• Hallo Ihr,
    weis jemand wer das Bahnhofsgebäude so verschandelt hat, bzw. ob dieser Plattenbauanbau wirklich Sinn hat?? :hot:

    liebe Grüße
    Herbert

    Einmal editiert, zuletzt von Herbert80 (6. Mai 2013 um 19:09)

  • Hallo Daniel, hallo Herbert,

    ich glaube Herbert meint den "ICE" am Güterboden: Diesen futuristisch anmutenden Anbau, der sich der erst abgerissenen und dann neugebauten Laderampe (Bühne) anschließt.

    Ich denke, der derzeitige Zustand mit dem Anbau ist allemal besser als der vorherige Anblick. Wer den Bahnhof vor seinem "Wiederaufbau" kannte, der wird zu schätzen wissen, was dort an Substanz gerettet wurde, auch wenn dabei nicht unerhebliche Kompromisse eingegangen werden mussten.

    Man sollte nicht die Nieten zählen und sich nicht an jedem verschwundenen Detail aus Bahnzeiten auslassen, denn das Empfangsgebäude samt Güterboden wird nie wieder als solcher dienen. Die Zeiten als Wilsdruff Mittelpunkt eines florierenden Schmalspurnetzes war, sind leider vorbei. Dem ist in jedem Fall Rechnung zu tragen. Die begrenzten Räumlichkeiten der historischen Substanz mussten um eine größere überdachte Fläche erweitert werden, damit jeder in das Projekt "Bahnhof Wilsdruff" eingebundene Verein die Chance bekam, sich im neuen Wilsdruffer Vereinszentrum seinen Möglichkeiten und seinem Zweck nach frei zu entfalten.

    Bis jetzt kenne ich übrigens noch keinen Verein, der die sanierten Gebäude nutzt, der sich beschwert hat. Ich denke, es ist durchaus sinnvoll gewesen, was man in Wilsdruff als Konzept auf die Beine gestellt hat...

    Man sollte im Hinblick auf das Wilsdruffer Gebäudeensemble froh sein, dass sich die Stadtväter als Auftraggeber davon überzeugen ließen, zumindest auf der eigentlichen Gleisseite das historische Äußere weitestgehend zu wahren. Dies war auch ein - in meinen Augen - großes Zugeständnis an einen kleinen, sehr engagierten Verein, der sein Domizil im Lokschuppen Wilsdruff gefunden hat. Soviel Interesse der Stadtoberen an ihrer Verkehrsgeschichte dürfte nicht der Regel entsprechen (Ich erinnere hierbei an einen mittlerweile abgewählten Bürgermeister einer anderen sächsischen Stadt, der offen in der Zeitung verkünden ließ, dass sein Städtchen nicht unbedingt auf die Schmalspurbahn angewiesen wäre...) und natürlich auch der Wille, der Historie gerecht werden zu wollen, verdient es gewürdigt zu werden.

    Viele Grüße
    Alex

    PS: Regt euch nicht über die Relikte auf, die noch vorhanden sind, sondern beschwert euch viel lieber bei den Gemeinden, die gerade fleißig daran arbeiten, auch die letzten Relikte unserer Bahnen verschwinden zu lassen. Besonders liebe Grüße gehen an dieser Stelle an die Gemeinden Klingenberg, Reinsberg und Klipphausen!

  • Als ich vor einigen Jahren im Lokschuppen Wilsdruff war um dort gelagerte Materialien des Bauhofes zu holen verstand von meinen damaligen Kollegen keiner,als ich zu den verfüllten Untersuchungsgruben ging um mir so manches vorzustellen.Ich hätte auch nie gedacht,das alles einmal anders kommt!Meine Hochachtung an P.W.und seine Mitstreiter !

    Gruß
    Harald a.F.

  • Hallo zusammen,

    kurz bevor 2009 der Museumsbahnhof Wilsdruff offiziell eröffnet wurde, hatte ich die Möglichkeit vor Ort die Gegebenheiten anzuschauen. Noch waren alle Arbeiten nicht abgeschlossen und so bot sich die Möglichkeit, ein paar Eindrücke im Bild festzuhalten.


    Gruß Daniel (aus der Agentur in Löthain)

    Gruß Daniel

    37235344pa.jpg

  • Guten Tag,
    das Konzept finde ich ja auch lobenswet. Nur finde ich, dass der Abau alles wieder kaputt macht, der passt an jeden Plattenbau, aber doch bitte nicht an einen alten Bahnhof.
    Wenn ich mich richtig erinnere ist da außer Toiletten auch nichts weiter drin.
    Bild habe ich leider keines parat.

    Gruß Herbert

  • Das ist wieder mal ein passendes Beispiel das man es nicht jedem recht machen kann, egal was man schafft. Da muss ich mich dem Rübenbahner anschließen, anderswo werden solche Anlagen dem Erdboden gleich gemacht und schicke moderne Supermärkte oder Wohnanlagen darauf errichtet.
    Es wird sicher nicht wenige geben die gerade diesen Plattenbau als besonders schön und passend empfinden.
    Man sollte schon versuchen etwas mit der Zeit zu gehen und nicht auf Gedeih und Verderben aus jedem alten Bahnhof ein Museum machen in dem man sich in der Zeit um mindestens 50 Jahre zurück versetzt fühlt. Dem normalen Besucher, also nicht dem Obereisenbahnfan, muss man ansprechen, denn der bringt letztlich auch das Geld mit, egal ob nun direkt durch Eintrittsgeld, eine Spende usw. oder in Form dessen das er die Besucherzahl hebt und somit die Förderung rechtfertigt.
    Dummerweise schaut der sich aber nicht in jedem Ort den er besucht einen historischen Bahnhof inklusive Museum an, das macht der am ersten, am zweiten und vielleicht noch am dritten aber dann ist wirklich Schluss.
    Ich finde den Kompromiss der in Wilsdruff gefunden wurde sehr passend und ich würde mir wünschen das dieser sich auch für uns in Mügeln und andere Bahnhöfe finden lässt

    Gruß Roger

  • An dieser Stelle möchte ich an alle an dem Projekt Wilsdruff Mitwirkenden ein dickes Lob loswerden. Ich war mit meinen Töchtern zu den Dampftagen zu Gast und war schwer beeindruckt, mit wieviel Hingabe ein schmalspuriges Kleinod aus dem Nichts entstanden ist - denn richtigerweise ist für die meisten Gemeinden ein alter Lokschuppen ohne gewerbliche Bestimmung einfach NICHTS. Da ist sowohl dem Verein, der mit Visionen und ganz viel Engagement dabei ist, als auch den Verantwortlichen des Ortes Respekt zu zollen. Wenn es dann mit der herrlichen Draisine einstmals bis zum alten Haltepunkt geht ... ein Traum. Deshalb auch meine Meinung- Museum und ein wenig Konzessionen an die heutige Zeit müssen sich nicht widersprechen. Wir alle werden wohl die Schmalspurbahn nicht mehr für den täglichen Weg zur Arbeit nehmen. So aber, wie in Wilsdruff gearbeitet wird, darf man auf einen festen Platz der kleinen Bahn in der Zukunft des Ortes hoffen.
    Ganz kleiner Hinweis : zum Betrachten der vielen Dokumentationen im Postwagen hat's ein wenig an Licht gefehlt - vielleicht geht da noch was.

    JU