"4" und die letzten Einsätze mit Beiwagen

  • Hallo,

    unser Vereinsmitglied User "Tw55" hat wiedermal in der Bilderkiste gekramt...

    Mit der Wende brach auch auf der Thüringerwaldbahn der Berufsverkehr und der hauptsächlich auf Friedrichroda gesteuerte FDGB Urlauberverkehr weg. Somit wurde die über 25 Jahre gängige Zugbildung Gelenktriebwagen plus Beiwagen Geschichte.
    Künftig genügte ein Gelenkwagen. Im Einsatz waren am Anfang der neunziger Jahre auf der Waldbahn weiterhin die Gothaer Gelenkwagen G4, die Tatra KT4 D und die gebraucht aus Mannheim erworbenen DÜWAG GT6. Die G4 starben nach Fristabläufen nach und nach aus.
    Zum Schluß waren nur noch die Nr. 202, 214 und 215 vorhanden, wovon die 215 als Traditionsfahrzeug restauriert im Bestand blieb und die 202 und die 214 verkauft wurden.
    Von den Beiwagen verblieben die 73 und die 76 noch bis zum Verkauf im Bestand.

    Trotz der damals zurückgegangen Fahrgastzahlen waren immer wieder große Gruppen und Schulklassen als Sonderfahrten zu befördern. Unser Triebwagenführer "Tw55" hatte natürlich die Kamera in der Arbeitstasche, um diese Einsätze festzuhalten.

    Am 2.2.1993 warten an der Marienglashöhle (beim Personal nur kurz "Marienhöhle" genannt) die Züge 216-73, 214-76 - beide G4 mit Einholmstromabnehmern - und der im Schmiereinsatz gefindliche Triebwagen 40 (vormals Gütertriebwagen) auf die Kreuzung:

    Die gleiche "Fuhre" kreuzte auch am km 11, wobei der Triebwagen 40 am Gleisdreieck sich gen Waltershausen ausgeklinkt hatte:

    Am 1.2.1996 waren Beiwagen gefragt. Hier warten die Züge 215-76 und 214-73 - je einer mit Einholmstomabnehmer und Scherenstromabnehmer - in Tabarz auf die Abfahrt gen Gotha:

    Ich hoffe, dieser kleine Ausflug hat Euch gefallen und ihr friert mir nicht zusehr...

    Fahr´mal wieder Waldbahn! Nächste Gelegenheit mit Altbaufahrzeugen mit stilvoller Schienenbusanreise ist der 09.06.12:
    http://www.museumsferkel.de/docs/frameset.htm

    Schönes Wochenende

    Euer Stromabnehmer :wink:

    ...die Thüringerwaldbahn - die besondere Bahn auf schmaler Spur!

    2 Mal editiert, zuletzt von Stromabnehmer (12. Mai 2012 um 13:11)

  • Hallo allerseits,

    als in der angesprochenen Zeit anwesender und interessierter Student der Gothaer Fachschule für Verkehr (ja, der genaue Name der Schule wechselte in der Zeit dann auch noch weiter) kann ich zu diesem Thema noch etwas konkreter beitragen.
    Zu Beginn meiner Zeit in Gotha im September 1993 gab es noch durchaus nennenswerten G4-Einsatz - auf der Linie 4 aber nur noch im morgendlichen Schülerverkehr (und mit Beiwagen). Ebenfalls trafen so etwa zu dieser Zeit die ersten "Mannheimer" ein und begannen die G4 zu verdrängen. Nach der mehrmaligen Mitfahrt im G4 machte ich am letzten Tag vor den Herbstferien noch ein Bild vom Tw 214 mit seinem Beiwagen an der heute völlig veränderten Örtlichkeit am Abzweig der Eisenacher Straße. (Damals leistete ich mir auch solidarisch eine Monatskarte für die Straßenbahn, obwohl der Weg zu Fuß keinen zeitlichen Nachteil brachte - aber ich wollte auch mal so einfach Straba fahren) Nach den Herbstferien gab es dann schon keinen Gothazug mehr auf der Linie 4, nur noch bei Anmeldungen von größeren Gruppen rückte die klassische Zugbildung auf die Linie 4 aus. Das aber war mir vorher nicht bekannt und so stand ich eben nach den Ferien völlig umsonst auf, als ich die Fahrt nach Tabarz im frühmorgendlichen Gotha zu fast nachtschlafener Zeit aufnehmen wollte. Es kam "nur" Tw 305.
    Mein Liebling war immer Tw 216, weil dieser (eigentlich G4-untypisch) einen sehr deutlich vernehmbaren Motorensound hatte und diesbezüglich absolut auffällig war. 1994 hatte er dann eine Flankenfahrt mit einem Lkw, wobei der Wagenkasten seitlich eingeknickt wurde - sein Todesurteil! Vorher war er aber oft im Einsatz (wahrscheinlich sogar am meisten von allen G4, gefolgt vom 214) und so sind mir doch allerhand Fotos (leider ohne Ton - habe damals aber auch Video gemacht) gelungen.

    Irgendwann kann ich vielleicht auch mal Bilder aus jener Zeit zeigen, aber dazu brauche ich erst das nötige technische Gerät, die Kenntnisse der Bedienung und die Zeit zum Scannen und Bearbeiten der Bilder. Insofern bitte ich um Verständnis für meine Beiträge ohne Bilder (ich fotografiere weiterhin auf Film).

    Gruß
    217 055

    Gruuß

    217 055

  • Hallo!

    Zwei Fragen habe ich: -im Text tauchen immer mal die Bezeichnungen "die xxx" auf, aber
    es heist doch "der Wagen" und nicht "die Wagen", oder?

    -Unter "217 055" kenne ich einen TE 59 vom Hof Niederschönhausen, den ich in meinen
    10 Jahren Tfs von selbigen Hof sicher auch mal gefahren habe. Bezieht sich Dein Pseudonym auf selbigen Wagen?

    MfG Thomas

  • Hallo,

    217 055: Danke für Deine Berichte
    Thomas: Trieb- und Beiwagen sind männliche Substantive, aber umgangssprachlich heißt es:
    "Wir nehmen die 39...", "Wir fahren die 15..." (gemeint ist die "215"), "Zur HU geht die 43...", "In die Werkstatt muß die 47...", "Zur Traktion gekuppelt werden die 302 und die 306...", "Nimmste die 38 und schleppst die 310 ab..."
    Männer fahren eben lieber mit weiblichen Elementen, das kann man doch verstehen, oder?
    Was die Triebwagenführerinnen sagen, eigentlich müßte man mal zuhören...

    :) :) :)

    :wink:
    Der Stromabnehmer

    ...die Thüringerwaldbahn - die besondere Bahn auf schmaler Spur!

    Einmal editiert, zuletzt von Stromabnehmer (14. Mai 2012 um 17:51)

  • Hallo,
    kurz gesagt: "der" Wagen, aber "die" Bahn mit der (Fahrzeug-)Nummer xxx. Wird wohl auch von Frauen so verwendet.
    MfG 1418

  • Das Thema hatten wir schon im Feldbahnforum. Die Lok und der Wagen. Also Lokomotiven weiblich und Wagen männlich. Ist wie im Leben so, die Kerle laufen den Weibern nach. :)

    der Mansfelder
    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von der Mansfelder (19. Juni 2012 um 00:28)