Im Doppel durch den Harz

  • Angeregt durch eine inzwischen abgeschlossene Veranstaltung (die ich jetzt nicht kommentiere) habe ich mal ein paar Bilder aus meinem Archiv dazu rausgesucht.

    Der vormittägliche Güterzug Nordhausen-Silberhütte meist auch als Kohlezug von uns bezeichnet war so oft wie möglich das Zie. Meist fuhren vor diesem Zug da ja auch immer gleich zwei Loks, aber eben nicht immer! Nach dem ich Anfang 1989 stolzer Besitzer einer 18jährigen Rennpappe wurde ohne darauf ebensolange gewartet zu haben, war es naheliegend meine Fototouren Richtung Süden meist über den Harz zu legen. Meist musste ich da dann früh morgens erst einmal in Nordhausen vorbeischauen , ob wieder im Doppel gefahren wurde.


    99 7232 diesmal wieder nicht mit Vorspannlok und daher wieder mal umsonst gewartet.


    Der Aufenthalt im Bahnhof Eisfelder Talmühle wird gleich als kurze Pause für Lok und Personal genutzt, denn gleich geht es bis Birkenmoor richtig bergauf.


    Nach zweimaliger Durchfahrt vom Bahnhof Stiege rollt der Zug dann Richtung Albrechtshaus bergab.


    In Albrechtshaus hat uns die Vorspannlok verlassen und die 99 7232 bringt den Zug allein weiter nach Silberhütte.

    Ich möchte daher allen Gerüchten entgegentreten, die hier mal schrieben das der Zug in Stiege geteilt wurde. Das ist zumindest bei meinen Touren nie passiert.

    Grüße aus dem Bremer Exil

    Jan

  • Hallo bremerbahn,

    super schöne Originalfotos!

    Danke und Gruß,

    Eckhard


    PS: Wir haben übrigens seit kurzem das Forum "Bildberichte und Dokumentationen - historisch" - da gehört der Bericht hin.

    Viele Grüße,
    Eckhard

    Einmal editiert, zuletzt von Eckhard (21. Februar 2011 um 12:23)

  • Hallo bremerbahn,

    wirklich ein kleines Schätzchen aus der Harzwelt :wink: und gutes Wetter hattest du zum Glück auch :zwink:

    Mir ergibt sich da nur eine Frage

    Zitat

    Original von bremerbahn

    Nach zweimaliger Durchfahrt vom Bahnhof Stiege rollt der Zug dann Richtung Albrechtshaus bergab.

    In Albrechtshaus hat uns die Vorspannlok verlassen und die 99 7232 bringt den Zug allein weiter nach Silberhütte.

    Ich möchte daher allen Gerüchten entgegentreten, die hier mal schrieben das der Zug in Stiege geteilt wurde. Das ist zumindest bei meinen Touren nie passiert.

    Ob der Zug jetzt in Stiege geteilt wurde oder nicht weiß ich auch nicht 100 %, ich kann es mir auch nicht recht vorstellen, weil die Güterverkehrskunden in Hasselfelde in meinen Augen einfach zu wenige sind als dass dorthin jeden Tag mehrere Güterwagen hingebracht- und wieder abgeholt wurden, so wie man es in einigen historischen Videoaufnahmen, hier bei http://www.youtube.com/watch?v=7hasOIDaG5s, sehen kann, ich reime mir jetzt hier zusammen dass das vielleicht 3/4 mal pro Woche so war... Außerdem ist mir bekannt, dass ab Mitte der 1980er Jahre der Güterverkehr nach Hasselfelde stetig abnahm.

    Letztens gab es ja hier im Forum eine Disskusion, ob die Vorspannlok bei den Fotogüterzügen jetzt im Februar von Straßberg nach Stiege bzw zurück historisch korrekt wäre, dein Foto beweist das zunächst :spos: Aber die Vorspannlok kann unmöglich in Albrechtshaus abgekuppelt worden sein, in sämtlichen Büchern von mir ist dieser Haltepunkt als eingleisig dargestellt. Wer weiß vielleicht mehr? :confused:

    Aber ich sags nochmal, wunderbare Fotos!

    Einmal editiert, zuletzt von 99 221 (21. Februar 2011 um 12:59)

  • In Stiege wurde die Vorspannlok abgekuppelt und fuhr Lz nach Hasselfelde,um dort einen Zug zu übernehmen,die Zuglok fuhr dann durch die Schleife erneut durch Stiege und weiter nach Silberhütte.
    Diese Angaben sind ohne Gewähr.

  • Hallo Jan(?),

    erstmal dankeschön für die sehenswerten historischen Aufnahmen von den Rollwagenzügen. :spos:

    Ich bin ganz erstaunt über die Sache mit der Vorspannlok. Überall ist zulesen, oder man hört es auch von den alten Hasen, dass die Vorspannlok nur für den Abschnitt Eisfelder Talmühle - Stiege benötigt wurde. Nachdem der Zug Stiege erreicht hat, ist die Vorspannlok entweder Lz Richtung Ilfeld/Nordhausen oder sie brachte im Zug mitgeführte Wagen für Hasselfelde auch dorthin. Die Zuglok ist dann mit dem Silberhütter Zug allein durch die Schleife und nach Silberhütte gefahren. Deine Aufnahmen beweisen aber, dass es nun nicht so war. Gab es in Albrechtshaus mal eine Überhol- bzw. Abstellgleis, oder hast Du es mit Friedrichshöhe verwechselt?

    Nochmal zum Thema mit der Vorspannlok. Meines Wissens ist die Vorspannlok meist erst in Ilfeld oder auch in Eisfelder Talmühle an den Zug gekommen. In Nordhausen soll sie nur dran gekommen sein, wenn in Talmühle oder Ilfeld keine Lok verfügbar war.

    Aber da können ein paar User hier im Forum bestimmt die Sache aufklären.

    Alle Angaben ohne Gewähr !!!

    Gruß aus Nordhausen von Marcus

  • @ Hobbybahner

    Ja, so ist es mir eigentlich auch in Erinnerung, entweder die Lok ist Lz nach Hasselfelde gefahren um dort Güterwagen abzuholen und als Güterzug nach Nordhausen zu fahren oder sie ist allein durch die Wendeschleife gekommen und gleich Lz zurück nach Nordhausen, sicherlich gab es da immer Abweichungen, die Ausnahme ist die Regel :smash:

    Einen Personenzug, denke ich, hat die Hasselfelde-Lok aber nicht gezogen, das würde keinen Sinn ergeben, dann müsste eine Personenzuggarnitur ja in Hasselfelde rumstehen und außerdem war die Lok garnicht im Personenzugumlaufplan integriert, aber da schaue ich jetzt gleich nochmal in entsprechenden Umlaufplänen nach.

  • Hallo zusammen,
    also meine Erfahrungen waren , das der Zug zu, sagen wir mal, 50% mit zwei Loks ab Nordhausen gefahren wurde. Dann waren meist 6-7 Wagen dran. Bei nur drei Wagen wurde allein gefahren. Ich hab noch einen Haufen Mittelformatdias davon, die ich aber noch irgentwie digitalisieren muss. Da sind auch Fotos mit 7 Wagen und nur eine Lok ab Nrd. bei.
    Bei meinen erlebten Vorspannfahrten wurde mehrmals bis auf eine Friedrichshöhe gemeinsam gefahren. (siehe das Bild 3) Zu dem Zeitpunkt war Friedrichshöhe ein Bahnhof mit Rückfallweichen. Ob das heute noch so ist oder meine Aufzeichnungen da mal wieder nicht so stimmen, mag ich jetzt nicht sagen. Warum das damls so gemacht wurde ist mir heute immer noch fraglich. Vielleicht wollte man in Stiege manchmal keine Weichen legen?

    Bis denne
    cu Jan

    EDIT : Bahnhof korregiert

    Grüße aus dem Bremer Exil

    Jan

    3 Mal editiert, zuletzt von bremerbahn (21. Februar 2011 um 13:46)

  • Wenn die Last des Güterzuges zu Groß war ist die Vorspannlok schon mal bis Friedrichshöhe mitgefahren. Ab dem Brechpunkt bei der (Ruine Selkemühle=leider falsch)Wüstung Selkenfelde zwischen Stiege und Albrechtshaus geht es definitiv Talwärts. Nächster Bahnhof war Friedrichshöhe.
    Albrechtshaus war nur ein Haltepunkt, war aber zur Zeit des Wiederaufbaus der Strecke als Anschlußgleis zur Brennstoffversorgung des dortigen Heizwerkes der Heilstätte geplant, aber nie gebaut worden. Dazu reichten damal die Transportkapazitäten nicht. Ebenfalls war noch ein Anschluß Industrieofenbau in Güntersberge geplant welcher aus den selben Gründen nie gebaut wurde. Aus den gleichen Gründen wurde auch der Güterverkehr nach Mägdesprung, Alexisbad und Harzgerode nicht über Nordhausen abgewickelt. Er wurde bis kurz vor der Wende noch im Umladeverfahren über Schmalspur in Gernrode abgewickelt. Geplant war mit der Einführung der Dieseltraktion den gesammten Güterverkehr auf der Selketalbahn über Nordhausen abzuwickeln. Da seit 1988 keine Güterzüge mehr zum Brocken fuhren war nun zeitweise eine Lok frei um auch schon mal nach Alexisbad und Harzgerode zu fahren.
    In der Zeit des großen Lokmangels Ende der 80er Jahre kam es auch zu kuriosen Anordnungen der Hauptlokdispatscherleitung der Hauptverwaltung der Maschinenwirtschaft der DR. Ein Mitarbeiter ordnete zur Abfuhr der gestauten Frachten in Nordhausen an eine Lok des Bw Nordhausen der BR 132 nach dem Bw Wernigerode abzugeben. Der wusste gar nicht das die Harzquerbahn eine Schmalspurbahn war.

    Name, Begriff geändert

    Gruß von ganz oben, der Bergmensch. 🙋‍♂️

    3 Mal editiert, zuletzt von Bergmensch (21. Februar 2011 um 15:19)

  • Die Personenzüge auf der Relation Hasselfelde-Nordhausen wurden größtenteils von der Lok der Est.Hasselfelde bespannt.
    @ Reiner: Wurden in Mägdesprung und Alexisbad in den 80ern überhaupt noch Güter verladen?In Harzgerode wurden Gußbarren verladen,bis zuletzt mit Schmalspurwagen,die sollten durch Rollwagenzüge von Nordhausen abgelöst werden.Die Strecke wurde noch dafür hergerichtet.In Alexisbad ist das Güterschuppengleis für die 199.8 gesperrt,das dürfte dann auch für beladene Rollwagen gelten.

    Einmal editiert, zuletzt von Hobbybahner (21. Februar 2011 um 14:04)

  • Zitat

    Original von bremerbahn
    Zu dem Zeitpunkt war Friedrichshöhe ein Bahnhof mit Rückfallweichen. Ob das heute noch so ist oder meine Aufzeichnungen da mal wieder nicht so stimmen, mag ich jetzt nicht sagen.


    Die Rückfallweichen in Friedrichshöhe liegen noch, also demzufolge existiert auch das zweite Gleis noch. Allerdings wird nur über ein Gleis gefahren, denn planmäßige Kreuzungen gibt es momentan nicht. Das Gleis ist durch Sh2 Tafeln gesperrt.

    Eine Schmalspur-Ludmilla hat doch auch was, wäre mal eine willkommene Abwechslung im Harz. :-D

    Bergmensch: Danke für die Aufklärung.

    Alle Angaben ohne Gewähr !!!

    Gruß aus Nordhausen von Marcus

    Einmal editiert, zuletzt von Südharzbahner (21. Februar 2011 um 14:19)