Informationspolitik zur I K

  • Hallo,

    da hier in einem anderen Thread die Meinung geäußert wurde

    Zitat

    Original von Gimmot
    ...
    Ich persönlich finde die Informationspolitik zur I K momentan nicht so besonders.
    ...

    möchte ich einmal auf folgende grundsätzliche Dinge hinweisen:

    1. Auf den Internetseiten http://www.ssb-sachsen.de und http://www.pressnitztalbahn.de gibt es sehr wohl eine zeitnahe Information zum Projekt und zum Fahrzeug.
    Aktuell zum Erprobungsbetrieb das: Hinweise zum Erprobungsbetrieb ...

    2. Sowohl das Projekt zum Bau der I K Nr.54 als auch der momentane Erprobungsbetrieb und der folgende Betrieb in Verantwortung der Preßnitztalbahn erfolgen auf rein ehrenamtlicher Basis. Soll heißen, hinter der Lok springt nicht im Blockabstand ein Pressesprecher hinterher, der jeden Meter kommentiert.

    3. Alle Spender und Sponsoren werden weiterhin zeitnah über alle Aktivitäten rund um die Lok informiert. Wer in diesen "Informationskreis" aufgenommen werden will, hat selbstverständlich die Möglichkeit, beim VSSB als Spender seinen Namen registrieren zu lassen. Es werden auch weiterhin Spenden zum Projekt gern entgegen genommen. Diese dienen einerseits dem Begleichen der Rechnung des Dampflokwerkes für die Endmontage. Sollte dann noch etwas übrig bleiben, geht das Geld in die Instandhaltungsrücklage für die Lok.

    4. Auch wenn das Gejammere vielleicht aller paar Tage neu losgeht: Es wird keine vorherige Bekanntgabe von Probefahrten der Lok in den nächsten Wochen geben. Das hat nichts mit "Verschleierung" oder "Geheimhaltung" zu tun, sondern damit, dass wir uns die Flexibilität im Ablauf erhalten wollen. Wer die Lok sehen will, ist eingeladen, sich an einem der Fahrtage der Preßnitztalbahn entlang der Strecke umzusehen und in den planmäßigen Zügen mitzufahren. Mit Sicherheit wird er/sie die Lok irgendwo zu sehen bekommen.
    Wir haben aus den Versuchsabläufen der letzten Tage bereits Erfahrungen gesammelt, die nun schrittweise vertieft oder auch in kleinen technischen Änderungen umgesetzt werden. Das kann also auch bedeuten, dass die Lok mal ein paar Tage nicht betriebsbereit ist, weil einzelne Teile demontiert sind. Danach werden die Anpassungen im Betriebseinsatz wieder getestet...

    5. Schlußendlich muß auch das Personal (zunächst das Stammpersonal, später schrittweise auch weitere) die "Grenzen" der Lok kennen. Es ist und bleibt Technik des Jahres 1881, die halt 2009 noch mal zusammengebaut wurde. Die Lok hat ein hervorragend funktionierendes Triebwerk aber nur eine begrenzte Verdampfungsleistung des Kessels, die auch schon leistungsgesteigert gegenüber dem Original ist. Da muß man wissen, wo die Leistungsgrenzen liegen. Erprobung bedeutet also nicht, dass wir an allen Einzelteilen rumprobieren - die Lok funktioniert gut, das konnte dem LfB des Freistaat Sachsen am Freitag bei einer Probefahrt erst wieder vorgeführt werden.

    6. Zum Einsatz auf anderen Strecken: Natürlich gibt es Anlässe, zu denen die Lok eingesetzt werden kann. Das ist gut so. Aber nicht jeder Anlass muß sofort genutzt werden. Es ist so vorgesehen und es wird auch daran gearbeitet, dies so umzusetzen: die I K Nr.54 wird in den nächsten Jahren auf vielen Strecken zu sehen sein.
    Aber definitiv nicht im Wochenabstand als Tournee innerhalb eines Jahres. Jeder Streckenbetreiber braucht für den sinnvollen Einsatz der Lok entsprechend planerischen Vorlauf. Momentan generieren wir durch den Erprobungsbetrieb und die später folgenden Einsätze der Lok mit Personenbeförderung eine erste grobe Planungsgrundlage für den Einsatz der Lok auch auf anderen Strecken. Fahrpläne müssen daraufhin angepasst werden. Die regelmäßig verkehrenden Bahnen müssen diese "Änderungen am Fahrplan" ggf. sogar bestätigen lassen. Selbst bei der Preßnitztalbahn wird sich die Lok nicht einfach so als "zweiter Umlauf" integrieren lassen.

    7. Die Lok ist Sinnbild eines komplexen Projektes, dies wird sich natürlich in verschiedensten Veröffentlichungen (IK Buch, Dampfbahn-Magazin, Preß´-Kurier, IK-Report, diverse Internetseiten) widerspiegeln. Aber für Manches braucht man einfach nur etwas Zeit, da viele Beteiligte (siehe 2.) einen Beruf, Familie und ggf. weitere Hobbies haben.

    Für (sinnvolle) Fragen stehe ich selbstverständlich weiterhin zur Verfügung.

    Jörg Müller

  • ...an Jörg für die ausfühlichen Bemerkungen zum Umgang mit der I K.
    Auch unsere schnellen Schmalspurfans sollten sich etwas mehr Geduld auferlegen.
    Sie wird noch viele Alben füllen können.

    Viele Grüße aus Dresden von
    Bernd

  • ... und meine Anerkennung für Jörg´s wirklich ausführliche Erläuterung zu dieser Thematik; mich als Skeptiker zu dieser Aktion hat es schon riesig gefreut, das es bis hier hin so wundervoll funktioniert hat, die "alte" Technik in dieser Zeit schon so wirkungsvoll auf die Schiene zu bringen und nun verfallen andere schon in Hektik... .

    Ich wünsche diesem Projekt nun alles Gute und möchte nur mal so anmerken: als ich mit dem Sweatshirt der IK gestern so über´s Osthafenfest in Frankfurt wandelte, gab es viele fragende Blicke und das eine oder andere gute Gespräch!

    Gruß Gert.

  • Die neuesten Bilder von der letzten Probefahrt am 22.07.09 findet ihr auf der Homepage der IG Preßnitztalbahn. Gut Ding will Weile haben, sagt man.
    Bald geht die 99 7528 in den "Plandienst"! Es ist eine feine Maschine, die einen ordentlichen Sound macht. Lasst euch überraschen!
    Bis bald im Preßnitztal! :cheers:

  • Hallo 381 DD,

    die 99 7528 ist die nächste freie Nummer im DRG-Umzeichnungsplan von 1925 nach den 27 alten IK-Lokomotiven (99 7501 bis 99 7527), die noch Eingang in diesen Plan fanden.
    Dabei verwendete die DRG generell die 7000er-Nummern (ausser später bei der BR 52, da gab es einfach so viele...) für Lokomotiven, deren baldige Ausmusterung bevorstand.

    Hoffen wir mal, dass unserer neuen IK dieses Schicksal erspart bleibt. Also das mit der Ausmusterung, die Nummer kann ruhig mal dranstehen :D

    Apropos, da fällt mir ein: ich müsste an die 542 bei Gelegenheit mal wieder die 099er Schilder anschrauben... *duckundweg*

    Gruß
    Blüm

  • Die sächsische Reihe IK wurde in den endgültigen Umzeichnungsplan der
    Deutschen Reichsbahn als BR 99.752 übernommen, da sie zur alsbaldigen Ausreihung vorgesehen war.
    Da schon damals nicht mehr alle Loks im Betriebsbestand waren bekamen nur 27 Loks eine DRG-Nummer.
    Diese Nummern wurden nach bisherigen Erkenntnissen an keine einzige Lok angeschrieben, nicht mal mit gelber Farbe aufgemalt.
    Jedenfalls gibt's bis heute keinen Bildbeweis.

    Somit setzt die IK 54 diese Reihenfolge mit der Nummer 99 7528 nicht nur im sächsischen, sondern auch im DRG-Nummernplan fort.
    Diese Nummer steht auch in der vorläufigen Betriebserlaubnis.

    :wink: Der Betriebsfremde

  • @ Ein Dankeschön an Norbert und Joachim für die schnelle Beantwortung meiner Frage.
    Man lernt auch als älterer Forumsteilnehmer immer noch dazu. Zu meinen Hundertsten Geburtstag möchte ich sie gerne noch fahren sehen. :rp:
    Bis dahin ist ja noch ein bissel Zeit.


    Viele Grüße von Bernd aus Dresden

  • Hallo Norb,
    99 7528 - schön erklärt, alles richtig.
    Eine Anmerkungen zu Deinem Hinweis auf die BR 52. Als 1942 mit 52 001 die erste "Wanne" fertig geworden ist, war die DRG bereits fünf Jahre aufgelöst. Dass die DRG nur von 1924 bis 1937 existierte, ist den meisten Modellbahnern zu kompliziert, deshalb bezeichnen sie gnadenlos alles zwischen 1920 und 1945 Geschehene als "DRG-Zeit". Alle ehemaligen BBÖ-, CSD-, PKP-Loks etc. erhielten jedoch entsprechend auch stets DRB-Nummern, die DRG gab es beim Österreich-Anschluss schon nicht mehr.

    Wie von Dir richtig erklärt, waren bis auf die 52er alle anderen 7000-Nummern von DRG und DRB zur baldigen Ausmusterung vorgesehen - als auch die sächsischen VII T, die meterspurigen Borsigloks von Mosbach - Mudau und fast alle österreichischen U - außer 99 791 bis 793, die drei U der ehemaligen Friedländer Bezirksbahnen, die reguläre Nummern der RBD Dresden erhalten hatten ...

    Herzliche Grüße aus Dresden
    AM