Teilstillegung Lößnitzgrundbahn

  • Hallo zusammen,
    ich muss mich jetzt mal einmischen.
    Ich glaube, hier vergessen die meisten, dass es grundsätzlich nicht um ihre ach-so-geliebten Dampfloks geht, sondern um den ÖPNV.
    Wenn der Leistungsbesteller nicht mehr willens ist, die "alten" und "unwirtschaftlichen" Dampfloks zu subventionieren, dann ist das seine Sache.
    Jetzt müssen doch, wie der Ursprung dieses Threads eigentlich auch will, alle gemeinsam eine sog. Attraktivitätssteigerung anstreben.
    Dabei sollten hier alle daran erinnert werden, dass wir hier eine Ansammlung von Eisenbahnfans und Dampflokliebhabern sind, jedenfalls die meisten. Für die ist der ÖPNV aber nicht gedacht, sondern für die normalen Pendler, erst in zweiter Linie Touristen.
    Mir ist bewusst, dass in Deutschland dank einer langen Tradition im Schmalspursektor sehr wenige Neuerungen eingeführt werden können, da von 100 Jahren mal einer festgelegt hat, dass das nicht geht.
    Daher wäre auch eine Triebwagenbeschaffung sinnlos, wenn dieser nicht schneller fahren darf, als die "alte" Dampflok.

    Für den Streckenteil ab Moritzburg würde das dann halt heissen, dass mehr Leute mitfahren, oder es fahren gar keine Leute mehr. Ja und? Wozu soll eine Linie im ÖPNV betrieben werden, wenn "keiner" mitfährt? Als Museumsstrecke bzw. Stammstrecke für die Traditionsbahn wäre das doch dann die Ideale Chance, alles nach den Wünschen der Eisenbahnfans herzurichten. Dann sind diese nämlich die Leistungsbesteller, nicht mehr die Verkehsverbände (?)

    Überlegt es euch doch mal, was hilft es, an den geliebeten Dampfloks zu hängen, wenn bald keine Strecke zum Fahren mehr da ist? Museum? Sockel?

    Ach ja, Neubaudampfloks sind auch keine Lösung, so gerne ich mal eine fahren sehen würde. So lange in Deutschland Lokomotiven immer noch Zeitabhängig und nicht Leistungsabhängig untersucht werden müssen, haben sie auch keinen finanziellen Vorteil.
    Dampfloks können übrigens mit verschiedenen Brennstoffen befeuert werden, das ist nicht vom Baujahr abhängig.

    Daher wäre für mich eine "Verdieselung" mit NEUEN Triebwagen eine gute Alternative, so lange auch gewährleistet ist, dass die Passagiere wirklich vom A nach B fahren, und nicht wegen der Dampflok da sind...

    @Sven, die I K ist doch wirklich eine Attraktivitätssteigerung für Sachens Schmalspurbahnen, es stehen jetzt viel mehr Eisenbahnfans an den Strecken :winner:

    viele Grüsse,
    Urias

  • Hallo,
    ich wäre der Meinung man könnte vielleicht noch ein paar Leute mehr aufs Gleis zu bringen indem man einen Wagen als Salonwagen herrichtet der zum Wochenende im normalen Zug unterwegs ist und sonst zur Buchung für Feierlichkeiten da ist. Der könnte dann auch mit dem Regelzug und den Gästen bis sonst wo hin gefahren werden abgestellt und dann wieder Abgeholt werden, oder z.B. Hochzeiten in der Bimmelbahn oder so.

    Beziehungsweise sollten mal die Anwohner an der Bahn befragt werden ob sie den mehr mit der Bahn fahren würden wenn sie einen engeren Takt hätte oder ob sie überhaupt das Zusatzangebot des Triebwagens nutzen würden. Wenn ja dann sollte der Triebwagen auf der ganzen Strecke unterwegs sein um den Takt zu verdichten. Aber da wäre es sinnvoll dem Hp Lösnitzgrund wieder ein Ausweichgleis zu versorgen.

    das wäre meine Bescheidene Meinung dazu!

    mfg

    Sven

  • Hallo,

    um es noch einmal unmissverständlich klarzustellen:
    Die Idee des "Zille-Express" bezieht sich nur auf die Lößnitzgrundbahn und hier auch nur auf den Streckenabschnitt "Moritzburg-Radeburg". Also bitte diesen Vorschlag nicht blindlings auf andere Schmalspurbahnen übertragen - da muss für jeden gefährdeten Streckenabschnitt ein individuelles Konzept gefunden werden, das die besonderen Umstände berücksichtigt.

    Und es geht auch nicht darum, Dampfzüge zu ersetzen, sondern es geht darum, Argumente für den Erhalt der zwei Dampfzüge um 11:16 und 15:16 Uhr nach Radeburg zu liefern, also die Frage zu beantworten, wie man es schaffen will, künftig mehr Fahrgäste in diesen Zügen zu befördern.

    Da sage ich, dass ein interessantes Angebot, beginnend beim Bahnhof Radeburg, das offensiv am Standort Moritzburg beworben wird, geeignet wäre, die Motivation zur Nutzung der kompletten Strecke zu steigern.

    Momentan müsste dieses Angebot aber entweder den 15-Minuten Tourist erfreuen (die bleiben mitunter sogar ganz im Zug sitzen, aus Angst, sie könnten die Abfahrt verpassen) oder den 4-Stunden Radeburgliebhaber (wenn´s ihn denn gibt). Solche Angebote - da bin ich ganz ehrlich - sind uns aber noch nicht eingefallen, zumindest keine, die sich irgendwie wirtschaftlich darstellen lassen.

    Voraussetzung für ein attraktives Angebot in Radeburg und damit für die Option auf steigende Fahrgastzahlen in den Dampfzügen, ist eine vernünftige Zug-Ergänzung in den Zeiten zwischen 11:16 und 15:16 Uhr. Es setzt sich schließlich niemand in einen Dampfzug, um an einen Ort zu fahren, von dem er nicht wieder wegkommt. Die Erfahrung zeigt, dass das nicht funktioniert.
    Ich kann mir aber gut vorstellen, dass sich jemand in einen Dampfzug setzt, um an einen Ort zu fahren, an dem er sich etwas Interessantes anschauen kann und von dem er weiß, dass er anschließend auch wieder (dann eben elektrisch) zurückfahren kann.

    Und um es ganz deutlich zu sagen, es geht nicht um irgendeinen Dieseltriebwagen, der auf den ÖPNV optimiert ist (Geschwindigkeit, Fahrkomfort u.s.w), sondern es geht um ein eigens für die Strecke Moritzburg-Radeburg konzipiertes Fahrzeug, das interessant (Akku-Elektrisch), schön anzusehen, leise und gemütlich (max. 30 km/h) den Touristen die Moritzburger Teichlandschaft genießen lässt. Und falls es dann zur Erlangung irgendwelcher Bundes-Subventionen für die Streckeninstandhaltung doch unbedingt eine ÖPNV-Verpackung sein muss, lässt sich das sicher auch realisieren…


    @ Mittelpuffer (Daniel)
    Zeitplan

    Ich denke, dass noch einige Zeit vergehen wird, bis Klarheit über die Nutzungsmöglichkeiten der Infrastruktur besteht.

    Unabhängig davon würde ich aber gern die Entwicklung der Triebdrehgestelle möglichst zeitnah in Angriff nehmen (zumindest auf dem Ingenieurspapier), weil diese der größte Unsicherheitsfaktor in der Finanzkalkulation sind.
    Die Fördermittelsituation lasse ich gerade prüfen, denke da insbesondere an Forschung, Entwicklung, Prototypenbau…

    Was die Karosse betrifft, würde ich die Entwicklung gerne mit einem Ideen- und anschließendem Modellbauwettbewerb kombinieren. Das wird also vermutlich etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.

    Wer der Hersteller des Fahrzeugs wird, hängt auch von den Bedingungen der Fördermittelvergabe ab. Das kann die Dresdner Dampfeisenbahn AG selbst sein oder ein kleiner, feiner Fachbetrieb, der mit uns kooperiert.
    Für Bombardier oder andere "Platzhirsche" dürfte dieser Einzelauftrag wirtschaftlich uninteressant sein - das ist eher etwas für einen kleinen und flexiblen Metallbauer, der vielleicht Lust hat, mit einem kreativen Tischler zusammenzuarbeiten.
    Ich kann mir aber durchaus vorstellen, mit Bombardier einen Beratervertrag abzuschließen…

    Viele Grüße
    Andreas Börnig

  • Zitat

    Original von Andreas Börnig

    Unabhängig davon würde ich aber gern die Entwicklung der Triebdrehgestelle möglichst zeitnah in Angriff nehmen (zumindest auf dem Ingenieurspapier), weil diese der größte Unsicherheitsfaktor in der Finanzkalkulation sind.
    Die Fördermittelsituation lasse ich gerade prüfen, denke da insbesondere an Forschung, Entwicklung, Prototypenbau…

    Was die Karosse betrifft, würde ich die Entwicklung gerne mit einem Ideen- und anschließendem Modellbauwettbewerb kombinieren. Das wird also vermutlich etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.

    Wer der Hersteller des Fahrzeugs wird, hängt auch von den Bedingungen der Fördermittelvergabe ab. Das kann die Dresdner Dampfeisenbahn AG selbst sein oder ein kleiner, feiner Fachbetrieb, der mit uns kooperiert.
    Für Bombardier oder andere "Platzhirsche" dürfte dieser Einzelauftrag wirtschaftlich uninteressant sein - das ist eher etwas für einen kleinen und flexiblen Metallbauer, der vielleicht Lust hat, mit einem kreativen Tischler zusammenzuarbeiten.
    Ich kann mir aber durchaus vorstellen, mit Bombardier einen Beratervertrag abzuschließen…

    Viele Grüße
    Andreas Börnig

    Hallo Herr Börnig,

    wie gut kennen Sie die Branche? Einfach mal so einen neuen Triebwagen entwickeln - wer soll das bezahlen. Allein das Engineering wird eine mindestens sechsstellige Summe verschlingen. Oder besitzt die Dresdner Dampfeisenbahn das notwendige Know How? Und dann müsste das Fahrzeug nach ESBO zugelassen werden, ob das was für flexible Metallbauer ist?!

    Und dafür, dass man schon in wenigen Monaten die Axt an die Regionalisierungsgelder legen will, würde eine Fahrzeugentwicklung schon noch einige Monde mehr ins Land gehen lassen....

    Mir erscheint das alles (vorsichtig ausgedrückt) unrealistisch!

    Viele Grüße,

    Bernd

  • Hallo Andreas

    Jetzt aber mal Hand aufs Herz, Du redest schon von einem Fahrzeug das man auf einer öffentlichen Eisenbahn für den Transport von Reisenden benutzt?
    Ich will ja jetzt nichts falsches erzählen aber so weit ich weiß kann man so was nicht mal einfach so auf dem heimischen Reisbrett zeichnen und dann vom Dorfschmied nebenan bauen lassen.
    Das Teil muss dann schon der ESBO entsprechen und wenn ich mir überlege das man einer vorhandenen Diesellok nicht mal einfach so einen anderen Motor verpassen kann ohne dafür die Zustimmung zu bekommen, wie schwer wird es dann mit einem komplett neuen Fahrzeug.

    Ich hatte ja schon geschrieben dass eine Serie von zwei bis drei Triebwagen nicht zu finanzieren wäre. Das liegt nicht daran das der Material- und Arbeitsaufwand für die drei Fahrzeuge so hoch ist, es liegt daran das die Entwicklungs- und Erstzulassungskosten so extrem ins Geld schlagen und diese sich erst mit einer entsprechenden Stückzahl von Fahrzeugen reaktivieren.
    Wenn Du ein vorhandenes und bereits in Deutschland zugelassenes Fahrzeug nachbaust möge das alles noch gehen aber bei einer Neuentwicklung werden die Kosten ganz schnell in den siebenstelligen Bereich schießen.
    Ich denke doch das sich einige derer die hier geschrieben haben bewusst auf Triebwagen für alle sächsischen Schmalspurbahnen bezogen haben und nicht nur auf ein Einzelstück.

    Aber mal zum Thema Akkutriebwagen.
    Die Idee ist gut und auch nicht wirklich neu, gab es doch schon in den 30er Jahren solche Entwicklungen. Sicher sind in den letzten 80 Jahren auch die Entwicklungen in Bereich von Akkus viel weiter fortgeschritten aber ich man wirklich schon so weit ein Fahrzeug einen ganzen Tag mit Akkus zu betreiben, ich denke nicht.
    Eine wirklich erneuerbare Energiequelle hast Du damit auch nicht aufgetan, denn der Strom den Du aus dem Akku nehmen willst der muss ja erstmal irgendwie da rein.

    Ich will Dir ja jetzt nicht den Mut nehmen Dein Projekt in die Tat umzusetzen aber so einfach wie Du es hier zumindest schreibst ist es ganz bestimmt nicht.

    Gruß Roger

  • Zitat

    Original von Andreas Börnig
    Und um es ganz deutlich zu sagen, es geht nicht um irgendeinen Dieseltriebwagen, der auf den ÖPNV optimiert ist (Geschwindigkeit, Fahrkomfort u.s.w), sondern es geht um ein eigens für die Strecke Moritzburg-Radeburg konzipiertes Fahrzeug, das interessant (Akku-Elektrisch), schön anzusehen, leise und gemütlich (max. 30 km/h) den Touristen die Moritzburger Teichlandschaft genießen lässt.

    Warum sollten Touristen, die meist eh mit PKWs anreisen und unterwegs sind, mit einem hochmodernen Schmalspurtriebwagen fahren? Nur wegen ein paar Teichen wohl kaum! Die fahren dann einmal Radebeul-Moritzburg und zurück mit dem Dampfzug und der Lößnitzdackel ist auf der ToDo-Liste abgearbeitet à nix mit Triebwagenfahrt!

    Zitat

    Original von Andreas Börnig
    Ich kann mir aber durchaus vorstellen, mit Bombardier einen Beratervertrag abzuschließen…

    Kann Bombardier sich das auch vorstellen?

    Zitat

    Original von dampfbahnfreund
    Einfach mal so einen neuen Triebwagen entwickeln - wer soll das bezahlen? Allein das Engineering wird eine mindestens sechsstellige Summe verschlingen.

    Erstens das, und was kommt danach? Man hat dann ein (unausgereiftes?) Einzelstück, für das der Hersteller etwaige Ersatzteile nicht auf Lager haben wird, die dann wieder Sonderanfertigungen sind und entsprechend zu Buche schlagen. Das Ding steht dann eine Woche oder länger still im Schuppen oder woanders und es muss mit einem Ersatzzug gefahren werden. Da kann man auch gleich auf bewährte Technik setzen.[/quote]

    Zitat

    Original von dampfbahnfreund
    Mir erscheint das alles (vorsichtig ausgedrückt) unrealistisch!


    Ist es auch. Einen neuen Triebagen eigens für die Teilstrecke zu entwickeln, ohne vorher zu wissen, ob Fördermittel und entsprechendes Interesse überhaupt vorhanden sind, ist Quatsch! Von den Entwicklungs-, Bau- und Nebenkosten könnte man sicher problemlos mit einer L45H und drei, vier Rekowagen eine zeitlang fahren und sich dann nebenbei nach Alternativen umschauen. Und wer weis, vielleicht steigen ja die Zuschüsse mal wieder?

  • Hallo Fans,

    die Schweizer Neubaudampfloks waren viel zu teuer; u. welches Problem sollen sie lösen?

    Ein Triebwageneinsatz kann sicher Kosten sparen, aber hier sollte man nicht den Fahrzeugeinsatz bei den HSB mit einer nicht einmal 20 km langen Stichstrecke vergleichen, auf der ohnehin nur ein Zug im Einsatz ist.
    Wenn mit dem Triebwagen vorhandene Fahrplanlücken gefüllt werden sollen, dann wird es noch teurer.
    Oder soll ein Triebwagen in den nachfrageschwächeren Zeiten den Betrieb übernehmen?
    Z. B. Oktober bis April von Montag bis Freitag. Damit ließe sich möglicherweise etwas sparen.
    Aber dafür müßte man keinen neuen Triebwagen konstruieren.

    In Österreich müßte ein paar 5090 frei sein.

    http://www.bahnbilder.de/name/einzelbil…bbstalbahn.html

    Diese Wagen sind relativ modern. Vielleicht kann mit einem Fahrzeug die Eignung auf sächs. Strecken erst einmal getestet werden.

    Ich gebe aber zu bedenken, daß gerade auch in Österreich oder Polen selbst sparsamster Triebwagenverkehr viele Strecken auch nicht retten konnte.

    Viele Grüße,

    Holger

  • Hallo Holger

    Wegen den 5090 brauchst Du nicht mal zu fragen, die sind von Land finanziert und dürfen deshalb nicht verkauft werden. Ich habe mich mal vor zwei Jahren mit dem technischen Leiter der Steiermärkischen darüber unterhalten und der erzählte mir dass sogar über eine Nachbestellung solcher Triebwagen nachgedacht wird, da geh ich dann doch mal davon aus dass von diesen Triebwagen keiner rum steht.

    Bei den polnischen Bahnen sieht die ganze Sache wieder völlig anders aus. Ganz abgesehen von den eingesetzten Triebwagen (die nicht wirklich der Bringer sind), machte dort die Wirtschaftlichkeit vielen Bahnen den gar aus, der Touristische Aspekt spielte bei dem Erhalt fast gar keine Rolle. Bei diesen Bahnen dominierte der Güterverkehr über Jahre hinweg den Betrieb auf den Strecken, mit dessen Zusammenbruch wurden diese dann unwirtschaftlich für die PKP und damit kam dann das Aus.

    Wäre alles was jetzt in Sachsen an „privaten“ Eisenbahnstrecken existiert in den Händen der DB geblieben dann wäre vieles davon längst nicht mehr da. Zum Beispiel war die Stilllegung der Strecke Oschatz-Mügeln-Kemmlitz 1992 schon beschlossene Sache und auch für andere sächsische Schmalspurbahnen waren bei der DB, zu dieser Zeit, die Einstellung schon beschlossene Sache.

    Es ist ja letztlich auch kein Geheimnis das es zu dieser Zeit, bei der DB, sehr beliebt war Strecken bewusst schlecht zu rechnen.

    Ein Paradebeispiel dafür ist die Stilllegung der Muldentalbahn Großbothen-Rochlitz-Penig.
    Hier wurde nach der Wende ein Triebwagenverkehr eingeführt der auch ganz gut lief und von der Bevölkerung angenommen war. Nun war dies aber nicht im Sinne der DB also wurde der Verkehr erstmal ausgedünnt, wobei erstmal bewusst die stärker genutzten Takte gestrichen und die Fahrzeiten der verbliebenen Takte auf Grund von „Streckenmängeln“ extrem verlängert wurden. Da dies noch nicht reicht wurde in Rochlitz eine Weiche gesperrt und der Anschnitt Colditz-Rochlitz mit Schienenersatzverkehr gefahren, was wiederum die Fahrzeit zwischen Großbothen und Rochlitz um eine Stunde erhöhte. Da letztlich dadurch keiner mehr die Bahn nutzte war der Grund zu Einstellung vorhanden und wurde natürlich auch sofort in die Tat umgesetzt.

    Selbes Schicksal hätte auch andere sächsisch Nebenbahnen (selbst Schmalspurbahnen) getroffen wenn sich da nicht Privatbahnen gefunden hätten die die Strecken übernahmen.

    Das man mit einem gesunden, taktdichten und flächendeckend angebotenen und vernetzen ÖPNV durchaus Pendler auf die Bahn ziehen kann zeigt ja die Schweiz seit Jahren sehr eindrucksvoll. Das dort andere topografische Verhältnisse herrschen als hier bei uns ist ja logisch aber da ist der Hauptgrund doch eher darin zu suchen das es von staatlicher Seite her gewollt ist einen solchen ÖPNV anzubieten.

    Gruß Roger

  • Hallo Roger,

    bei den österreichischen Schmalspurbahnen kenne ich mich nicht so aus. Aber zwischen Gmünd u. Groß Gerungs fährt wohl kein 5090 mehr. Um Obergrafendorf wurde der Betrieb reduziert, bei der Ybbstalbahn auch.
    Werden die Triebwagen dort wirklich noch alle benötigt?
    (ich meine nur die ÖBB-Strecken, also nicht Pinzgauer, Steiermärkische LB usw. )

    Gruß, Holger

  • Hallo,

    was ich schade finde, dass die sächsischen Schmalspurbahnen immer wieder auf das Thema "Touristenbahn" reduziert werden. Wenn sich hierbei nichts ändert, dann ist es aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit, bis einer auf die Idee kommt, dass es sich hierbei nicht um klassischen ÖPNV handelt und entsprechende Gelder hierfür nicht mehr zum Einsatz kommen dürfen.
    Nicht dass ich falsch verstanden werde, auch ich als Pufferküsser bevorzuge die gute alte Dampfbahn, am besten täglich im dichten Takt, nur ist das eben kein klassischer ÖPNV.
    Nur allein durch uns "Fuzzies" können diese Bahnen nicht überleben! Auch ein Touri hat sicherlich kein Problem damit, eine Richtung im Dampfzug und die zweite Richtung im Triebwagen zu fahren, wenn er dadurch entsprechende kurze Wartezeiten auf den nächsten Zug hat.
    Gerade bei den beiden Bahnen um Dresden (Lößnitzgrund und Weißeritztal) würde ein vertakteter und beschleunigter Nahverkehr Sinn machen, wenn man die Tarife entsprechend gestaltet und Parallelverkehre abbaut. Hier besteht jeweils direkter Übergang zur S-Bahn. Das dann ein zweiter Umlauf (bei der Lößnitzgrundbahn ohne zusätzliche Aufwand leider nicht möglich aber einer wieder aufgebauten Weißeritztalbahn müsste es auf jeden Fall 2 Umläufe geben) zumindest in Touri-starken Zeiten mit Dampf fährt ist doch nicht ausgeschlossen.
    Für mich stellen Schmalspurbahnen in Östereich (Zillertalbahn, Pinzgaubahn) schon eine Referenz da, man darf sich nur nicht die Bahnen als Beispiel aussuchen die künstlich in feinster Staatsbahnmanier kaputt gemacht werden (Ybbstalbahn) weil die Unterstützung aus der Politik und des Betreibers fehlen.
    Die Vorstellung mal eben bei einer kleine Metallbaufirma eine ESBO-zugelassen Triebwagen bauen zu können halte ich auch für etwas naiv. Wenn man sich mal umschaut, wie oft selbst große Bahnkonzerne mit den Zulassungsverfahren Probleme haben (siehe aktuell Talent 2) dann dürfte das Unterfangen nicht ganz einfach werden.

    Edit: Rechtschreibung und Grammatik ein wenig zurechtgefeilt

    Viele Grüße vom Pollo und aus Berlin!

    -ALEX-

    3 Mal editiert, zuletzt von -ALEX- (2. Juli 2010 um 08:39)