Grünes Licht für die Darßbahn

  • Hallo Holger,
    danke für den aktuellen Link!
    Ich darf allerdings darauf verweisen, dass demnächst BT-Wahlen sein werden. Hinzu kommt, dass das Land die Strecke zwischen Velgast und Barth abbestellt hat. Was soll da noch eine Darßbahn ohne jegliche Anbindung?
    Bis zum Beweis des Gegenteils vermag ich weder an eine Reaktivierung der Darßbahn noch der Karniner Brücke incl. Bahnverkehre zu glauben.

    Viele liebe Grüße von der Ostseeküste
    und von Peter

  • Ja und nein: sicher ist Wahlkampf, aber es gibt auch ganz reale Entwicklungen. Dummerweise gibt's im Bimmelbahnforum noch einen zweiten Thread zur Entwicklung der Darßbahn - um auf den aktuellen Stand zu kommen, empfehle ich die Beiträge ab Seite 4: Grünes Licht für die Darßbahn

    Ist es inzwischen endgültig, dass Velgast-Barth zum Jahresende abbestellt wird?

    Viele Grüße,
    Benjamin

  • Hallo,

    Zitat: "Laut Infrastrukturminister Christian Pegel werde es im zweiten Halbjahr eine Entscheidung geben. Die hat dann auch Einfluss auf den Bestand der Bahnverbindung von Barth nach Velgast. Ohne die Darßbahn sieht Pegel für diesen Abschnitt keinen Fortbestand."

    Zitat: "Möglich ist, dass im Falle eines positiven Ergebnisses die Bedienung der Strecke Stralsund-Barth kurzfristig als sogenannte Mehrleistung eines bestehenden Verkehrsvertrages bestellt werde."

    Soweit die Aussagen aus der Ostsee-Zeitung dazu, wobei die Entscheidung zunächst für das erste Halbjahr angekündigt wurde, nun auf das zweite Halbjahr verschoben wurde...

    Freundlichen Gruß, René

  • Hallo in die Runde,

    wieder gibt es einige neue Mosaiksteinchen in der (gefühlt) unendlichen Geschichte um den Wiederaufbau der Darßbahn:

    - passend zu den Zitaten in Renés Beitrag: wir schreiben inzwischen das Jahr 2018, aber noch immer gibt es keine Entscheidung für oder gegen den Wiederaufbau der Darßbahn

    - Landesvertreter sind mit Berlin in Kontakt, VM Pegel ist dabei so "optimistisch wie noch nie"

    - das Planverfahren ist bekanntlich in drei Abschnitte geteilt. Für den ersten Abschnitt Barth-Bresewitz liegt seit 2016 der Planfeststellungsbeschluss (PFB) vor, am zweiten Abschnitt Bresewitz-Zingst wird wohl aktuell geplant; es wurde eine Planänderung eingebracht, die im Oktober 2017 erörtert wurde.

    - die Gemeinde Pruchten ist strikt gegen die Darßbahn und verfolgt weiter den Klageweg gegen den PFB des ersten Abschnitts. "Die Darßbahn wäre unser Untergang" und "Elektrobus statt Diesellok" heißt es da (11/2017).

    - bekanntlich hat auch das Land MV im Jahr 2016 Klage gegen diesen ersten der drei Planfeststellungsbeschluss eingereicht. Dabei geht es u.a. um die Eigentumsfrage der Meiningenbrücke - obwohl diese wohl nicht im ersten Planabschnitt liegt, gibt es im Kapitel "B.4.2 Eisenbahnrechtliche Zweckbestimmung" eine lesenswerte Abhandlung zur Geschichte und dem daraus folgenden Verkehrszweck [Link zum PFB]. Neuigkeiten zum Stand der Klage selbst konnte ich auf die Schnelle nicht finden. Ob die oben beschriebene Planänderung im zweiten Abschnitt mit der Meiningenbrücke zu tun hat, ist mir auch nicht bekannt.

    - wie oben von René zu lesen, wurde der Weiterbetrieb der Linie RB 25 nach Barth von der Entscheidung bezüglich des Wiederaufbaus abhängig gemacht. Kurzfristig wurde vor dem Fahrplanwechsel '17/'18 der Betrieb für zwei weitere Jahre bestellt, um Zeit zu gewinnen, "die Gespräche erfolgreich abzuschließen". Dabei fährt die RB25 nicht mehr Stralsund-Barth, somdern nur noch Velgast-Barth. Dafür aber im 40/80-Takt statt bisher alle zwei Stunden.

    - bemerkenswert ist nun das neueste Mosaiksteinchen: obwohl weiterhin die endgültige Entscheidung aussteht, wurde bereits die Ausschreibung des Verkehrs der RB25 für bis zu 7 Jahre ab 2019 gestartet. Man lässt sich dabei die Option offen, je nach Reaktivierungsstand der Darßbahn bereits in diesem Zeitraum weiter als bis nur nach Barth fahren zu lassen.

    Ein Anlass für vorsichtigen Optimismus?

    Viele Grüße,
    Benjamin

  • Das klingt doch gut! Nachdem die Deutsche Bahn, wie ich heute las, im letzten Jahr 30% weniger Gewinn eingefahren hat, haben die Vorsitznden vielleicht festgestellt, dass man auch Strecken benötigt um Geld einzunehmen....am besten welche, die auch funktionieren:B

  • Hallo,

    stehen in nächster Zeit etwa Wahlen an?

    Plötzlich stehen die Strecke über die Karniner Brücke u. sogar die Darßbahn auf der Agenda. Versprüht da jemand Angstschweiß, den man ohnehin überall riechen kann?

    Was bleibt von den Ankündigungen im nächsten Jahr noch übrig?

    Fehlt nur noch, Pegel setzt sich für die Südbahn ein. :lol:

    Allein, mir fehlt der Glaube. Zeit war genug vorhanden.

    Beste Grüße

    Holger

  • Hallo Holger,

    ich fürchte, Deine Vermutung hinsichtlich Wahlen ist das Zutreffende.

    Der sog. "Infrastrukturminister" Pegel ist ein bekennender Bahnfeind, zu sehen nicht nur am Exitus der Südbahn, sondern auch an der Ausdünnung von Fahrplänen und Leistungen bis zur Unkenntlichkeit. Zudem liegen in seinem Ministerium mindestens 200 Millionen Euro Bundesmittel unter Verschluss, die eigentlich für die Bahninfrastruktur gedacht sind.

    Traurig, aber so ist es, leider.

    Viele liebe Grüße von der Ostseeküste
    und von Peter

  • Hallo in die Runde,

    der Wiederaufbau der Darßbahn entwickelt sich mehr und mehr zu einer unvergleichlichen Posse.

    Ein Artikel, der den aktuellen Stand aller Fronten umfassend darstellt, wäre mal etwas Feines! Die Finanzierungsfrage ist ja nur eine der Baustellen. Parallel dazu sind noch Gerichte beschäftigt. Aktuell läuft eineKlage der Gemeinde Pruchten gegen vier vorgesehene BÜs (Erörterungstermin vor ein paar Wochen). Und was aus der Klage des Landesverkehrsministeriums gegen einen Planfeststellungsbeschluss (sic!) von 2016 geworden ist, würde mich auch mal interessieren. Warum für den Abschnitt Barth-Bresewitz bereits ein Planfeststellungsbeschluss vorliegt, während für die anderen zwei Abschnitte Bresewitz-Prerow das Verfahren scheinbar noch nicht einmal eingeleitet wurde, ist ebenso fraglich.

    In Sachen zurückgehaltene Regionalisierungsmittel hatte ich im zweiten Darßbahnthread schon einmal ausführlich die Hintergründe beleuchtet. Die Taktik als solche erscheint nachvollziehbar - aber die Dimension allerdings weniger. Mir ist jedenfalls kein Plan bekannt, wie und wofür genau dieser Puffer wieder abgebaut werden soll. Zurückgehaltene Regionalisierungsmittel für Infrastruktur-Großprojekte auszugeben oder auch nur darauf zu lauern wäre allerdings das völlig falsche Signal!

    Was bleibt aktuell festzuhalten?! Vielleicht die Aussage von Frau Merkel: „Die Darßbahn wird, glaube ich, kommen, das kann man sagen.“.

    Auch so eine Spitze, dass ein geplanter Wiederaufbau einer Bahnstrecke bis zur Kanzler(innen)ebene hochkocht...

    "Verkehrswende" geht ganz sicher anders.

    Viele Grüße,

    Benjamin