Hallo Achim,
schön, daß Du in diesem Zusammenhang an den Jahrestag des Winters 78/79 erinnerst. Dieses Ereignis habe ich als Soldat in Prenzlau erlebt. In der Silvesternacht ging die Katastrophe so richtig los, aber wir hatten im Fernsehraum schon tüchtig gefeiert, u. waren in dieser Nacht nicht mehr zu gebrauchen.
Die folgenden Tage waren wir allerdings im Katastropheneinsatz, u. brachten festsitzende Pkw-Fahrer in die nächsten Orte. Ich erinnere mich auch an einen Einsatz an einem Zug auf der ehem. Prenzlauer Kreisbahn, der bei Drense feststeckte. Vorsichtshalber hatte man statt des Ferkeltaxi eine 110 mit zwei Rekowagen (zwei- oder dreiachsig) ins Rennen geschickt. Aber auf der Rückfahrt von Löcknitz war bei Drense in einem kleinen Einschnitt Schluß.
Die wenigen Fahrgäste hatten den Zug bereits verlassen, u. zu Fuß ihr Heil versucht.
Aber das Personal war noch vor Ort, u. hat die Lok so gut es ging frostsicher gemacht, Wasser abgelassen usw.
Wir haben die Leute dann zur Gaststätte nach Drense gebracht, die rund um die Uhr geöffnet hatte, u. deren Saal als Notunterkunft für unfreiwillig gestrandete diente. Natürlich gab es dort auch für uns Erbsensuppe u. Bockwurst u. zwei Schnäpse zum Aufwärmen. Hat keinen interessiert, daß wir danach mit dem Ural wieder auf Tour gegangen sind. Abends gab es im Fernsehen dann immer die Bilder von den eingeschneiten Zügen auf Rügen usw.
Am 01. Februar bin ich dann 21 geworden. Oh Mann, wo ist blos die Zeit geblieben?
Viele Grüße
Holger