Ne Wumme in Blachwitz und Rettungszug in Mügeln

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    Hallo Eisenbahnfreunde!

    Gestern gab es im Umkreis von Leipzig wieder einige interessante Veranstaltungen zu fotografieren.
    Wir begannen den Tag mit einem Besuch im Museums-BW Leizig Plagwitz, wohin das dortige Eisenbahnmuseum "Bayrischer Bahnhof" zu den 7. Leipziger Eisenbahntagen geladen hatte. Unter dem Motto "Fahrzeuge der 60er Jahre" wurden neben interessanten Kfz auch einige Gastfahrzeuge aus Arnstadt, Lutherstadt Wittenberg, von der LEG und der Rennsteigbahn gezeigt.
    Im besten Licht präsentierten sich die bestens gepflegten Arnstädter 118 749 sowie 120 274 den Fotografen.

    Ebenfalls sehr fotogen ist die L.-Wittenberger 110 003 in der Messelackierung. Die Graffitis an den Wagen im Hintergrund sind das Werk Leipziger Schmierfinken, welche vor lauter "Perspektivlosigkeit" nichts besseres mit sich anzufangen wissen, als anderer Leute Eigentum zu zerstören. Mit solchem Gesocks hat das EMBB leider immer wieder zu kämpfen.

    Anschließend statten wir der Döllnitzbahn einen Besuch ab, wo die DBG in Kooperation mit dem Förderverein eine Sonderzugaktion ("Rettungszug") durchführte, um auf die Stilllegungspläne des Landes für diese Strecke Oschatz - Mügeln (- Glossen) aufmerksam zu machen.
    Dabei hatten alle Fahrgäste freie Fahrt. Entsprechend überwältigend war auch die Teilnahme der Bevölkerung, welche ihre Solidarität mit der Bahn bekundeten. Selbst die Stehplätze waren begehrt.

    Auch die (Lokal-)Presse war vor Ort und war beim Führen von Interviews ebenso fleißig wie beim Im-Bild-Stehn...

    Während man den Reportern Rede und Antwort steht, sonnt sich im Hintergrund die 199 030 und träumt dabei den nächsten Einsätzen entgegen.

    Den aus Oschatz kommenden Nachmittagszug mit 99 1574 nahmen wir bald darauf an der langgezogenen Kurve vor Naundorf auf, wo die tiefstehende Sonne nach ausgiebiger Bahndammpflege auch das Meyer-Fahrwerk der IV K ausleuchten konnte.

    Da wir in den letzten Jahren bei vielen Besuchen des "Wilden Roberts" schon etliche Motive umgesetzt haben, brauchten wir uns an der allgemeinen Hatz nicht zu beteiligen und konnten in Ruhe dieses bekannte Motiv am Schloss Ruhetal erreichen, welches mir in dieser Form (mit etwas Tele) noch fehlte.
    Am Zugschluss lief die 199 030 mit, da in Glossen aufgrund der Überlänge des Zuges das Umsetzen mit einer Lok nicht möglich war.

    Gemütlich ließen sich noch die Ausfahrt Nebitzschen und die Einfahrt Glossen aufnehmen.

    Dort wurde die IV K schon von diesem wunderschönen Feldbahnzug der Glossener Feldbahn erwartet.

    Die Rückfahrt nach Mügeln erfolgte dann mit Vorspann. Leider gelang meine Aufnahme an der Landstraße bei Nebitzschen aufgrund eines parallel fahrenden Motorrades nicht optimal.
    Als besonderer Service lief die 199 030 noch einmal mit einem Zug bis Oschatz und zurück.
    Wir entschieden uns jedoch, die jedes Mal einmalig schöne Feierabendstimmung am Mügelner Heizhaus festzuhalten.

    Ein in diesem Forum nicht unbekannter Eisenbahnfreund aus NOrddeutscHland meinte einmal zu mir: "Ihr Sachsen habt doch nur eure IV K im Kopf!" Vielleicht hat er damit nicht einmal unrecht, doch wer wollte es uns beim Erleben solch herrlicher Momente mit unserer Lieblingsbaureihe auch verübeln?

    Bleibt zu hoffen, dass man auch nach dem Juli 2011 noch die berühmten Abende am Mügelner Heizhaus erleben kann und die drei Hofdamen sich noch oft gemeinsam (auch vor den Schuppentoren) präsentieren können:

    Und so endete dieser Tag mit bester Laune und tollen Eindrücken.
    Viele Grüße gehen wie immer besonders an die Mitfotografen, aber auch an alle Leser dieses Beitrages,

    Sebastian

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  • Hallo Sebastian,

    da hast du ja herrliche Bilder mitgebracht!
    Am Samstag war ich auch in Plagwitz, da ich mich aber mehr auf die bewegten Bilder konzentrierte und die DSLR zu Hause blieb, freuen mich deine schönen Aufnahmen umso mehr.
    Die Schmierereien an den abgestellten Wagen sind wirklich unglaublich. Wie dumm muß ein Mensch sein um so etwas zu machen...

    Gruß Bidone

  • Hallo Sebastian,

    wieder einmal ziegst Du hervorragende Fotos. :danke:

    Da muss ich mir was abgucken für die nächste Tour nach Mügeln. Und einen Blick ins Mügelner Heizhaus muss ich auch mal werfen. Das hab ich bisher immer versäumt.

  • Zitat

    Original von Thomas Schwarze
    Guten Abend Sebastian,

    danke für die schönsten Bilder des gestrigen Tages.
    Schade, daß der Anlaß der gestrigen Fahrt ein so nachdenklich stimmender war!

    Bezugnehmend auf Deine Überschrift: Mit dor Zweevierunsiebzsch hast'de fei ne scheene Wumme in Leibzsch-Blochwitz abgelichtet.

    PS.: Für die perspektivlosen Leipziger Schmierfinken, die die Y-loner verunziert haben, gab es früher eine wunderbare Einrichtung, die Jugendwerkhöfe!

    Viele Grüße,
    Thomas


    Der Hinweis auf die Jugendwerkhöfe als "wunderbare Einrichtung" offenbart den Trend zum Biertisch in seiner übelsten Form!

    Ich zitiere mal aus einem Interview:
    "Ein Lokomotivführer war eine Person, die vom Charakter, von der Moral, vom Durchschnittswissen her ein gestandener, exklusiver Mensch war. Privat ebenso wie im Dienst, denn es gibt ja im Leben keine zwei Disziplinen".
    (Reichsbahn- Oberdirektor Heinz Schnabel)

    Herr Schwarze, mit Verlaub, Ihre Äußerung ist eine Schande für den Berufsstand der Lokomotivführer. Daran ändert auch die Anzahl der Forenbeiträge oder der Umfang der Fotosammlung nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Eckhard (13. Januar 2021 um 21:10) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von tamara mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Tamara!

    Aber Thomas Schwarze hat Recht mit seiner Meinung!
    Ich sehe doch bei meiner täglichen Arbeit das gleiche Bild der verunstalteten Züge!
    Zum Glück hatte ich persönlich noch nicht den Fall, dass die Frontscheibe zugesprüht wurde,
    gab es aber auch schon! Schöne Überraschung beim Führerstandswechsel!

    (meine Kommentare zu diesem Gesocks sind sonst noch deftiger als die von Th. Schwarze!)

    Gruss

  • Admin: Der Beitragsinhalt wurde vom Autor gelöscht

    Einmal editiert, zuletzt von T.Bartsch (18. Februar 2014 um 21:45)

  • Mit ein bißchen mehr Kenntnis der Einrichtung Jugendwerkhof wäre unschwer zu erkennen, welchen Zwecken die Jugendwerkhöfe dienten und welche Art "Straftäter" dort "Sanktionen" ausgesetzt waren. Ich befürworte auf jeden Fall unnachgiebige Härte bei jeder Art von Vandalismus, jedoch sind Äußerungen im Stile "früher hätte man" ein Ausdruck von "überhaupt nichts gelernt". Die direkte Linie vom Jugendwerkhof ging übrigens nicht selten nach Bautzen II. Im Nachschlagewerk für Halbgebildete (Wikipedia) kann man sich über die Jugendwerkhöfe in der DDR informieren.
    Beste Grüße!

  • Wirklich wunderbare Bilder. Hoffentlich wird die IV K noch später im Museumsbetrieb genutzt wenn bei der Bahn wirklich der planmäßige Betrieb eingestellt wird. Alle hoffen natürlich das der planmäßige Betrieb weitergeführt wird und auch die IV K weiter dampft, auch im planmäßigen Verkehr. :smokey:

  • Ich fand diese Bemerkung zu Jugendwerkhöfen auch etwas unpassend. Ob das die Lösung für das angesprochene Problem wirklich wäre???

    Die Aussage legt ja gerade die Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme nahe.

    Ein Klassenkamerad von mir hatte so, nach einer langen Reihe von "Unregelmäßigkeiten" in Bezug auf kleinere Diebstähle, eine Einweisung in den Jugendwerkhof "ergattert".

    Seine weitere Entwicklung sah dann so aus, dass er nach der "Wende" noch viel mehr Möglichkeiten hatte, sich von seinem "Hobby" zu ernähren.
    Diese "geschäftlichen" Aktivitäten haben ihn in Kreise gebracht, die ihm und seinen Bruder das Leben gekostet haben. Man fand beide erstochen auf.

    Also der Jugendwerkhof hat diese Enwicklung sicher nicht gebremst.

    Soviel zu meiner kleinen Erfahrung mit diesem Thema.

    Denen gehts um den Kick im Augenblick, wenn sie über ihr Tun nachdenken würden, täten sie es sicher lassen. Die fehlende Gehirnwindung wird über Strafen kaum zu ersetzen sein.

    Eure Erregung bezüglich der Schmierereinen versteh ich ganz klar.

    Gruß Micha