Wie Achim schon schrieb, haben wir die erste Etappe der Rügenschen Kleinbahnreise absolviert. Format und Umfang (wie auch der Preis) entsprechen dem Pollo-Buch: 368 Seiten 25x21 cm mit 77 Farb- und 470 SW-Fotos, dazu 55 Tabellen. Etwa 40 Fotos sind schon aus anderen Druckwerken bekannt, einige weitere aus dem Internet, ansonsten wurden die Aufnahmen bisher noch nicht veröffentlicht, zumal außerhalb der bekannten Größen wie Meyer, Müller oder Kieper schon frühzeitig auch andere Fotografen nach Rügen reisten und den Betrieb, die Anlagen und Fahrzeuge dokumentierten (bevorzugtes Ziel war hierbei die Nordstrecke). In der ersten Aprilwoche – hoffentlich pünktlich zu einem bestimmten Geburtstag – wird das Buch erscheinen.
Die ersten 32 Seiten sind gefüllt mit Farbaufnahmen aus der DR-Zeit, wobei die frühen Betriebsbilder der B-Kuppler, der Mallets, einiger IV K und HF-Loks gewiß die Highlights darstellen.
In der ersten Buchhälfte stellt Achim die Lokomotiven vor, er beschreibt ihren Lebenslauf, die technischen Eigenheiten, die oft zahlreichen Umbauten, die besonderen Tücken, ob und wie man diese in den Griff bekam, und er erzählt aus Lokführersicht so manches aus dem Betriebsdienst. Dazu gibt es umfangreiche Tabellen mit geschichtlichen und technischen Fakten. Achim vergißt auch nicht die Menschen, die mit den Lokomotiven zu tun haben und hatten, selbst bei Fotos aus den 60er Jahren nennt er sie noch beim Namen und erzählt etwas über sie. Die Fotos zeigen die Maschinen in unterschiedlichen Bauzuständen, wobei der eine oder andere Rügenkenner erstaunt sein wird, wie viele Fotos es z.B. von den alten B-Kupplern (incl. der Prignitzer 99 4501), den Mallets, der Krauss-Lok 99 4511, der Hagans-Lok, verschiedenen, nur selten fotografierten IV K oder der Mh in früherer Zeit noch gibt. Jüngere Fans werden dagegen gewiß an den Bullenparaden mit 4-5 Neubauloks Gefallen finden.
In der zweiten Buchhälfte befasse ich mich mit den Wagen, maßgeblich unterstützt von den Spezialisten Matthias Bethke (IG Wagen) und Dirk Thomas. Neben der geschichtlichen Entwicklung und der Verbleibe geht es dabei ausgiebig um die baulichen Veränderungen, denn jeder Wagen hat mit der Zeit so manches Mal sein Gesicht verändert. Fast alle Reisezugwagen sind fotografisch vertreten, teilweise sogar mehrfach, in unterschiedlichen Bauzuständen, teils auch mit Innenansichten oder anderen Detailaufnahmen. Dazu wiederum detaillierte Tabellen mit Angaben über Herkunft, Ausstattung, Umbauten, Umzeichnungen und Verbleib. Die Güterwagen werden fotografisch lediglich exemplarisch dokumentiert, dazu ähnlich umfangreiche Tabellen. Und auch hier gibt es etliche Besonderheiten, wie die Gci, die Ow mit Bremsersitz oder Speichenrädern, die dreiachsigen OH3 oder der Dolbergsche Landwirtschaftswagen, der in Göhren als Schlackewagen diente. Bei den Arbeitswagen, Schneepflügen und Fähren sind wieder etliche Farbaufnahmen zu sehen. Abgeschlossen wird das Buch mit farblichen, fahrzeugbetonten Impressionen aus jüngerer Zeit.
Für Stimmungsaufnahmen sowie Fotos von Strecken und Stationen, ihre Gleisanlagen und Hochbauten wird dann der zweite Band der Rügenschen Kleinbahnreise zuständig sein. Auch für die Rügenspezialisten wird es viel zu entdecken geben.