Sonntagsbeschäftigung

  • Moin Lenni,

    aber klar doch. Entscheidend ist, das in diesem Fall der Stellweg der Weichenzungen für
    ein einwandfreies Drehen der Weichenlaterne um 90° ausreicht. Ich brauche also keine
    zusätzliche Unterflur-Stelleinrichtung nur um die Laterne zu drehen. Der Stellhebel bewirkt
    die Drehung:

    Begonnen mit dem Einbau der ersten Weiche:


    Ich habe die Konstruktion, die immerhin nur 9 mm hoch ist, so ausgelegt, daß ich damit in Serie gehen könnte. Wenn sich da nicht
    meine Feinmotorik heftig dagegen stemmen würde.......
    Eine andere Form des Eigenbaus eines Antriebes für eine ortsgestellte Weiche findest Du auf der ersten Seite dieses Fadens. Auch diese
    Antriebe habe ich auf meiner Anlage verbaut.

    Weitere Fragen beantworte ich gern.

    Gruß, Peter

  • Sehr schöne Lösung, Peter, vielen Dank!!! Sieht wirklich ziemlich gut aus. Da bin ich ja froh, dass ich "nur" sächsische Stellböcke bauen muss......das ist vermutlich mechanisch deutlich einfacher, wenn ich mich nicht täusche!

    Danke für dei Weiteren Bilder, ich behalte die Lösung mal im Kopf, wer weiß was noch so kommen muss;))))

  • Hasllo zusammen,

    da in den letzten Tagen hier im Forum wieder mal das Thema Fahrzeugbeleuchtung ins Gespräch gebracht wurde
    und ich heute etwas Zeit habe, möchte ich hier ein wenig von meinen Erfahrungen berichten.
    Als ich meinen VT 133 521 konstruierte, mußte ich mich auch mit dem Bau von Scheinwerfern beschäftigen, weil
    die einschlägigen Shops keine Feingußteile in ansprechender Form und Qualität im Angebot hatten.
    Blieb also nur der Eigenbau.
    Zunächst drehte ich mir nach Zeichnung die Scheinwerfer in einer kleinen Serie, denn man weiß ja nie....

    Nachdem sie mit einem Messingdraht als Halterung versehen waren lackierte ich sie innen weiß bzw. rot und baute
    die bedrahteten 0402er SMD in die Lampenkörper, die ich mit etwas Cyanacrylat befestigte. Im Bild sieht man auch
    den Größenvergleich zwischen den 0603 und den 0402er SMD. Anschließend wurden sie mit einem glasklar
    aushärtenden Harz vergossen. (https://www.harzspezialisten.de/skresin_1702_1)

    Die so vorbereitenden Scheinwerfer habe ich dann am Modell befestigt und mit entsprechenden Vorwiderständen in
    ihrer Leuchtstärke reduziert ( Ich fahre analog!). Dabei nehme ich speziell bei Dampflokomotiven sehr hohe Werte bis zu 27 K-Ohm,
    um den funzeligen Charakter der Laternen im Original wiederzugeben.
    Bei dem Bus habe ich es bei 10 K-Ohm belassen. Hier war er kurz vorm Lackieren:

    Bei Dampfloks bin ich ganz ähnlich vorgegangen. Die Laternen wurden noch am Gußbaum gebohrt und innen lackiert,
    dann erst abgeknipst, die SMD eingebaut und ausgegossen:

    Und beim im Bau befindlichen Modell sah das bei vollem Saft so aus:

    Die Leuchtstärke wurde später noch weiter reduziert.

    Zusammengefaßt: Es ist kein Hexenwerk, aber es braucht Zeit und man sollte den Einbau der (möglichst bedrahteten)
    SMD und das Vergießen vorher schon mal üben, um entsprechende Erfahrungen zu sammeln. Es geht beim ersten Mal
    garantiert schief!

    Gruß, Peter

  • Danke für die positiven Reaktionen.
    Inzwischen habe ich nach der Alterung des Güterschuppens "Sonntagsbeschäftigung"
    am Gelände weitergebaut und auch ein paar DDR-Fahrzeuge erworben, die allerdings noch
    Gebrauchsspuren erhalten müssen.
    Heute mal ein kurzer Zwischenstand - weil - es gibt noch viel zu tun:

    Bis neulich!

    Peter

  • Hallo zusammen,

    ich möchte heute mal zeigen, wie man zweiachsige Triebfahrzeugmodelle so konstruieren und bauen kann,
    daß sie unabhängig von der Verlegequalität der Gleise auf der Anlage eine den heutigen Ansprüchen ent-
    sprechende Fahrkultur aufweisen. In Frage kommen da insbesondere Triebwagen, kleine E-Loks, Feldbahnloks,
    Köfs, Schienenbusse u.a.m. (Schönen Gruß an die gesamte Modellbahnindustrie!)
    Aber auch bei mehrachsigen Triebfahrzeugen spielt ja die sogenannte Allradauflage eine große Rolle.
    Bei der Entwicklung des Fahrgestells für den VT 133 521 der GMWE stand von Anfang an fest, daß alle vier
    selbstgedrehten RP 25/88-Räder einen ständigen Kontakt mit der Schienenkopfoberfläche haben müssen.
    Zur Erinnerung: Ich fahre analog! Aber auch bei digitaler Steuerung ist so etwas Voraussetzung.
    Durch den Schneckenantrieb der beiden Achsen konnte ich aber nicht die übliche Dreipunktauflage konstruieren,
    bei der eine Achse festgelegt und die andere pendelnd aufgehängt ist. Diese Art der definierten Allradauflage
    würde den korrekten Eingriff des Achszahnrades der pendelnden Achse in die darüberliegende Schnecke nicht
    ständig gewährleisten.
    Also griff ich zu einer List und teilte das Fahrwerk des Busses in ein hinteres und eine vorderes Chassis, in denen
    die Achsen fest gelagert werden konnten.

    Praktisch verlegte ich den Drehpunkt der Achsen auf die kugelgelagerte Antriebsschneckenwelle. Das war bei dem
    kleinen Modell mit geringer Masse/Achslast möglich. Ich mußte dabei nur auf den festen Sitz aller 4 Kugellager
    und die freie Schwenkbarkeit des hinteren Chassisteils achten. Die Last des Gehäuses lag dann auf dem vorderen Chassis.
    Das fahrfähige Chassis, noch mit NEM-Rädern:

    Und abschließend noch der Funktionstest, bei dem sich die Allradauflage bewähren sollte.
    Zugegeben: Die „Unebenheit“ (bestehend aus einem Keil aus Messing) ist für H0m etwas zu mächtig-gewaltig, das Fahrzeug
    verdeutlicht aber prinzipiell, worum es mir ging:

    https://www.youtube.com/watch?v=_I49htIqE18

    Das fertige Modell, ein im Herstellerwerk 1929 umgebauter Straßenbus für die Beförderungsleistungen auf der GMWE:


    Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, daß der Bus selbst bei langsamster Fahrt über Weichenstraßen seinem Erbauer alle Ehre
    macht und ich hoffe, dem einen oder anderen Modellbauer Inspirationen für die Verbesserung des Fahrverhaltens der eigenen
    Triebfahrzeuge gegeben zu haben.
    Fragen bitte gerne!

    Gruß, Peter