Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen 2019

  • Fortsetzung von Betrieb bei den Harzer Schmalspurbahnen

    Guten Morgen,

    laut Facebook gab es gestern als Ursache oder Auswirkung einen Treibstangenbruch bei der 7237. :(
    Stimmt das bzw. weiß da jemand genaueres?

    Auf der hsb-wr-Seite fand ich zumindest nichts zu Fahrplanabweichungen, etc.

    Das Abschleppen wird in einem solchen Fall ja sicherlich einige Zeit dauern?!
    Da wird doch sicherlich das halbe Gestänge an Ort und Stelle abgebaut werden müssen, oder wie geht das vonstatten?

    Beste Grüße,
    Minfred

  • Die HSB selbst sieht das nicht so tragisch:

    Zitat

    Es komme hin und wieder vor, dass Züge auf dem Weg zum Brocken im Schnee feststeckten, sagte der Unternehmenssprecher weiter. Zuletzt sei das aber länger nicht vorgekommen. Probleme mit dem Fahrplan bereitete der Zwischenfall nicht: Wegen heftiger Sturmböen hatte die Schmalspurbahn kurz zuvor bereits entschieden, keine weiteren Züge auf die Strecke zu schicken.

    Interessant finde ich auch, das neben der Mitteldeutschen Zeitung (DuMont Mediengruppe) auch die Volksstimme (Bauer Media Group) einen wortgleichen Artikel dazu veröffentlichte, obwohl beide Zeitungen nicht zur gleichen Verlagsgruppe gehören. Gut, das ist möglicherweise der Quelle dpa geschuldet.

  • Hallo Michael,

    ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum man an solchen Tagen die Leute überhaupt erst da hochkarren muß.
    Sturm u. starker Schneefall sind seit Tagen vorhergesagt worden. Ich warte schon auf die Pressemeldungen von weinenden Kindern u. ratlosen Eltern, die stundenlang in der weißen Hölle gefangen waren.
    Man müßte einfach mal den Mut haben, den Leuten rechtzeitig zu sagen, daß der Brocken heute witterungsbedingt nicht angefahren werden kann. In Schierke ist es auch sehr schön, u. vor allem sicherer!

    Beste Grüße

    Holger

  • Nach Schierke kann man einerseits ja auch einfach mit dem Auto fahren, da braucht der normale Tourist keine langsame Eisenbahn und andererseits wollen die meisten nicht Schierke sehen, sondern auf den Brocken. Irgendeine emotionale Bindung zur Schmalspurbahn dürften die wenigsten haben. Sie ist für viele einfach das einzige Verkehrsmittel, mit dem sie hinreichend bequem auf den Berg kommen. Bei gutem Wetter gibt es natürlich auch viele, die laufen, die Brockenstraße ist dann immer recht gut gefüllt.

  • Ich bin heute um 8:55 alleine mit dem ersten Zug hochgefahren. Das hat gerade noch geklappt. Die Dame vom Fahrkartenverkauf hat vorweg alle Leute auf die Situation aufmerksam gemacht. Ähnlich wird es an den anderen Verkaufsstellen vermutlich auch gewesen sein. Warum sich dann trotzdem Familien mit Kleinkindern im Kinderwagen (!) auf diese Reise nach ganz oben begeben, muss ich nicht verstehen. Zumal das restliche Netz ohne Probleme befahrbar war. Und in Schierke kann man auch aussteigen, wenn’s so brenzlig ist...die bei mir anschließende Fahrt nach ETM war top, der Zug nur mäßig besetzt. Ich kann da nur an die Eigenverantwortung der Leute appellieren!

    Viele nachdenkliche Grüße

    Oliver

  • Zug 8925 ist Stecken geblieben und wird wohl noch länger dort stecken.
    Es schneit und stürmt weiterhin.
    Wir wohl vermutlich länger dauern.

    Dramatische Rettungsaktion:

    Wernigerode l Am Ende waren es fast schon dramatische Momente: Schnee, Verwehungen und heftiger Wind auf dem Brocken. Selbst die Brockenbahn mit ihren tonnenschweren Dampfmaschinen musste kapitulieren: Nichts geht mehr bei der Bahn. Brockenwirt Daniel Steinhoff musste schließlich einspringen, um 65 Besucher, die im Bahnhof feststeckten, mit Kleinbussen talwärts zu chauffieren. Auch Feuerwehren waren im Einsatz.
    Schon am Morgen hatte der Blick aus dem Fenster verraten, dass es kein Ausflugswetter werden würde. Ungeachtet dessen haben sich am gestrigen Dienstag zahlreiche Touristen auf den Weg zum Brocken gemacht – per Pedes und mit der Harzer Schmalspurbahn (HSB). Während die erste beiden Züge noch ungehindert den 1141 Meter hohen Harzgipfel erreichten, blieb der Mittagszug kurz vor dem Ziel stecken.
    Der Gleisabschnitt zwischen Wetterwarte und dem Felsmassiv Teufelskanzel gilt bei orkanartigen Schneestürmen wie dem gestrigen als gefürchtete Windecke. Meterhoch türmte sich dort m Dienstag der verwehte Schnee. Der Lokführer musste kapitulieren, eine Einfahrt auf Gleis 1 am Brockenbahnhof war unmöglich. Für rund 60 Reisende im Zug begann das Warten, während im Bahnhof etwa ebenso viele Menschen in der Gaststätte ausharrten, um mit der Brockenbahn den Rückweg ins Tal anzutreten.
    Orkanböen erschweren Rettung
    Für die enorm aufwändige Räumaktion, die von Orkanböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 135 Kilometern pro Stunde erschwert wurde, schickte die HSB eine Schneefräse zum Brocken. Das Ansinnen: Die Gleise bergab zu räumen. Das funkionierte: Der Zug wurde geteilt, drei Waggons fuhren am späten Nachmittag mit den Steckengebliebenen zurück nach Schierke und Wernigerode.
    Ein Räumbagger versuchte, die Strecke bis zum Brockenbahnhof freizuschaufeln. Weil das nicht ausreichte, wurde eine weitere Lok nach oben geschickt. Obendrein begann der Kampf mit Schaufeln und allem verfügbaren Räumgerät. Trotzdem saß der Zug weiter im Schnee fest.
    Für zusätzliches Chaos sorgte gegen 16.45 Uhr eine Durchsage, dass in fünf Minuten der letzte HSB-Zug fahre. Die Wartenden verließen die Gaststätte und gingen in die Schalterhalle. Minuten später schloss die Gaststätte ihre Türen. Und von einem Zug war weit und breit nichts zu sehen.
    Notruf vom Brocken leitet Rettung ein
    Angesichts der unklaren Situation griff um 17.49 Uhr ein Wartender zum Handy und wählte den Notruf. Damit lief auch in der Rettungsleitstelle das Programm an. Zunächst wurde bei Brockenwirt Daniel Steinhoff und den Verantwortlichen der HSB die Lage gecheckt. Als klar war, wie prekär die Situation tatsächlich war, organisierte die Leitstelle Rettung. Die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung Wernigerode wurden alarmiert.
    Als die Eckdaten feststanden, lief die Evakuierung an. Steinhoff, der sofort seine Hilfe mit Allrad-Transportern angeboten hatte, besorgte drei weitere Fahrer. Die Feuerwehr Schierke bekam Unterstützung aus den Fuhrparks der Ortswehren Benzingerode, Wernigerode sowie Minsleben und Silstedt.
    Die ersten 35 der insgesamt 65 Gestrandeten konnten gegen 18.45 Uhr endlich aufatmen. Sie wurden in Schierke zum Café Winkler gebracht. Dort warteten die Feuerwehr sowie ein Rettungswagen, um sich um etwaige Verletzte und die Kinder zu kümmern. Nach Angaben der Leitstelle war jedoch keinerlei ärztliche Hilfe notwendig. In Schierke nahmen fast alle Betroffenen die Offerten des öffentlichen Nahverkehrs an und fuhren mit einem Linienbus nach Wernigerode.
    Während in Schierke Wehrleiter Ronny Schuck die Fäden in den Händen hielt, managte Brockenwirt Daniel Steinhoff den Transport. Für ihn war es selbstverständlich, hier zu helfen: „Es ist doch die Pflicht eines Wirtes, Gäste wieder heil ins Tal zu bringen.“

    https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt…-schnee-stecken

    Gruß von ganz oben, der Bergmensch. 🙋‍♂️

    Einmal editiert, zuletzt von Bergmensch (8. Januar 2019 um 23:38)

  • Hier noch ein ausführlicherer Artikel vom MDR mit Video.

    Alle Zugpassagiere wurden nach Räumung der Strecke durch die Fräse zurück nach Drei Annen Hohne gefahren.
    Alle Besucher, die noch auf dem Brocken waren, wurden vom Brockenwirt nach Wernigerode gefahren.

    In den nächsten Tagen ist weiterer Schneefall zu erwarten.