Thüringer Schmalspurschätze - Hoffest bei der IG Hirzbergbahn

  • Ich möchte noch einmal etwas zur Schmalspursammlung Thüringen sagen. Auf dem Gebiet Thüringens gab es zwischen 1879 und 1973 sechs Schmalspurbahnen für den öffentlichen Verkehr. Diese waren:

    Feldabahn (1000 mm)
    Weimar-Rastenberger Eisenbahn (1000 mm)
    Hildburghausen-Heldburger Eisenbahn (1000 mm)
    Eisfeld-Unterneubrunner Eisenbahn (1000 mm)
    Trusebahn AG (750 mm)
    Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn (1000 mm)

    Während die Feldabahn bereits 1934 einem regelspurigen Ausbau weichen mußte, erreichte die WRE und die HHE nach 1945 das Schicksal der Reparationsabgabe. Die drei letztgenannten Bahnen wurden von der DR noch weiter betrieben. Die letzte Betriebseinstellung erfolgte 1973 in Eisfeld.
    Ein paar wenige interessierte Schmalspurbahnfreunde (größtenteils aus den Reihen der IG Wagen) kamen Anfang 2000 auf die Idee eine Schmalspursammlung Thüringens aufzubauen. Die Recherchen hatten ergeben, dass noch weit über zwanzig Fahrzeuge aus dem Meterspurbereich existent waren. Die Variante einen neuen Verein zu gründen, möglichst mit Unterstützung von Eisenbahnfreunden aus einer der Schmalspurregionen, kam leider nicht zu Stande. Daraufhin suchten wir den Kontakt zu den bestehenden großen Vereinen Thüringens, zwecks Angliederung. Aber auch dies verlief ergebnislos. Einzig die IG Hirzbergbahn, ein kleiner Verein in Tambach-Dietharz, hatte ein offenes Ohr für uns. Ein Angebot der Nachbargemeinde Georgenthal, ein verlassenes Sägewerksgelände mit Hallenbau für den geplanten Zweck zu nutzen, gab schließlich den Ausschlag für die Entscheidung der IG Hirzbergbahn beizutreten.
    Damit befindet sich die Sammlung zwar in einer für die Schmalspur untypischen Gegenden Thüringens, aber Grundstück und Gebäude boten beste Vorraussetzungen für ein geschütztes Aufbewahren der Kästen und der Einrichtung von Werkstätten. Und so begann ab 2002 das große Einsammeln der letzten Relikte.
    Inzwischen hat sich ja auch in Pölzig ein Verein gegründet mit dem wir eng zusammenarbeiten.
    Mit den eingesammelten Wagenkästen lassen sich Züge von Eisfeld und Gera wieder aufbauen. Die Material von Gera soll im Zeitraum der 1950er bis 1960er Jahre aufgebaut werden. Die Eisfelder Garnitur dafür im Stile der 1920er bis 1930er Jahre. Daneben natürlich noch Einzelstücke der anderen Bahnen.

    Grüße Ulf

    3 Mal editiert, zuletzt von Ulf Haußen (12. Juni 2014 um 09:40)

  • Hallo A. Marks,

    vielen Dank für die Hinweise.

    Zitat

    Original von A. MarksAn einer der stets zur vollen Stunde angesetzten Führungen hast Du nicht teilgenommen? Dann hättest Du Dir nämlich von Ulf Haußen oder Joachim Schulz auch den Kasten 900-306 zeigen lassen können ... :-/


    Das wusste ich leider nicht. Vielleicht ergibt sich das beim nächsten Besuch.


    Zitat

    Den Kasten von 900-301 hast Du selbst fotografiert: links neben 900-351 in der Halle ...


    Da war ich mir nicht mehr ganz sicher, werde ich verbessern.

    Zitat

    Dir, Volker, aber auch allen anderen Mitlesern und Besuchern von solchen Festen abschließend noch folgender Tipp: Bitte sprecht die Vereinsmitglieder an, wenn Ihr einen bestimmten Wagen oder eine Lok sucht! Und wenn der erste Angesprochene sagt "Nö, der steht nicht so richtig gut zugänglich", dann lasst Euch nicht entmutigen, sondern fragt nach einem Fahrzeugverantwortlichen im Verein und fragt ein zweites Mal!

    Hättest Du Ulf, Joachim oder mich auf diese Kästen angesprochen, wir hätten sie Dir von Herzen gern gezeigt!

    Aber man muss mit uns reden! Wir wissen nicht, wie gut jeder einzelne Besucher mit der Materie vertraut ist. :-/

    Variante 2: Abonniere das Hirzbergbahn-Infoheft! :wink:

    Die beste Variante wäre: Werde Mitglied beim Verein in Pölzig oder in Georgenthal, dann erfährst Du alles aus erster Hand - beide Vereine arbeiten ja eng zusammen! :cheers:


    Variante 1 und 2 klingen für die Zukunft plausibel, Variante 3 geht in absehbarer Zeit aus zeitlichen Gründen nicht.

    Viele Grüße

  • Schön, was da bei den beiden Thüringer Vereinen entsteht. Und ehe die HSB eine ihrer 7 eingemotteten Bullen der BR 99.23-24 auf irgendwelche Straßenkreisel stellt, wären sie in der Pflege solcher Vereine doch weit besser aufgehoben. Zumal diese Loktype ja auch die Zuglok schlechthin beim "Gründerla" zwischen Eisfeld - Schönbrunn war und bei der GWME immerhin einige Jahre lang fabrikneu im Schuppen stand, wohl in der Hoffnung, daß man die Gleise doch noch für die schweren 1E1-Bullen ertüchtigen würde. :D

  • Hallo namens- und grußloser "Dieselpower"-Freund,

    ja, da hast Du mit jedem Satz Recht! :spos:

    @Volker: Naja, niemand sollte zu etwas gezwungen werden, allein ist es ja nicht Bedingung, in einen Verein nur eintreten zu dürfen, wenn man Aktivmitglied wird, wenngleich das für die Aktiven eine wertvolle Unterstützung wäre.
    Die Realität bei den Eisenbahnvereinen in Deutschland sieht vielmehr so aus, dass meist nur 10 Prozent der eingetragenen Mitglieder aktiv sind. Aber mit ihrem Jahresbeitrag und ihrem Bekenntnis zum betreffenden Verein leisten sie auch eine wichtige Aufgabe.
    So - nun aber genug Werbung!

    Herzliche Grüße

    André

  • Bin gerade mal vier Tage nicht am Netz gewesen und stelle mit Freude fest, dass die Diskusion weiter lebt. Vieles von dem, was geschrieben steht, ist Balsam für die Seele derer, die bis jetzt ihr Engagement in diesen Verein eingebracht haben. Danke dafür, es bestätigt unser Wirken und gibt auch zusätzlich Kraft für das weitere Vorgehen. Aber André hat schon recht, am Ende fehlen für weitere Projekte Mitglieder, die uns in einer geeigneten Form unterstützen. An Ideen und Arbeitsvorrat mangelt es nicht, allein die Umsetzung dauert.

    Da liegt er nun, der Schneepflug 99-60-54 von Gera. Wie ein Käfer auf dem Rücken, der es nicht mehr schafft sich allein umzudrehen. Auch dem können wir auf die Beine helfen.

    Also, hier noch mal ein Aufruf an alle Mutigen hervorzutreten.

    Grüße Ulf

    2 Mal editiert, zuletzt von Ulf Haußen (16. Juni 2014 um 22:00)

  • Am letzten Sonntag war ich in Georgenthal. Respekt was da geleistet wird. :spos:
    Danke an Matthias für die Spezialführung!

    Eine alte Hallenserin konnte ich somit auch wieder einmal sichten.

    der Mansfelder
    Andreas

  • Hallo Zusammen,

    Andre´ Marks nachfolgend zitierter Satz machte mir etwas Kopfzerbrechen:

    Zitat

    Du schreibst: "Dafür jedoch von einem Fahrzeug, was wohl auch in Straupitz gern gesehen wäre. Ich sage es einmal so, womöglich ist es gut, dass Du diesen Kasten in Georgenthal fotografiert hast ...

    Demnach sieht es im Spreewald wohl eher nicht so rosig aus? Dieser Eindruck im vor 3 Wochen dort verbrachten Urlaub bekommt da, speziell beim Anblick des Straupitzer Geländes, neue Nahrung.
    An 4-5 Orten über den Spreewald verstreute Fahrzeuge, an jeden etwas angefangen, aber offenbar kein schlüssiges Konzept. Einer Wanderkarte aus der Mitte der neunziger Jahre war zu entnehmen, daß von Burg bis Bismarckturm eine Museumsbahn entstehen sollte. Ein schöner Radweg ist entstanden...

    Ich will auf keinen Fall die Aktivitäten der dort tätigen Leute in Mißkredit bringen. Das sollte klar sein. Aber vielleicht kann mir jemand mal erklären, was genau dort für ein Konzept verfolgt wird.

    V.G. Heberleinrolle

  • Hallo,

    hier werden einige Dinge genannt, die ich als Gründungsmitglied und aktives Vereinsmitglied so nicht stehen lassen kann, zumal auch Dinge in einen Topf zusammengeworfen werden, die nicht zusammengehören....

    Zitat

    Original von Heberleinrolle
    Demnach sieht es im Spreewald wohl eher nicht so rosig aus? Dieser Eindruck im vor 3 Wochen dort verbrachten Urlaub bekommt da, speziell beim Anblick des Straupitzer Geländes, neue Nahrung.

    Welches Gelände meinst du??

    wir als Verein sind hauptsächlich im Bereich des Bahnhofes tätig, NICHT des ehem. Bahnbetriebswerkes. Wir haben keinen Einfluß auf das, was im Bereich des Bw's geschieht (oder eben leider nicht). Wir nutzen dort lediglich ein kleines Gebäude als kleine Werkstatt und Lager, ansonsten stehen auf dem Gelände NOCH drei Vereinsfahrzeuge.

    Zitat

    Original von HeberleinrolleAn 4-5 Orten über den Spreewald verstreute Fahrzeuge, an jeden etwas angefangen, aber offenbar kein schlüssiges Konzept.


    Welche anderen Orte sollen es denn sein??? Ich kenne nur einen Hauptort als aktives Vereinsmitglied... das ist der Bahnhof!!!... ...und daß drei Spreewaldbahnfahrzeuge auch mal an einem zweiten Ortstehen können, ist schließlich unser gutes Recht, vor allem, wennn der derzeitige Lagerort uns nichts kostet... ...und hinsichtlich des Konzeptes muß ich mich dann im Zusammenhang dieser Sätze nicht äußern...

    Zitat

    Original von HeberleinrolleEiner Wanderkarte aus der Mitte der neunziger Jahre war zu entnehmen, daß von Burg bis Bismarckturm eine Museumsbahn entstehen sollte. Ein schöner Radweg ist entstanden...

    Das ist eine Sache, die du hiermit uns anscheinend ankreidest, mit der wir aber nicht im geringsten was zu tun haben. Wenn du unsere Vereinsgeschichte anschaust, wirst du ganz schnell feststellen, daß wir und KEIN EINZIGER PERSÖNLICH VON UNS etwas mit dieser obskuren Geschichte in den 90er Jahren zu tun hatte, da war an uns als Verein noch längst nicht zu denken.

    Zitat

    Original von HeberleinrolleIch will auf keinen Fall die Aktivitäten der dort tätigen Leute in Mißkredit bringen. Das sollte klar sein. Aber vielleicht kann mir jemand mal erklären, was genau dort für ein Konzept verfolgt wird.

    V.G. Heberleinrolle

    Mit deinen Zeilen, habe ich aber ein klein Wenig den Eindruck... hoffentlich täusche ich mich... Ich kann zwar, will mich aber nicht hier detailliert zu unseren Zielen äußern. Nur soviel: als Ziel haben wir als Verein uns vorgenommen, einmal auf einem kleinen Teilstück zu fahren und das nicht mit irgendwas, sondern mit Spreewaldbahnfahrzeugen und nicht irgenwie, sondern in einem stimmigen der Spreewaldbahn und ihrer Geschichte gerecht werdendem Äußeren.

    Sven

    Einmal editiert, zuletzt von lckb-1000 (4. August 2014 um 00:02)

  • Moin Sven,

    die allgemeine Verwirrung kann ich aber z.T. nachvollziehen.
    Denn im Juni 2011 geisterten hier einige Nachrichten durch das Forum, in denen berichetet wurde, dass sich der Verein IG-Spreewaldbahn mit dem neuen Eigentümer des Geländes des ehem. BWs (ich glaube es war ein Busliebhaber) geeinigt hätte und man da auch schon über das Verlegen von Gleisen und Renovieren der Gebäude gesprochen hat.
    Der Verweis befindet sich u.a. hier

    Auf eurer Website ist dazu zu lesen:

    Zitat

    Nach erfolgter Nutzungsvereinbarung mit dem privaten Eigentümer kann unser Verein nun ab diesem Jahr seine Aktivitäten dort starten. Erste Freischnittarbeiten erfolgten bereits im Herbst 2011. Im März 2012 werden weitere Schienenmaterialien S 49 sowie Holzschwellen von einer abgebauten Regelspuranschlußbahn in Straupitz eintreffen. Damit sind die Voraussetzungen für einen Gleisaufbau im Bw Straupitz geschaffen,welche im Bereich des Triebwagenschuppens erfolgen sollen. Der zentrale bekannte Bereich vor und im Bw bleibt der Nutzung durch den Eigentümer vorbehalten. Ziel des Wiederaufbaus ist zunächst die Herstellung der Verbindung vom Bw bis zum Bahnhof. Danach soll der Wiederaufbau in Richtung Byhlen in Angriff genommen werden.

    Quelle: http://www.ig-spreewaldbahn.de/2012/02/25/neuigkeiten-fur-2012/

    Gruß
    Sachsenbahner

  • Zitat

    Original von Sachsenbahner
    Moin Sven,

    die allgemeine Verwirrung kann ich aber z.T. nachvollziehen.
    Denn im Juni 2011 geisterten hier einige Nachrichten durch das Forum, in denen berichetet wurde, dass sich der Verein IG-Spreewaldbahn mit dem neuen Eigentümer des Geländes des ehem. BWs (ich glaube es war ein Busliebhaber) geeinigt hätte und man da auch schon über das Verlegen von Gleisen und Renovieren der Gebäude gesprochen hat.

    Das war so, ja... Aber Dinge entwickeln sich nicht immer so, wie man es sich vorstellt... vor allem wenn man ein kleiner Verein ist, der keine Zahungskräftigen Sponsoren oder Gesellschaften im Hintergrund hat. Unserseits gab es aber nur Pläne und Aussagen in Hinblick der Gleislage... Pläne die auch nicht vom Tisch sind, nur konzentrieren wir uns auf Dinge, die wir (uns) derzeit leisten können.

    Was mich aber vor allem stört, ist die Aussage mit den angeblichen 4-5Orten an denen wir aktiv sein sollen... das wir in Verbindung gebracht werden mit den Vorgängen in den 90er Jahren, mit denen wir nichts zu tun haben, das war weit vor unserer Vereinsgründung... In diesem Zusammenhang lese ich zwischen den Zeilen auch einen kleinen Vorwurf einer Konzeptlosigkeit, was mich besonders getroffen hat.


    Sven

    Einmal editiert, zuletzt von lckb-1000 (4. August 2014 um 12:24)