ichwieder vorbei gefahren, diesmal hinter die 99 6001. Die kleine Fabrik war längstgeschlossen, und ein gutes Handwerk und ein gemutlische GmP war leider verlorengegangen.

    Viele Grüsse!

    Lars-Erik


    Die Wagen bleibt an die Strecke stehen.


    Drei Wagen abgeholt.

    Kupplung und Saugluftbremse, nicht vergessen.

    Fassbinderei am 5. Oktober 2017, stillgelegt .

  • Hallo Lars-Erik,

    Danke für die wunderbare Erinnerung. Ich kenne die Selketalbahn im Wesentlichen auch nur vor dem Lückenschluß.
    Seit 1983 lebe ich in Berlin.

    Beste Grüße

    Holger

  • Hallo Lars-Erik,

    das sind grandiose Bilder! Herzlichen Dank für das Zeigen. Ich würde mich freuen, wenn Du uns mehr Bilder deiner Fahrten zeigen könntest.

    Hier ein Bild von mir vom 1. Mai 1990

    Viele Grüße

    Volker

  • Das ist ein sehr schönes Thema.
    Danke für die Bilder.

    Gab es in der Fassbinderei für den innerbetrieblichen Transport eine Feldbahn oder so etwas?

    Dem einen Bild nach zu urteilen, sieht es für mich so aus. Zumindest erkenne ich da kleine Loren, oder liege ich da falsch?

    Mit bes-TTm Gruß
    Frank aus der HaupTTstaTT

  • vielen Dank für die tollen Bilder. :)

    Die Rinkemühle hat es 1994 beim großen Hochwasser vom 13. April stark getroffen. Danach wurde sie stillgelegt.
    An dem Tag gab es neben starkem Tauwetter auch noch anhaltenden Niederschlag. Die Selke erreichte innerhalb weniger Stunden einen Pegel von 2,7 m. Silberhütte stand anderthalb Meter unter Wasser, Alexisbad war ein großer See, beide Orte waren von der Außenwelt abgeschnitten. Der Bahndamm war an vielen Stellen großflächig unterspült oder ganz weggebrochen. Mit Soforthilfe des Bundes von 1,5 Mio DM konnte am 11. Mai die reparierte Strecke zwischen Mägdesprung und Straßberg wieder freigegeben werden.
    Die Rinkemühle hingegen war nicht mehr zu retten. Wer weiß, ob sie vorher überhaupt noch Gewinn abwarf. Seitdem ist sie Ruine, ebenso wie der Betriebsteil am Bahnhof Silberhütte, der auch einfällt. Oder die alten Hüttengebäude in Mägdesprung, die trotz Denkmalschutz langsam einfallen. Solange dort niemand investiert, wird es auch nicht besser. Das ist eben das allgemeine Problem des Selketals. Es fehlt das touristische Highlight. Und industriell ist dort sowieso seit der Wende nichts mehr zu reißen. Bis auf Rheinmetall Waffe Munition, das die Pyrotechnik Silberhütte übernommen hat, gibts keine Industrie mehr im Selketal.

    magisTTer:
    Das auf den Fotos dürften gummibereifte Transportwagen sein.

  • magisTTer:
    Das auf den Fotos dürften gummibereifte Transportwagen sein.

    Hallo Stefan,
    bist Du Dir sicher?
    Auf dem dritten Bild glaube ich, eindeutig Feldbahngleise unter den beiden Rundbogenfenstern zu erkennen. Und die Transportlore davor sieht auch stark nach Spurkränzen aus.
    Wer weiß mehr und kann das Rätsel lösen?

    mit freundlichen Grüßen aus Frankfurt
    Marcus

    Feldbahnmuseumselektriker

  • Also da gibt es keine Feldbahngleise. Ich kann aber gerne, wenn ich das nächste mal in der Gegend bin, dort ein paar Fotos machen, um die Lage zu dokumentieren. Am 26. Januar findet eine Fotofahrt des Freundeskreises Selketalbahn statt. Vielleicht hab ich bei der Gelegenheit Zeit, in Silberhütte vorbei zu schauen.

    Ansonsten gibt es noch Gernot Gattermann, Die Selketalbahn in den 80er-Jahren aus dem Verlag Dirk Endisch. Dort ist auf Seite 47 ein Foto dieses Bereiches zu sehen, wo keine Feldbahngleise zu sehen sind. Das Foto ist vom 2. August 1979 datiert.

    Und es gibt noch Otto O. Kurbjuweit, Harzer Schmalspurspezialitäten, Band II von der Verlagsgruppe Bahn. Dort sind auf den Seiten 26 und 27 zwei Fotos des Anschlusses (ohne Zeitangabe) zu sehen, auf denen auch keine Feldbahngleise erkennbar sind.

  • Herrliche Bilder von meinen geliebten Harzbahnen. Was würde ich darum geben, diese Zeiten nochmal miterleben zu dürfen. Heute ist die Selketalbahn samt Umgebung leider nur noch ein Schatten ihrer einstigen Herrlichkeit. Trotzdem bin ich immer wieder gerne da!

  • Hallo,

    sehr viele Sägewerke besaßen kleine Feldbahnanlagen, auf denen die Loren zumeist von Hand verschoben wurden.
    Manchmal ragte das Feldbahngleis gerade mal 10 m aus dem Werksgebäude.
    Bei den Wagen auf dem dritten Foto würde ich auch auf schienengebundene Loren tippen. Das Gelände an der Hauswand sieht so uneben u. unbefestigt aus, saß ich mir kaum vorstellen kann, wie dort hochbeladene, gummibereifte Wagen von Hand bewegt werden sollen. Außerdem würden gummibereifte Wagen sicher nicht so schön in der Reihe stehen. Die Bügel sprechen auch für Handverschub.
    Aber ich weiß es auch nicht genau. Ich kenne die Rinkemühle nur vom Vorbeifahren.

    Lokomotivbetrieb bei einem Sägewerk habe ich ca. 1973 im thüringischen Wernshausen beobachtet.

    Viele Grüße

    Holger