Meine Schmalspurmodule in TTe/TTf

  • Hallo,

    heute zum Sonntag ein Vergleich zwischen der LKM Ns1 und der LKM Ns2h. Erstere wurde Anfang der 50er Jahre gebaut und war die erste Nachkriegs-Feldbahnlok in der DDR. Sie verfügte über sagenhafte 8km/h Höchstgeschwindigkeit. Nachfolger wurde dann die Ns2, welche bis 1957 produziert wurde. Die Ns2h verfügte über ein sehr geräumiges Führerhaus und schaffte 14 km/h. Die Ns1 (Standmodell) stammt von easTTend und wurde von mir mit Pulverfarben und Washes gealtert, damit sie zu meiner Tongrube passt.

    Tonis Ns1 ist ja sogar fahrfähig, wie ihr in dem angehängten Video sehen könnt.

    Die Modelle live erleben könnt ihr vom 09.11.-11.11. im FEZ Berlin!

    VG Martin

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  • Hallo Martin,

    es ist einfach toll was du da so filigranes fabrizierst! :ok:

    Weil die LKM Feldbahnloks aber nun mal zu meinen Lieblingsthemen gehören muss ich zu deinen Ausführungen noch was sagen. :zwink:
    Die Ns1 ist nicht die erste Feldbahnlok der DDR, wurde die doch in dieser Form erst ab 1952 gebaut. Dabei muss man wissen dass das was wir heute als Ns1 kennen ja keine LKM Entwicklung ist, sondern als DL bzw. DE 1 vom Armaturen- und Anlagenbau (AAB) Halle entwickelt und gebaut wurde. Vorlage dafür war natürlich ganz klar die EL105 von Jung. Wann genau die Produktion dort aufgenommen wurde ist nicht bekannt, auch wenn sich die Aussage 1948 hält. Gebaut wurde die Lok bis 1951 in Halle. Anschließend wurde die gesamte Konstruktion nach Babelsberg abgegeben. Dort war man aber anscheinend über diese Übernahme der 10 PS Lok nicht grade glücklich, hatte man doch mit einer als Ns1 bezeichneten 15 PS Lok eine eigene Lok in der Entwicklung. Gut kann man das daran sehen das in den ersten LKM Werbeblättern zu dieser Lok als Typenbezeichnung noch Ns0 steht! Da die eigene 15 PS Entwicklung aber dann doch nicht gebaut wurde, wurde dann eben doch die DL1 zur LKM Ns1. In dieser Form wurde der Typ (mit einigen Änderung während der Serienproduktion) bis 1957 gebaut. Im Anschluss daran folgte eine kleine Serie Ns1a, welche mit der Konstruktion der Ns1 nichts zutun hatte und mit ihren 15 PS wohl eher ihren Ursprung in der eigentlichen Ns1 Entwicklung von LKM hat. Doch wirklich erfolgreich war diese Lok nicht und so wurde 1958 und 1960 der Typ Ns1b gebaut, welcher auf den ersten Blick fast identisch mit der zuvor gebauten Ns1 war. Das auf der linken Seite im Rahmen angebrachte Batteriefach ist aber der deutlichste Unterschied der Ns1b zur Ns1.

    Die Geschichte der Ns2 und ihrer Unterbauarten ist auch ein ganz klein wenig anders. Die Ns2 war die erste Diesellok die LKM gebaut hat. Die Kettengetriebene Ns2 und ihre Unterbauarten Ns2a-Ns2e wurden dann bis 1952 gebaut. Die verbesserte, nun mit 3 Gängen und Stangenantrieb versehene, Ns2f wurde 1952 auf der Leipziger Messe vorgestellt. Übrigens zusammen mit der ersten bei LKM gebauten Ns1. Zusammen mit der Ns2f entwickelte man den Typ Ns2h mit seinem breiten Rahmen für Spurweiten bis 762 mm und dem geräumigen und voll geschlossenem Führerhaus. Beide Typen wurden parallel gebaut und das bis 1959! Dann musste der Bau leider zugunsten des zweiten LKM Typenprogramms, welches hauptsächlich die großen Dieselloks für die Reichsbahn beinhaltete, eingestellt werden.

    Ich hoffe ich habe jetzt nicht zu sehr ausgeholt um da etwas zur Geschichte beizutragen. :zwink:

    Viele Grüße
    Felix

  • Hallo Felix,

    vielen Dank für deine ausführlichen Informationen. Das die Ns1 ursprünglich in Halle entstand und später widerwillig von LKM übernommen wurde, war mir bekannt. Die Ns1a lief laut der Literatur ja eher als Jugendobjekt bei LKM. Für mich aber eine sehr formschöne und für damalige Verhältnisse sehr moderne Lok. Schön das davon ein Exemplar in der Herrenleite erhalten werden konnte.
    Du hast natürlich auch recht, dass Ns2f und Ns2h parallel entwickelt und gebaut hat. Ich wollte das Ganze nur ganz kurz anreißen, wobei sich durch die Verallgemeinerung auch ein paar kleine Fehler eingeschlichen haben.
    Und nein du hast nicht zu weit ausgeholt, solche geschichtlichen Sachen sind immer interessant ;)

    VG Martin

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  • Guten Morgen Martin,

    das Video zeigt wirklich eine tolle Atmosphäre Eurer kleinen Modulanlage. :klatsch: Der Sound der Ns1 klingt ja fast realistisch. Habt Ihr da etwa noch einen Sound-Decoder eingebaut? :weg:
    Deine neue Ns1 macht wirklich eine optisch gute Figur.

    Dann freue ich mich wie Bolle auf Wuhlheide im FEZ.

    Gruß Gerd

  • Hallo Martin,

    keine Angst ich weiß das du dich sehr mit der Materie beschäftigst und vieles davon auch so weißt, aber ich bin bei sowas immer etwas hinterher weil einfach genug Halbwissen herumgeistert. :zwink:
    Naja zur Ns1a sagt man ja in der Tat das die zumindest in der Lehrwerkstatt gebaut wurden. Ob das aber so stimmt kann ich auch nicht sagen. Zumindest steht fest das die ganzen Aufbauten keine Massenware sind, sondern mühsam von Hand gefertigt werden mussten. Sicherlich einer der Gründe für die geringe Stückzahl. Ansonsten muss man sagen das der Rahmen der Lok einfach viel zu gering dimensioniert war. Nicht zu vergleichen mit dem einer Ns1, Ns2 oder Ns3, die man praktisch nicht kaputt bekommt. Aber so war das halt bei LKM, desto später das Baujahr desto mehr Einsparungen wurden umgesetzt.
    Ach und alles gut. Wie gesagt ich achte da nur eben genau auf sowas, während andere Leute bei anderen Themen drauf anspringen die mir nun wieder total egal sind. :zwink:

    VG Felix

  • Hallo Felix,

    alles gut und wie gesagt nochmals vielen Dank für deine interessanten Ausführungen.

    Heute habe ich den Feiertag vormittags sinnvoll genutzt und einen Flachwagen für die TTf-Feldbahn nach Ludwigsdorfer Vorbild fast fertiggestellt. Einige Exemplare lassen sich noch heute im Feldbahnmuseum Herrenleite besichtigen. Basis für das Modell bot ein Messingbausatz von bodymodel.cz Dieser lässt sich mit dem nötigen Fingerspitzengefühl sehr gut löten. Ich habe dann versucht mittels Evergreenprofilen den Wagen so gut wie es geht an das Ludwigsdorfer Vorbild anzupassen. Nach erfolgter Montage wurde der Wagen mittels Sprühdose in grau lackiert und im Anschluss "Absolute Chipping" von Mig aufgetragen. Abschließend erfolgte nun eine braune Sprühdosenlackierung. Diese wurde dann partiell mit harten Borstenpinseln entfernt, um den Vorbildzustand nachzuempfinden.
    Für den ersten Versuch bin ich ganz zufrieden. Nun fehlt noch die Behandlung mit Pulverfarben und dann kommt auch dieser Wagen zur 7. Internationalen Modellbahnausstellung in Berlin zum Einsatz ;)

    VG Martin

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  • Hallo Martin !

    Dein Flachwagen sieht richtig gut aus und macht Mut zu mehr . Ich lasse mich davon inspirieren, ein oder auch mehrere Flachwagen für meine künftige HO e Bahn zu erstellen und mit einer HF130 von BEMO zu bespannen .

    Gruß
    Armin

  • Hallo,

    @ Lenni Danke für dein Lob aber Kunst ist das noch lange nicht. Da gibt es auf dem Schmalspursektor wirklich richtige Künstler wie Marcel Ackles beispielsweise ;)

    VG Martin

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